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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mieses Karma hoch 2

Mieses Karma hoch 2
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Auf das neue Buch von D. Safier war ich sehr gespannt, da ich ein großer Fan von „Mieses Karma“ bin. Die Fortsetzung hat mich leider nicht auf ganzer Linie überzeugen können, da das Konzept sehr ähnlich ...

Auf das neue Buch von D. Safier war ich sehr gespannt, da ich ein großer Fan von „Mieses Karma“ bin. Die Fortsetzung hat mich leider nicht auf ganzer Linie überzeugen können, da das Konzept sehr ähnlich zum ersten Buch ist und somit für nicht allzu viele Überraschungen gesorgt hat.

Daisy, Anfang 30, eine chaotische, wenig erfolgreiche und völlig bankrotte Schauspielerin, die in einer WG lebt und noch nie jemanden richtig geliebt hat und der reiche, arrogante Hollywood-Schauspieler und Schönling Mark Barton treffen sich am Set zum neuen James Bond Streifen. Leider läuft alles nicht so wie geplant und am Ende ist der geliebte Hund des Schauspielers tot und Daisy ist schuld. Sie will sich bei Barton entschuldigen und steigt völlig übereilt zu ihm in seinen Sportwagen, in dem beide leider kurze Zeit später verunglücken und gemeinsam als Ameisen wiedergeboren werden, da sie in ihren Leben einfach zu viel schlechtes Karma angesammelt haben. Der gute alte Bekannte aus dem ersten Buch Buddha erklärt den beiden kurz und knapp wo sie sich befinden und warum und schon kann das große Abenteuer für Daisy und Marc beginnen. Sie können sich absolut nicht leiden, wollen jedoch die Karma-Leiter nach oben steigen. Gleichzeitig haben sie noch wichtige persönliche Anliegen, die sie auf jeden Fall erledigen wollen und das heißt nichts Gutes.

Ich fühlte mich bei der Lektüre dieses Buches gut unterhalten, einige Lacher waren dabei und ich habe das Buch relativ schnell durchgelesen, aber es ist leider doch nur mittelmäßig. Ich hatte mehr Neuerungen und Überraschungen erwartet, vielleicht auch eine völlig neue Wendung, aber dies bleib aus. Der Schreibstil ist wirklich angenehm und einfach, aber mir fehlte in der Story der gewisse Pepp. Für Zwischendurch ist das Buch sehr zu empfehlen, aber es ist nichts Besonders und leider eher Durchschnitt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein sterbender Mann

Ein sterbender Mann
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Was treibt einen Mann im hohen Alter dazu seinen Lebensmut zu verlieren, seine Frau zu verlassen und sich in einem Suizid-Forum anzumelden? Es könnte die zum Tode führende Krankheit sein, der langweilige ...

Was treibt einen Mann im hohen Alter dazu seinen Lebensmut zu verlieren, seine Frau zu verlassen und sich in einem Suizid-Forum anzumelden? Es könnte die zum Tode führende Krankheit sein, der langweilige Alltag, der Verrat eines vermeintlichen Freundes oder die verlorene Hoffnung auf ein Liebesabenteuer.

Theo Schadt ist 72 Jahre alt und erlebt all dies und noch viel mehr, wie der Leser durch die Niederschrift seiner Gedanken erfährt. Der Protagonist fühlt sich hintergangen, seines Lebens und seiner Chancen beraubt und sieht sich nicht in der Lage noch länger zu leben und das Elend um sich herum zu ertragen. Er schreibt etliche Briefe an einen „Schriftsteller“, die er aber nie verschickt, klagt sein Leid schriftlich in dem Suizid-Forum und in Briefen an eine Frau, die ihn unerwartet um den Verstand gebracht hat. Somit besteht das Buch auch hauptsächlich aus Briefen und einigen Szenen, die die Umstände beschreiben.

Viele Passagen strotzen nur so vor philosophischen Gedanken und sind teilweise interessant zu lesen, aber allgemein gesehen hält das Buch nicht das was es verspricht bzw. ich mir davon versprochen habe. Die Sprache ist auffallend, der Schreibstil teils anstrengend und manche Szenen viel zu langatmig und depressiv. So musste ich mich durch eine seitenlange Beschreibung der Träume des Protagonisten quälen und fragte mich immer wieder was das soll!? Anfangs war ich noch angetan, doch das Interesse an der Lektüre ließ leider nach. Ich wartete auf mehr Drama, mehr Spannung und wurde enttäuscht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Am Ende bleiben die Zedern

Am Ende bleiben die Zedern
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Das Buch von P. Jarawan ist ein kleines Juwel, ein so unglaublich vielschichtiger Roman, der zwischen Vergangenheit und Gegenwart diverse politische, geschichtliche, religiöse, psychologische, kulturelle ...

