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Aglaja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2024

Der Tanz des Oktopus

Das große Spiel
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Zwei Jungs entdecken zusammen das unendliche Universum, dass ihnen ihre überdurchschnittliche Begabung eröffnet. Ihre soziale Herkunft könnte unterschiedlicher nicht sein, Todd, ein Weißbrot aus einer ...

Zwei Jungs entdecken zusammen das unendliche Universum, dass ihnen ihre überdurchschnittliche Begabung eröffnet. Ihre soziale Herkunft könnte unterschiedlicher nicht sein, Todd, ein Weißbrot aus einer oberen Schicht, Ravi, ein schwarzer Junge aus prekären Verhältnissen und doch treffen sie in der besten Schule der Stadt aufeinander. Von da an beginnen ihre intellektuellen Reisen in das Reich des Geistes, Ravi in das Reich der Worte und ihrer Anordnung in Prosa und Poesie, Todd in das Reich von Bits und Bites.
Die dritte protagonistische Person des Buches ist Evelyn Beaulieu, eine bekannte und leidenschaftliche Ozeanografin, die lieber im Ozean unter Wasser, als an Land leben würde. Sie hat den Tanz des Oktopus gesehen, den niemand zu deuten weiß und sie hat im Laufe ihres langen Lebens noch mehr gesehen, nämlich die katastrophalen Veränderungen, die stattftinden.
Ehe der größte Teil des Planeten erkundet wurde, war er schon zerstört.

Der Autor schreibt aus der Überfülle seines Wissens, seines schon Gelesenen und schon erdachten, er kann alles zusammensetzen wie Steine aus dem Baukasten seines Gehirns und seines Wesens. Dies mag nicht für jeden auf den ersten Blick verständlich sein und trotzdem liest man gespannt seine Ideen, Erkenntnisse und Visionen verfolgend.
Ist die KI Segen oder Fluch, wird sie die Welt retten oder ihren Untergang beschleunigen, wird sie der Menschheit aus ihrer Misere heraushelfen, oder wird sie sie noch verschlimmern. Diese Frage bleibt.
Die Schöpfungsgeschichte aus einer Douai-Rheims-Bibel vom Jahre 1884 am Ende seines Buches, ist ein Geschenk des Autors an seine Leser.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

"In der Stille finden wir zu uns

Akikos stilles Glück
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In einem Land, in dem man bestrebt ist, die Norm zu wahren, werden Dinge getan, die sich, zumindest aus westlicher Sicht,völlig außerhalb der Norm bewegen, Hochzeiten mit sich selbst, Mietväter, Mietverwandschaft ...

In einem Land, in dem man bestrebt ist, die Norm zu wahren, werden Dinge getan, die sich, zumindest aus westlicher Sicht,völlig außerhalb der Norm bewegen, Hochzeiten mit sich selbst, Mietväter, Mietverwandschaft für Beerdigungen und alle anderen Anlässe, alles um der Norm zu entsprechen, um nicht aus dem Rahmen zu fallen. "Der Nagel, der hervorsteht wird eingeschlagen", ein japanisches Sprichwort, dass nur allzugut auf unsere Protagonistin Akiko zutrifft. Von Kind an, war sie durch ihr Schreibtalent hervorstehend, wie der sprichwörtliche Nagel, wie auch ihr Klassenkamerad Kento durch sein großes musikalisches Talent und abweichendes Verhalten ein hervorstehender Nagel war.
Beide treffen sich zufällig des nachts im riesigen Tokio auf der Straße.
Kento war zum berüchtigten Hikikomori geworden und Akiko hielt sich in ihrem gewählten Beruf als Buchhalterin an Zahlen fest. Beider Talente lagen brach.
Akiko beginnt sehr behutsam eine federleichte Beziehung zu Kento aufzubauen, der ihr die entscheidenden Fragen stellt, die dazu führen, dass sie ihr Leben radikal umkrempelt.

Auch wenn das Buch nicht von einem Japaner geschrieben wurde, kann man eine Menge über das moderne Leben in japanischen Großstädten erfahren.
Der Autor hat sein Werk mit viel Verstehen und Empfinsamkeit geschrieben.
Ein schönes Buch dessen Einband ein wahrer Blickfang ist.
Ich habe es sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Ein Buch, wie das Ballett "Boléro von Maurice Ravel. Ein Buch, über das man ein Buch schreiben könnte.

Mein Mann
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Ein Buch, aufgebaut ähnlich dem Ballett "Boléro" von Maurice Ravel. Eine ständige Wiederholung im gleichen Rythmus mit wachsendem Crescendo, bis zum dramatischen, misstönenden Paukenschlag der Wahrheit.
Der ...

