beklemmend
Anna muß erleben, wie eine Seuche in Sizilien um sich greift und auch ihre Eltern tötet. Damals war sie 9 und mußte der Mutter auf dem Sterbebett versprechen, sich um ihren kleinen Bruder zu kümmern. Alles, ...
Anna muß erleben, wie eine Seuche in Sizilien um sich greift und auch ihre Eltern tötet. Damals war sie 9 und mußte der Mutter auf dem Sterbebett versprechen, sich um ihren kleinen Bruder zu kümmern. Alles, was sie für diese Aufgabe hatte, war ein Heft, in das die Mutter Anweisungen geschrieben hat, z.B. was tun, wenn es keinen Strom mehr gibt und wohin mit ihrer Leiche bis hin zu welche Medikamente gebe ich bei Bauchweh. Inzwischen ist Anna 13, alle Erwachsenen sind tot und das Land durch ein Feuer verwüstet. Gibt es in dieser Apokalyptischen Welt noch Hoffnung ?
Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Es ist ausgesprochen gut geschrieben, spannend und auch wenn es schöne Momente gibt, wirkt es insgesamt sehr beklemmend und düster. Vor allem die Kinderbanden, die sich zum Überleben zusammengerottet haben wirken sehr bedrohlich und erinnern an Herr der Fliegen. Wie schrecklich diese Welt für die Kinder ist, wird zwar eindringlich geschildert (anfangs überall Leichen, in denen es vor Maden nur wimmelt und auch was Pietro erlebt), aber auch, wie anpassungsfähig die Kinder sind und es gibt Momente der Hoffnung und ganz selten auch Schönes. Allerdings sind diese Momente kurz und werden eher als kurze Erleichterung und Atempause erlebt. Wirkliche Freude ist Anna bei ihrer Verantwortung und dem harten Überlebenskampf abhanden gekommen. Überschattet wird alles noch damit, dass die Seuche noch nicht vorbei ist.
Trotz aller Beklemmungen gibt Anna nicht auf und es ist bewundernswert, wie sie versucht zu überleben. Eine klare Leseempfehlung.