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Veröffentlicht am 07.01.2022

Spannend und grausam

Sterbende Seelen
3

„Sterbende Seelen“ von Leo Born habe ich als ebook mit 419 Seiten gelesen, die in 4 Teile und 82 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Teil der Mara-Billinsky-Reihe.
Mara hat Gerüchte über eine unbekannte ...

„Sterbende Seelen“ von Leo Born habe ich als ebook mit 419 Seiten gelesen, die in 4 Teile und 82 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Teil der Mara-Billinsky-Reihe.
Mara hat Gerüchte über eine unbekannte Verbrechergruppierung gehört, die sich in der Stadt etabliert hat. Ein Boss der Bande wird erschossen. Es gibt erste Hinweise, dass die Gruppe aus Italien kommt. Mara beschließt eigenmächtig, nach Italien zu fliegen, um Erkundigungen einzuholen. Dort lernt sie Commissario Domenico Manzoni kennen, der ihr Informationen gibt. Es geht um Menschenhandel aus Afrika und Zwangsprostitution. Es wird vermutet, dass der Bruder des Toten dessen Stelle übernimmt und wohl schon auf dem Weg nach Deutschland ist. Zurück in Frankfurt geht der Fall nicht voran, bis Mara ein interessantes Gespräch hat. Außerdem bekommt sie arbeitsmäßig zum Ärger der anderen Kollegen auch noch eine weitere Aufgabe zugewiesen.
Ein weiterer Handlungsstrang erzählt von den ‚Mädchen, die auf Reisen waren'. Diese Abschnitte sind entsetzlich. Es werden afrikanische Mädchen von einem Priester einem Ritual unterzogen, sie hoffen auf eine bessere Welt und landen in der Hölle. Hauptsächlich wird der Leidensweg von Azuka beschrieben.
Mara ermittelt wieder in ihrer eigenen unkonventionellen Art und Weise und eckt überall an. Sie steht ständig unter Strom, ist aufgedreht und ewig unruhig. Meistens an ihrer Seite ist Jan Rosen, der ruhige und sehr korrekte Kollege. Er ist sehr zuverlässig und sympathisch. Aber er leidet immer noch sehr unter seinem Verlust und kommt psychisch an seine Grenzen.
Es ist eine grausame Geschichte, die sehr detailreich erzählt wird. Auch wenn die Arbeit am Fall zuerst nur langsam voran geht, wird die Handlung immer rasant und spannend im gewohnt guten Schreibstil erzählt. Das Cover ist wieder typisch für einen 'Krähe-Krimi' und auch der Titel passt zur Handlung. Es gab sehr viele sterbende Seelen.

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  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.12.2021

Das Thema ist leider immer noch aktuell

Mord im Milieu
0

"Mord im Milieu" von Luc Winger habe ich als ebook mit 188 Seiten gelesen. Es ist der 13. Fall für Lucie Girard und spielt in den 70er Jahren in Saint-Tropez.
In Frankreich macht sich gerade eine radikale ...

"Mord im Milieu" von Luc Winger habe ich als ebook mit 188 Seiten gelesen. Es ist der 13. Fall für Lucie Girard und spielt in den 70er Jahren in Saint-Tropez.
In Frankreich macht sich gerade eine radikale nationalistische Gruppierung breit, was vor allem die schwarze Bevölkerung und die Bettler zu spüren bekommen.
In einer Gasse in Saint-Tropez wird ein Bettler brutal zusammengeschlagen. Ein junger Schwarzer lässt die Gendarmerie rufen und wird dann selbst verdächtigt. Kurz danach wird ein Zweiter Bettler ermordet. Die Fälle rufen Commissaire Lucie Girard auf den Plan. Sie ahnt nicht, wie persönlich sie in die Fälle verwickelt wird. Ihr kenianisches Au Pair bekommt es mit massiven Anfeindungen in der Kita zu tun, ihr Bruder ist verschwunden und ihre Familie wird überfallen.
Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es greift ein auch jetzt noch aktuelles Thema auf. Dem Autor ist es super gelungen, Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Organhandel und Korruption in eine spannende Handlung zu integrieren. Auch fällt der Verdacht in die obersten Polizeikreise, weshalb Lucie's Glauben in ihre Arbeit erschüttert wird. Sie gerät selbst in Lebensgefahr und gerät an ihre Grenzen.
Es ist eine grausame Geschichte, die von reichen Menschen und korrupten Politikern dominiert wird.
Lucie und ihre Team arbeiten wieder großartig zusammen und zum Glück hat sie ihren direkten Vorgesetzten Sebastian Cassel als Verbündeten an ihrer Seite. Der bzw. die Fälle werden zwar aufgeklärt aber wie es intern ausgeht, erfährt man hoffentlich im nächsten Teil.
Durch den guten Schreibstil und den Spannungsaufbau konnte ich zügig lesen. Die Charaktere waren auch wieder sehr gut und authentisch beschrieben.
Auch das Cover mit der engen Gasse passt wieder zur Handlung.

