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Veröffentlicht am 18.12.2021

Menschliche Abgründe

Perfect Day
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„Perfect Day“ ist der dritte Thriller der in der Nähe von Stuttgart lebenden Autorin Romy Hausmann, in dem sich wieder einmal menschliche Abgründe auftun.

Seit Jahren sind in Berlin immer wieder kleine ...

„Perfect Day“ ist der dritte Thriller der in der Nähe von Stuttgart lebenden Autorin Romy Hausmann, in dem sich wieder einmal menschliche Abgründe auftun.

Seit Jahren sind in Berlin immer wieder kleine Mädchen verschwunden, die mit roten Schleifenbändern tot aufgefunden wurden. Nach dreizehn Jahren wird ein 55-jähriger alleinerziehende Vater und Philosophieprofessor Walter Lesniak festgenommen. Seine Tochter Ann glaubt nicht an seine Schuld, sie hält es für ausgeschlossen, dass ihr Vater der Mörder sein soll, da er niemals anderen Eltern so einen Schmerz antun könnte und will mit Hilfe des Journalisten Jakob die Wahrheit ans Licht bringen.

Obwohl die Story weder neu noch außergewöhnlich ist, hat mich das Buch enorm gefesselt. Die Autorin versteht es einfach den Spannungsbogen hoch zu halten und sorgt durch ihren flüssigen Schreibstil dafür, dass ich trotz Gänsehaut einfach immer weiterlesen musste. Der stetige Perspektivwechsel zwischen Ann und „Wir“ verschafft einen guten Einblick in Anns Gefühlswelt und in die der menschlichen Abgründe, die sich hier auftun.

Wer auf Spannung und Gänsehaut steht, liegt mit diesem Roman richtig.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Eine Zeitreise in das Prag des 14. Jahrhunderts

Die Brücke der Ewigkeit
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„Die Brücke der Ewigkeit“ ist ein spannender und gut recherchierter historischer Roman des Autors Wolf Hector.

Durch ein Unwetter wird die Moldau zu einem reißenden, zerstörerischen Strom, der auch die ...

„Die Brücke der Ewigkeit“ ist ein spannender und gut recherchierter historischer Roman des Autors Wolf Hector.

Durch ein Unwetter wird die Moldau zu einem reißenden, zerstörerischen Strom, der auch die Menschen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, bedroht. Der junge Otlin muss mit ansehen, wie seine Mutter durch die Zerstörung der Judithbrücke von den Fluten mitgerissen wird und schwört Gott eine neue Brücke zu bauen, wenn dieser ihn und seine Mutter rettet.

Kaiser Karl IV. möchte eine neue Brücke errichten lassen. Der beste Entwurf soll den Auftrag bekommen. Diese Ausschreibung führt schnell zu einem enormen Druck unter den Brückenbauern, von denen so einige äußerst interessiert sind. Unter ihnen ist auch Jan Otlin, der sein Versprechen einlösen möchte.

Mir gefiel der Schreibstil von Wolf Hector sehr gut, da sich der Roman leicht lesen lies, von Beginn an Spannung aufgebaut und gleichzeitig historische Fakten und Hintergründe vermittelt. Reale und fiktive Charaktere wurden gekonnt in das Setting des 14. Jahrhunderts versetzt und das Alltagsleben lebendig und authentisch dargestellt.

Es ist zu spüren, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Vorweg gibt es eine Zeittafel, auf der die wichtigsten Ereignisse von 1316 bis 1870 zusammenfasst sind, so konnte ich mir schon vorab einen guten Überblick über die Ereignisse verschaffen. Ebenso interessant ist das Personenverzeichnis, in dem die historischen Persönlichkeiten gekennzeichnet sind. Abgerundet wird der Roman mit einem hilfreichen Glossar, in dem altertümliche Begriffe erklärt werden.

