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Amaryllis

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Über die Liebe der Jugend zur Komposition

Straßenmusik
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Cover und Gestaltung:

Überdimensionale bunte Seifenblasen steigen vor einem dunklen Hintergrund auf und kommen so ganz besonders gut zur Geltung.

Thema und die Geschichte:

Let the music do ...

Cover und Gestaltung:

Überdimensionale bunte Seifenblasen steigen vor einem dunklen Hintergrund auf und kommen so ganz besonders gut zur Geltung.

Thema und die Geschichte:

Let the music do the talking

Jonas verliert die Bass-Position in seiner Stamm-Band. Er setzt sich in den Zug und fährt nach Amsterdam. Dort entdeckt er ein verlassenes Instrument. Es gehört der attraktiven Chiara, die mit dem Amsterdam-Trip die Zeit zum Studienbeginn überbrückt.
Sie ist die Besitzerin dieser Gitarre. In einer Kneipe wird Chiara abgelenkt, vergisst das Instrument. Jonas findet es, bringt es zurück, spielt darauf, repariert eine Saite. Daraufhin gründen die beiden ein Duo.
Wer mit wem? Sexuelle Sinnsuche und "zärtlich flattert das blaue Band durch die Lüfte". Eine Mädchen- und eine Jungs-WG mischen mit.

Schreibstil:

Einfühlsam wird das Gefühlsleben der handelnden Personen geschildert. Es gibt zwei Haupt- aber auch etliche Nebencharaktere. Auch Statisten wie das Paar im Park spielen am Rande eine kleine Rolle.

Haben dir die Figuren gefallen?

Jonas ist talentiert und die Fans von Wunderwerk lieben ihn. Er hat aber kaum Selbstbewusstsein.
Chiara ist laut. Yuka schmeichelt ihr. Doch die Mädels-WG ist bereits komplett.
Eine Cellistin ermöglicht ein Konzert.
Zwei Jungs stehen Jonas kurz bei.
Der Auftritt von Chiara am Mikro und Jonas an der Gitarre von Chiara, wird von Yuka online gestellt. Text: von Chiara & Jonas. Es handelt wohl vom gefährlichen 'Ritzen", (Ich kratz' mich blutig).
Schon Heimreise.
Zuhause zeigt Kasi von Wunderwerk wieder Interesse.
Das offene Ende lässt auf einen weiteren Band hoffen.

Warum ist das Buch interessant:

Junge Liebe, Taylor Swift und Tears for Fears.
Eine großzügige Oma, spendiert sie ein nagelneues Instrument, die zerrüttete Ehe der Eltern, Geldmangel, eine nervige große Schwester. Typische Probleme beim Übergang zum Erwachsenen werden thematisiert. Musik kann heilen.


Info zum Autor:

Markus Behr, geboren in Hannover, Kabarettist, Hörspiele, 2010 bis 2019 Sprechtheater, »Hörbehren«, 2013 bis 2017 Redakteur der Literaturzeitschrift »Richtungsding«, Ruhrgebiet, Kölner Literatur-Atelier, Dozent an einem Gymnasium des zweiten Bildungswegs.

andere Werke:

2019 erschien sein Debütroman »Vaterschaftstest« bei Wagenbach

Meinung und Kritik:

Ein schönes Buch.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Nicht zu heftig und zu brutal.

kleines Fazit:

Leichtere, eher heitere Lektüre mit Happy-End-Aussicht und viel Musik.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2023

Geliebtes Monster - Frieden und Krieg

Farus-Chroniken I - Schwarzrot
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-eine ungewöhnliche Liebe-

Cover und Gestaltung:

Unheimlich - es zeigt vermutlich Deejen und Sain. Ein Oberkörper mit ausgeprägter Rückenmuskulatur ist direkt vor einem überdimensionierten ...

-eine ungewöhnliche Liebe-

Cover und Gestaltung:

Unheimlich - es zeigt vermutlich Deejen und Sain. Ein Oberkörper mit ausgeprägter Rückenmuskulatur ist direkt vor einem überdimensionierten Tigerkopf mit feuerroten Pupillen auf dem Cover abgebildet.

Das Buch ist in dreizehn Kapitel unterteilt und hat 202 Seiten.

Thema und Geschichte:

Ein Monster-Jäger entwickelt Sympathie für ein verletztes Xerk. Wie entwickelt sich diese gefährliche Symbiose. Frisst das Monster den Jäger oder erleben sie spannende Abenteuer.

