Profilbild von AnnaMagareta

AnnaMagareta

Lesejury Star
offline

AnnaMagareta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnaMagareta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2024

Wenn die Vergangenheit zurückkehrt

Tage mit Milena
0

„Tage mit Milena“ ist ein intensiver Roman der Autorin Katrin Burseg.
Annika Oelkers lebt mit ihrem Mann Hendrik in Lübeck. In den 1980er Jahren war Annika in der Hausbesetzerszene in Hamburg sehr aktiv, ...

„Tage mit Milena“ ist ein intensiver Roman der Autorin Katrin Burseg.
Annika Oelkers lebt mit ihrem Mann Hendrik in Lübeck. In den 1980er Jahren war Annika in der Hausbesetzerszene in Hamburg sehr aktiv, ist dadurch auf Abwege geraten aus denen Hendrik sie herausgeholt hat. Die damaligen Ereignisse hat sie verdrängt bis zu dem Tag als sie auf Luzie trifft. Luzie ist Klimaaktivistin. Ihre Begegnung löst in Annika das Bedürfnis aus, das Mädchen zu beschützen. Durch ihre Sorge um Luzie werden in ihr längst vergessene Erinnerungen der Vergangenheit mit einer unaufhaltsamen Wucht wieder wach.
Der Schreibstil von Katrin Burseg liest sich sehr angenehm. Ihre Charaktere wirken authentisch und die Ereignisse beschreibt sie lebendig und glaubwürdig.
Dabei geht es einmal um die Zeit in der Gegenwart mit Luzie und den Zielen der Klimaaktivisten und einmal um die Vergangenheit, in der Annika mit ihren damaligen Freunden und der Hausbesetzerszene im Mittelpunkt stehen.
Es geht um Aktivismus, Klimawandel, Freundschaft, Erinnerungen, traumatische Ereignisse, Schuldgefühle, Liebe, Mut und vieles mehr. All diese Themen hat die Autorin geschickt miteinander verwoben und mich damit gefesselt.

Der Roman hat bei mir intensive Gefühle hervorgerufen. Hier werden Gegenwart und Vergangenheit gekonnt miteinander verwoben. Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt, so dass es mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2024

Abwechslungsreiche Krimialgeschichten

Gras drüber
0

In ihrem Buch „Gras drüber: Kurzkrimis aus dem Sauerland und anderen Regionen“ hat die im Sauerland lebende Autorin Kathrin Heinrichs 15 kurze Krimis - die in verschiedenen Regionen von Deutschland angesiedelt ...

In ihrem Buch „Gras drüber: Kurzkrimis aus dem Sauerland und anderen Regionen“ hat die im Sauerland lebende Autorin Kathrin Heinrichs 15 kurze Krimis - die in verschiedenen Regionen von Deutschland angesiedelt sind - veröffentlicht.

Die kurzen Geschichten haben zwischen 4 und 20 Seiten. Jede hat eine Überschrift, die mich irgendwie neugierig gemacht hat. Besonders schön fand ich, dass die erste „Gras drüber“ und die letzte „Gras drunter“ benannt war.

Die einzelnen Erzählungen haben nichts miteinander zu tun, so dass sich das Buch gut eignet, wenn man mal nicht so viel Lesezeit hat und eine kurze Ablenkung braucht.

Der Schreibstil von Kathrin Heinrichs liest sich leicht und angenehm.
Ihre Charaktere sind so unterschiedlich wie die Handlung der einzelnen Kriminalfälle.
Über einige habe ich amüsiert geschmunzelt, andere waren trotz der Kürze richtig spannend und wieder andere haben mich total verblüfft und überrascht. Für Abwechslung ist gesorgt.

Für eine kurze Auszeit kann das Buch Krimiliebhabern nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2024

Kurz & intensiv

Am See
0

„Am See“ ist ein intensiver Roman der in Barcelona lebenden Autorin Maria Barbal.
Sonntags fährt die zwölfjährige Nora gemeinsam mit einigen Erwachsenen mit der Bahn zu einem Stausee in den Pyrenäen. ...

„Am See“ ist ein intensiver Roman der in Barcelona lebenden Autorin Maria Barbal.
Sonntags fährt die zwölfjährige Nora gemeinsam mit einigen Erwachsenen mit der Bahn zu einem Stausee in den Pyrenäen. Sie liebt diese Nachmittage, lediglich der fünfjährige Quim ist eine ziemliche Nervensäge. Bis es zu einem Ereignis kommt, das sie nicht in Gänze erfasst, das aber dennoch das Ende ihrer Kindheit bedeutet.
Der unaufgeregte Schreibstil von Maria Barbal liest sich leicht und flüssig.
Die Kapitel sind kurz - 20 Stück auf 176 Seiten - und jedes beginnt mit einigen kursiv gedruckten Sätzen aus der Ich-Perpektive von Nora.
Direkt von Anfang an wird eine sommerliche Atmosphäre aufgebaut, in der die Kulisse des Sees mit seiner Natur lebendig wird und in der die Sonnenstrahlen und der Wind spürbar sind. Die Charaktere werden ausführlich vorgestellt, so dass ich schnell ein gutes Bild von ihnen bekommen habe.
Durch Noras Blickwinkel bekommt das Buch einen ganz besonderen Reiz. Sie nimmt die Dinge auf eine sehr objektive, beobachtende und unwissende Art und Weise wahr, ohne dabei zu werten.
Der Roman ist kurz, aber intensiv, tiefgründig und berührend.
Mir gefiel vor allem der ruhige, teils poetische Schreibstil, der direkt für ein wunderbares Kopfkino gesorgt hat. Ich war direkt am See und habe durch Noras Augen das Geschehen erlebt.
Ich kann das Buch empfehlen und das am besten an einem ruhigen Nachmittag am See.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2024