Das Buch von P. Jarawan ist ein kleines Juwel, ein so unglaublich vielschichtiger Roman, der zwischen Vergangenheit und Gegenwart diverse politische, geschichtliche, religiöse, psychologische, kulturelle und familiäre Aspekte aufzeigt, die den Leser nicht mehr so schnell loslassen.

Der Leser lernt den kleinen Jungen Samir kennen, dessen Eltern aus dem Libanon nach Deutschland geflohen sind und begleitet diesen beim Aufwachsen, erlebt seine Höhen und Tiefen, liest seine Gedanken und leidet mit ihm, als sein Vater, der sein Ein und Alles war, plötzlich verschwindet. Dies stellt ein dramatisches Erlebnis für den kleinen Samir, seine Mutter und seine kleine Schwester dar, denn nun sind sie auf sich allein gestellt. Auf Samir hat das Verschwinden seines Vaters einen großen, wenn man so ausdrücken mag, negativen Einfluss. Er verschließt sich immer mehr, hat kaum Freunde oder andere gesellschaftliche Bindungen, verliert seinen Job und widmet sich in seiner Freizeit der Suche nach seinem Vater. Er sammelt Zeitungsartikel, in dem der Libanon auch nur beiläufig genannt wird, liest unzählige Bücher und das alles nur in der Hoffnung irgendeinen Hinweis auf den Verbleib seines Vaters zu entdecken.

Nach jahrelangem vergeblichen Recherchen ermutigt ihn seine Lebensgefährtin in den Libanon zu reisen, um vor Ort nach Antworten auf all seine Fragen zu suchen. Nach anfänglicher Skepsis, da er das Land seiner Familie noch nie betreten hat, fliegt Samir in den Libanon und begibt sich auf eine außergewöhnliche Reise in die Vergangenheit seiner Eltern und des Landes. Ein Taxifahrer kutschiert ihn von A nach B und gewährt ihm einen Einblick in das Leben im Libanon. Er wird zu Samirs Vertrautem und gemeinsam lösen sie das ein oder andere Geheimnis, welches den Vater umgeben hat.

An dieser Stelle möchte ich von dem Inhalt des Buches nicht mehr verraten, denn jeder sollte sich selber ein Bild von diesem speziellen Roman machen. Das Buch ist ein purer Genuss. Man möchte am liebsten seine Koffer packen und den faszinierenden Libanon bereisen. Man ist überwältigt von der Raffinesse des Autors all diese unterschiedlichen und nicht einfachen Themen in einem Buch so gut zu verpacken. Ich muss allerdings dazu schreiben, dass all der Input teilweise auch etwas zu viel ist und man den Roman mit voller Aufmerksamkeit lesen muss. Ich hatte teilweise Probleme mit den Zeitsprüngen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und habe erst nach einigen Zeilen gemerkt wo ich mich gerade befand, was den Lesegenuss in keinster Weise schmälerte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Herrin des Nordens

Herrin des Nordens
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„Herrin des Nordens“ von Martha Sophie Marcus ist ein abwechslungsreicher, packender historischer Roman, welcher auf 736 Seiten dafür sorgt, dass der Leser in eine andere Welt eintauchen und mit den sympathischen ...

„Herrin des Nordens“ von Martha Sophie Marcus ist ein abwechslungsreicher, packender historischer Roman, welcher auf 736 Seiten dafür sorgt, dass der Leser in eine andere Welt eintauchen und mit den sympathischen Protagonisten mitfiebern kann.

In der Handelsstadt Haithabu lebt die junge Ingunn mit ihrer Familie ein relativ angenehmes, aber arbeitsreiches Leben. Ihr Vater Sigmund ist in der Stadt ein bekannter und angesehener Händler, den jeder schätzt und der Ingunn als seine Nachfolgerin bestimmt. Sie lernt des Vaters Handelsgeschick, Sprachen und diverse Tricks und Geheimnisse. Sie ist sehr geschickt im Umgang mit anderen Händlern, hat die Knechte und Haushaltshilfen im Griff und erweist sich als ganzer Stolz des Vaters. Doch auch die Liebe macht vor Ingunn nicht Halt. Als junges Mädchen verlobt sie sich mit Torge, doch dieser muss Haithabu verlassen und in England im Dienst des Königs für Recht und Ordnung kämpfen. Beide wissen nicht, wann sie sich wiedersehen werden, doch will Ingunn auf Torge warten und ihn ehelichen, sobald er als erfolgreicher und wohlhabender Mann nach Haithabu zurückkehrt. Doch da ist noch Jon, Torges Bruder, der zu einem stattlichen Mann heranwächst und immer mehr Interesse an Ingunn bekundet.