Sain's Augenfarbe ist grün, er wird vorübergehend als Späher eingesetzt. Frustriert findet er den sterbenden Deejen. Dieser unterbreitet ein verlockendes Angebot. Die sich entwickelnde Liebesbeziehung zieht sich durch die Handlung.
Sain ist eigentlich Jäger. Die Späher in der Truppe brauchen ihn jedoch dringender. Ein verletzter Xerk bittet um Gnade. Ursprünglich wurden diese Wesen vom Menschen erschaffen. Eine ungewöhnliche Romanze beginnt. Gemeinsam kämpfen beide um Verhandlungen, um die unsinnigen Kämpfe zu beenden. Auch wollen Deejen und Sain ihr persönliches Glück leben. Da kommt es zum Angriff aus einem Hinterhalt.

Kaitoh und Eranin sind befreundete Xerk-Jaeger. Sie unterhalten sich ganz locker bei einer Treibjagd im Wald auf Hirsche=Wakaris.

Auch die Xerks - haben sich stark vermehrt.

Nolejann - beobachtet Sain und Deejen misstrauisch. Er ist eifersüchtig. Ihm sind einige Buchseiten gewidmet.
Locan Eisauge - führt das Gegen-Rudel. Seine Vorgeschichte wird ganz kurz skizziert.
Locan Deejen - violett, schwarz, schwarzrot, seine Augenfarbe kann je nach Stimmung und Absicht wechseln. Sain ergründet die Bedeutung. Ein SicLocan ist noch mächtiger, er hat mehr Gefolge.

Luchs, Wolf, Puma, Gepard, Braunbär, Tiger als Tier-Gestalten. Wenn Beute oder Feinde in Sicht sind, nehmen Xerks Raubtier-Gestalt an.
Ab 16 benötigt der Xerk ein Rudel=Coral und einen Locan=Rudel-Chef. Durch einen Biss entsteht ein Bund, die Symbiose. Kommunikation erfolgt oft durch Gedankenübertragung.


Schreibstil:

Lucien Moutier führt in eine fremde Fantasiewelt in Wald und Höhlensysteme ein. Naturbeschreibungen, wie der Wald am Morgen, Szenerie an einer erfrischenden unterirdischen Quelle mit Wasserfall, dann wiederum Kämpfe mit Speer/Axt und Liebeszenen.

Gefallen die Figuren: sind sie authentisch?

Sain ist mitfühlend, beschützt Nolejann, rettet Deejen mit Eigenblut, rettet auch zunächst Kaitoh und Eranin. Doch diese foltern sein Herzblatt. Er ist hin- und hergerissen zwischen den Fronten und erleichtert über die Friedensverhandlungen. Tod und Seuche ist sein persönlicher Fluch. Doch lest selbst.
Beim Giftblut! Das Verhalten aller Figuren wird vom Geschehen negativ beeinflusst.

Deejen schenkt Sain eine Halskette zum Abschied als Dank und Schutz. Kaitoh und Eranin fassen Deejen erneut.

Wieder auf Anfang. Schließlich fliehen beide gemeinsam. Doch die Menschen finden Sain.

Warum ist das Buch interessant für dich?

Xerks besitzen tattoo-aehnliche Körperzeichnungen. Paare entwickeln ähnliche Male. Das nennt Lucien Moutier Farus-Symbiose=feste Beziehung.
Der Rudel-Chef besitzt größere Widerstandsfähigkeit also mehrere Leben und stimmt das Klagelied=Wolfsgeheul nach dem Verlust des befreundeten Xerks Azronn an. Er kann auch sprechen.

Zum Autor:

Lucien Moutier ist neu beim Kuneli-Verlag. Zwei Fortsetzungen sind geplant. Mehrere Bände erscheinen in Kürze. Das Erscheinungsdatum findet ihr auf der allerletzten Umschlags-Seite.

Meinung und Kritik:

Twilight ist ähnlich. Hier kommt jedoch keine Frau länger vor. Eigentlich schade.
Etwas unklar bleibt, wie die Fortsetzung ohne Sain und Deejen weitergeht. Werden sie doch noch gerettet.
Mirotan, Saros, Efelis sind schließlich am Ende noch im Spiel

Empfehlung für andere Leser*innen:

Elegant und sympathisch erklärt Lucien Moutier die Regeln im Xerk-Reich. Persönliche Namen sind streng geheim. Die Menschen erschufen die Xerks einst als bessere Kämpfer. Die Erinnerung daran ging verloren.


kleines Fazit:

Die Storyline ist meines Erachtens in sich logisch aber oft grausam. Fantasy-Fans werden sich eventuell auch die angekündigten Folgebände anschauen.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 11.03.2023

Sagenhafte Reise durch das dritte Reich

Die marmornen Träume
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Cover und Gestaltung:

Fein geäderte Frauensilhouette auf blutrotem Grund.

