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Veröffentlicht am 10.11.2024

Grauenvoller Adventskalender

Das Kalendermädchen
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Olivia Rauch startet eine verzweifelte Suche nach den leiblichen Eltern ihrer Adoptivtochter Alma. Alma wurde vor elf Jahren unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer Adoptionsakte ...

Olivia Rauch startet eine verzweifelte Suche nach den leiblichen Eltern ihrer Adoptivtochter Alma. Alma wurde vor elf Jahren unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer Adoptionsakte steht, dass ihre leiblichen Eltern nicht bekannt werden darf, da sonst Todesgefahr droht. Nun ist Alma aber lebensgefährlich an Leukämie erkrankt und braucht dringend eine Knochenmarkspende. Bei ihrer Suche stößt Olivia auf die Legende des "Kalendermädchens". Eine junge Frau hatte sich einst zur Weihnachtszeit in ein abgelegenes Haus im Frankenwald zurückgezogen und wurde dort von einem Psychopathen heimgesucht, der sie zwang einen grausamen Adventskalender zu öffnen.

"Das Kalendermädchen" hat wieder alle Erwartungen an einen Fitzek-Thriller erfüllt. Der Spannungsaufbau war erst langsam, entwickelte sich dann aber zu einer Sog-Wirkung im Mittelteil, dass man gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören konnte. Die Handlung war aus unterschiedlichen Perspektiven zwischen den einzelnen Charakteren als auch auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Manche Wendungen waren vielleicht erahnbar, andere Wendungen hatten dann wieder diesen typischen Fitzek "Häää" und "Aha"-Effekt wie man es gewohnt ist.

Der Plot um den "Folter-Adventskalender" war insgesamt sehr gut konstruiert. Man hat sich immer gefragt wer da hintersteckt und warum. Durch die vielen Cliffhänger war man auch immer gespannt was als Nächstes noch passieren wird. Trotz wenig Special Effekts waren die Nerven irgendwie beim Lesen sehr angespannt. Zum Ende hin, gab es dann eine schlüssige Auflösung.

Die Charaktere in der Handlung haben Tiefe bekommen. Sie wurden mit vielen Facetten und eigenen Ecken und Kanten dargestellt und wurden damit auf eine gewisse Art und Weise zum Leben erweckt. Dadurch haben sie zum Einem Sympathie, aber auch Antipathie erzeugt beim Lesen. Einige Figuren blieben etwas undurchsichtig und schwer durchschaubar, was aber zur Spannung beigetragen hat.

Mein Fazit:
Wieder ein Thriller-Highlight im Herbst, auch wenn es diesmal etwas weniger brutal und ohne große Special Effekts zu ging, war es dennoch ein hochspannender Thriller, der tief in die menschliche Psyche eintaucht. Lange Zeit wurde man im Unwissen gelassen, wer hinter diesem grauenvollen Adventskalender steckt. Für alle Fitzek-Fans ist dieses Buch ein Lese-Muss.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Spannendes Finale

Verraten
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Carl Mørck steht nach seiner Verhaftung nun vor der schwierigsten Aufgabe. Nach fünfzehn Jahren wird er von seiner Vergangenheit eingeholt. Er wird des Drogenschmuggels und Mordes bezichtigt. Dazu auch ...

Carl Mørck steht nach seiner Verhaftung nun vor der schwierigsten Aufgabe. Nach fünfzehn Jahren wird er von seiner Vergangenheit eingeholt. Er wird des Drogenschmuggels und Mordes bezichtigt. Dazu auch noch vor der Frage was in der unheilvollen Nacht, die sein Leben verändert hat, wirklich passiert ist. Während Carl Mørck in U-Haft sitzt und seine Gegner ihn auch noch nach dem Leben trachten, versuchen seine Freunde aus dem Sonderdezernat Q ihm zu helfen seine Unschuld zu beweisen und herauszufinden, wer hinter alldem steckt und geraten dabei in brenzlige Situationen.

"Verraten" ist der Abschluss der 10-teiligen Reihe mit Kriminalkommissar Carl Mørck und seinem Team aus dem Sonderdezernat Q. Diesen Teil sollte man wirklich nur lesen, wenn man auch bereits alle Vorgänger der Reihe kennt, da es in diesem Teil sehr um den persönlichen Fall von Carl Mørck und dem ganzen Hintergrund geht.

Die Handlung in diesem Teil knüpft nahtlos an den vorherigen "Natrium Chlorid" an. Es ist eine brilliante Idee den Kriminalkommissar selbst im Gefängnis sitzen zu lassen, wo er nicht selbst ermitteln kann. Carl beweist hier aber wieder Stärke und steckt den Kopf nicht in Sand, auch wenn ihm hier wirklich die Hände gebunden sind. Seine Freunde aus dem Sonderdezernat Q müssen hier die Ermittlungen für ihn übernehmen. Von der Ermittlungsarbeit an sich, habe ich allerdings ein bisschen mehr erwartet. Das war mir im Gesamten etwas zu wenig. Trotzdem tappte man die ganze Zeit im Dunkeln und erst ganz zum Schluss wurde Licht ins Dunkle gebracht, wer hier die Fäden gezogen hat.