Ein weiterer spannender & amüsanter Fall für Mrs Potts

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
0

„Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister“ ist bereits der dritte Fall für den Mordclub von dem britischen Roman- und Drehbuchautor Robert Thorogood. Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden sind ...

„Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister“ ist bereits der dritte Fall für den Mordclub von dem britischen Roman- und Drehbuchautor Robert Thorogood. Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden sind nicht unbedingt notwendig, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.

Während einer Stadtratssitzung – bei der auch Suzie als Besucherin anwesend ist - stirbt zum Entsetzen aller Anwesenden der Bürgermeister Geoffrey Lushington . Schnell wird klar, dass er ermordet wurde und da lassen es sich Mrs Potts und ihre beiden Freundinnen Suzie und Becks natürlich nicht nehmen, Ermittlungen anzustellen. Dieses Mal dürfen sie sogar ganz offiziell recherchieren, da sie von der Polizei zu zivilen Beraterinnen ernannt wurden.

Mir hat es wieder großen Spaß gemacht den unkonventionellen Ermittlungen des Mordclubs zu folgen. Ihr Vorgehen ist ein wenig frech, aber durchaus charmant. Judith, Suzie und Becks sind ein tolles und sehr unterschiedliches Trio, wodurch sie sich gut ergänzen. Während die schrullige Judith voller Energie steckt, ist Becks eher zurückhaltend und Suzie sehr bodenständig.

Der Schreibstil von Robert Thorogood ist angenehm zu lesen und enthält neben Spannung eine Menge britischen Humor. Besonders die lebendigen Dialoge gefielen mir gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2024

Eine unglaubliche Kindheit

Wavewalker
0

In ihrem Buch „Wavewalker“ berichtet die Autorin Suzanne Heywood über ihre Kindheit.

Suzanne ist sieben Jahre als ihre Eltern beschließen mit dem Segelschiff Wavewalker die Welt zu umrunden.
Das Ganze ...

In ihrem Buch „Wavewalker“ berichtet die Autorin Suzanne Heywood über ihre Kindheit.

Suzanne ist sieben Jahre als ihre Eltern beschließen mit dem Segelschiff Wavewalker die Welt zu umrunden.
Das Ganze klingt zunächst wie ein großes und aufregendes Abenteuer, sicherlich war es dieses auch, aber es hatte auch seinen Preis.
Für Sues Vater ist es die Erfüllung eines Traums, ihre Mutter macht nur ihm zuliebe mit, Wasser war noch nie ihr Element.
Zehn Jahre ist Sue mit ihrem Bruder Jon und ihren Eltern unterwegs und hier schildert sie ihre Erfahrungen.

Die Autorin beginnt an dem Tag, als ihr Vater Gordon der Familie mitteilt, dass er gemeinsam mit einer Crew von sechs Leuten auf Captain Cooks Spuren wandeln will. Dabei ist ihr Schreibstil so lebendig, dass ich direkt das Gefühl hatte bei dieser Nachricht dabei zu sein.
Die darauf folgenden Ereignisse sind einfach unglaublich. Sues Kindheit, die zunächst nach einem unglaublichen Abenteuer mit einzigartigen Erlebnissen klang, entwickelt sich zum Albtraum. Niemand fragt nach ihren Wünschen und Bedürfnissen. Sie ist auf dem Schiff regelrecht gefangen und muss sich unterordnen. Gordons Traum steht über allem, mit ihren Ängsten und der Einsamkeit, die sie dabei durchlebt, bleibt sie allein.

Im vorderen Innencover befindet sich eine Abbildung des Inneren der Wavewalker. Dadurch konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.
Zur Veranschaulichung der Reise fand ich jeweils den Beginn der Kapitel, mit einer kleinen Karte auf der die Route abgebildet ist und die dazugehörigen Zeit- und Ortsangaben zur besseren Einordnung, sehr hilfreich.

Das Buch ist erschütternd und gleichzeitig spannend zu lesen.
Für mich war es eine ganz einzigartige Leseerfahrung, die ich noch lange in Erinnerung behalten werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere