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Veröffentlicht am 26.11.2023

Ein queeres Jahreshighlight

Last night at the Telegraph Club
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Inhalt

“Last Night at the Telegraph Club” ist ein queerer, historischer Roman, der in den 50er Jahren in San Francisco spielt.
Er thematisiert die Selbstfindung der Chinesisch-Amerikanischen Protagonistin ...

Inhalt

“Last Night at the Telegraph Club” ist ein queerer, historischer Roman, der in den 50er Jahren in San Francisco spielt.
Er thematisiert die Selbstfindung der Chinesisch-Amerikanischen Protagonistin Lily, ebenso wie kulturelle Standards der Zeit, Altagsrassismus Asiat*innen gegenüber und das Leben und Aufwachsen in einer traditionellen, chinesischen Familie in Chinatown.

Lily ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal den Telegraph Club besucht, in dem sich lesbische Frauen treffen und eine bekannte “Herrenimitatorin” aufritt. Zusammen mit Kath, einem Mädchen aus ihrer Schule, schleicht Lily sich nachts aus dem Haus, um die Shows zu besuchen.
Anfangs weiß sie nicht recht, wie sie damit umgehen soll. Sie findet den Telegraph Club super spannend, will unbedingt wieder hin und ist auch von den Shows von Tommy Andrews – der Herrenimitatorin – begeistert. Gleichzeitig muss sie aber auch mit Gefühlen von Scham und unzähligen Fragen über sich selbst umgehen.
Mit der Zeit wird sie immer sicherer, fühlt sich im Telegraph Club wohl und beginnt auch zu begreifen, was eigentlich von Anfang an klar war: Sie ist auch wie die Frauen im Club.

Gleichzeitig wird von ihr in ihrem täglichen Leben immer mehr erwartet, dass sie ein “Gutes Chinesisches Mädchen” ist, denn die USA geht stark gegen Kommunisten vor und hatte so zum Beispiel auch schon Lilys Vater im Visier – nur weil dieser einen vermutlichen Kommunisten als Arzt behandelt hat. Ihm werden die Papiere abgenommen und Lilys Mutter schärft ihr ein, sich ja nichts zu Schulden kommen zu lassen.
Auch soll Lily ihrer besten Freundin – die das ziemliche Gegenteil von ihr ist – gegen Lilys Willen bei der Vorbereitung zum Miss Chinatown Wettbewerb helfen.

Doch Lily genießt die Zeit im Telegraph Club zu sehr, vor allem, da sie dort mit Kath zusammen sein kann. Und bald begreift sie, dass sie für Kath vielleicht mehr als nur Freundschaft empfindet…

Meinung

Ich bin immer auf der Suche nach guten, queeren Büchern und ich kann definitiv sagen: Hier habe ich eins gefunden. Ich habe mich bisher (außer mit dem Stonewall Riot) nicht unfassbar viel mit queerer US Geschichte auseinander gesetzt, schon gar nicht mit der lesbischen Szene in San Francisco. Doch Malinda Lo hat so ein gut recherchiertes, buntes Bild davon gezeichnet, dass ich nun trotz der Fiktionalität des Buches einiges mehr darüber weiß. Auch sind hinten im Buch historische Quellen und Artikel angeführt, wo neben der Story noch mehr darüber berichtet wird.

Auch wenn ich mir ein wenig mehr Diversität zwischen den sehr typischen “Butch” und “Femme” Terms gewünscht hätte, verstehe ich auch, dass die LGBTQ+ Community trotz ihrer Queerness noch sehr fest war und beispielsweise Themen wir Nicht Binarität damals noch nicht wirklich etabliert waren und Malinda Lo dies akkurat wiedergeben wollte.

Die Liebesgeschichte zwischen Lily und Kath hat mir SEHR gut gefallen. Es dauert eine ganze Weile, bis beide zu einander finden, aber ich finde es sehr schön ihre Entwicklung mitzuerleben und nicht eine Liebe-auf-den-ersten-Blick Geschichte zu haben – zumal das auch gar nicht zu der Zeit gepasst hätte (ich habe gesehen, dass das in manchen Rezensionen kritisiert wurde). Aber beide sind einfach super süß miteinander und jedes Mal, wenn irgendetwas zwischen ihnen passiert ist hab ich total mitgefiebert.

