Cover-Bild Herrin des Nordens
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 18.01.2016
  • ISBN: 9783442481064
Martha Sophie Marcus

Herrin des Nordens

Historischer Roman
Ein mitreißendes historisches Epos aus dem Ende der Wikingerzeit.

Handelsstadt Haithabu 1047: Die junge Ingunn schwärmt leidenschaftlich für den wenig älteren Torge, der aus England nach Dänemark gekommen ist. Hier beansprucht Torge eine Erbschaft, und hier bereitet er sich auf eine Zukunft als Krieger in Diensten des englischen Königs vor. Torges älterer Bruder Jon hingegen schätzt Verhandlungsgeschick mehr als Kriegslust. Um Torge zu beschützen, und obwohl er sich mittlerweile selbst in Ingunn verliebt hat, kehrt Jon jedoch mit seinem Bruder nach England zurück. Ingunn bleibt in ihrer geliebten Heimat. Und dann überfallen die Norweger Haithabu ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Herrin des Nordens

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„Herrin des Nordens“ von Martha Sophie Marcus ist ein abwechslungsreicher, packender historischer Roman, welcher auf 736 Seiten dafür sorgt, dass der Leser in eine andere Welt eintauchen und mit den sympathischen ...

„Herrin des Nordens“ von Martha Sophie Marcus ist ein abwechslungsreicher, packender historischer Roman, welcher auf 736 Seiten dafür sorgt, dass der Leser in eine andere Welt eintauchen und mit den sympathischen Protagonisten mitfiebern kann.

In der Handelsstadt Haithabu lebt die junge Ingunn mit ihrer Familie ein relativ angenehmes, aber arbeitsreiches Leben. Ihr Vater Sigmund ist in der Stadt ein bekannter und angesehener Händler, den jeder schätzt und der Ingunn als seine Nachfolgerin bestimmt. Sie lernt des Vaters Handelsgeschick, Sprachen und diverse Tricks und Geheimnisse. Sie ist sehr geschickt im Umgang mit anderen Händlern, hat die Knechte und Haushaltshilfen im Griff und erweist sich als ganzer Stolz des Vaters. Doch auch die Liebe macht vor Ingunn nicht Halt. Als junges Mädchen verlobt sie sich mit Torge, doch dieser muss Haithabu verlassen und in England im Dienst des Königs für Recht und Ordnung kämpfen. Beide wissen nicht, wann sie sich wiedersehen werden, doch will Ingunn auf Torge warten und ihn ehelichen, sobald er als erfolgreicher und wohlhabender Mann nach Haithabu zurückkehrt. Doch da ist noch Jon, Torges Bruder, der zu einem stattlichen Mann heranwächst und immer mehr Interesse an Ingunn bekundet.

Die Jahre vergehen und die Bewohner der Stadt müssen schlimme Hungersnöte, kalte Winter, Überfälle, Tod und Verwüstung über sich ergehen lassen. Ingunn verliert Freunde, ihr Vater wird verletzt und ihr Hab und Gut niedergebrannt. Es sind schwierige Zeiten, die Ingunn jedoch noch stärker werden lassen. Ihre Entwicklung kann Seite für Seite mitverfolgt werden und die Geschichte der Stadt und der Menschen lässt den Leser nicht kalt. Reale und fiktive Ereignisse werden gekonnt von der Autorin platziert und Spannung aufgebaut. Zudem spielt das Thema Religion eine große Rolle, da der dänische König als frommer Christ nicht nur Kirchen bauen, sondern auch die Menschen von den alten Göttern zu seinem einen Gott leiten will und von nicht wenigen Bewohnern verlangt sich taufen zu lassen. Doch auch die alten Zeremonien und Bräuche finden Platz in der Geschichte und geben einen Einblick in den Glauben an Götter wie Odin, Freya, Frigg oder Tyr.

Insgesamt habe ich mich von dem Roman sehr gut unterhalten gefühlt und diesen gerne gelesen. Wikinger und das damalige Leben interessieren mich schon lange und „Die Herrin des Nordens“ hat mich einmal mehr von dieser faszinierenden Welt träumen lassen. Trotz einiger etwas längerer Szenen, die auch gut gekürzt hätten werden können, kann ich eine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen.

