Inhalt:
Clay Cooper war mit seiner Truppe einst ein gefürchteter Söldner. Doch nun hat er sich zur Ruhe gesetzt, hat Frau und Kind. Da steht sein alter Kumpel Gabriel plötzlich vor Tür mit der Bitte, ihm zu helfen, da Gabes Tochter in Gefahr ist. Und so wird die alte Truppe wieder zusammengetrommelt und gemeinsam gehen sie auf eine neue Mission.
Meine Meinung:
Ich bin zufällig auf dieses Hörbuch aufmerksam geworden und der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Die Helden sind nicht mehr ganz jung und haben alle so ihre Zipperlein – genauso wie im echten Leben.
Im Prinzip sind sie eine alternde Truppe, die durch die Lande zieht, nicht ganz alltäglich, aber da ich auch nicht mehr die Jüngste bin, finde ich die Herrschaften und ihr Alter sehr passend, denn keiner bleibt ewig jung. Der Zuhörer kann öfter mal Schmunzeln, denn irgendwie erkennt man sich da manchmal selber wieder – das fand ich sehr erfrischend.
Die Charaktere sind alle irgendwie besonders, jeder auf seine eigene Art. Clay Cooper ist nicht mehr taufrisch und das Kreuz spielt auch nicht mehr so mit, aber genau das macht ihn sympathisch. Seine Ehrlichkeit und Offenheit, es wird nichts geschönt. Was fast alle Protagonisten gemeinsam haben, ist eine herrlich direkte Art, die einfach nur passend ist. Aber was will man anders erwarten, wenn ein Söldnertrupp durch die Gegend zieht? Jedenfalls keine Blümchen und keine Romantik. Und es geht auch sehr gut ohne.
Clay und Gabriel ziehen zusammen los, sie haben eine Mission zu erfüllen. Tja, und da kann es schon mal passieren, dass man von einer umherziehenden Horde Frauen ausgeraubt wird. Shit happens.
Unterwegs treffen sie zudem auf allerhand skurrile Figuren und Fabelwesen, die der Autor in einer ungeheuren kreativen Vielzahl geschaffen hat. Das hat mich ein bisschen an Herr der Ringe erinnert, da gab es auch eine große Bandbreite an Fabelwesen.
Und es gibt noch etwas, das hier in diesem Buch einzigartig ist, das ist der Humor, der genau meinen Geschmack trifft. Schwarz und subtil, aber ohne in Klamauk abzudriften.
Was „Könige der Finsternis“ in der Hörbuchausgabe zu etwas ganz besonderem macht, das ist der Sprecher Josef Vossenkuhl. Seine Intonation ist das Sahnehäubchen obendrauf. Er drückt jedem der Charaktere seinen eigenen Stempel auf und das in einer grandiosen Art und Weise. Allein die Aussprache des Buchers Cal ist grandios und beeindruckend. Man hört quasi die fehlenden Zähne, trotzdem versteht man immer noch gut, was er sagt. Aber auch der Türklopfer ist der Hammer - bzw. die Art und Weise wie ihn Josef gesprochen hat. Ich könnte noch viele weitere Figuren aufzählen...
Ich muss dem Sprecher an dieser Stelle ein riesengroßes Kompliment machen. Er hat mich gleich am Anfang mit seinem Vortrag abgeholt und hat das Hörbuch exzellent eingelesen. Ihm könnte ich nochmal so lange zuhören - auch wenn "Könige der Finsternis" schon eine beachtliche Länge hat. Für mich ist das Hörbuch ein absoluter Hörgenuss – Chapeau, Herr Vossenkuhl!
Ein Lob geht auch an die Produktion: Die Kapitelpausen sind ohne Beanstandung, den eingesetzten Sound finde ich klasse und Lautstärkenschwankungen sind nicht festzustellen.
Nun kommen wir zu den negativen Seiten: Da in der Story sehr viele Charaktere vorkommen, wäre es tatsächlich hilfreich gewesen, wenn man einen kurzen Überblick mit Namen gehabt hätte.
Fazit:
Für Fantasy-Fans gibt es eine ganz klare Hörempfehlung. Eine gelungene Grundstory, nicht ganz alltägliche Helden, humorvoll erzählt mit einer grandioses Sprecherleistung.