Thema und die Geschichte:

Ein Psychiater und seine kleine heile Welt. Oberflächlich behandelt er eingebildete Neurosen. ...

Cover und Gestaltung:

Fein geäderte Frauensilhouette auf blutrotem Grund.

Thema und die Geschichte:

Ein Psychiater und seine kleine heile Welt. Oberflächlich behandelt er eingebildete Neurosen. Doch im Background wird das wirkliche Drama verschwiegen.
Ein Gestapo-Mann mischt sich ein.
Zum Trio stößt auch Minna, eine Adlige.
Der Geist im Weltraum, die Roma, die Kinder, die Familien.
Lange wandeln die ungleichen Freunde auf verlorenen Pfaden.
Greta verstirbt trotz Personenschutz. Jetzt reicht's.
Personalakten werden gesichtet.

Schreibstil:

Grandios und bombastisch. Auch versiert und gekonnt. Etliche brutale Einzel-Szenen, die man eventuell besser überliest.

Zu den Figuren: Sind sie authentisch?

Minna, behandelt Beewens Vater, dadurch bekommen beideErstkontakt. Beween fühlt sich emotional zu dieser Frau hingezogen.
Beewen, ein Hüne mit Herz im schwarzen Ledermantel.
Simon, klein aber oho, stets perfekt gekleidet.
Magda, eine mysteriöse Schlossherrin, ein allzu attraktiver Schauspieler, ein zurück gezogener Kriegsversehrter geraten unter Verdacht.
Toni fabelhaftes Schlitzohr und ein extrem schlecht gelaunter Vorgesetzter Beewens funken dazwischen.
Mengershäusen, Leiter des Lebensborn, ist eigentlich Arzt. Er verschanzt sich im kuscheligen Labor im Niemandsland.

ist das Buch interessant:

Ja durchaus. Je mehr man liest, desto besser wird der Lesefluss.
Eine geheimnisvolle unsichtbare Nanush spukt umher. Wer ist sie. Beween rettet Roma Toni, der ihn dann auf die einzig richtige wahnwitzige Spur setzt.

Zum Autor:

Jean-Christophe Grangé ist Frankreichs Thriller-Autor Nummer eins. Auf sein bravouröses Debüt "Der Flug der Störche" folgten weitere Veröffentlichungen, mit denen in die erste Riege der internationalen Meister des Genres aufstieg. Grangés Romane erscheinen in über dreißig Ländern und wurden fast alle mit prominenter Besetzung verfilmt.

andere Werke:

Die Fesseln des Bösen (2018)

Meinung und Kritik:

Irgendwie verwickelt und verworren. Eine kleine exklusive Mordserie inmitten vom sich steigernden zynischen Massenmord.
Beides zusammen genommen ist schier unerträglich.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Die Ermittler entgehen dem Regime nicht. Die Praxis von Simon wird zerstört, Beewen wird degradiert, Minna entgeht dem Alkohol nicht. Doch sie schließen Freundschaft und bewirken Positives.

kleines Fazit:

Das sind die Lichtblicke im Roman.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Back to the roots - auf hohem Niveau

Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat
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Berühmter Vorfahr

Cover und Gestaltung:

Zeigt ein Gemälde aus der späten Schaffensphase des Malers W. Sitte, der zunächst für die SED Obrigkeit großflächige Auftragsbilder schuf. Später mehr ...

Berühmter Vorfahr

Cover und Gestaltung:

Zeigt ein Gemälde aus der späten Schaffensphase des Malers W. Sitte, der zunächst für die SED Obrigkeit großflächige Auftragsbilder schuf. Später mehr und anders. Die Bedeutung seiner Fleischberge erklärt sein Kollege Wolf Biermann im Interview mit Aron.

Thema und Geschichte:

Aron Boks ist Lyriker. In seinem Milieu schreibt er mit drei Kameraden Artikel für die FAZ.
Seine Oma besitzt ein Gemälde. Aus welcher Zeit stammt es. Da seine Mama nichts darüber weiß, interviewt Aron jetzt Bekannte der Großmutter. Durch diese Zusammenarbeit kommt er ihr näher. Er lernt viele Menschen und unbekannte Orte kennen und imitiert am Ende kurz die damalige Lebensart am Strand.

