Rudi Lechner, seines Zeichens Polizist in Niederoberpfaffenheim im wunderschönen Tegernseer Tal, macht sich schon für den wohlverdienten Feierabend bereit, als das Telefon läutet. Sein Schwager Gustl ist ...
Rudi Lechner, seines Zeichens Polizist in Niederoberpfaffenheim im wunderschönen Tegernseer Tal, macht sich schon für den wohlverdienten Feierabend bereit, als das Telefon läutet. Sein Schwager Gustl ist beim Almabstieg über eine Leiche gestolpert. Also muss Rudi wahrhaftig nochmal los. Der Tote liegt nur einen Meter von der österreichischen Grenze entfernt. Also nix wie rüber mit ihm. Sollen sich die Kollegen aus dem Nachbarland darüber ärgern.
Als am nächsten Morgen der Schlagerstar Michael Goldschmied, dessen Fanclub seine Tante leitet, als vermisst gemeldet wird, muss der Promi ganz schnell wieder auf die bayerische Seite der Landesgrenze…
Von Anfang an hatte ich das Gefühl es hier mit Rita Falk, ihrem Kommissar Eberhofer und seiner Oma zutun zu haben. Und dieses Gefühl hat sich bis zum Schluss leider nicht gegeben. Was mich, die ich die Eberhofer-Krimis liebe, aber nicht sonderlich gestört hat.
Rudi, der mit seinen 38 Jahren immer noch bei seiner Tante wohnt, schiebt in der Dienststelle Niederoberpfaffenheim im Tegernseer Tal lieber einen ruhigen Dienst, als sich abzustrampeln. So geht es auch hier eigentlich ganz gemächlich zu. Als Spitzel schleust er seine „Freundin“ Emilia ein, die an der Dorftheke doch immer wieder das ein oder andere erfährt. Zuhause bei seiner Tante muss Rudi kuschen, denn sonst bleibt die Küche kalt.
Rudi ist eigentlich so gar nicht mein Typ. Aber im Laufe der Geschichte schafft er es doch, sich meine Sympathien zu sichern. Er entwickelt Ehrgeiz, was ich ihm eigentlich nicht zugetraut hätte. Aber er will diesen Fall, mag er auch noch so knifflig sein, lösen. Ganz im Gegenteil zu Staatsanwältin Vera Pongratz, die den Fall so schnell wie möglich abhaken will.
Beschreibungen der wunderschönen Landschaft rund um den Tegernsee, des dörflichen Lebens und immer wieder einfließende Dialektik geben der Geschichte einen heimatlichen Flair.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig und die Geschichte lässt sich gut in einem Rutsch weg lesen. Anspielungen auf Machenschaften in der Musikbranche, witzige Dialoge und Situationskomik geben der Geschichte ihre Leichtigkeit.
Wer einen humorigen, mit Spannung durchzogenen und fast unblutigen Krimi sucht, der ist hier genau richtig. Ich habe die Stunden in Niederoberpfaffenheim genossen.