Meiner Meinung nach hätte die Figur von Kath etwas mehr Tiefe haben können. Man erfährt kaum etwas über sie, außer dass sie Pilotin werden will und eine kleine Schwester hat. Zu ihrer familiären Situation oder ähnlichem erfährt man nichts.
Außerdem gibt es im Buch immer wieder Rückblicke zu Lilys Eltern oder ihrer Tante, die überhaupt nicht Plotrelevant sind und mich so etwas verwirrt haben.

Eine weitere Sache, die ich sehr positiv fand ist die chinesische Repräsentation. Lilys ethnische und kulturelle Identität wird im Buch richtig thematisiert, das Leben in Chinatown wird beschrieben, es gibt chinesisches Essen, die Figuren unterhalten sich teilweise auf Chinesisch und Lilys Familie feiert das chinesische Neue Jahr. So ist es also nicht nur eine Hintergrundinformation, die ein oder zwei mal erwähnt wird.

Im Gegensatz zu Kath fand ich Lily als Figur auch sehr gut ausgearbeitet. Man konnte ihre inneren Konflikte und Emotionen gut nachvollziehen und mit ihr fühlen.

Gerne hätte ich auch mehr über die anderen Besucherinnen des Telegraph Clubs gelesen, zum Beispiel Tommy und ihre Freundin Lana oder über die anderen lesbischen Paare, die wir im Laufe des Buchs kennengelernt haben.
Zusammenfassung

Auf jeden, jeden Fall eine Buchempfehlung von mir! Die Repräsentation war authentisch, vor allem in Anbetracht der Zeit, in dem das Buch spielt. Lily und Kath haben es mir wirklich angetan und mich so auch die etwas langsamer geschriebenen Passagen des Buchs schnell lesen lassen.

Ein super schönes, queeres Buch, das auch emotionale Stellen hat. 🏳️‍🌈

5/5 ⭐️

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2023

Es ist wie nach Hause kommen

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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Inhalt

Seit dem Ende von Tintentod sind einige Jahre vergangen. Meggie, Resa, Mo und all die anderen leben ein glückliches Leben in der Tintenwelt nach all den Dingen, die sie in den letzten Büchern durchmachen ...

Inhalt

Seit dem Ende von Tintentod sind einige Jahre vergangen. Meggie, Resa, Mo und all die anderen leben ein glückliches Leben in der Tintenwelt nach all den Dingen, die sie in den letzten Büchern durchmachen mussten. Meggie und Doria sind immer noch ein glückliches Paar und auch das zweite Kind von Mo und Resa ist nun auf der Welt. Doch das Glück hält nicht lange an, denn Orpheus, der am Ende des dritten Bandes verschwunden ist, ist nun zurückgekehrt und will Rache - vor allem an Staubfinger...

Meinung

Es war wunderschön nostalgisch wieder in die Tintenwelt einzutauchen und allein deswegen bin ich Cornelia Funke dankbar, dass sie dieses Buch geschrieben hat. Es war, als wäre ich nie weggewesen; die Figuren, die Welt und die Stimmung haben sich lebendig angefühlt wie eh und je. Jedes Mal, wenn ein Cornelia Funke Buch lese kann ich die Geschichte fast hören, sehen und schmecken und das bewundere ich sehr.

Mir hat gut gefallen, dass in Die Farbe der Rache Staubfinger und der Schwarze Prinz im Vordergrund standen. Man erfährt mehr über die Freundschaft der beiden, sowie ihre gemeinsame Vergangenheit. So hatte man beispielsweise emotionale Eindrücke in die Kindheit des Schwarzen Prinzen und konnte ihn als Figur noch besser verstehen. Andererseits hätte ich mir schon einige Szenen mit den anderen Figuren gewünscht, da sie kaum vorkamen habe ich Farid und Elinor schon sehr vermisst. Jedoch ist das Buch auch viel kürzer als die anderen und ich glaube, es wäre gar nicht möglich auf so kurzem Raum allen Figuren gerecht zu werden, ohne auch einen Teil der Geschichte zu Opfern.

Die Handlung selbst war - wie in jedem Cornelia Funke Buch - großartig. (Ja, sie ist eine meiner Lieblingsautorinnen.) Ich habe Die Farbe der Rache an einem Abend komplett verschlungen und ich glaube das sagt schon genug über die Spannung aus. Orpheus wird in diesem Buch zum absoluten Bösewicht, ohne Skrupel oder Mitleid (ich glaube die hatte er aber auch noch nie). Ich habe mit Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen mitgefiebert bis zum Ende.

Und da kommen wir auch schon zu meinem einzigen Problem: Das Ende. Das gesamte Buch über gibt es einen großen Konflikt und ich finde das Ende einfach ein wenig zu einfach, um diesem gerecht zu werden. Ich kann es nicht wirklich weiter ausführen, ohne Teile der Handlung zu spoilern, aber meiner Meinung nach haben sich die letzten Seiten ein wenig schnell und gerusht angefühlt.

Trotzdem hat sich die Geschichte einfach nur angefühlt wie nach zu Hause kommen und meine Erwartungen wurden erfüllt. (Ich gehe bei Fortsetzungen nach langer Zeit immer vom Schlimmsten aus)

5/5 :star:

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2023

ein lebendiger Fantasyroman

Tala und die vergessenen Tore
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Tala wächst als Waise im Waisenhaus des kleinen Dorfes Kesgrave auf. Sie war immer ein wenig anders als der Rest der Kinder und über ihre Eltern ist auch nichts bekannt. Als sie eines Abends die Wäsche ...

Tala wächst als Waise im Waisenhaus des kleinen Dorfes Kesgrave auf. Sie war immer ein wenig anders als der Rest der Kinder und über ihre Eltern ist auch nichts bekannt. Als sie eines Abends die Wäsche zum Haus der Wäscherin bringt und dabei auf einen Raben mit roten Augen und einen totgeglaubten Sohn trifft, stürzt sie in ein Abendteuer.

Sie und Janus (der Sohn der Wäscherin) müssen aus Kesgrave fliehen und begeben sich auf den Gefährlichen Weg in eine andere Welt. Doch dort angekommen hören die Probleme nicht auf…

Meinung:

Ein großartiges Buch.🙊 Tala ist eine so sympathische, kluge und lebendige Protagonistin, dass es mir vorkam als würde sie neben mir stehen. Maria Hermann schafft mit ihrem Schreibstil eine solche Atmosphäre, dass man sich direkt im Buch befindet.😍📚Mitfiebert, wenn es knapp wird. Die Charaktere am liebsten Schütteln möchte, wenn sie dumm handeln.

Der Verlauf der Geschichte sowie die Handlungen sind logisch und nachvollziehbar (nein, das ist leider nicht bei allen Büchern so) und die Welt ist supergut durchdacht und echt cool.✨ Ich liebe den Spannungsaufbau der Geschichte, die Wendungen und unerwarteten Vorfälle und eigentlich alles.💖

Mein Problem mit solchen Büchern: ich bin sauer, wenn ich keine Reiserouten zu den Schauplätzen finde.😂 Aber da der zweite Teil im April erscheint bin ich mir sicher, trotzdem bald wieder in die Vielwelten fliegen zu können.

Alter: Empfohlen ab 10 Jahren, aber an sich ein „All-Ager“, der nicht nur für Jüngere geeignet ist.

Zusammenfassung:

Wirklich lesenswert.🙈😍😍😍 Ein so lebendiges und außergewöhnliches Buch, was auf jeden Fall einen Blick wert ist. Oder zwei. Und einen Kauf.😅✨

Auch wurden hier Themen wie Andersartigkeit sowie das Gefühl nicht dazuzugehören angesprochen und es kam hin und wieder die Frage auf, was denn nun eigentlich richtig und falsch sei. Ich finde, Bücher bekommen eigentlich nur Tiefe, wenn eben nicht nur die Handlung erzählt wird, sondern die Charaktere eine echte Persönlichkeit mit echten Problemen besitzen oder auch ein wenig mit ihrem Umfeld und sich selbst zu kämpfen haben🙈.

Es bleibt bis zum Ende hin spannend – endet sogar mit einem halben Cliffhaenger.😐 Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen, ich MUSS ihn lesen! Ich muss wissen wie es mit all diesen wunderbaren Figuren weitergeht, was sie weiterhin erleben und wie die ganze Geschichte schlussendlich ausgeht.

10/10 ⭐

Veröffentlicht am 03.11.2023

Ein wunderschönes, schreckliches Buch

Ein wenig Leben
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A Little Life, geschrieben von Hanya Yanagihara, verfolgt das Leben von vier Freunden, die sich in ihrer Jugend auf dem College kennengelernt haben. Jude St. Francis, ein über die Jahre sehr erfolgreicher ...

A Little Life, geschrieben von Hanya Yanagihara, verfolgt das Leben von vier Freunden, die sich in ihrer Jugend auf dem College kennengelernt haben. Jude St. Francis, ein über die Jahre sehr erfolgreicher Rechtsanwalt; Willem Ragnarsson, Schauspieler und Judes engster Freund; Jean-Baptiste „JB“ Marion, Künstler und Malcom Irvine, Architekt. Sie sind alle sehr unterschiedlich, werden aber durch ihre Freundschaft zusammengehalten.

Im Fokus des Buches steht Jude. Er ist Elternlos und in seiner Kindheit sind furchtbare Dinge passiert, die ihn schwer traumatisiert und körperlich behindert zurückgelassen haben.

Wir folgen den Vier durchs Leben, mit all den schönen und schrecklichen Dingen, die passieren können. Über die Jahre wird jedoch immer klarer, wie sehr Jude von seiner Vergangenheit gefangen ist und was dies mit sich bringt…

Meinung

Dieses Buch war…soemthing. Ich wusste, auf was ich mich einlasse und würde auch jedem, der überlegt es zu lesen, sehr nahe legen, sich mit den Content- und Triggerwarnungen zu beschäftigen(!!!). Alles was im Buch beschrieben wird, wird im Detail und sehr grafisch dargestellt und darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man es liest.

Hanya Yanagihara schreibt unfassbar lebendig. Ich habe selten ein Buch in der Hand gehabt, welches mich so eingesogen hat. So nehmen einen allerdings auch die schrecklichen Szenen extrem mit. Es gab mehrer Stellen im Buch, an denen ich nicht weiterlesen konnte und einfach kurz Luft holen musste.

Ich habe viele Meinungen zu diesem Buch gelesen und meistens gibt es zwei Lager:

1. Das Buch ist fantastisch
2. Es sei nur dafür geschrieben worden, so traurig und furchtbar wie möglich zu sein, so genannter „Trauma-Porn“

Auch wenn ich verstehen kann, warum Menschen den zweiten Punkt vertreten, stimme ich ihm nicht zu. Das Buch ist traurig. Das Buch behandelt schreckliche Dinge. Und wenn man glaubt, den Tiefpunkt erreicht zu haben, dass es absolut nicht schlimmer werden kann, dann wird es noch schlimmer. Trotzdem glaube ich nicht, dass es nur geschrieben wurde um so furchtbar wie möglich zu sein. Im Kern ist es ein sehr reales Buch. Es stellt Freundschaft, Schmerz, Leid aber auch Freude so greifbar da, als würde man selbst erleben, was im Buch geschieht. Auf der Welt gibt es tausende Menschen wie Jude, Menschen, denen furchtbares zugestoßen ist und die ihr ganzes Leben um Normalität kämpfen müssen und deswegen ist es auch wichtig, dass es Bücher wie dieses gibt, die von solchen Schicksalen berichten.

Das Buch hat mich ziemlich zerstört und ich glaube ich werde auch noch eine Weile über Jude und all die Anderen nachdenken müssen, bevor ich das verarbeitet habe. Vor allem da mich manche Themen auch persönlich sehr berührt haben, da ich zum Beispiel auch eine Weile mit Selbstverletzendem Verhalten gestrugglet habe, welches im Buch stark thematisiert wird. Zwischendrin war ich meistens nur sprachlos, aber die letzten ca.20 Seiten haben mich komplett zum Weinen gebracht.

5/5 ⭐

Ich würde dieses Buch wirklich nur Menschen empfehlen, die momentan in einer guten, mentalen Verfassung sind und es sich wirklich zutrauen.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Eine super Fortsetzung

Immortality
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Immortality von Dana Schwartz

5/5 ⭐️

Im zweiten Teil begleiten wir Hazel, wie sie zuerst festgenommen - und dann aber überraschender Weise nach London gerufen wird, um dort die Leibärztin der Prinzessin ...

Immortality von Dana Schwartz



5/5 ⭐️

Im zweiten Teil begleiten wir Hazel, wie sie zuerst festgenommen - und dann aber überraschender Weise nach London gerufen wird, um dort die Leibärztin der Prinzessin zu werden. Doch auch in London geschehen seltsame Dinge…
Dieses Buch war soo gut, ich habs absolut geliebt, von der ersten bis zur letzten Seite. Es gab lesbische Repräsentation (wenn auch nicht im Focus, aber es hat mich happy gemacht), es war dunkel und mysteriös, spannend, super geschrieben und es gab wieder romantische Szenen auf einem Friedhof 🖤
Ich fand’s super und empfehle euch allen die beiden Bücher! go read them!! 🫀🧠