Anna Thalbach (Sprecher), Alice Jakubeit (Übersetzer)
Die Cosy-Crime-Entdeckung des Jahres!
Jeden Morgen freut sich die 25-jährige Molly Gray darauf, in ihre frisch gestärkte Uniform zu schlüpfen. Sie liebt ihren Job als Zimmermädchen im altehrwürdigen Londoner Regency Grand Hotel und ist erst zufrieden, wenn sie die eleganten Suiten wieder in einen tadellosen Zustand versetzt hat. Doch als Molly den ebenso berüchtigten wie schwerreichen Mr Black tot in seinem zerwühlten Zimmer vorfindet, bringt das nicht nur ihren Sinn für Ordnung gehörig durcheinander. Denn Molly ist nicht wie andere, und ihr etwas eigenartiges Verhalten macht sie prompt zur Hauptverdächtigen. Zum Glück hat Molly die Lebensweisheiten ihrer Oma, ein Faible für Inspektor Columbo – und echte Freunde im Hotel, die ihr helfen, die Ordnung wieder herzustellen.
Überraschend unterhaltsam und erquicklig. Ich habe nicht erwartet, dass dieser sanfte Krimi so anders gut ist. Ich hatte mir durch den Untertitel vorgestellt, dass hier ein Zimmermädchen ganz gerissen ...
Überraschend unterhaltsam und erquicklig. Ich habe nicht erwartet, dass dieser sanfte Krimi so anders gut ist. Ich hatte mir durch den Untertitel vorgestellt, dass hier ein Zimmermädchen ganz gerissen ermittelt, nebenbei im Geheimen. Allerdings ist es ganz anders gekommen. Und Molly ist einfach bezaubernd. Durch ihre ganz spezielle Art war dieses Hörbuch sehr unterhaltsam. Ich wollte sie an manchen Stellen gerne schütteln und in den Arm nehmen und ihr die Welt erklären. Aber auf eine ganz besondere Art und nicht weil sie nervig war. Die beschriebenen Details von ihr, was sie alles wahrnimmt und wie sie durch andere und die Gesellschaft wahr genommen wird, hat einen verdeutlicht wie Menschen andere Menschen sehen und behandeln. Es war sehr unterhaltsam, aber auch irgendwie erschreckend ehrlich. Ein tolles Buch mit einer interessanteren Hauptfigur, spannenden Momenten und perfekt zum selbst mit rätseln.
Molly Gray, die liebenswerte Protagonistin aus „The Maid „ von Nita Prose lernt früh, dass sie anders ist. Sie bekommt manche Dinge nicht mit, kann Gesichtsausdrücke nicht deuten und nimmt dass was man ...
Molly Gray, die liebenswerte Protagonistin aus „The Maid „ von Nita Prose lernt früh, dass sie anders ist. Sie bekommt manche Dinge nicht mit, kann Gesichtsausdrücke nicht deuten und nimmt dass was man ihr sagt gerne für bare Münze. Schon als Kind wird sie für ihr Anderssein gehänselt, wird aber aufgefangen durch die Liebe ihrer Großmutter, die sie alleine aufzieht. Mit ihrer Hilfe bekommt sie auch eine Stelle als Zimmermädchen im Regency Grand. Hier sind ihre besonderen Qualitäten , die Vorliebe für wiederkehrende Routinen gefragt, und sie ist ohne Zweifel das gründlichste und zuverlässigste Zimmermädchen des Hotels. Doch mit dem Tod ihrer Großmutter verschwindet ihre wichtigste Stütze im Alltagsdschungel und schon wird Molly in einen Mordfall hineingezogen.
Ich habe diesen humorvollen Wohlfühlkrimi , der im Hörbuch so grandios von Anna Thalbach vertont wurde sehr genossen. Molly‘s etwas einfältige Art und ihre Versuche mit den Weisheiten ihrer Großmutter das Leben zu meistern , waren wunderbar nachzuverfolgen, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird. Es war wirklich zu süß, wenn sie morgens an den Hotelzimmertüren höflich anfragte, ob es recht wäre das Zimmer jetzt wieder in den Zustand höchster Perfektion zurückzuversetzen. Die Schulungen des Hoteldirektors Mr. Snow hatte sie wie ein Schwamm aufgesaugt und für den Umgang mit den Gästen umgesetzt. Das machte sie sehr sympathisch und liebenswert, aber man konnte sich auch gut vorstellen, dass sie nicht nur prädestiniert für Fettnäpfchen war, sondern mit ihrer besonderen Art auch schnell ausgenutzt werden würde.
Ich habe Anna Thalbach total gerne gelauscht. Sie hat neben Molly auch den anderen Haupt- und Nebenfiguren ganz individuelle, einzigartige Stimmen gegeben, wobei ich besonders den mexikanischen Tellerwäscher erwähnen möchte, dessen Akzent ich so sehr mochte.
Diese Geschichte lebt wirklich von ihren Figuren und war ein echter Hörgenuss.
Der Untertitel - Ein Zimmermädchen ermittelt- ist allerdings irreführend. Molly entdeckte den Toten im Hotel zwar als Erste, machte sich mit ihrer Naivität aber auch schnell zur Verdächtigen, dabei hätte sie eigentlich eine perfekte Zeugin sein können, denn sie hatte zweifellos einen Blick für Details. Wunderbar übrigens auch das Hotelsetting. Es hat riesigen Spaß gemacht die Pracht eines Luxushotels vom Blickwinkel einer Bediensteten zu sehen.
Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Sie liebt ihre Arbeit, ihr Job als Zimmermädchen erfüllt sie geradezu. Für Molly gibt es nichts Schöneres, als ein bewohntes Hotelzimmer wieder "in ...
Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Sie liebt ihre Arbeit, ihr Job als Zimmermädchen erfüllt sie geradezu. Für Molly gibt es nichts Schöneres, als ein bewohntes Hotelzimmer wieder "in einen Zustand der Perfektion zurückzuversetzen".
Molly Gray lebt gemeinsam mit ihrer Gran in einer kleinen Wohnung, die ebenfalls in einem Zustand der Perfektion gehalten wird. Gran ist bzw. war selbst Zimmermädchen. Ein durchaus ehrenwerter Beruf, wie Molly findet, als es später um ihre eigene Berufswahl ging.
Molly sieht am Liebsten das Gute in den Menschen - auch dann noch, wenn sie es gut zu verbergen wissen. Eines Tages findet sie den Hotelgast Mr. Black tot in seinem Hotelzimmer auf - und gerät gleich selbst in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen. Das alles belastet Molly sehr und ich kann ihre Erschütterung darüber gut nachfühlen.
Die Geschichte ist in Mollys eigener Art erzählt. Mit zwischenmenschlichen, verdeckten Zeichen kennt sie sich nicht aus, polizeiliche Ermittlungen sieht Molly aus Sicht des Ermittlers Columbo aus der gleichnamigen Fernsehserie und ihre Ausdrucksweise und Wortwahl hat Molly von ihrer Gran übernommen. Bei all diesen Unsicherheit vermittelnden Neuheiten zieht Molly sich immer wieder auf Altbekanntes und ihre Qualität als Zimmermädchen zurück. Die äußeren Umstände jedoch zwingen Molly immer wieder über sich selbst hinauszuwachsen und den unbequemen, neuen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
Der Schreibstil ist flüssig. Um den Gegebenheiten Nachdruck zu verleihen und die Charaktere zu stärken, sind wohldosiert Wiederholungen eingearbeitet.
Die Übersetzung aus dem Englischen ist unauffällig. Der Humor kommt gut zum Tragen und ich bleibe die gesamte Geschichte über neugierig, was als nächstes passiert.
Ein absolutes Highlight für mich ist die stimmliche Inszenierung durch Anna Thalbach.
Anna Thalbach verleiht ihrer Stimme für Molly die junge, unbedarft naive Tonfärbung und Sprechweise. Dieses "mir wird gerade alles klar" ist so deutlich in die Stimme von Molly Gray gelegt, dass ich Molly bildlich vor Augen habe.
Und wenn Anna Thalbach dann den Part von Gran liest, klingt ihre Stimme alt, bedacht und wissend. Ich liebe es. The Maid ist für mich ein absolut wunderbares Hörerlebnis.
Anna Thalbach wird nicht einmal müde, mit Mollys Worten zu sagen, wie wichtig es ist, dass alles hübsch sauber und ordentlich sein muss. Es ist Mollys dringendes Bedürfnis, alles wieder in einen Zustand der Perfektion zurückzuversetzen, Fingerabdrücke zu beseitigen, Staub wegzuwischen und die Keramik auf Hochglanz zu polieren und erstrahlen zu lassen. - Wenn da nicht die Leiche von Mr. Black wäre, dessen Tod - und darauf weisen alle Zeichen hin - Mollys Verschulden sein sollte.
