Banale Geschichte mitreißend erzählt
Seinen Ausgang nimmt dieser Roman im idyllischen Surrey des Jahres 1881. Die Schwestern Grace und Ada und ihre Freundinnen verleben einen wunderbaren Sommer, in dem sich alles um große Gefühle und erste ...
Seinen Ausgang nimmt dieser Roman im idyllischen Surrey des Jahres 1881. Die Schwestern Grace und Ada und ihre Freundinnen verleben einen wunderbaren Sommer, in dem sich alles um große Gefühle und erste Liebesbeziehungen dreht. Objekte ihrer Begierden sind die jungen Kadetten der nahen Militärakademie.
Doch irgendwann ist Schluss mit lustig. Die Burschen müssen in den Krieg und für die Mädchen beginnt eine lange Zeit des Wartens, in der sie nur gelegentliche Briefe über das Schicksal ihrer Lieben auf dem Laufenden halten.
Der Inhalt als solches ist eigentlich ziemlich banal. Über weite Strecken liest er sich wie ein typischer Liebesroman, bei dem hinsichtlich der Zusammenstellung der Paare auch keine Überraschungen zu erwarten sind. Die Handlung während des Krieges ist dann schon etwas dramatischer, richtig viel Spannung kommt jedoch nicht auf.
Außerdem nimmt die in der Inhaltsangabe angekündigte Reise von Grace in den Sudan nur wenig Raum ein. Was aber vielleicht ohnehin besser ist, wirkt ihr ganzer Ablauf doch sehr unrealistisch.
Dass ich dieses Buch dennoch positiv bewerte, liegt am Erzählstil. Es gelingt der Autorin, ihre etwas klischeehaften Protagonisten zum Leben zu erwecken und vor allem auch das Drumherum der Handlung farbenfroh und mitreißend zu schildern. Sogar Nebensächlichkeiten werden so interessant und es ist doch schön, in die Geschichte einzutauchen.
Fazit: Große Literatur oder eine besonders ausgefeilte Konstruktion der Handlung darf man hier nicht erwarten. Als unterhaltsame Lektüre für zwischendurch aber durchaus geeignet.