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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2024

Sehr einfühlsam, viele wichtige Themen

Und dazwischen irgendwo wir
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Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Macey und Vincent, die als Kinder beste Freunde waren, sich aber verloren haben.

Aufgrund tragischer Umstände und einer ...

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Macey und Vincent, die als Kinder beste Freunde waren, sich aber verloren haben.

Aufgrund tragischer Umstände und einer geheimnisvollen Geschichte voller persönlicher Bezüge finden die beiden nicht nur sich selbst sowie ihre enge Beziehung wieder, sondern darüber hinaus noch einige gute Freunde.

In dem Roman stecken wahnsinnig viele wichtige Themen, die Jugendliche im Speziellen aber auch unsere Gesellschaft ganz allgemein betreffen: (kulturelle) Identität, Familie, Freundschaften und Beziehungen, Leistungsdruck, Verlust und Tod, Depressionen…. Dabei schafft es die Autorin, diese Themen mit viel Einfühlungsvermögen und leisen Tönen zu platzieren. Es ist ein gediegener Roman, der uns Zeit lässt, die Protagonisten und deren Umfeld kennen zu lernen ohne dabei langweilig zu werden. Das Geheimnis um die mysteriöse Geschichte und den unbekannten Autor bringen zusätzlich eine spannende Komponente mit sich.

Ein sehr emotionales Buch voller Gefühle, thematisch nicht immer einfach, aber wirklich berührend und schön.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Poetisch und traurig schön

Ich komme nicht zurück
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„Ich komme nicht zurück“ ist aus meiner Sicht ein ganz besonderes Buch. Traurig, berührend, vielschichtig und auch sehr poetisch geschrieben.

Aus der Ich-Perspektive erzählt Johanna aus ihrem aktuellen ...

„Ich komme nicht zurück“ ist aus meiner Sicht ein ganz besonderes Buch. Traurig, berührend, vielschichtig und auch sehr poetisch geschrieben.

Aus der Ich-Perspektive erzählt Johanna aus ihrem aktuellen Leben und blickt zurück auf eine glückliche Kindheit und Jugend, die geprägt war von ihren liebenden Großeltern und einer starken und verbindenden Freundschaft, die sich bedingt durch Erlebnisse und Schicksal irgendwo verloren hat und immer noch ein Loch zurück lässt.

Insbesondere die Themen „Einsamkeit“ und „Heimat“ sind starke und auf vielfältige Weise behandelte Motive in dem Buch. Besonders berührt hat mich das Buch vermutlich auch, weil die Protagonistin und ihre Freunde ungefähr in meinem Alter sind und ich teilweise die geschilderten Ereignisse in einer ähnlichen Lebensphase erlebt habe.

Die Flucht aus einem Kriegsgebiet nach Deutschland, die gesellschaftlichen Nachwirkungen von 9/11 und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Individuum werfen Fragen nach Identität, Zugehörigkeit, Heimatgefühl, Ausgrenzung und Einsamkeit auf, die hier aufgegriffen und mit viel Gefühl poetisch umgesetzt werden.

Das Ende des Buches empfinde ich als absolut stimmig - ein besonderes Buch, das ich guten Gewissens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Beeindruckender Roman

Als wir Schwäne waren
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Mich hat dieses Buch wirklich ergriffen. Es geht um die Geschichte eines Jungen, der als Kind der 1980er/90er Jahre mit seinen Eltern aus dem Iran fliehen muss und sich in einer Bochumer Siedlung wiederfindet. ...

Mich hat dieses Buch wirklich ergriffen. Es geht um die Geschichte eines Jungen, der als Kind der 1980er/90er Jahre mit seinen Eltern aus dem Iran fliehen muss und sich in einer Bochumer Siedlung wiederfindet. Gewalt, Drogen und Rassismus sind an der Tagesordnung und der Junge verliert sich selbst in dieser Spirale, in der am Ende nur Wut und Hass bleiben.

Der Erzählstil ist sehr direkt und dabei absolut schonungs- und emotionslos. Die Resignation und die Wut des Protagonisten scheinen in jedem Satz durch und zwingen einen in die Auseinandersetzung mit der Lebensrealität vieler Flüchtlinge wenn sie nach Deutschland kommen und sich alles andere als willkommen fühlen.

Dabei seziert der Autor das Verhalten und die Kultur, vor allem aber auch die Sprache in Deutschland. Diese Szenen haben mich wirklich beeindruckt und teilweise auch schockiert zurück gelassen.

Auch die geschilderten Gespräche zwischen dem Protagonisten und seinen hoch gebildeten Eltern haben mir sehr gefallen. Insgesamt hat einem das Buch so auch einen sehr guten Einblick in kulturelle Unterschiede gegeben und den Kulturschock, dem die Familie ausgesetzt war sehr drastisch gezeigt.

Mich hat das Buch wirklich auf mehreren Ebenen begeistert - erzählerisch, sprachlich aber auch die Geschichte an sich. Ein wichtiges Buch, das den Finger in die Wunde legt und mich sicherlich gedanklich noch eine Weile begleiten wird.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Etwas enttäuschend

Verbrannte Gnade
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Das Cover hat mich sofort angesprochen - es ist herrlich schrill und provozierend. Erwartet habe ich einen spannenden Kriminalfall mit einer polarisierenden, schlagfertigen und unangepassten Protagonistin. ...

Das Cover hat mich sofort angesprochen - es ist herrlich schrill und provozierend. Erwartet habe ich einen spannenden Kriminalfall mit einer polarisierenden, schlagfertigen und unangepassten Protagonistin. Sprich viel Lesespaß.

Leider muss ich sagen, dass mich das Buch nicht ganz überzeugen konnte. Ich habe mir sehr schwer getan in die Handlung reinzukommen. Für meinen Geschmack fing der Krimi zu seicht und langsam an. Anfangs hat mir auch definitiv der Coolheitsfaktor einer schrillen Protagonistin gefehlt, den ich erwartet hatte.

Schwester Holiday entwickelt sich zum Glück gut weiter und bietet insbesondere im Zusammenspiel mit der Brandermittlerin Riveaux sehr unterhaltsame Momente und schlagfertige Dialoge. Auch ihr Hintergrund wird in den Roman eingeflochten, so dass man sie und ihre Motivation gut kennenlernt - das hat mir gut gefallen.

Der Kriminalfall selbst hat mich nicht begeistern können. Oft plätschert die Geschichte nur langsam dahin, während Schwester Holiday sehr unprofessionelle, eher emotional motivierte Verdächtigungen ausspricht.

Insgesamt ein Buch, dass sich gut lesen lässt und eine wirklich originelle Protagonistin einführt, als Krimi aber nicht überzeugen kann. Lässt mich insgesamt leider eher enttäuscht zurück.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Schöner Auftakt einer Abenteuer-Serie

Die Kinder des verlorenen Fischers
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Lean und ihr kleiner Bruder Willin werden nachts von finsteren Gestalten überfallen und müssen ihr Haus und ihre Insel hinter sich lassen. Über das Meer geht es bis nach Tunis, wo wir eine lebendige Stadt ...

Lean und ihr kleiner Bruder Willin werden nachts von finsteren Gestalten überfallen und müssen ihr Haus und ihre Insel hinter sich lassen. Über das Meer geht es bis nach Tunis, wo wir eine lebendige Stadt in all ihren Facetten erleben dürfen. Wir begleiten die beiden auf ihrer Flucht und dabei, eine für sie fremde Welt sowie neue Freunde kennen zu lernen.

Angesiedelt ist der erste Band einer zukünftigen Reihe im 17. Jahrhundert. Das Buch selbst ist sehr atmosphärisch und lässt die Zeit der Seefahrer, Piraten und des Sklavenhandels sehr lebendig werden ohne Jahreszahlen zu platzieren oder historische Ereignisse sachbuchartig zu erklären.

Der Erzählstil ist sehr eingängig und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind sehr vielseitig und die meisten auf die ein oder andere Weise liebenswert. Mit Lean und auch Peace hat das Buch zudem zwei sehr starke Frauen zu bieten, die über ihren Intellekt und ihr Geschick überzeugen. Sowohl in der Handlung als auch in den Dialogen bietet das Buch zudem viel Witz.

Daher macht es insgesamt sehr viel Spaß und Lust auf die Fortsetzung des Abenteuers - denn Schätze warten darauf geborgen und Geheimnisse gelüftet zu werden.

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