Schreibstil:

Ganz munter geht es los. Dann spickt Aron Boks den Text mit politischen und künstlerischen Fachwörtern. Die Lust an sprachlichen Arabesken tritt deutlich hervor.

die Figuren:

Thema Kontrarevolution, Mut zur Feigheit, Lebenslust, zum Schluss wird die FKK-Kultur zitiert. Was waren die damaligen Motive. Auf Burg Giebichenstein.
war Willi Professor und inspirierte Schüler mit Zeichnungen von Dürer. Er verwendet Stilelemente von Picasso und Léger. Veränderte seinen Stil. Auf S.151 gibt Gerhard Schwarz seine individuelle Meinung zum Meister-Vorbild kund. Auf S. 49 kommt der Italien-Aufenthalt zur Sprache. Seine Themen nun: Anti-Fa und zarte Liebe. Daraufhin wurde er sesshaft in Halle. Die Familie verlor aber ihren Bauern-Hof in der Tschechei.

Kurz kommen Sittes Ehefrauen und seine Affäre zu einer Studentin zu Wort.

Er hatte Brüder und Freunde, ohne die seine Karriere nicht möglich gewesen wäre.

Sind sie authentisch:

Die Sitte-Brüder waren reale Bürger. Ihre Landwirtschaft, ihre Lyrik und einer wurde Maler sind Thema. Briefe zwischen den Geschwistern wurden aufbewahrt. Über die Teppich-Industrie ab dafür zum SED Maler: Thema für die und durch die Fabrik-Arbeiter. Später wurde er zunehmend unabhängiger Künstler. Italien inspirierte Sitte sehr. Auch dorthin reiste sein Verwandter.

Warum ist das Buch interessant für dich?

Viele Begriffe, die nicht mehr geläufig sind, kommen hervor. Fakten aus der deutschen Kunstgeschichte um 1940.
Der berühmte geteilte Himmel wurde von W. Sitte für C. Wolf illustriert. Die Raumfahrer von Lukas Rietschel werden erwähnt. Nun also eine ganz andere Sichtweise innerhalb der vormaligen DDR. Nicht alle waren gleich arm dran.

der Autor:

Ein junger Nachwuchs-Schriftsteller erklärt hier, von wem er die Ader zur Kunst geerbt hat. Einige Kostproben bilden eingestreute Lyrik-Passagen im Buch.
Poetry-Slam ist ein literarischer Wettbewerb, bei dem selbstverfasste Texte innerhalb einer bestimmten Zeit vorgetragen werden. Die Zuhörer küren anschließend den Sieger.
2016 erzielte er den Sieg der Landesmeisterschaft im Poetry-Slam in Magdeburg in der U20-Kategorie. Außerdem musiziert er.

andere Werke:

Luft nach unten (2019)

Meinung und Kritik:

Jetzt kennt mancher Leser Aron Boks' Hintergrund nachvollziehbarer. Ausführliche Fußnoten liefern Infos zu Zeitzeugen. Am Ende des Buches befinden sich Quellen-Nachweise. Herr Boks baut seine frische Karriere weiter auf.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Für DDR Fans und Freunde der Malkunst. Zurück in die Zukunft der deutschen demokratischen Kultur als eventuelle Inspiration für die gegenwärtige Kultur.

kleines Fazit:

Auf geht's: zu einer Ausstellung von W.Sitte, um die beschriebene Kunst zu besichtigen.
https://www.kunstmuseum-moritzburg.de/museum-ausstellungen/sonderausstellungen/sittes-welt/

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Tragischer Verlust und Trauer um die geliebte Großmutter

Gleißendes Licht
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Cover und Gestaltung:

Rätselhaft - das Cover zeigt nicht die Berge, sondern das Meer.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Teil 1: die verlorene Unschuld (S.21-109), Teil 2: die große Hoffnung ...

Cover und Gestaltung:

Rätselhaft - das Cover zeigt nicht die Berge, sondern das Meer.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Teil 1: die verlorene Unschuld (S.21-109), Teil 2: die große Hoffnung (bis S.269).

Thema und Geschichte:

Jedes Kapitel hat als Überschrift eine Ortsangabe mit Monat und Jahreszahl.

Die geliebte Anne stirbt. Kaan soll ein gewaltfreies Leben führen. Ganz gelingt es ihm nicht. Er tötet Wespen, einen Hahn, Fische, ist danach aber darüber sehr unglücklich.
Sein 90jaehriger Dede kommt mit seiner Hilfe zunächst wieder auf die Beine.
Trotz gut gefülltem Safe aus dem Unternehmen bezahlt Kaan alle Lebensmittel.

