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Veröffentlicht am 16.12.2024

Die Geschichte plätschert so dahin...

Bad Vöslau in Flammen
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Als ich das interessante Cover dieses " Bad Vöslauer " Krimis sah, war mein Interesse geweckt diesen Wiener- Speckgürtel- Krimi zu lesen. Das es schon der 4. Band dieser Reihe war, hat mich nicht gestört. ...

Als ich das interessante Cover dieses " Bad Vöslauer " Krimis sah, war mein Interesse geweckt diesen Wiener- Speckgürtel- Krimi zu lesen. Das es schon der 4. Band dieser Reihe war, hat mich nicht gestört. Es war nicht schwer sofort in die Geschichte einzusteigen und den Geschehnissen zu folgen. Die Pokornys, die als Privatermittler agieren, ermitteln wieder, als ein Hotel vor ihren Augen ausbrannte. Es gab auch gleich einen Toten. Geschrieben ist die Geschichte in einer leicht zu lesenden Schreibweise. Gut gefallen hat mir die österreichische Wortwahl, die Erinnerungen an Urlaube wieder haben lebendig werden lassen. Der eigentliche Fall ist interessant, aber weniger spannend geschildert. Die Aufklärung war sehr schleppend, da sich die vielen schrägen Protagonisten mehr mit sich selbst beschäftigt haben, als gezielt nach Faktenlage den Fall aufzuklären.

Ich mag regionale und lustige Krimis gerne lesen, aber hier wurde es mit dem Humor übertrieben. Es gaben sich Frotzeleien und skurrile Szenen die Hand. Die Geschehnisse waren für mich voraussehbar, wodurch die Spannung gelitten hat, beziehungsweise gar nicht erst aufkam. Die häufigen simplen Dialoge boten keine adäquate Abwechselung. Hinzu kamen einige Wiederholungen, die die Geschichte ungünstiger Weise in die Länge gezogen haben. Der Satz:" Die allerbeste Ehefrau der Welt " tauchte übermäßig oft auf. Der Autor hat sicherlich den Satz bewusst dem Pokorny auf die Zunge gelegt, aber mit zunehmender Häufung habe ich es als albern empfunden.

Zum Ende des Krimis kam kurz Spannung auf, und der Cliffhanger macht Liebhabern dieser Vöslauer- Krimi- Serie neugierig auf den nächsten Fall. Ich weiß, dass jeder Autor viel Herzblut in sein Werk fließen lässt, aber mich konnte dieser Krimi leider nicht begeistern. Ich runde meine 2.5 Sterne wohlwollend auf 3 Sterne auf.

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Krimi und Lyrik verschmelzen ineinander

Kom.Ba. / Kommissar Bambus
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Als ich zum ersten Mal " Poetry Crime " gelesen habe, war ich sofort neugierig, hatte ich doch von diesem Genre noch nichts gehört. Dann hielt ich das Buch in den Händen, und mir fiel sofort das wunderschön ...

Als ich zum ersten Mal " Poetry Crime " gelesen habe, war ich sofort neugierig, hatte ich doch von diesem Genre noch nichts gehört. Dann hielt ich das Buch in den Händen, und mir fiel sofort das wunderschön gezeichnete Coverbild auf. Es passt perfekt zur Geschichte.

Der Krimi beginnt mit einem Gedicht, und gleich danach fängt das erste Kapitel der Geschichte voller Action an. Nachfolgend gerät die Handlung in ruhigeres Fahrwasser, ist aber nicht minder spannend zu lesen ist. Jedem Kapitel steht ein passendes Gedicht vor, welches auf die zu erwartende Handlung einstimmt. Diese Gedichte enthalten alle eine Botschaft, realistisch und sehr berührend geschrieben. Ich konnte mich in vielen dieser Zeilen wiederfinden. Es sind aber nicht alleinig die schönen Gedichte, die diesen Krimi zum Genre " Poetry Crime " einordnen lassen, sondern die Kapitel fangen alle in einer poetischen Schreibweise an. Vom gesamten Schreibstil bin ich sehr begeistert, denn er ist flüssig und immer wieder blitzen lyrische Passagen auf. Es ist eine außergewöhnliche Schreibweise, die ich bei einem Krimi in dieser Form noch nie gelesen habe, die mir aber außerordentlich gut gefällt.

Die Geschichte beinhaltet nicht nur den eigentlichen Kriminalfall, sondern der Autor " Ben B. Gun " verknüpft ihn mit hochaktuellen, neuzeitlichen Themen des täglichen Lebens. Dabei schreckt er auch vor schwierigen Themen nicht zurück, die er in meinen Augen sehr realistisch und respektvoll in die eigentliche Handlung integriert. Dieses erfordert eine intensive Recherche, die für mich als Leserin deutlich zu erkennen ist. So ist dieses Buch sowohl in der Haupthandlung, als auch in den Nebenschauplätzen stets spannend zu lesen. Obwohl dieser Krimi mit seinen 464 Seiten sehr umfangreich ist, kam bei mir zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf.

Wer bei einem Krimi auf pausenlose Action und fortlaufende brutale Szenen wert legt, ist mit diesem Krimi nicht gut bedient. Diese Leserschaft fühlt sich bei diesem neuen Genre sicherlich auch nicht angesprochen. Wer aber einen Krimi mit interessanten Nebenschauplätzen und wunderschöner Schreibweise schätzt, der sollte unbedingt dieses Erstlingswerk des sehr talentierten Autors kennenlernen. Für mich ist es ein brillanter Krimi, von dessen Art ich gerne mehr lesen würde. Bisher kenne ich aber keinen Autor, der mich mit diesem besonderen Genre erfreuen könnte. Umso mehr freue ich mich, dass dieses Buch der erste Band einer Trilogie ist. Band zwei wird im nächsten Jahr erscheinen, und Band drei ein weiteres Jahr später.

Ich gebe hier bewusst keine Inhaltsangabe, denn diesen besonderen Krimi muss jeder Interessierte auf sich wirken lassen, um die Leseatmosphäre eigens zu spüren. Sie ist neben der eigentlichen Handlung ein nicht zu vernachlässigender Punkt, um die Wirkung dieses andersartigen Krimis genießen zu können.

" Ben B. Gun " hat es geschafft mich sofort nach den ersten Seiten an das Buch zu fesseln. Mir ist seine besondere Schreibweise, und die gesamte Gestaltung dieses Krimis sehr ans Herz gewachsen, und ich möchte dieses Buch jedem Krimi-Fan empfehlen. Es ist lohnend dieses neue Genre kennenzulernen, und das Buch eignet sich auch bestens als Geschenk, nicht nur jetzt zur bevorstehenden Weihnachtszeit.

Ich wünsche mir, dass dieser " lyrische Krimi " in der großen Welt der Kriminalromane seinen Platz findet, um viele Leserinnen und Leser zu begeistern, die sich auf diese Art zu schreiben einlassen können, und Gefallen daran finden.

Natürlich vergebe ich 5 Sterne für das Gesamtwerk, und für Maddy einen riesengroßen funkelnden Stern für die Mitgestaltung des hübschen Covers.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Interessant aber Verbesserungswürdig

Gesund, stark, schön durch den Advent
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Ich war sehr neugierig auf diesen Adventskalender. Die äußere Optik und das Format haben mir auf Anhieb gefallen. Sogleich habe ich einen Blick ins Buch geworfen und dabei traf ich auf blanko Seiten mit ...

Ich war sehr neugierig auf diesen Adventskalender. Die äußere Optik und das Format haben mir auf Anhieb gefallen. Sogleich habe ich einen Blick ins Buch geworfen und dabei traf ich auf blanko Seiten mit 1-24 beschriftet. Die Seiten sind spärlich mit einigen Schneekristallen bedruckt. Um den Text hinter dem jeweiligen " Türchen " lesen zu können, müssen die zusammenhängenden Seiten erst einmal mit einer Schere getrennt werden. Hier hätte ich mir eine Perforation gewünscht, ähnlich wie bei einem Postkartenkalender, um eine saubere Seitenkante zu erhalten.

Die Texte sind schön zu lesen, wobei mir einige Ratschläge bekannt sind. Dennoch kann ich etwas Entspannung finden, um entspannt abzuschalten. Am Besten finde ich die Rezepte, die zum Nachmachen animieren. Leider bleiben in diesem Büchlein etliche Seiten frei, die entweder mit Zahl und vier Schneekristallen bedruckt sind, oder nur mit zwei Schneekristallen. Eine abwechslungsreiche Adventsoptik hätte mir sehr gut gefallen. Da sind den Ideen keine Grenzen gesetzt, und natürlich muss es nicht überladen sein.

Alles in Allem finde ich den Adventskalender gut. Er bietet kleine Entspannungspausen, in der manchmal hektischen Adventszeit. Es besteht aber durchaus Optimierungspotential. Mein Vorschlag wären perforierte Trennungsseiten und ein abwechslungsreiches adventliches Erscheinungsbild. Die fast blanko Seiten bieten sich dafür geradezu an, und ein rundum kleines schmuckes Adventsbüchlein würde den Adventskalender-Markt ganz besonders bereichern.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Liebe zu Eis und Schnee

Die Eisbrecherin
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Das gelungene Coverfoto und der Titel lassen schon erkennen, was uns in dem Erlebnisbericht von " Geertje Marquardt " erwarten wird. In vergleichbarer Form eines Tagebuches erzählt uns die Autorin, die ...

Das gelungene Coverfoto und der Titel lassen schon erkennen, was uns in dem Erlebnisbericht von " Geertje Marquardt " erwarten wird. In vergleichbarer Form eines Tagebuches erzählt uns die Autorin, die beruflich als Schnee-und Eiskünstlerin arbeitet, über ihre gut vorbereitete und nach zwei Jahren durchgeführte Grönland-Expedition. Sie hat ihren Lebenstraum umgesetzt, und dabei großen Mut bewiesen. Sie meisterte eine 550 Kilometer lange Überquerung des grönländischen Inlandeises auf Skiern.

Ich war sofort neugierig, von welchen Erlebnissen und über welche Schwierigkeiten die dreier Expedition im Nachhinein berichten kann. Vorab habe ich den Mut bewundert, aber auch gleichzeitig Zweifel gespürt, ob es bewunderungswert ist, die Gegebenheiten der Natur bezwingen zu wollen. "Geertje Marquardt" hat sich zwei Jahre körperlich und mental vorbereitet. Dies ist auch zwingend notwendig. Dieser Erlebnisbericht zeigt aber auch, dass es Extremsituationen gibt, auf die man sich nicht vorbereiten kann.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen, gelegentlich stört das Gendern etwas. Vielleicht wäre es geschickter gewesen, dass am Anfang des Buches auf einen Verzicht des Gendern hingewiesen wäre, und somit dann das Gendern im Text unterblieben wäre. Die tageweise geschilderten Geschehnisse sind sehr spannend und aufschlussreich geschrieben. Mehr als 34 Tage auf Skiern das Grönlandeis zu durchqueren ist für Nicht-Extremsportler wohl undenkbar.

Ich bin dieser Expedition gedanklich gerne gefolgt, und habe Erkenntnisse gewonnen, die mich sehr beeindruckt haben. Dieses Buch animiert aber auch eigenen Mut aufzubringen, um seinen speziellen Lebenstraum, welcher dies auch immer sein mag, zu verwirklichen. Im Prinzip stimme ich dieser Meinung zu, aber jeder sollte erkennen, dass es mehr als Mut braucht, um Extrem-Vorhaben erfolgreich bewerkstelligen zu können. Auch wenn bei dieser Expedition die Familie von " Geertje Marquardt " hinter ihr stand, kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum sie ihre Lieben daheim mit deren Ängsten zurückgelassen hat. Angst und Sorgen haben sich die Kinder und der Mann gewiss gemacht, auch wenn sie dies nicht offen kommuniziert haben. Anders hätte ich es beurteilt, wenn keine Familie zurückgelassen worden wäre. Die Geschichte zeigt, dass es Widrigkeiten gibt, die vorher nicht einzukalkulieren sind. Diesen extremen Lebenstraum hätte ich niemals vor die Familie gestellt, auch wenn Diese ihr Einverständnis immer wieder betont hätten.

Es lohnt sich dieses Buch zu lesen, und Jeder wird es anders beurteilen, ob man einen extremen und gefährlichen Lebenstraum sich wirklich erfüllen sollte. Mir hat dieses Buch viele spannende Lesestunden beschert, und ich habe einige lohnende Erkenntnisse dazugewonnen.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Fahrt ins Ungewisse

Das Himmelsschiff auf Polarfahrt
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Im Jahr 1931 fuhr das Himmelsschiff, LZ 127 Graf Zeppelin, in die Polarregion. Der Autor Rüdiger Marmulla erzählt von der historisch sehr bedeutenden Fahrt. Diese Mission gleicht einer Abenteuerfahrt, ...

Im Jahr 1931 fuhr das Himmelsschiff, LZ 127 Graf Zeppelin, in die Polarregion. Der Autor Rüdiger Marmulla erzählt von der historisch sehr bedeutenden Fahrt. Diese Mission gleicht einer Abenteuerfahrt, zumal die Erinnerung an das tragische Unglück der " Italia " im Jahr 1928 noch allgegenwärtig war.

Rüdiger Marmulla hat intensiv recherchiert, und verbindet die wahren Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte. Dabei bleibt er seinem schönen Schreibstil treu. Er beweist wieder, dass ein Buch nicht an der Anzahl der Seiten gemessen werden sollte, sondern an der Aussagekraft des Geschriebenen. Sachliche Erläuterungen brauchen eine präzise Schreibweise, die auf blumige und ausschweifende Ausschmückungen verzichten kann.

Der Autor fasziniert mich immer wieder mit seinem besonderen minimalistischen Schreibstil, den ich aus vielen seiner Bücher kennen-und schätzen gelernt habe. Nun könnte man glauben, dass diese Art zu schreiben keine Spannung aufkommen lässt. Dem ist aber nicht so. Durch Erzählstränge in passender Wortwahl und speziellen Dialogen gibt der Autor Raum für Spannung und Emotion.

Ich habe das Himmelsschiff sehr genau kennengelernt. Die Technik und die wissenschaftlichen Arbeiten haben mich, in Anbetracht der damaligen Zeit, staunen lassen. Mehr als einmal habe ich um das Gelingen der Mission gebangt, und bei der riskanten Wasserlandung im Polarmeer habe ich es gespürt---das Gänsehautfeeling. Neben all den technischen Herausforderungen hat sich meine Vorstellung, von der fantastisch beschriebenen Landschaft, in meinem Gedächtnis verankert.

Von Beginn an geht von dieser Polarfahrt eine Faszination aus, die ich auch bei den zwei Vorgänger-Bänden empfunden habe. Neben der Zeppelinfahrt nach Rio und in den Orient, ist dies der dritte Band der Zeppelin-Serie. Damals war das Himmelsschiff viel unterwegs, und so freue ich mich schon auf den vierten Band, den Rüdiger Marmulla schon in Aussicht gestellt hat.

Ich habe die Geschichte in der Hardcover Ausgabe gelesen. Es ist ein qualitativ hochwertiges Buch, welches auch als Geschenk bestens geeignet ist, und nicht nur Zeppelin-Fans erfreuen wird. Ich möchte diese Geschichte jüngeren und älteren Lesern sehr gerne empfehlen. Zu lesen, wie der Autor hier eine reale Erzählung mit einer fiktiven Geschichte ineinander verschmelzen lässt, ist für mich ein literarischer Hochgenuss.

Ich vergebe sehr gerne 5 Sterne und den Polarstern noch dazu!

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