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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2024

Einzigartige Erlebnisse zum Staunen, Träumen und Nachahmen

Abenteuer Aufbruch
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In „Abenteuer Aufbruch: Wie man es schafft, Job und Alltag hinter sich zu lassen“ hat die in Hamburg lebende Autorin Ulrike Fach-Vierth zehn Geschichten von ganz unterschiedlichen Menschen zusammengestellt, ...

In „Abenteuer Aufbruch: Wie man es schafft, Job und Alltag hinter sich zu lassen“ hat die in Hamburg lebende Autorin Ulrike Fach-Vierth zehn Geschichten von ganz unterschiedlichen Menschen zusammengestellt, die aus ihrem Leben ausgebrochen sind.
Das klingt nicht nur abenteuerlich, das ist es auch und jedes der Abenteuer erfordert Mut, erfüllt aber gleichzeitig auch einen Traum.

Die Geschichten sind sehr unterschiedlich. Während z.B. der gerade mal 22-jährige Melwin Fink die Freiheit im Segeln findet, durchquert der Ausnahmesportler Jonas Deichmann die Staaten zu Fuß und Richard Löwenherz legt hunderte von Kilometern über das gefrorene Polarmeer zurück. Ich denke diese drei Beispiele zeigen schon wie vielfältig die hier beschriebenen Auf- und Ausbrüche sind.

Jeder der zehn Berichte ist etwas Besonderes. Die Begeisterung der Erzählenden ist zu spüren und da es sich um ganz unterschiedliche Charaktere handelt, ist auch der Schreibstil abwechslungsreich und jedes Mal ein wenig anders. Aber eins haben sie alle gemeinsam: sie stecken voller Energie und brennen für ihre Abenteuer.

Zehn Autor*innen - teilweise für ihre Abenteuerlust bekannt - erzählen von ihren unvergesslichen Momenten. Sicherlich eignen sich die Touren nicht zum Nachahmen, aber sie vermitteln schon beim Lesen ein Gefühl von Freiheit, Lebendigkeit und Weite. Es sind ganz besondere Momente, Extremtouren, die eine Menge Mut und Energie erfordern und bei denen ich die Abenteurer sehr gerne von meinem sicheren Zuhause aus begleitet habe.

Die zahlreichen Fotos zu den einzelnen Texten sind gut ausgewählt und man kann sich so alles noch besser vorstellen. Dadurch wird das Buch auch optisch zu einem Highlight.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Biografie einer interessanten Familie

Strauss
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„Strauss: Eine Wiener Familie revolutioniert die Musikwelt“ ist eine interessante und umfassende Familienbiografie des Autors und Kulturwissenschaftler Michael Lemster.

Michael Lemster gibt in seinem ...

„Strauss: Eine Wiener Familie revolutioniert die Musikwelt“ ist eine interessante und umfassende Familienbiografie des Autors und Kulturwissenschaftler Michael Lemster.

Michael Lemster gibt in seinem Buch nicht nur umfangreiche Einblicke in das Leben der Familie Strauss, sondern gleichzeitig auch in die gesamte Epoche.

Gesellschaftliche Gegebenheiten, historische und politische Ereignisse wurden hier eng mit der Familie verflochten. Er beginnt zunächst bei Johann Strauss (Vater) - dem Komponisten des Radetzky-Marschs - geht aber von diesem noch weiter in die Vergangenheit, wodurch sich ein noch besseres Familienbild ergibt.

Die Familie war bereits zu Lebzeiten bekannt und es wurde von ihnen als die Sträusse gesprochen.

Bei seiner Spurensuche musste der Autor feststellen, dass es nur wenige Überlieferungen aus dem Innenverhältnis der Familie gibt. Dennoch ist es ihm gelungen, zahlreiche Fakten zusammenzutragen.
Während Johann Strauss (Sohn) – der Walzerkönig – und sein Vater so gut wie jedem ein Begriff sind, ist über die Frauen der Familie nur wenig bekannt. Dies ändert sich hier. Sie waren starke Persönlichkeiten und gehören in der Vordergrund.

In dem Buch befinden sich Zeichnungen, Fotos, historische Umgebungskarten und Gemälde, die die Zeitgeschichte entlang der Leben der Familie Strauss lebendig machen.

Der Schreibstils des Autors ist eingängig und es ist ihm gut gelungen, historische Fakten lebendig am Leben interessanter Persönlichkeiten zu vermitteln.

Wer sich für Künstler, Musik und Familiengeschichten - eingebettet in historische Begebenheiten - interessiert, der liegt mit diesem Buch genau richtig.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Vielfältig & absolut lesenswert

Kaleidoskopische Welten
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„Kaleidoskopische Welten: Kurzgeschichten, Miniaturen und szenische Texte“ ist eine bunte Mischung an Texten des Autors Dario Schrittweise.

Den Titel hat der Autor für seine Sammlung an Kurzgeschichten ...

„Kaleidoskopische Welten: Kurzgeschichten, Miniaturen und szenische Texte“ ist eine bunte Mischung an Texten des Autors Dario Schrittweise.

Den Titel hat der Autor für seine Sammlung an Kurzgeschichten perfekt gewählt. Genauso könnt ihr euch die Geschichten vorstellen, wie die Bilder eines Kaleidoskop. Es ist eine einzigartige, bunte Mischung, in der sich Texte finden, die zum Nachdenken anregen, welche die überraschen, den Leser zum Lachen oder Staunen bringen, mal ein wenig fantastisch und mal ganz realitätsnah.

Der Schreibstil des Autors liest sich angenehm. Jede Geschichte steht für sich und hat eine andere Botschaft. Dadurch eignet es sich auch für Menschen, die keine dicken Bücher mögen und nur hin und wieder lesen. Alle anderen haben es vermutlich leider viel zu schnell durch. Ich konnte das Buch nämlich nicht mehr aus der Hand legen, da ich einfach unglaublich neugierig war, worum es als nächstes gehen wird.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Ein sehr persönlicher Fall für Maddalena Degrassi

Grado in Angst
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„Grado in Angst“ ist bereits der 10. Fall mit der Protagonistin Commissaria Maddalena Degrassi der Autorin und Psychotherapeutin Andrea Nagele.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen und lassen sich unabhängig ...

„Grado in Angst“ ist bereits der 10. Fall mit der Protagonistin Commissaria Maddalena Degrassi der Autorin und Psychotherapeutin Andrea Nagele.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen und lassen sich unabhängig voneinander ohne Verständnisprobleme lesen. Allerdings ist es interessant die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen, so dass es sich durchaus lohnt, die gesamte Reihe zu lesen.

Der Gynäkologe Gianluca Pirandelli führt seine Praxis nahe Grado bereits seit drei Jahren. Nachdem bereits mehrere seiner Patientinnen - unter ihnen auch Maddalenas Freundin Bibiana - an Krebs verstorben sind, steht er unter Mordverdacht.
Fassungslos - und mit Unterstützung von ihrem Team und Pirandellis Ehefrau - stürzt sich Maddalena in die Ermittlungen.

Andrea Nagele hat mit dem Ort Grado eine tolle Kulisse an der Adria gewählt. Ihre Beschreibungen der Schauplätze sind wunderbar bildlich, so dass ich mir alles genau vorstellen und die Atmosphäre des Ortes spüren konnte. Damit ist es ihr gut gelungen mich direkt nach Grado zu bringen.

Aber nicht alles ist so idyllisch wie das Flair von Grado. Mit Gianluca Pirandelli bekommen wir Einblicke in menschliche Abgründe.

Die Handlung hat mich von der ersten Seite an gefesselt, da sich der Schreibstil der Autorin angenehm und spannend liest.
Immer wieder habe ich mitgerätselt, hatte das Gefühl etwas zu wissen und dann kam doch wieder alles ganz anders.

„Grado in Angst“ ist ein ganz besonderer Regionalkrimi, in dem die Autorin es gekonnt versteht die dunklen Seiten hinter der wundervollen Adriakulisse des Ortes zum Vorschein zu bringen.

Mit dem Rezept für „Lachspappardelle“, das Maddalena für ihr Team und Fabrizio zubereitet, hat die Autorin ihren Krimi gelungen abgerundet.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Krimifans, die italienische Atmosphäre und idyllische Beschreibungen lieben. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall von Commissaria Maddalena Degrassi.

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Traumatische Erlebnisse

Solito
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„Solito: Eine wahre Geschichte“ ist ein erschütterndes Buch des in Arizona lebenden Autors Javier Zamora.

Javier Zamora, der Autor selbst ist der Protagonist in seinem Debüt und er beginnt mit seinen ...

„Solito: Eine wahre Geschichte“ ist ein erschütterndes Buch des in Arizona lebenden Autors Javier Zamora.

Javier Zamora, der Autor selbst ist der Protagonist in seinem Debüt und er beginnt mit seinen Erlebnissen als neunjähriger Junge. Seine Eltern sind während des Bürgerkrieges aus El Salvador in die USA geflohen und er ist bei seinen Großeltern aufgewachsen. Nun soll er endlich zu ihnen reisen. In der Erwartung seine Eltern endlich wieder zu sehen, freut sich Javier auf die zweiwöchige Reise. Aber nach zwei Wochen ist er noch lange nicht bei ihnen und ein Ende der Reise ist nicht abzusehen.

Javiers Erlebnisse sind erschütternd. Was er erleben musste, sollte kein Kind erleben müssen. Leider ist davon auszugehen, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt, sondern dass sein Schicksal stellvertretend für viele ähnliche andere steht.

Seine Fähigkeit sich auszudrücken, hat mich beeindruckt. Es gelingt ihm die Erlebnisse seiner Überfahrt in Geräuschen, Düften, Gerüchen, Geschmäckern und Emotionen auszudrücken, die das Buch zu einem einmaligen Leseerlebnis machen. Sein Schreibstil ist regelrecht poetisch und das obwohl das, was er mitmachen musste, absolut nichts mit Poesie zu tun hat.

Mit seinem Buch bringt der Autor seine Leser zum Weinen, lässt sie inne halten und eigentlich wünscht man sich nichts mehr als diesem kleinen Jungen zu helfen und ihm zur Seite zu stehen.

Gleichzeitig gibt es auch Informationen über das Vorgehen der Schlepperbanden, die Umgebung, die Ernährung und vieles mehr - was während Javiers Reise relevant war - mit zahlreichen Details, die einen interessanten Einblick in diese für uns doch eher unbekannte Welt geben.

Mein Fazit: Ein wirklich beeindruckendes Werk, das ein Stück Lebensgeschichte umfasst, die erzählt werden muss und absolut lesenswert ist.

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