Ich habe das Buch gerne gelesen, da es spannend und interessant zugleich war und kann es Liebhabern historischer Romane empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Eine magische Fantasiegeschichte

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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„Feuerblut - Der Schwur der Jaglinge“ ist der erste Band der Feuerblut-Trilogie und das Debüt der Autorin Aisling Fowler.

Zwölf hat den sieben Clans ewige Treue geschworen und will sich zur Jägerin ausbilden ...

„Feuerblut - Der Schwur der Jaglinge“ ist der erste Band der Feuerblut-Trilogie und das Debüt der Autorin Aisling Fowler.

Zwölf hat den sieben Clans ewige Treue geschworen und will sich zur Jägerin ausbilden lassen. Aber eigentlich hat sie ein ganz anderes Ziel. Sie will Rache, Rache für ihre Familie, die von einem Clan getötet wurde. Doch dann kommt es zu einem Überfall, ihre Mentorin wird getötet und ihre Mitschülerin Sieben entführt. Gemeinsam mit Hund, Fünf, Sechs und ihrem Eichhörnchen Winnie macht sie sich auf die Suche nach Sieben.

Zwölf ist eine interessante Protagonistin. Sie ist mutig, entschlossen und zielstrebig, kämpft für ihre Ziele und trägt eine unglaubliche Wut in sich.

Zahlen statt Namen sind ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber da die Charaktere so unterschiedlich sind, war dies kein wirkliches Problem. Fünf ist ein anstrengender frecher Kerl, mit dem Zwölf immer wieder aneinander gerät, während Sechs mitfühlend ist und viel besonnener reagiert.

Während ihrer Suche ist das Trüppchen immer wieder großer Gefahren ausgesetzt und man lernt eine Menge fantasievolle Monster und unheimliche Kreaturen kennen. In Zwölfs Nachschlagewerk „Magische Tierwelt“ erfährt man Einzelheiten über diese, die man eigentlich lieber nicht wissen möchte.

Mir hat dieses fantasievolle Abenteuer voller Monster, Magie und mit zahlreichen Kämpfen gut gefallen. Besonders Zwölfs putzigen Begleiter - das Eichhörnchen Winnie - habe ich geliebt.

Das Buch ist in sich abgeschlossen, aber natürlich bleiben kleine Fragen offen, die mich nun gespannt auf den nächsten Band warten lassen.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Romantischer Wohlfühlroman

Unsere Zeit ist immer
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„Unsere Zeit ist immer“ ist ein schöner und romantischer Wohlfühlroman von der Autorin Sophie Cousens, der gerade wunderbar in die Jahreszeit passt.

Minnies Leben ist davon geprägt, dass sie eine Minute ...

„Unsere Zeit ist immer“ ist ein schöner und romantischer Wohlfühlroman von der Autorin Sophie Cousens, der gerade wunderbar in die Jahreszeit passt.

Minnies Leben ist davon geprägt, dass sie eine Minute zu spät auf die Welt gekommen ist. Der zuvor geborene Quinn hat nicht nur den für sie gedachten Namen erhalten, sondern als erstes Neunzigerjahre-Baby auch fünfzigtausend Pfund. Während in Minnies Leben immer alles schief zu laufen scheint, geht bei Quinn alles glatt.

Mich hat das Buch durch den lebendigen Schreibstil der Autorin von der ersten Seite an gefesselt. Die Idee dahinter, dass sich eine Minute auf das gesamte Leben auswirkt und alles verändert, ist ebenso absurd wie authentisch.

Minnie ist eigentlich eine sehr liebenswerte Protagonistin. Sie ist ein wenig chaotisch, hat aber eine Menge Power und weiß, was sie will. Leider hat sie aber von ihrer Mutter vom ersten Atemzug an eingetrichtert bekommen, dass sie ein Pechvogel ist. Dies hat sie so verinnerlicht, dass sie diesen Status wie eine selbsterfüllende Prophezeiung lebt. Letztendlich führt das dazu, dass sie sich von ihrem Freund trennt, ihr Cateringunternehmen pleite geht und sie sich sogar mit ihrer besten Freundin Leila überwirft.

