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Veröffentlicht am 02.06.2018

Stalking

Besessen
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Der Prolog beginnt gleich mit einer Vergewaltigung, wobei man den Namen des Opfers noch nicht erfährt.
5 Jahre später geht es mit Lena, ihrem Jurastudium und ihren Freundinnen weiter. Sie scheint sich ...

Der Prolog beginnt gleich mit einer Vergewaltigung, wobei man den Namen des Opfers noch nicht erfährt.
5 Jahre später geht es mit Lena, ihrem Jurastudium und ihren Freundinnen weiter. Sie scheint sich dank langjähriger Therapie von einem schlimmen Ereignis zu erholen und geht sogar auf eine Studentenfete. Zusammen mit ihrer Freundin Julia und Katrin will sie sich amüsiere. Katrin sie ist recht unnahbar und abweisend Männern gegenüber, hauptsächlich warnt sie Lena vor Christoph. Nach einem Streit mit Lena verlässt Katrin die Fete und ist danach verschwunden.
Dann wird eine Leiche gefunden und Tobias mit seinem Team nimmt die Ermittlungen auf.
Tobias leitet nebenbei noch einen Selbstverteidigungskurs, an dem Lena auch teilnimmt. Von ihr erfährt er, dass Katrin verschwunden ist. So konnte die Identität der Toten schnell aufgeklärt werden
Lena und ihr Kommilitone Hendrik wollen selbst einige Leute befragen, was Julia überhaupt nicht so toll findet. Es könnte ja der Mörder dabei sein. Und warum bringt Hendrik Lena in Gefahr?
Lena lernt Luisa kennen und bietet ihr ihre Hilfe beim Lernen an. Von ihr erfährt sie auch einige Machenschaften des wissenschaftlichen Mitarbeiters. Die Mädchen beschließen, ihm eine Falle zu stellen.
Dann wird in der Studentenverbindung eine Leiche gefunden.
Und Lena bekommt anonyme Post und fühlt sich nun beobachtet.
Es gibt immer wieder kursiv geschriebene Absätze aus Sicht des Stalkers. Er scheint aber sehr geduldig zu sein. Aber wenn er sein Objekt der Begierde mit anderen Männern sieht, wird er wütend und rächt sich.
Die Geschichte geht rasant weiter, wobei mir nicht alle Aktivitäten der Polizei aber auch von Lena schlüssig sind.
Aber insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ist eine ganz schön kranke Sache, eine Stalker zu habe und über so viele Jahre. Die Beschreibung der Studentenverbindung ist so, wie man sie sich vorstellt, Trinken, Fechten, Frauen.
Tobias und sein Team waren mir sehr sympathisch. Es ist bestimmt nicht einfach, objektiv zu ermitteln, wenn persönliche Gefühle im Spiel sind.
Der Schreibstil ist einfach, so dass si h die Geschichte gut und zügig lesen lässt.
Im Nachhinein passt auch das Cover sehr gut zum Inhalt des Buches.


Veröffentlicht am 29.05.2018

Sehr gute Fortsetzung der Reihe

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Das „Grab unter Zedern“ ist das 4. Buch mit Leon Ritter. Es hat 477 Seiten mit 86 Kapiteln.
Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, die ersten Teile zu kennen, die Fälle sind in sich abgeschlossen. Aber ...

Das „Grab unter Zedern“ ist das 4. Buch mit Leon Ritter. Es hat 477 Seiten mit 86 Kapiteln.
Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, die ersten Teile zu kennen, die Fälle sind in sich abgeschlossen. Aber die persönlichen Dinge um die Hauptakteure ziehen sich durch alle Bücher. Und natürlich lohnt es sich auch, sie zu lesen. Ich kann es nur empfehlen.

