Stell dir vor...
Stell dir vor... du fällst einfach in eine fremde Märchenwelt mit Kobolden, Elfen, Zwergen, sprechenden Katzen und fliegenden Schokovögeln. Genau das passiert Raziel, der etwas unbedarften Romanheldin.
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Stell dir vor... du fällst einfach in eine fremde Märchenwelt mit Kobolden, Elfen, Zwergen, sprechenden Katzen und fliegenden Schokovögeln. Genau das passiert Raziel, der etwas unbedarften Romanheldin.
Die Parallelen zu anderen Fantasygeschichten sind unverkennbar: Alice im Wunderland oder Narnia. Trotzdem entwirft die Autorin eine Welt, die es so wohl noch nicht gegeben hat und die an Absurdität und Irrsinn so einiges zu bieten hat. Genau diese komische verdrehte Sichtweise macht hier das Lesevergnügen aus. Es gibt keine klassischen Helden, dafür jede Menge skurrile Charaktere, abgedrehte Handlungen und Details, die mich herrlich amüsiert haben. Am ehesten lässt sich dieses Märchen mit Erzählungen wie „Klein Zaches genannt Zinnober“ (E.T.A. Hoffmann) vergleichen, wo die Fantasywelt satirisch überspitzt wird.
Allerdings habe ich noch zwei kleine Kritikpunkte: Zum einen hätte ich mir von Raziel mehr Tatendrang erhofft, sie lässt sich so durch die Geschichte treiben. Zweitens halte ich die Entscheidung der Baldenkönig zum Ende hin für absolut verantwortungslos. Die Welt wird bedroht, aber eine Theateraufführung ist wichtiger. Das war mir dann doch etwas zu viel der Absurdität. Von einer Königin erwarte ich, dass sie ihre Bürger vor der Gefahr warnt, anstatt sie dieser auszusetzen.
Kurz und bündig: anders, witzig und absolut lesenswert.