Ein Buch, aufgebaut ähnlich dem Ballett "Boléro" von Maurice Ravel. Eine ständige Wiederholung im gleichen Rythmus mit wachsendem Crescendo, bis zum dramatischen, misstönenden Paukenschlag der Wahrheit.
Der Leser besteigt eine Wendeltreppe der Wochentage und Gedanken, deren immer geiche Spiralen sich im Raum nach oben bewegen, einer Höhe entgegenstreben, einem Endpunkt zu.
Eine Frau von vierzig Jahren, die vermeintlich alles hat, jagt einem Phantom hinterher, dem ewigen Verliebtsein. Sie hat sich durch ihre Ehe die Heilung von all ihren Ängsten versprochen. "In Wahrheit hat mir die Heirat keinen Frieden gebracht." "Verpflichtungen fand ich überall, aber die Liebe nirgends."
Ihr Leben sieht sie von außen, wie ein Theaterstück, in dem jeder eine Rolle spielt. Durch ihr Beharren in ihren inneren Defiziten nimmt sie sich die Chance, eine wahre, umhüllende, tiefe Liebe kennenzulernen, die nicht vom Äußeren lebt.
Ihr Leben ist wie ein Tanz auf einem Seil, gespannt zwischen griechischer Tragödie und Komödie, zum Lachen und zum Fürchten, von süßester Romantik bis zu klarster Berechnung, zwischen Intelligenz und Unreife, zwischen glasklarer Logik und tiefster Verunsicherung, zwischen Aufopferung und grenzenloser Egomanie. Ein Buch zwischen Ideal und Psychiatrie.
Ein Buch, über das man ein Buch schreiben könnte.

Das Buch hat ein anziehendes Cover von einer schönen jungen Frau, die erstaunliche Ähnlichkeit mit der Autorin selbst hat, so wie auch in dem Buch eigene Erfahrungen der Autorin ihren Niederschlag finden

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Trennung von Beziehung, Staat und Sprache

Samtene Scheidung
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Den großen Worten, die das Italienische Kulturinstitut Stuttgart, die auch vielleicht vermehrt aus einer linguistischen Warte im interkulturellen Bereich heraus für dieses Buch gefunden hat, kann ich mich ...

Den großen Worten, die das Italienische Kulturinstitut Stuttgart, die auch vielleicht vermehrt aus einer linguistischen Warte im interkulturellen Bereich heraus für dieses Buch gefunden hat, kann ich mich leider nicht anschließen. Mir hat die intensivere Ausarbeitung, wenigstens eines der vielen, durchaus interessanten angesprochenenThemengefehlt und somit die direkte innere Interaktion mit der Protagonistin. Dadurch ging die anfänglich vorhandene Spannung des Buches verloren. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die wenigen linguistisch-soziologischen Einschübe und Hypothesen, die ein großes Thema für das Buch hätten sein können. Wie bei vielen Büchern der letzten Jahre, ahnt man auch hinter diesem Buch die Besuche von Kursen über das kreative Schreiben.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Fantasie entfaltet ihre Flügel, Abenteuer bahnt sich an

Klippo
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Ein wunderbares Buch mit einem traumhaft schönen Cover. Vom ersten Wort an zieht es die Kinder in seinen Bann. Von allem ist die Rede, was Kinder lieben, die Fantasie beginnt vom ersten Wort an ihre Flügel ...

Ein wunderbares Buch mit einem traumhaft schönen Cover. Vom ersten Wort an zieht es die Kinder in seinen Bann. Von allem ist die Rede, was Kinder lieben, die Fantasie beginnt vom ersten Wort an ihre Flügel zu entfalten. Abenteuer, Fantastisches, ein Tier, ein Junge ein Mädchen, Bösewichte, Geheimnisse, wunderbare Wörter, es gibt Piraten auf eisernen Schiffen, die aus dem Nebel auftauchen und ihre Geschützrohre mit einem hässlich knirschenden Geräusch aufrichten. Wer zittert nicht mit Klippo und dem Mädchen, wenn sie erscheinen?
Das Buch ist wunderbar geeignet, zum dramatischen Vorlesen.

Etwas ist mir gleich zu Anfang aufgefallen, ein kleiner Satz:
"...die meisten können nicht einmal richtig lesen."
Es ist von den Dorfkindern die Rede, die nicht die Fähigkeiten haben wie die Hauptperson Klippo.
Man sollte bedenken, dass es in der Welt Kinder gibt, die aus den verschiedensten Gründen nicht richtig lesen können, die sich von dieser Aussage herabgewürdigt fühlen könnten.

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