Mit dem Prolog gab es einen sehr traurigen Einstieg in das Buch, als ein Vater seine Familie erschoss.
In Le Lavandou wird Paul Simon, ein des Kindesmordes Verdächtiger, aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Die Polizei wird von höchster Stelle beauftragt, die Fakten nochmals genau zu prüfen, um stichhaltige Beweise zu finden. Es wird eine Bürgerwehr gegen Simon gebildet, um die sich die Polizei kümmern muss, obwohl sie auch von Simons Schuld überzeugt ist.
Die Tat geschah vor Leons Zeit, deshalb kann er die Sache etwas objektiver betrachten.
Dann wird am Strand ein Toter gefunden. Die Polizei geht von einem Unfall aus und untersucht die Sache nicht weiter. Aber Leon glaubt das nicht und versucht, mehr heraus zu finden.
Inzwischen will Simon auch seine Unschuld am Tod seiner Tochter beweisen und hat auch schon einen Verdacht.

Leon ist mit seiner ruhigen und bedächtigen Art ein sehr kompetenter Rechtsmediziner. Es ist bewundernswert, wie er mit der Arroganz des Polizeichefs umgeht und sich nicht provozieren lässt. Dann bekommt er auch noch von seinem Chef einen neuen Kollegen zugeteilt, von dem Leon befürchtet, dass es sein Nachfolger sein soll. Dr. Bodin lässt sich kaum blicken, verkauft aber Leon’s Untersuchungsergebnisse als seine. Ich halte ihn einfach nur für unfähig, uninteressiert und intrigant.

Es ist eine ziemlich dramatische Geschichte um ein vermutlich totes Mädchen, einen freigesprochenen Verdächtigen, einen Täter und der Beeinflussbarkeit der Menschen, die nur glauben, was sie sehen. Außerdem gibt es noch weitere Tote, die auf den ersten Blick gar nichts mit Allem zu tun haben. Der Fall gestaltet sich immer komplizierter, bis gegen Ende sind keine direkten Zusammenhänge zwischen den Opfern zu sehen.
Zwischendurch gibt es Kapitel aus Sicht einer Person, die glaubt, kleine Kinder retten zu müssen, deren Eltern sich immer streiten und sich nicht genug kümmern.

Schön finde ich die Beziehung zwischen Leon und Isabelle, auch Lilou geht gut damit um, obwohl sie im pubertären Alter ist.
Polizeichef Zerna ist immer noch so ein arroganter nach oben schleimender Mensch, der Leon nicht leiden kann und ihn gerne vorführt, indem er Leons Arbeit und die Ergebnisse erst einmal ignoriert. Und Masclau ist immer noch ein ungeduldiger, unsensibler Rüpel, der meist zu Zerna hält.

Es ist wieder ein sehr lesenswertes Buch mit vielen unterschiedlichen Charakteren und spannender Handung. Es lässt sich gut und flüssig lesen. Auch das Cover ist wie bei den Vorgänger sehr schön mit dem Lavendelfeld im Vordergrund und dem düsteren, unheilvollen Himmel.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Amüsante Mordsgeschichte

Haberfeldtreiber
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Die kleine Gemeinde Obernstall ist erschüttert. Lupolenz, der Betreiber eines Bio-Labors, ist tot.
Liegt es daran, dass er einen Privatdetektiv beauftragt hat, um die Haberer zu enttarnen? Diese bestrafen ...