Vater Hueseyin und Sohn Ferhat jagen mit dem Schnellboot eine außergewöhnlich musikalische Pottwal-Kuh. Sie hat den ganz besonderen Gesang von ihrer Mutter erlernt. Dieser Gesang rettet ihr Leben. Sie taucht unbehelligt ab. Armenische Kinder starben. Vater Hueseyin war als junger Mann direkter Zeuge. Sohn Ferhat verschont die Tochter der Wal-Kuh. Er ahnt etwas.

Auf einem Fest befindet sich ein Attentäter im Publikum. Dieser wird erkannt, schnell auf die Bühne geholt. Eine Gitarre wird kurzfristig organisiert. Ist es Kaan? Er übt stundenlang, reist auch nach New York, feilt mit Zizi alias Susanne an seinem Durchbruch.

Ein Buch, das bei mir direkt einen Albtraum hervorgerufen hat.

Schreibstil:

Relativ kalt wird über Grausamkeiten berichtet. Eine armenische Mutter muss ihre kleine Ani zurücklassen. Nach einem herzzerreißenden Abschied wird Ani zwar am Leben gelassen, jedoch zur Nachbarin, dann ins Heim, anschließend zu einer fremden Mutter verschoben. Lange Zeit wartet sie auf die Rückkehr ihrer Mayrik.
Zwischendurch poetische Passagen, aber dann extrem brutal. Die Sage von den Quell-Nymphen und dem Schäfer und den Oghusen. Mutterschaft, Mutterliebe. Grausamkeiten und Mord.
Freundin Zizi will nach einer Familienfeier Hause. Ihr Freund willigt widerwillig ein, hält sie dann aber mit einem Ausflug hin, wünscht sich plötzlich dringendst Nachwuchs. Es gibt Streit.

Haben dir die Figuren gefallen?

Man spürt die Liebe der Großmutter zum Enkel. Kaan hat großes Glück.
Auch Mutter Nur bemüht sich sehr um die große Liebe ihres Sohnes Kaan. Zizi ähnelt der Anne äußerlich sehr.
Der Wal-Jaeger wird sehr unsympathisch porträtiert. Er bejagt auch trächtige Delfine.

Die Mandoline steht für die Liebe zur Musik und für Frieden. Ani alias Vahide's einzige Erinnerung an ihre zuerst friedliche Kindheit. Nach vielen Jahren wird das Instrument zuerst restauriert, dann aber unwiderbringlich zerstört. Steht das Instrument für das ausgelöschte Lebenslicht des Erstgeborenen?
Auch ein Jade-Dolch kommt vor.

Beide Großeltern sehen im Alter in Enkel Kaan schließlich den würdigsten Erben, vererben ihm das Fischerboot.

Nur heiratet einen Deutschen, Kaan eine Deutsche. Beide haben die Integration erfolgreich gemeistert.

Sind sie authentisch?

Eine in sich logische Familien-Saga über drei Generationen hinweg.

Warum ist das Buch interessant für dich?

Regt zur Beschäftigung mit den
angerissenen Themen an. Man möchte und sollte sich mehr Hintergrundwissen erarbeiten, um zu verstehen.
Nicht nur in Deutschland gab es Völkermord. Das Buch berichtet vom Krieg in Armenien 1915.

Betrachtung des Autors:

Der Autor ist Musiker. Gleissendes Licht kommt auch in seiner umfangreichen Musikkunst vor. Himmel und Ozean spiegeln das grelle Sonnenlicht.
Das Giftgrün des Inneneinbands steht für das Frühlings-Erwachen der Natur. Auch Vahide liebt diese Farbe.

andere Werke:

Kompositionen für ein Orchester

Meinung und Kritik:

Rein gar nichts für empfindsame Gemüter. Das Blut der schönen Nymphe, der Meeressäuger, der armenischen Jungs. In den überlieferten Sagen und in der Wirklichkeit wird der Krieg und die persönlichen traumatisierenden Auswirkungen geschildert.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Tepegoez und Basat, eine sich ins Schwarzmeer verirrte Walin, der Aufbau der Umut Haselnuss-Roesterei, Gründung einer sechsköpfigen Familie, dem Hausbau auf vier Etagen. Alles ist inbegriffen. Plötzlich kommen die Nüsse aus Italien. Die Liebe des Enkels zu Mutter, Freundin, Tochter und Großmutter und die Bewusstheit über die eigene Schwäche zeichnen die Story aus.

kleines Fazit:

Die Wale müssen noch besser geschützt werden. Der Frieden bekommt den Menschen besser.
Viele Familiengeheimnisse, weniger Geschichtsbuch.

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