Am Ende bleiben die Zeder von Pierre Jarawan, ist ein Buch, dass man einfach nicht mehr aus der Hand legen will bis man zusammen mit Samir alle geheimnisse gelöst hat. Während des Lesens wurde mir klar, dass es nicht nur die verzweifelte Suche nach seinem Vater, sondern auch die Suche nach der Wahrheit seiner Geschichten war. Dieses Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen, kann ich nur jedem Empfehlen, denn neben den Gefühlen, welche der Hauptcharakter erlebt darf der Leser in die Geschichte des Libanon eintauchen mit all ihren Schattenseiten.
Zum Inhalt:
Samirs Eltern, Rana und Brahim, kommen als Flüchtlinge aus dem Libanon, zusammen mir ihrem Freund Hakan und dessen Tochter Yasmin nach Deutschland. Schnell kann sich sein Vater mit der neuen Sprache und den neuen Menschen um sich rum einfinden und hilft so vielen anderen Flüchtlingen. Zusammen mit dem jungen Samir und der frisch geborenen Alina ziehen alle in ein Haus weit weg von den Sozialbauten die die ersten Jahre ihr zu Hause waren. In der Straße sind alle Bürger aus dem Libanon, anders als dort interessiert hier aber keinen die Religion des anderen. Man hilft sich und kümmert sich, wo man nur kann.
Brahim ist ein hervorragender Geschichtenerzähler, damit fasziniert er nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen sind immer Aufmerksam wenn er wieder mal eine Erzählt. Immer wieder erzählt er Samir am Abend Geschichten über einen Helfen Namens Aba Youssef. Stolz erzählt Samir sie heimlich Yasmin, denn eigentlich soll er niemandem etwas davon Sagen. Eines Abends zeigen die Eltern ihren Kindern stolz Bilder aus dem Libanon vor ihrer Flucht, nachdem allerdings ein Bild auftauchte welches Brahim und einen längst verstorbenen ehemaligen Präsidenten zeigt ändert sich die Stimmung schlagartig und zwischen Rana und Brahim entbrennt ein Streit. Ab diesem Abend verändert sich Brahim zusehends. Er wirkt verschlossen und Abwesend. An manchen Tagen wenn des Telefon klingelt sich aber niemand meldet verschwindet er für einige Zeit aus dem Haus. Samir erzählt er es sei seine schwer kranke Großmutter die er dann von einer Telefonzelle aus anrufe.
Nach einem solchen Telefonat kommt Brahim nass vom Regen und verstört in die Wohnung zurück, nach Stunden in welchen ihn seine Familie vermisst hat, da niemand wusste wo er war. Am selben Abend erzählt er Samir noch eine Geschichte über Aba Youssef in der er ihm dessen größtes Geheimnis verrät. Am nächsten Morgen ändert sich alles, den Brahim ist verschwunden und taucht auch nicht wieder auf.
Seine ganze Jugend verfolgt Samir gespannt was in dem ihm so schön von seinem Vater beschriebenen Land, dem Libanon passiert. Er verfällt nach dem plötzlichen Verlust der Mutter und der Schwester förmlich in einen Rausch und will unbedingt das Geheimnis seines Vaters lösen und ihn wieder finden. Erst als nach Jahren des Studiums in anderen Städten Yasmin wieder in sein Leben tritt, die immer seine Seelenverwandte war, kommt er etwas zur Ruhe, doch die Suche nach dem Vater lässt ihn nicht los.
Er reist nach vielen Jahren der Suche und des Schmerzes in den Libanon um das Geheimnis um seinen Vater und dessen verschwinden zu lösen. Als er dort ankommt, bekommt er direkt unerwartet Hilfe von Nabil, der Freude daran findet an der Lösung des "Falles" mit zu arbeiten und Samir überall hinfährt wo er hin muss. Als erstes findet er so seine Großmutter, sie ist Gesund, allerdings durch das verlassen des Sohnes verbittert. Trotzdem gibt sie Samir einen Tipp, der ihn auf die Richtige Spur führt. Nach dem er einige alte Bekannte seines Vaters gesprochen hat, entscheidet er den Libanon zu verlassen, den er hat nur gutes über seinen Vater zu hören bekommen und weiß das ihm seine Fehler die er machte vergeben wurden. Nach einer ausgelassenen Feier am Abend, muss er allerdings am nächsten Morgen hören das Nabil einen Unfall hatte und verstarb. Sein Verlust bringt ihn erneut zum Umdenken.
Durch einen Übergriff auf Samir lernt er zwei Studenten Kennen, Wissam und Rassan. Die beiden unterstützen ihn nicht nur bei der Beschaffung neuer Papiere. Sie bringen ihn in ihre eigene Welt mit Geheimnissen und furcht. Als er in einer Runde einiger Studenten Youssef kennenlernt, der mit all den anderen ein Buch über die Wahr Geschichte des Libanon schreiben will ist er fasziniert von dessen Ehrgeiz und Furchtlosigkeit, denn die Regierung hat ihn und die anderen schon im Auge. Als er dann mit Ihm in sein Heimatdorf in den Bergen fährt erlebt er eine Überraschung, die noch mal alles ändert und die ihm endlich die Lösung aller Geheimnisse bringt.
Ich wünsche wirklich jedem Viel Spaß beim Lesen, dieses Buch wird mir lange in Erinnerung bleiben.