Die kleine Gemeinde Obernstall ist erschüttert. Lupolenz, der Betreiber eines Bio-Labors, ist tot.
Liegt es daran, dass er einen Privatdetektiv beauftragt hat, um die Haberer zu enttarnen? Diese bestrafen habgierige Leute, wie den Metzger Böhler, der Gammelfleisch verkauft. Aber was hatte Lupolenz zu befürchten? Er hat streng nach ökologischen Regeln gelebt, hat sogar den Müll der Nachbarn inspiziert, ob richtig getrennt wird. Ist er vielleicht auf etwas gestoßen?
Polizistin Sibylle Schwinghammer bekommt einen arroganten Traunstein Oberkommissar vorgesetzt, mit dem sie gnädiger Weise zusammenarbeiten darf. Dabei versucht sie, die Haberer aus der Sache herauszuhalten, sie ist sich sicher, dass diese nichts mit dem Mord zu tun haben. Aber ihr Vorgesetzter will diese auf jeden Fall zur Strecke bringen. Als die Haberer das erfahren, versuchen sie selbst, den Täter zu finden.
Es ergeben sich recht spannende Entwicklungen.
Die Bürgermeisterin will ihren Mann verlassen und bei ihrem Geliebten Fritz zu bleiben, was dem gar nicht gefällt. Die hinzugezogene Fallanalytikerin Natasha Polcek kennt Sibylles Geheimnis, aber welches? Und der arbeitslose Drucker Arlberger schmeißt mit Geld um sich.
Nebenbei ermittelt noch der Detektiv Goran Dedric, der den Haberern verdächtig nahe kommt.

Ich habe mich köstlich amüsiert bei der Vorstellung des von Rinderfilet träumenden Metzgers. Oder auch als ein Verdächtiger in einer von Spinnenweben besetzten Zelle sitzt und lautstark von den Polizisten Essen und einen Laptop verlangt, was er auch bekommt. Und sein sauteurer Anwalt muss warten, bis er seine Internetgeschäfte erledigt hat. Sehr lustig war auch, wie ein großer starker Kerl Angst vor der „Hexe“ Laura Endorfine hat.

Die Charaktere finde ich alle sehr interessant und auch auf unterschiedliche Art sympathisch. Die drei Haberer mag ich sehr, auch wenn Selbstjustiz nicht die feine Art ist.
Und am Ende gibt es sogar neue Beziehungskonstellationen.

Mir gefällt die Geschichte sehr gut und die dialektischen Bezeichnungen und Beschimpfungen sind super. Das Cover passt prime zur Geschichte.
Durch den einfachen Schreibstil lässt sich das Buch auch gut und flüssig lesen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Eine Tote gibt neuen Lebensmut

Playa de Palma
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Man merkt schon zu Beginn des Buches, dass Levke zutiefst traurig ist, sie ist ungepflegt und schon fast apathisch. Trotzdem fliegt sie für einen Tag nach Mallorca, um dort alle Spuren zu verwischen, die ...

Man merkt schon zu Beginn des Buches, dass Levke zutiefst traurig ist, sie ist ungepflegt und schon fast apathisch. Trotzdem fliegt sie für einen Tag nach Mallorca, um dort alle Spuren zu verwischen, die sie und Max hinterlassen hatten, als sie sich kennenlernten. Man könnte denken, dass Levke ihr Dasein auslöschen möchte. Zuerst erfährt man nicht viel über Max und was passiert ist, das klärt sich erst im Laufe des Buches.
Als sie abends im Hotelzimmer ihre Vorbereitungen beendet hatte, fiel plötzlich eine junge Frau an ihrem Balkon vorbei. Levke hatte Insa und ihre Freundin Anna einige Stunden vorher kennen gelernt. Vor dem Hotel trifft sie Rafael, den Polizeireporter, mit dem sich auch weiter Kontakt hat, um herauszufinden, was passiert ist. Dann kommt noch Chefinspektor Barceló ins Spiel. Dieser hat zusätzlich eigene Probleme mit seinem Sohn und der Exfrau. Er geht davon aus, dass Insas Sturz ein Unfall war. Aber Levke ist überzeugt davon, dass sie nicht Selbstmord begangen hat. Sie nimmt Kontakt mit Anna auf, sucht nach Insas neuem Freund Florian und mischt sich in alles ein.
Für mich ist erstaunlich, dass Levke so schnell Vertrauen zu den beiden Mädchen gefasst hat, dass sie sich gleich in den Fall einmischt und extra länger auf Mallorca bleibt, um herauszufinden, was passiert ist. Sie behindert sogar teilweise die Polizeiarbeit.
Andererseits scheint es ihr zu helfen, etwas zu tun zu haben. Das lenkt sie von ihrem eigenen Kummer ab und ihr Vorhaben hat sie auch vergessen.
Trotz der Tragik in Levkes Leben bin ich mit ihr nicht so richtig warm geworden. Sie war mir einfach zu aufdringlich. Ebenso wie Rafaels Mutter. Es ist ja furchtbar, wie sie ihren Sohn anpreist, um ihn endlich zu verheiraten. Die anderen Charaktere finde ich recht sympathisch, vor allem Jordi hat mir gefallen. Aber so richtig durchreifen konnte er bei Levke auch nicht.
Zwischendurch gibt es kurze Szenen von einer fremden Person, was die Sache etwas geheimnisvoller macht.
Die Überschriften mit Namen gefallen mir auch gut. Da weiß man immer gleich, mit wem man es zu tun hat.
Insgesamt war der Schreibstil flüssig und das Buch ließ sich zügig lesen. Die Spannung hat mir über das gesamte Buch hinweg etwas gefehlt, dafür häuften sich am Ende die Vorfälle.
Das düstere Cover mit Meer und Strand gefällt mir sehr gut und passt auch zur Geschichte.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Tolle Fortsetzung der Reihe

Mordtiefe
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Zu Beginn muss man sagen, dass es aus meiner Sicht wichtig ist, die ersten beiden Teile „Kalendermord“ und „Der Serbe“ gelesen zu haben, denn die Haupthandlung zieht sich durch alle Teile, auch wenn es ...

Zu Beginn muss man sagen, dass es aus meiner Sicht wichtig ist, die ersten beiden Teile „Kalendermord“ und „Der Serbe“ gelesen zu haben, denn die Haupthandlung zieht sich durch alle Teile, auch wenn es extra noch abgeschlossene Fälle gibt.
Wie gewohnt beginnt auch dieses Buch sofort spannend, indem Astrid aus ihrem Kanu heraus in die Tiefe gezogen wird. Sven wird an den Tatort gerufen und was die Taucher dort finden, ist grausam.
Auch hier kommt wieder der Kladicz-Clan ins Spiel. Stojan will den Mörder seines Bruders finden. Aber wahrscheinlich kommt es eher umgekehrt.
Pehling trifft sich weiter mit Karin, eine Gefahr scheint nicht für sie zu bestehen. Jedenfalls nicht von Pehling's Seite aus. Anders sieht es mit Stojan aus. Er wird zur Bedrohung.
Die Ermittler sind stark beschäftigt. Zum einen müssen sie im Fall der toten Frauen ermitteln, dann gibt es noch den Kladicz-Clan, der seine Tat Pehling anhängen will und dieser rächt sich wieder an Stojans Leuten.
Dass Sven ab und zu mal ausrastet, weil sich Pehling immer noch mit seiner Karin trifft und weil seine Mitarbeiter sogar leichte Sympathie für ihn hegen, weil er Mörder ermordet, kann ich schon verstehen. Aber Sven hört sich auch die Beschwerden seiner Mitarbeiter gegen ihn an und gibt Fehler zu, was ihn zu einem guten Vorgesetzten macht.
Man muss wirklich aufpassen, dass man nicht beginnt, Pehling zu mögen, er kann eigentlich ganz nett sein und schafft so manches Problem für die Polizei aus der Welt.
Auch in diesem Band setzt sich die grausame Metzelei fort, die nicht nur durch Pehling verursacht wird. Da frage ich mich schon, wie Menschen so etwas lesen können. Manche Stellen musste ich sogar überspringen.
Aber es ist eben eine wahnsinnig spannende Geschichte, die ebenso spannend geschrieben ist. Es kommt zu keiner Zeit zu langwierigen Szenen. Es ist ein sehr rasanter Schreibstil, der durch relativ kurze Kapitel noch untersetzt ist. Diese Kapitel sind aus Sicht der unterschiedlichen Personen oder Gruppen geschrieben, was das Lesen noch spannender macht.
Das Cover passe perfekt zur Story und wirkt sehr ansprechend.