Quinn hingegen hat das Glück gepachtet. Minnie weiß allerdings nicht, wie es bei ihm hinter den Kulissen aussieht.

Die Story wird immer wieder durch Rückblenden auf zurückliegende Silvesterabende unterbrochen. So erfährt man nach und nach mehr über die Protagonisten, die sich immer wieder sehr nahe waren, ohne sich zu begegnen. Ihre Annäherung in der Gegenwart verläuft sehr langsam und es gibt zahlreiche amüsante Dialoge, die mir großen Spaß gemacht haben.

Die Handlung ist im Norden von London, in den Stadtteilen Primrose Hill und Hampstead Heath angesiedelt und mir gefiel der Flair von London sehr gut.

Auch das Cover passt hier einfach perfekt zur Story und da die Prägung des goldglänzenden Titels erhaben ist, fand ich schon die Haptik so toll, dass ich während des Lesens immer wieder über den Buchdeckel streichen musste.

Ich hatte großen Spaß daran, dem Kennenlernen von Minnie und Quinn beizuwohnen und die vielen Silvesterabende mit ihnen zu durchleben, bei denen es immer wieder zu - mal mehr und mal weniger großen - amüsanten Katastrophen kam. „Unsere Zeit ist immer“ ist eine humorvolle und romantische Geschichte, die gerade jetzt hervorragend in die Jahreszeit passt und seine Leser ermutigt das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und den Mut nie zu verlieren.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Düster und sehr atmosphärisch

Talberg 1935
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„Talberg 1935“ ist der erste Band der Talberg-Reihe des Autors Max Korn der selbst in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald aufwuchs, der ihn zu diesen Romanen inspirierte.

Wilhelm Steiner, der ...

„Talberg 1935“ ist der erste Band der Talberg-Reihe des Autors Max Korn der selbst in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald aufwuchs, der ihn zu diesen Romanen inspirierte.

Wilhelm Steiner, der Sohn des reichsten Bauern - Josef Steiner - in Talberg, ist in den Ort zurückgekehrt, um dort eine Stelle als Lehrer anzutreten. Er hat einen Aussichtsturm errichten lassen, den er für Vermessungszweck nutzen wollte. Im Dorf geht allerdings das Gerücht um, dass er seine Frau - Elisabeth Wegbauer – dort hinunter werfen wollte. Nun liegt allerdings Wilhelm selbst tot am Grunde seines Turms und es sieht nicht nach Selbstmord aus. Karl Leiner soll klären, was vorgefallen ist, aber die Dorfbewohner machen es ihm nicht leicht, lediglich Elisabeth ist etwas auskunftsfreudiger.

Die Atmosphäre, die Max Korn hier geschaffen ist ist düster und passt perfekt in die Zeit. Ohne viele Emotionen beschreibt er das Dorfleben und ich bekam schnell eine gute Vorstellung von den Bewohnern und auch von der Umgebung. Talberg ist ein kleines Dorf, die Dorfbewohner sind eine eingeschworene Gemeinschaft und tonangebend sind dort die Steiners – insbesondere Josef. Die Charaktere waren mir – abgesehen von der jungen Elisabeth – unsympathisch.

Es dauert eine Weile bis Spannung in die Geschichte kommt, da der Autor zuvor durch ausschweifende Sätze und zahlreiche Details die Atmosphäre gelungen darstellt.

Im vorderen Innencover befindet sich eine Übersicht über die wichtigsten Familien des Dorfes und die übrigen Charaktere. Diese fand ich durchaus hilfreich, da es dadurch leichter war die Übersicht zu behalten und die Personen entsprechend zuzuordnen.

Das Ende ist überraschend und in sich stimmig. Obwohl es sich um eine Reihe handelt, kann man diesen Band für sich allein lesen. Für mich blieben keine Fragen offen.

Auch wenn es mich nicht in das Talberg von 1935 zieht, neugierig wie es dort 1977 und 2022 weitergeht bin ich nun schon.

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