Die Jahre vergehen und die Bewohner der Stadt müssen schlimme Hungersnöte, kalte Winter, Überfälle, Tod und Verwüstung über sich ergehen lassen. Ingunn verliert Freunde, ihr Vater wird verletzt und ihr Hab und Gut niedergebrannt. Es sind schwierige Zeiten, die Ingunn jedoch noch stärker werden lassen. Ihre Entwicklung kann Seite für Seite mitverfolgt werden und die Geschichte der Stadt und der Menschen lässt den Leser nicht kalt. Reale und fiktive Ereignisse werden gekonnt von der Autorin platziert und Spannung aufgebaut. Zudem spielt das Thema Religion eine große Rolle, da der dänische König als frommer Christ nicht nur Kirchen bauen, sondern auch die Menschen von den alten Göttern zu seinem einen Gott leiten will und von nicht wenigen Bewohnern verlangt sich taufen zu lassen. Doch auch die alten Zeremonien und Bräuche finden Platz in der Geschichte und geben einen Einblick in den Glauben an Götter wie Odin, Freya, Frigg oder Tyr.

Insgesamt habe ich mich von dem Roman sehr gut unterhalten gefühlt und diesen gerne gelesen. Wikinger und das damalige Leben interessieren mich schon lange und „Die Herrin des Nordens“ hat mich einmal mehr von dieser faszinierenden Welt träumen lassen. Trotz einiger etwas längerer Szenen, die auch gut gekürzt hätten werden können, kann ich eine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen.

Positiv ist mir der Anhang des Buches aufgefallen. Damit der Leser nicht den Überblick über die vielen Protagonisten verliert und die Bedeutung einiger historischer Begriffe und Ortsnamen kennen lernt, ist im Anhang ein ausführliches Personenverzeichnis und ein Glossar eingefügt worden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frühstück mit Sophie

Frühstück mit Sophie
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Manche Frauen planen ihr Leben bis ins kleinste Detail. Das Studium muss in Regelstudienzeit oder die Ausbildung in exakt 3 Jahren abgeschlossen werden, danach muss man einen Traumjob mit hervorragenden ...

Manche Frauen planen ihr Leben bis ins kleinste Detail. Das Studium muss in Regelstudienzeit oder die Ausbildung in exakt 3 Jahren abgeschlossen werden, danach muss man einen Traumjob mit hervorragenden Karriereaussichten ergattern, einen perfekten und gutaussehenden Freund mit tollem Job haben, diesen heiraten, ein Haus bauen, Kinder in die Welt setzen und dann wieder in den Job einsteigen usw...! Doch was, wenn genau dieser Plan nicht aufgeht, weil das Leben einem einen Strich durch die Rechnung macht? In genau dieser Situation findet sich die 28 jährige Louisa wieder, denn das „Universum ist ein Psycho“ und das Leben sowieso und nichts kommt wie ursprünglich geplant.

Louisa hat einen festen Plan und muss diesen zwingend einhalten, denn sie wägt sich gerne in Sicherheit, meidet somit jegliches Risiko und will ein einfaches, völlig unspektakuläres Leben führen und braucht kein Abenteuer, geschweige denn irgendwelche Abweichungen von ihrem präzise durchdachten Plan. Sie hat 10 Regeln aufgestellt an die sie sich penibel hält und erwartet wie selbstverständlich am Valentinstag in einem Restaurant einen Heiratsantrag von ihrem langjährigen Freund, der mehr als farblos und lasch ist. Dieser Plan geht nur leider schief, denn das einzige was Louisa von ihrem Freund zu hören bekommt ist, dass er mit einer Kollegin fremdgegangen ist und diese nun ein Kind von ihm erwartet.

Nach dem ersten Schock, ein paar Gläsern Wein und einem Gespräch mit Lea, die das Elend vor Ort mitbekommen hat, beschließen sie Louisa in einer WG unterzubringen, da sie ihren Freund umgehend verlassen muss. Angetrunken stimmt Louisa zu, doch bereut sie die Entscheidung schon am nächsten Tag. Mit vereinten Kräften wird sie doch zum Auszug überredet und das absolute Chaos in ihrem Leben bricht aus. Ihre Mitbewohner sind hippe und fröhliche Studenten über 60 (das genaue Alter kennt man nicht), die gerne mal einen über den Durst trinken, die Wohnung ist alles andere als aufgeräumt und Louisas Zimmer gleicht einer Abstellkammer. Die Nachbarn sind Umweltaktivisten, Psychos und Choleriker, im Keller haust ein Papagei, ihr strukturierter Tagesablauf wird andauernd über den Haufen geworfen und jeder geht bei jedem ein und aus. Das war's dann wohl mit dem Plan fürs Leben...

„Frühstück mit Sophie“ ist ein tolles, humorvolles und teilweise ein wenig abgedrehtes Buch, mit sympathischen Charakteren und immer einem Hauch von Wahrheit, so dass man sich als Leser in der ein oder anderen Szene wiederfindet. Der flotte und charmante Schreibstil hat mir zugesagt und insgesamt hat mir der Nachfolger von "Wenn alle Stricke reißen" sehr gut gefallen! Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und einem möglichen Wiedersehen mit einigen Protagonisten.