Fazit
The Maid - Ein Zimmermädchen ermittelt ist für alle, die sich nicht von dem Titel beeindrucken lassen. Wer einen weiblichen James Bond erwartet, wird schnell enttäuscht sein. In diesem Cosy Crime Hörbuch geht es um eine junge Frau, die etwas anders denkt und beflissen Hotelzimmer reinigt und nachweisen muss, dass sie durchaus zu Unrecht verdächtigt wird.
Molly ist eine Figur welche man direkt ab der Seite 1 ins Herz schließen muss. Sie ist etwas ganz besonderes, was ich so auch noch nie gelesen habe. Mit leicht ...
Cosy Crime wie ich es besser nicht kenne.
Molly ist eine Figur welche man direkt ab der Seite 1 ins Herz schließen muss. Sie ist etwas ganz besonderes, was ich so auch noch nie gelesen habe. Mit leicht autistischen Zügen kämpft sie sich durchs Leben. Mit einem riesen großen guten Herzen, keinerlei Hintergedanken oder bösen Absichten. Nur das putzen der Zimmer im Sinn, um den Zustand der Perfektion wiederherstellen zu können. Und so groß wie ihr Herz ist, sieht sie auch ihre Gegenüber. Keinem traut sie böses zu, sieht nur das gute. Also warum sollte sie nicht die heimlich versteckte Waffe aus der Lüftung holen? Sie ist zu gutgläubig und das nutzen leider viele aus. Teilweise tut sie mir echt leid und man bekommt das Gefühl Molly vor allem und jedem beschützen zu wollen.
Dieses Buch und allen voran Molly beweist Eindrucksvoll das es nicht immer die starke, laut schreiende Deus Ex Machina sein muss um einem das Herz zu stehlen. Es kann auch die kleine putzende, immer lächelnde sein. Ich hoffe jeder rückt nach dem lesen, zukünftig im Aufzug ein Stück zur Seite wenn die putzenden Damen vor der Tür warten und noch genügend Platz ist. Molly wird es euch danken ;)
Molly Gray ist eine junge Frau, die etwas aus dem Rahmen fällt. Ich denke, sie hat eine leichte Form von Autismus oder etwas Ähnliches, denn es fehlt ihr ein Gespür, zwischenmenschliche Reaktionen einzuschätzen. ...
Molly Gray ist eine junge Frau, die etwas aus dem Rahmen fällt. Ich denke, sie hat eine leichte Form von Autismus oder etwas Ähnliches, denn es fehlt ihr ein Gespür, zwischenmenschliche Reaktionen einzuschätzen. Sie nimmt alles wörtlich und kann weder Ironie noch Spott noch Hinterhältigkeit im Gegenüber erkennen. Zum Glück ist sie ein von Grund auf positiver Charakter, der sich sofort in das Herz des Lesers schleicht.
Ihre Oma, ihre einzige Bezugsperson, ist leider schon verstorben, doch Omas Sinnsprüche sind Molly geblieben. Sie helfen ihr durch den Alltag als Zimmermädchen in einem Londoner Nobelhotel. Saubermachen ist Mollys Passion und somit ist ihr Beruf auch ihr Lebensinhalt. Als ein Hotelgast ermordet wird, wird ausgerechnet Molly verdächtigt. In der Not zeigt sich, wer ihre wahren Freunde sind.
Der ganze Roman wird aus Mollys Sicht erzählt. Wunderbar versetzt sich die Autorin in ihre geradlinige, einfach gestrickte Gedankenwelt und schafft es dabei gleichzeitig, hinter die Fassade der anderen Personen zu schauen, bevor Molly die Wahrheit begreifen kann. Die Personen sind alle wunderbar ausgearbeitet, sodass man sich ein gutes Bild von allen machen kann.
Vielleicht liegt das aber auch an der hervorragenden Vorleserin der Hörbuchversion. Anna Thalbach hat Mollys Charakter hundertprozentig verinnerlicht. Ein Highlight sind für mich auch die Stellen, in denen sie mit mexikanischem Akzent spricht.
"The Maid" ist ein außergewöhnlicher Krimi, der mir viel Freude bereitet hat.