Back to the roots
Annika ist in den Fünfzigern und betreibt in Lübeck einen kleinen Laden mit Papierbedarf. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie ein unaufgeregtes Leben, das eines Tages von der 17jährigen Klimaaktivistin Luzie ...
Annika ist in den Fünfzigern und betreibt in Lübeck einen kleinen Laden mit Papierbedarf. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie ein unaufgeregtes Leben, das eines Tages von der 17jährigen Klimaaktivistin Luzie total auf den Kopf gestellt wird, die sich mit einem kurz zuvor bei Annika gekauften Sekundenkleber auf der Strasse festklebt. Die Aktion lässt bei Annika alle Alarmglocken schrillen und führt sie gedanklich zurück an ihre Hamburger Zeit in der Hausbesetzer-Szene der Hafenstrasse. Immer wieder beschäftigt sie die Erinnerung an ihren Freundeskreis, vor allem an ihre damalige Freundin Milena. Gelingt es Annika, sich den Geschehnissen der Vergangenheit zu stellen? Und welche Rolle kann dabei Luzie spielen.
Die Geschichte hat mir wunderbar gefallen. Geschickt hat die Autorin aktuelle sowie auch vergangene politisch brisante Vorgänge mit einer fiktionalen Geschichte verwoben. Die Frage, wie man seine Vergangenheit bewätigen kann und welche Lehren man dafür für die Zukunft zieht, können nicht auch die Alten von den Jungen lernen und welche zweiten Chancen bieten sich im Leben, sind hier sehr feinfühlig verarbeitet. Die beiden Protagonistinnen sind sehr gegensätzlich und dann auch wieder sich so ähnlich dargestellt, dass es mir Spass gemacht hat, dieses gesellschaftlich-politische und nicht ganz so einfache Thema doch zügig zu lesen. Insgesamt lässt sich der Roman sehr leichtgängig lesen, eine Empfehlung für alle Altersklassen ab der Jugendzeit!