Im Fegefeuer
Zwanzig Jahre alt ist sie, als sie plötzlich an einem seltsam schmutzigen Ort erwacht. Das weiß sie noch. Doch ihr Name ist ihr entfallen und auch, wie sie hierhergekommen ist. Doch das ist noch nicht ...
Zwanzig Jahre alt ist sie, als sie plötzlich an einem seltsam schmutzigen Ort erwacht. Das weiß sie noch. Doch ihr Name ist ihr entfallen und auch, wie sie hierhergekommen ist. Doch das ist noch nicht das Schlimmste: Man verrät ihr, dass sie sich selbst umgebracht hat und sie daher nur die Wahl zwischen dem Vorhof der Hölle und der Hölle selbst hat. Würde sie sich für Ersteres entscheiden, müsse sie zukünftig als Dämon Hadriane Menschen dazu bringen, Böses zu tun. Das wiederum gestaltet sich recht einfach, denn die Auserwählten sind sowieso schon von Natur aus böse. Hadriane kämpft fortan gegen Schmutz in Bedford, ihrem Gewissen und den Mächten des Guten, die natürlich das Verführen von Leuten zu Schandtaten nicht wirklich cool finden. Sich dabei in einen Seraph zu verlieben, stand nicht auf dem Plan ...
Das ist mal eine originelle Lektüre, wie ich sie so noch nicht gelesen habe. Die Vorhölle beherbergt lauter skurrile Leute, angefangen von der rechten Hand des Teufels, einem fetten, undurchsichtigen Beamten (haben wir es nicht schon immer geahnt, dass diese die Schlimmsten sind?) bis hin zu gehörnten Dämonen und einem Halbkind, das sich zwischen Gut und Böse bewegt. Doch so wenig durchschaubar, wie das Personal des Teufels ist, gestaltet sich auch das Gottes. Eigentlich erwartet man von denen doch Güte und Verständnis, nicht Aktionen wie eine Terrorgruppe. Nein, hier ist nichts, wie es scheint, nicht einmal die Voraussetzung, wiie Hadriane überhaupt in dieser Umgebung landete. Kurzweilig, anders und Fragen aufwerfend und wenn man möchte, darf man sich gern auch in philosophische Gefilde vorwagen.