Spannender Kriminalroman mit sympathischem Ermittlerduo
Klappentext
Roland Mehres fährt auf dem Weg zur Arbeit immer wieder an einem abgestellten Wohnwagen vorbei. Er hasst diesen Anblick und wollte schon längst etwas dagegen unternehmen. Auch dieses Mal schaut ...
Klappentext
Roland Mehres fährt auf dem Weg zur Arbeit immer wieder an einem abgestellten Wohnwagen vorbei. Er hasst diesen Anblick und wollte schon längst etwas dagegen unternehmen. Auch dieses Mal schaut er wider Willen zum Wohnwagen und ist schon fast daran vorbei, als der Wind den Vorhang hochweht und einen heraushängenden Frauenarm enthüllt. Geschockt legt er eine Vollbremsung hin. Er steigt aus, nähert sich dem Vorhang, schiebt ihn beiseite. Ein wächsener Frauenarm voll schwarzer Flecken ums Handgelenk kommt zum Vorschein, eine Hand mit rot lackierten, jedoch abgebrochenen Fingernägeln. Gleich meldet er den Fund der Polizei. Die Ermittler Franka Janhsen und Simon Ackermann inspizieren daraufhin gleich den grausamen Leichenfund. Gleichzeitig hält ein Großbrand die Rerricker Polizei auf Trab. Auffällig ist dabei, dass einige der geborgenen Leichen ähnliche Verletzungen vorweisen wie die aus dem Wohnwagen. Zufall? Janhsen und Ackermann verfolgen die Spur und werden immer weiter reingezogen in den Untergrund von Rerrick ...
Einstieg ins Buch
Seit sieben Jahren schon fuhr Roland Degens jeden Morgen diesen Weg. ...
Meine Meinung
Das Ermittlerduo Franka Janhsen und Simon Ackermann werden zu dem Fundort einer Leiche gerufen. In einem heruntergekommenen Wohnwagen wurde die Leiche einer Frau gefunden. Die Frau ist gut gekleidet und scheint nicht gerade aus der Unterschicht zu kommen. Trotzdem stört Franka irgendetwas an der Art und Weise, wie die Tote dort abgelegt worden ist. Erst bei der Obduktion wird festgestellt, dass dem Opfer die Finger mehrfach gebrochen worden sind. Das bringt die beiden Ermittler in den Bereich eines Zuhälters, der die gleiche Technik anwendet, um junge Frauen gefügig zu machen. Doch egal in welche Richtung Franka und Simon ermitteln, alles scheint in einer Sackgasse zu enden. Als mehr Opfer mit ähnlichen Verletzungen gefunden werden, scheint ihnen die Zeit davonzulaufen. Und dann ist da noch ihr persönlicher Disput. Werden sie schnell genug sein, bevor es noch mehr Opfer gibt?
Franka und Simon sind zwei sympathische Ermittler mit viel Witz, Kopf und Charme. Sofort habe ich mich mit Franka "verbündet", um herauszufinden wer die junge Frau ermordet hat. Nina Malik schafft es hier sehr schnell ihre beiden Hauptfiguren aufzubauen und ihnen trotzdem einen gewissen Tiefgang zu geben. Auch die anderen Charaktere wie der durchstrukturierte Mads Fields oder Ada, bei der ich lange nicht wusste, was sie eigentlich ist - Opfer?Täter?Irgendwas dazwischen? - hat Nina Malik mit Leben gefüllt und sie für mich sehr realistisch und authentisch werden lassen.
Der Plot hat mir sehr gut gefallen. Vor allem in der ersten Hälfte des Buches geht es Schlag auf Schlag und der Leser wird richtig mitgerissen. Ein Ereignis jagd das Nächste, ohne dabei den Fokus zu verlieren. Die Autorin erzählt hier aus verschiedenen Perspektiven. Einmal ist der Leser auf der Seite der beiden Ermittler, die sich wirklich durch einen Wust aus Möglichkeiten kämpfen. Dann wechselt die Perspektive und der Leser ist unterwegs mit Mads - einem Einbrecher, der unglücklicherweise absolut im falschen Haus landet. So springt das immer hin und her, bis am Ende alle Fäden zusammenlaufen. Das Ende hat mich nicht sonderlich überrascht, aber es war trotzdem plausibel und gut gemacht.
Das Tempo wird im Buch wirklich hoch gehalten und der Spannungsbogen baut sich kontinuierlich auf. Leider nur bis zur Hälfte. Danach flaut das Tempo um einiges ab und es geht mehr um die Ermittlungsarbeit. Dennoch hat das den Unterhaltungswert nicht geschmälert. Ich hätte mir lediglich ein bisschen mehr Spannung für das Ende gewünscht.
Das Cover und den Titel finde ich gut gewählt. Schnee und Blut sind auf dem Cover durchaus zu erkennen und die Feder vermittelt einen Hauch von Vergänglichkeit. Auch im Buch wird der Satz "Wie Blut auf Schnee" benutzt und so schließt sich für mich der Kreis.
Zitat
Wie lange hing er jetzt schon in diesem Albtraum fest? Stunden oder sogar schon Tage, seit er im Schlafzimmer der schönen Prinzessin das Bewusstsein verloren hatte? (Seite 57)
Fazit
Ein absolut lesenswerter Krimi, der den Leser packt und gedanklich nicht mehr loslässt. Für alle Fans von guten, spannenden und handfesten Krimis. Von mir eine klare Leseempfehlung.