Positiv ist mir der Anhang des Buches aufgefallen. Damit der Leser nicht den Überblick über die vielen Protagonisten verliert und die Bedeutung einiger historischer Begriffe und Ortsnamen kennen lernt, ist im Anhang ein ausführliches Personenverzeichnis und ein Glossar eingefügt worden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Unterhaltung mit Wissensvermittlung in perfekter Form kombiniert

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Haithabu, Handelsstadt der Wikinger, in der Mitte des 11. Jahrhunderts. Ingunn ist die Tochter der erfolgreichen und wohlhabenden Kaufmanns Sigmund und sein einziges Kind. Er bringt ihr alles bei, was ...

Haithabu, Handelsstadt der Wikinger, in der Mitte des 11. Jahrhunderts. Ingunn ist die Tochter der erfolgreichen und wohlhabenden Kaufmanns Sigmund und sein einziges Kind. Er bringt ihr alles bei, was er weiß, damit sie gemeinsam mit ihrem zukünftigen Ehemann die Geschäfte fortführen kann. Sigmund führt ein gastfreundliches Haus und beherbergt eines Tages zwei junge dänische Krieger. Ingunn verliebt sich in Torge, den jüngeren der beiden und sie geben sich ein Heiratsversprechen. Doch Torges Lebensweg führt ihn wieder nach England, wo er die nächsten Jahre verbringen wird. Jon, der ältere Bruder, kehrt zuerst nach Dänemark zurück und tritt in die Dienste des dänischen Königs Sven. Immer wieder kommt er auch nach Haithabu und begegnet dort Ingunn. Bei ihren Begegnungen sprühen meist die Funken, aber man merkt, dass sich zwischen den beiden etwas entwickelt.

Das Buch umfasst mehr als 700 Seiten, doch beim Lesen kam es mir gar nicht so dick vor, denn die Seiten verfliegen nur so. Die Autorin gibt ihrer Handlung und den Figuren zu Beginn viel Raum, so entwickelt sich die Geschichte anfangs etwas langsam, aber gibt so auch Gelegenheit, die Personen kennenzulernen und sich mit einem Teil der Historie auseinanderzusetzen, von dem zumindest ich bisher nur sehr wenig wusste. Im weiteren Verlauf nimmt die Handlung dann immer mehr Tempo und Spannung auf.

Wir erleben mit Ingunn und ihrer Familie die Geschichte der berühmten Wikingersiedlung Haithabu mit, die Schicksalsschläge, die Stadt und Bewohner einstecken müssen, sowie ihren langsamen und schließlich endgültigen Niedergang.

Zwischendurch taucht immer wieder Munin auf, Odins Rabe, und berichtet aus seiner Vogelperspektive über die Ereignisse. Diese leicht mystischen Einschübe passten für mich wunderbar in die Geschichte

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und dementsprechend interessant sowie glaubwürdig. Insbesondere die Protagonistin Ingunn ist mir im Laufe der Geschichte wirklich ans Herz gewachsen, denn wir erleben ihre Entwicklung vom eher oberflächlichen jungen Mädchen bis hin zur starken erwachsenen Frau mit.
Die Kombination von fiktiven Charakteren mit belegten historischen Persönlichkeiten ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen.

Eine wichtige Rolle spielt die Ausbreitung des Christentums und die damit einhergehende Verdrängung der alten nordischen Götter und des Glaubens an sie sowie die Konflikte, die sich hieraus ergeben.

Insgesamt für mich ein wunderbarer historischer Schmöker, der gute Unterhaltung mit Wissensvermittlung in perfekter Form kombiniert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Histo-Highlight

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Zum Inhalt:

Das Buch handelt von einer Zeit, in der Dänen noch das waren, was wir heute Wikinger nennen. Sie glaubten an Odin und Thor und Freya, waren Händler und Seeleute und bei Bedarf auch fürchterliche ...