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Veröffentlicht am 24.12.2021

Mord in der Frauengruppe

Todesengel im Viertel
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„Todesengel im Viertel“ von Cord Buch, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 280 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 4. Fall für Werner Jensen ...

„Todesengel im Viertel“ von Cord Buch, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 280 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 4. Fall für Werner Jensen und sein Team.
Vor einer Pfarrei auf St. Pauli wird eine vergiftete Frau gefunden. Sie war eine sehr engagierte Feministin. Die Journalistin Nele wird von ihrer Freundin Birte, die ebenfalls zu der Frauengruppe gehört, über den Mord informiert und die beiden wollen den Fall aufklären. Sie bekommen es mit Zuhältern zu tun, werden beobachtet und bedroht.
Dagegen tappt Jensen mit seinem Team lange im Dunkeln, bis weitere Frauenleichen vor unterschiedlichen Religionshäusern gefunden werden. Bei ihrer Internetrecherche stößt Wiebke Maurer auf frauenfeindliche Gruppen und Zitate aus unterschiedlichen religiösen Schriften, nach welchen die Morde anscheinend begangen wurden.
Birte ist Sozialarbeiterin und hat es mit problembehafteten Jugendlichen zu tun. Timo, einer ihrer Schützlinge, hat eine erschreckende Meinung über Frauen und wie man mit ihnen umgehen muss. Die gesamte Geschichte ist auf Feminismus und Frauenrechte aufgebaut. Nebenbei gibt es auch die Männer, die für ihre Männerrechte eintreten und den Frauen entgegentreten.
Die Charaktere waren sehr gut dargestellt. Jensen und seine Kollegen finde ich sehr sympathisch. Dagegen mochte ich Birte überhaupt nicht. Ich fand sie übergriffig, rücksichtslos, anmaßend, Entscheidungen hat sie allein getroffen und ihren Freund Tjark vor vollendete Tatsachen gestellt, egal, ob es ihre Nachforschungen betraf oder dass sie einfach mal ihre Freunde bei sich einziehen ließ. Nele hat wenigstens ab und an mal Jensen über ihre Ergebnisse informiert.
Der Autor hat sehr ausführlich zu religiösen Schriften recherchiert und daraus zitiert, was er dann gut in die Handlung integriert hat.
Das Buch war bis fast zum Ende relativ unaufregend, erst auf den letzten Seiten wurde es spannender und rasanter. Mir persönlich war die Handlung zu radikal feministisch.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Nicht so gut wie die anderen Bücher

Die falsche Zeugin
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„Die falsche Zeugin“ von Karen Slaughter, Verlag HarperCollins, habe ich als ebook mit 427 Seiten gelesen.
Anwältin Leigh Collier bekommt von ihrem obersten Chef den Auftrag, sich um eine delikate Angelegenheit ...

„Die falsche Zeugin“ von Karen Slaughter, Verlag HarperCollins, habe ich als ebook mit 427 Seiten gelesen.
Anwältin Leigh Collier bekommt von ihrem obersten Chef den Auftrag, sich um eine delikate Angelegenheit zu kümmern. Ein Mandant, der wegen angeblicher Vergewaltigung angeklagt werden soll, hat ausdrücklich nach ihr verlangt. Als sie ihn sieht und erkennt, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Er kennt auch ihre Schwester Callie und weiß, was damals vorgefallen ist. Will er sie nun erpressen und einen Freispruch für sich erwirken? Die Taten in der Gegenwart weisen Ähnlichkeiten mit damals auf.
Mit aller Macht versucht Leigh das Geheimnis ihrer Vergangenheit zu wahren. Dafür muss sie aber ihre Schwester Callie suchen, die keinen so erfolgreichen Weg beschritten hat. Sie ist drogenabhängig und schlägt sie mal mehr mal weniger gut durch. Nun wird auch sie wieder in die Geschehnisse hineingezogen.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, sodass der Leser auch die Vorkommnisse von früher verfolgen kann. Die Vergangenheit wird in die aktuellen Ereignisse immer bruchstückhaft eingebaut und bekommt kaum eigene Kapitel. Die beiden Schwestern hatten eine schwere Kindheit und mussten sich schon früh auf sich selbst verlassen. Von ihrer Mutter bekamen sie keine Hilfe.

Das Buch ist von Beginn an brutal, grausam, emotional. Die Sprache ist sehr direkt, oft ordinär, sogar, wenn sich Leigh mit ihrem Mann unterhält. Ihr Denken bewegt sich in Schubladen, die sie versucht, streng getrennt zu halten, was ihr aber in diesem Fall immer weniger gelingt.
Leigh und Callie geraten in der Gegenwart in einen Strudel aus Angst, Wut, Verzweiflung und Gewalt. Sie verwickeln sich selbst immer mehr in kriminelle Machenschaften, um ihre Vergangenheit zu verheimlichen.

Ich muss sagen, dass ich mit diesem Buch nicht so richtig war geworden bin. Wenn schon die Katze einen obszönen Namen bekommt, kann ich nichts daran finden. Sicher war es meistens spannend und die Handlung gut aufgebaut. Leiht hat ‚mehr Persönlichkeiten als eine Katze‘. Sie ist eine gestandene Anwältin und ich verstehe ihr Verhalten oft nicht. Zu Beginn war ich abgeschreckt, weil auch hier Corona thematisiert wurde. Letztendlich wurde es aber fast unauffällig in die Handlung eingebaut, womit ich leben konnte. Die Informationen zu den Drogen waren viel zu ausführlich und lenkten oft von der eigentlichen Handlung ab. Am besten hat mir Dr. Jerry gefallen.
Ich kann leider auch nur 3 Punkte vergeben.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Reiseziel: Mord

Tour de Mord
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„Tour de Mord“ von Carola Christiansen, Servus Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 352 Seiten gelesen. Bei dem Buch handelt es sich um 25 Kurzkrimis, geschrieben aus Anlass des 25jährigen Bestehens der ...

„Tour de Mord“ von Carola Christiansen, Servus Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 352 Seiten gelesen. Bei dem Buch handelt es sich um 25 Kurzkrimis, geschrieben aus Anlass des 25jährigen Bestehens der „Mörderische Schwestern“. Nähere Erläuterungen findet man im Vorwort.
Die Geschichten beginnen immer mit einer Busfahrt an einen besonders schönen Ort, der friedlich und idyllisch scheint. Und doch wird auch dort gemordet. Die Handlungen spielen in den Bergen. In den Überschriften wird die Autorin und die Gegend genannt.
Natürlich sind die Hauptakteure meist Frauen, angefangen von der Busfahrerin bis hin zur Mörderin. Alles dreht sich dabei um Liebe, Hasse, Eifersucht und Neid. Und trotzdem ist jeder Kurzkrimi etwas Besonderes. Man spürt die kriminelle Energie der Täterinnen und kann die Motive sogar nachvollziehen. Einige Geschichten sind zum Schmunzeln, andere machen betroffen.
Es ist ein wunderbares, spannendes, auch amüsantes Buch und es war ein großes Lesevergnügen. Durch die Kürze der Geschichten, den super Schreibstil jeder einzelnen Autorin und natürlich wegen der spannenden Handlungen ist es auch zügig zu lesen.
Das Cover ist gut gelungen. Der kleine gelbe Reisebus vor dem schwarz-weißen Hintergrund ist sehr schön und passend.

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