Der Roman Saved dreams von Ava Reed stellt den vierten Band der Whitestone Hospital-Reihe dar. Die einzelnen Bücher sind zwar prinzipiell unabhängig voneinander lesbar, die Geschichte entwickelt sich aber weiter, sodass man am besten mit Band eins beginnt. Bei Band vier handelt es sich um einen queeren YA-Roman, bei dem die Assistenzärztin Jane die zentrale Rolle einnimmt. Jane ist eine zurückhaltende junge Frau, die sich stets allen gegenüber freundlich aber auch etwas verschlossen verhält. Was steckt hinter ihrem Verhalten? Das fragt sich auch Gynäkologin Abby und blickt mit der Zeit immer mehr hinter Janes Fassade...

Diese Geschichte ist sehr berührend geschrieben und zieht den Leser emotional unmittelbar in Janes Geschichte mit hinein. Die behandelten Themen können gar nicht anders, als den Leser zu berühren und auch ein Stückweit aufzuzeigen, was echte Schwierigkeiten bedeuten im Gegensatz zu dem, über was wir in unserem täglichen Frust klagen und dabei absolut keine Veranlassung bestünde, sich darüber aufzuregen.

Ich kann den Roman nur jedem empfehlen, der gerne emotionale und berührende Geschichten liest. Ich selbst habe erst zwei queere Romane gelesen und finde diese Umsetzung sehr gelungen, da nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern die Verbindung zwischen den beiden Hauptprotagonisten und deren Geschichten das Zentrum einnehmen.

Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate aus dem Roman:

"Jane bietet ihm keine Lösung. Nein, sie bietet ihm mehr: Hoffnung."
"️Mich anzulügen, ist das eine, ich hoffe nur, du lügst dich nicht selbst an."
️"Es tut weh. Es zu sehen, es zu halten, es nicht haben zu können. Und gleichzeitig ist es schön. Eben so unendlich schön, dass es wehtut."
"️Deshalb atme ich tief durch, schiebe meine Emotionen etwas zurück, um ihren mehr Raum geben zu können."

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Das Buch Side by side von Lisa Wirth ist ein Freundebuch für Erwachsene. Die Gestaltung ist meiner Meinung nach vollkommen angemessen für die Zielgruppe und nicht zu kindisch, wie das leicht passieren kann. Die einzelnen Seiten sind mit kleineren Illustrationen versehen und farblich dezent und dennoch ansprechend gestaltet. Es stehen vier verschiedene Seitengestaltungen zum Ausfüllen zur Verfügung, die zwar vom Grundgedanken ähnlich, aber doch mit unterschiedlichen Fragen versehen sind. Die zu beantwortenden Fragen sind dabei teils offen formuliert, teils aber auch zum Ankreuzen gedacht, was für mich persönlich eine gute Mischung darstellt. Bei manchen Seiten hätte ich mir noch mehr Verbindungen zwischen der Person, die einträgt und dem Inhaber des Freundebuches gewünscht, weil das für mich ein Freundschaft unter Erwachsenen besonders ausmacht. Ansonsten aber eine wirklich schöne Idee, die sich auch gut zum Verschenken zu verschiedenen Anlässen eignet.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der YA-Roman Tough Choices von Ava Reed bildet den dritten Band der Whitestone Hospital-Reihe und erzählt die Geschichte der Assistenzärztin Maisie und dem Krankenpfleger Grant. Maisie scheint auf den ersten Blick eine sehr selbstbewusste und aufgeschlossene Person zu sein, doch Menschen sind oft in ihrem Inneren nicht wirklich so, wie sie auf andere wirken - egal ob das jetzt bewusst oder unbewusst geschieht. Maisie ist ein sehr sensibler Mensch und das macht diese Geschichte so berührend. Jeder Mensch ist anders und für jeden ist etwas anderes im jeweiligen Moment das Richtige. Diese Botschaft steckt sehr tief in dieser Geschichte und wenn man dann den Menschen trifft, der der die eigenen Grenzen respektiert und sie vielleicht sogar einem selbst aufzeigt, wo sie einem selbst gar nicht so bewusst waren, dann ist man angekommen. Und gleichzeitig sind Grenzen auch da überwunden zu werden - zur richtigen Zeit mit den richtigen Menschen an unserer Seite.

Auch Grant ist nicht nur derjenige, als den ihn seine Patienten und Kollegen im Whitestone kennen und auch dieser Aspekt vermittelt eine Botschaft: Es ist in Ordnung, nicht alles über das eigene Leben mit seiner Umwelt zu teilen, sondern selbst zu entscheiden, was andere wissen sollen und was man lediglich ausgewählten Personen über sich erzählt.

Auch in diesem Band sind die Kapitel abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptcharaktere verfasst und ein Glossar mit medizinischen Fachbegriffen am Ende angefügt. Man sollte beachten, dass die einzelnen Bände der Reihe aufeinander aufbauen und daher nicht unabhängig voneinander lesbar sind, aber ich kann nur jedem empfehlen bei Band eins zu beginnen und jede Geschichte auf ihre eigene Weise zu genießen.

Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate aus Band drei:

"Manche Dinge kann man erst glauben, wenn man sie gehört hat. Sie müssen nicht für jeden schlimm sein. Es reicht, wenn sie die eigene Welt erschüttern."
"Manchmal ergeben Dinge, die sich richtig anfühlen oder die man tun möchte, keinen Sinn..."
"️Niemand hat mir gesagt, dass Verliebtsein so schräg ist. Dass man so viele Dinge fühlt, die gar nicht zusammenpassen. Dass man gut allein klarkommt, aber das gar nicht mehr richtig will."
"Dass sie wusste, was sie fühlt, aber es einfach zu viel war, um es sofort ordnen zu können."
"Ich bin dankbar, dass er mich daran erinnert hat, dass jeder sein eigenes Tempo hat und man Dinge dann tun sollte, wenn Herz und Kopf bereit dafür sind."
"Denk nur daran, dass es dort, wo jemand Zeit braucht, auch immer jemanden gibt, der wartet."
"Ich denke daran, dass Reden manchmal so einfach ist wie Atmen - und manchmal so schwer wie eine OP am offenen Herzen. Ich denke daran, wie oft man sich Sorgen macht, etwas Falsches zu sagen, und dabei ist es meist schlimmer, gar nichts zu sagen..."

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der Roman Drowning Souls von Ava Reed stellt den zweiten Band der Whitestone Hospital-Reihe dar und erzählt die Geschichte der beiden Assistenzärzte Sierra und Mitch. Wie bereits im ersten Band hat mich persönlich die Geschichte sehr berührt, auch wenn sie durch die Charaktere nochmal völlig anders ist als der Auftaktband. Die Autorin schafft es einfach, ihre Leser mitzunehmen und irgendwie dort abzuholen wo sie stehen. Man erkennt in jeder Geschichte so viel von sich selbst und seinen Mitmenschen wieder, auch wenn gleichzeitig klar ist, dass jeder Mensch verschieden ist und es keine zwei gleichen Geschichten gibt, nicht für jeden jede Entscheidung gleich richtig oder falsch ist.

Sierra hat mir als Charakter unheimlich gut gefallen, weil sie nach außen hin sehr mürrisch und abgewandt wirkt und man hinter ihre Fassade blicken muss, um sie verstehen zu können. Wie Mitch dieses Aufbrechen der Mauer schafft, ist wunderbar mitzuerleben und bringt den Leser oftmals zum Lachen, aber auch zum Weinen, nachdenklich werden und weiterdenken.

Auch in diesem Band sind die Kapitel abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptcharaktere verfasst und ein Glossar mit medizinischen Fachbegriffen am Ende angefügt. Man sollte beachten, dass die einzelnen Bände der Reihe aufeinander aufbauen und daher nicht unabhängig voneinander lesbar sind, aber ich kann nur jedem empfehlen bei Band eins zu beginnen und jede Geschichte auf ihre eigene Weise zu genießen.

Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate aus dem Roman:

"Da liegt auf einmal eine ganze Welt in meinen Händen, ein eigenes kleines Universum, das aus den Fugen gerät, sollte ich Fehler machen."
"Das zwischen mir und Sierra ähnelt einem Bild von Picasso, es ist abstrakt, chaotisch und auf den ersten Blick ergibt es keinen Sinn. Aber wenn man es länger betrachtet, genauer hinsieht, erkennt man die Strukturen, das Zusammenspiel der einzelnen Elemente und das, wofür all das Abstrakte steht."
"Wenn ich das zulasse, Laura, dann ... dann bricht alles auseinander. [...] Vielleicht fällt es auch einfach an seinen Platz."
"Ich musste erst mit mir selbst kommunizieren, bis ich es mit dir konnte."

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der Jugendroman "Lauter als das Meeresrauschen" von Nina Voss nimmt den Leser mit nach Neuseeland auf Emmis Reise zu ihrem alten Selbst. Nach einem Unfall hat die Studentin mit Panikattacken zu kämpfen und bisher konnte sie das Geschehene noch nicht ausreichend verarbeiten. Dass sie sich also zu der Reise in die Ferne traut, ist bereits ein erster riesiger Schritt. Doch wie wird es ihr bei der besten Freundin ihrer Mutter und deren Tochter und Sohn, die etwa in Emmis Alter sind ergehen? Und wird ihr diese Auszeit helfen?

Die Geschichte ist sehr behutsam erzählt und mit dem Thema "Trauma" wird auf eine gelungene Art und Weise begegnet, sodass Nichtbetroffene zur Thematik hingeführt und informiert werden und sich gleichzeitig aber auch Betroffene verstanden fühlen. Dieser Ansatz der Erzählweise hat mir persönlich sehr gefallen.

Insgesamt behandelt der Roman das Dilemma der Wahrheit. Wie viel verlangt es einem ab, ehrlich zu sein und wann darf man andere schützen, indem man die Wahrheit verschleiert? Diese Frage wird wohl jedem auf dem Weg zum Erwachsenwerden begegnen und sich selbst damit zu beschäftigen und für sich zu entscheiden, welchen Weg man wählen würde, stellt für mich einen wichtigen Schritt zur Adoleszenz dar.

Dennoch kamen mir an manchen Stellen die Gedanken und Gefühle der Protagonisten etwas zu kurz. Insgesamt ist der Roman für meine Begriffe aber ein lesenswertes Buch, das auch für jüngere Leser geeignet ist.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere