Ein Jugendbuch, in dem viel drinsteckt
Wie Melodien im WindMit "Wie Melodien im Wind" von Alicia Zett habe ich meine Mission fortgesetzt, auch mal Bücher abseits meines favorisierten Krimi- & Thriller-Genres zu lesen. Dabei entdeckt man doch einiges, was zwar ...
Mit "Wie Melodien im Wind" von Alicia Zett habe ich meine Mission fortgesetzt, auch mal Bücher abseits meines favorisierten Krimi- & Thriller-Genres zu lesen. Dabei entdeckt man doch einiges, was zwar ungewohnt, aber auch lesenswert ist.
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Darum geht’s: Toni und Lukas sind verknallt ineinander. Aber eine Beziehung scheint unmöglich. Zu unterschiedlich sind die Welten, aus denen sie kommen. Oder geht da doch was?
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Mit diesem Roman ging es für mich zurück in die Teenie-Zeit. Ich konnte mich aber überraschend geschmeidig mit den Internatsschülern von Schloss Mare anfreunden und in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen. Das Buch ist aber auch so vollgepackt mit Themen und Aspekten, dass sich hier jeder etwas Passsendes herauspicken kann. Mögt ihr Sport? Oder doch lieber Musik? Egal, hier bekommt ihr beides. Familie, Freundschaft, Liebe, Kriminalität, Konventionen, Standesunterschiede, Zukunftsangst, Selbstzweifel, Selbstfindung, Mental Health - das alles spielt hier eine Rolle. Ein ganz schönes Spektrum, was da abgearbeitet wird. Für meinen Geschmack fast schon etwas zuviel der Bandbreite. Aber richtig gestört hat es mich letztendlich nicht.
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Der Friends-to-Lovers-Trope führt uns sogar noch in die Welt der Royals. Hier war ich sehr skeptisch. Ich bin bekennender Royal-Fan. Im wahren Leben. Fiktiv kann ich mit dem Thema seltsamerweise meist wenig bis gar nichts anfangen. Hier war das mal anders. Ich mochte die Szenen rund um die dänische Königsfamilie und die Szenen im Schloss richtig gerne. In dem Fall hatte ich aber immer irgendwie die real existierenden Royals vor Augen. Und so ist Lukas Oma in meiner Vorstellung tatsächlich 1:1 Königin Margrethe II. von Dänemark und sein Papa das Ebenbild von Kronprinz Frederik. Das fand ich schon irgendwie lustig.
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Fazit: "Wie Melodien im Wind" ist ein gelungenes Jugendbuch, das mich auch als Leserin jenseits der wohl beabsichtigten Zielgruppe abgeholt und gut unterhalten hat. Die Autorin trifft einen durchweg angenehmen Ton. Insgesamt muss ich sagen, dass der Roman wenig Angriffsfläche bietet, um ihn nicht zu mögen.