Zum Inhalt:

Das Buch handelt von einer Zeit, in der Dänen noch das waren, was wir heute Wikinger nennen. Sie glaubten an Odin und Thor und Freya, waren Händler und Seeleute und bei Bedarf auch fürchterliche Krieger. Das Land und die Handelsstädte waren schwer umkämpft und es gab jede Menge größere und kleinere Allianzen, die immer wieder versuchten, die Gebiete zu erobern und die dort ansässigen Dänen entweder zu vernichten oder zu unterjochen.

Im Jahre 1044 ist Haithabu noch immer einer der wichtigsten Umschlagsplätze für Waren aller Art an der Nordseeküste. Sigmund führt sein erfolgreiches Handelsgeschäft seit vielen Jahren und mangels männlichem Erben plant er, seine Tochter Ingunn in die Geschäfte einzuführen. Sie ist klug und aufgeweckt und verliebt sich Hals über Kopf in den jungen Torge. Den zieht es aber als Krieger mit dem Dänenkönig Sven nach England. Ingunn bleibt mit seinem Eheversprechen zurück. Während der Zukünftige in fernen Kriegen kämpft, trifft sie immer wieder auf dessen Bruder Jon, der seinerseits sein Herz an die kluge und eigenwillige Dänin verloren hat. Immer wieder wird Haithabu von den verfeindeten Norwegern angegriffen. König Sven, der mit jeder Menge Kriegspech gesegnet ist und gerne mal mit seinem Schiff Reißaus nimmt, wenn das Schlachtenglück sich abwendet, setzt schließlich Jon dafür ein, dass er die Küste und Haithabu vor den Feinden mit allen Mitteln schützen soll.

Meine Meinung:

Es ist eine aufregende und blutige Zeit, in der Sigmund und Ingunn mal mit mehr, mal mit weniger Glück ihr Handelsgeschäft führen und für ihre Lieben sorgen. Sie müssen dabei so manchen Schicksalsschlag verwinden. Die Autorin, Martha Sophie Marcus, schaffte es schnell, die verschiedenen Persönlichkeiten dieses Buches in mein Herz zu schreiben. Ingunn ist eine starke und liebenswerte Heldin, die im Lauf der Geschichte nicht nur zu sich Selbst sondern auch zum Mann ihres Lebens findet und die nebenbei ihrem Vater hilft, das der Seehandel in Haithabu nie ganz abbricht. Die zweite Hauptperson ist Jon, ein mutiger und unglaublich integerer junger Mann, der anders als sein ungestümer Bruder Torge, nicht nur Kampf und Ehre im Sinn hat und der modern genug ist, dass er auch eine starke Frau an seiner Seite akzeptieren kann.

Dieser Roman vereint im besten Sinne alles zwischen zwei Buchdeckeln, was ein guter Historienschmöker haben muss. Neben hervorragend recherchierter Geschichte, die durch leibhaftige Vertreter wie König Sven unterhaltsam nahegebracht wird, ist es eine herzerwärmende Liebesgeschichte und auch ein abenteuerlicher Wikingerroman voller Kämpfe und Seeschlachten. Herz und Schmerz, Rache und Vergebung, spielen ebenso eine Rolle wie der Glaube. Denn es ist auch eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, der u.a. vom Christentum eingeläutet wird, welches schnell und einschneidend die Lebensweise der Menschen ändern wird. Auch Ingunn und die Ihren bringt es in Gewissenskonflikte, die eindringlich und glaubwürdig geschildert werden.

Man darf sich auf keinen Fall davon schrecken lassen, dass das Buch mit über 700 Seiten etwas umfangreicher ist. Denn keine Seite war für mich zu viel. Von Ingunn und Jon habe ich mich am Schluss nur schwer trennen können. Ich werde sie ebenso vermissen wie all die anderen Personen in diesem Buch, die mit so viel Herzblut geschildert wurden. Die wundervolle Una und Eskil, der am Schluss genau das richtige sagt. Die scharfzüngige Helga, die dahinter nur ihr Herz aus Gold versteckt. Sigmund, Meyla, Svantje und all die anderen.

Das Buch ist eines meiner Histo-Highlights und nimmt es mühelos mit Rebecca und Sabine auf. ;)