Der Schreibstil war wieder sehr packend und flüssig zu lesen. Die Handlung zog sich aber an einigen Stellen etwas in die Länge, aber um dann wieder mit einer unerwarteten Wendung zu überraschen, in der es hochspannend zuging. Die Perspektivwechsel sorgten für Abwechslung und dass der Spannungsbogen gehalten wurde.

Die Hauptprotagonisten aus dem Sonderdezernat Q habe ich alle ins Herz geschlossen und finde jeden einzelnen Charakter mit seiner eigenen Geschichte sehr interessant. Schade, dass es nun zu Ende ist.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener und spannender Abschluss der "Sonderdezernat Q"-Reihe. Ein bisschen mehr Ermittlungsarbeit und vielleicht im Finale etwas mehr Nervenkitzel hätte ich mir gewünscht, aber es war auch so sehr spannend zu lesen und man konnte mitfiebern. Es lohnt sich zu lesen, wenn man bereits alle anderen Bände dieser Reihe kennt.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Blutiger Pageturner

Der Schlachter (Tom-Bachmann-Serie 4)
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Auf dem Marktplatz werden gerade erst die Stände aufgebaut, da entdeckt eine Metzgerin unter einer Plane einen übel zugerichteten Toten. Dem Toten wurde vor seinem Tod ein Stück Bauchfleisch herausgeschnitten, ...

Auf dem Marktplatz werden gerade erst die Stände aufgebaut, da entdeckt eine Metzgerin unter einer Plane einen übel zugerichteten Toten. Dem Toten wurde vor seinem Tod ein Stück Bauchfleisch herausgeschnitten, wo von er wohl vor seinem qualvollen Tod noch selbst essen musste. Es bleibt nicht nur bei diesem einen Toten. Schon bald gibt es eine neue Leiche ähnlich zugerichtet. Tom Bachmann und sein Team haben es scheinbar wieder mit einem psychotischen Serienkiller zu tun.

"Der Schlachter" ist der 4. Band der Reihe mit Tom Bachmann. Der Fall ist in sich selbst abgeschlossen, jedoch empfiehlt es sich wie bei den meisten Reihen, die Vorgänger zu kennen um auch Toms Vorgeschichte zukennen und alles besser nachvollziehen zu können.

In verschieden Perspektiven wird die Handlung wieder sehr packend und fesselnd erzählt. Selbst der Täter hat hier seine eigene Perspektive bekommen, in die immer mal wieder gewechselt wird. Es sind interessante Einblicke in seine Denkweise und man taucht hier tief ein in die Psyche eines Serienmörders. Da läuft es einem schonmal eiskalt den Rücken runter. Durch die Perspektivwechsel erfährt man Stück für Stück mehr den Hintergrund und sie geben der Handlung dadruch die notwendige Tiefe. Cliffhänger an den Kapitelenden sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Der Schreibstil ist sehr detailliert und dementsprechend sind die Szenen verstörend und nichts für schwache Nerven oder Zartbesaitete mit einem schwachen Magen. Es wird hier oftmals sehr brutal und auch sehr blutig. Genau solche Thriller liebe ich, aber zugegeben auch mir wurde in einem kurzen Moment mal schlecht beim Lesen.

Die handelnden Charkatere sind mir bereits aus den Vorgängern bekannt. Gerade Tom mit seiner Clique und ihrerm gemeinsamen Hintergrund zu Toms Vater, sind sehr ungewöhnliche, aber auch interessante Charaktere. Diese Hintergrundgeschichte, die sich nun von Band zu Band aufbaut ist auch spannend zu verfolgen.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Thriller, der einen packt, fesselt und in seinen Bann zieht. Nervenaufreibende Handlung mit blutigen, verstörenden Szenen. Alles zusammen ein sehr düsterer und brutaler Psychothriller. Für mich ein Must-Read (aber nur wer es blutig mag).

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Solider Thriller

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sanders spielt in dem Münchener Tatort mit. Dies scheint sein Durchbruch zu sein, denn kurz nach der Ausstrahlung wächst seine Follower-Zahl auf seinen Social-Media-Kanälen. Dann der Schock. Plötzlich ...

Eric Sanders spielt in dem Münchener Tatort mit. Dies scheint sein Durchbruch zu sein, denn kurz nach der Ausstrahlung wächst seine Follower-Zahl auf seinen Social-Media-Kanälen. Dann der Schock. Plötzlich fängt jemand an sich als ihn auszugeben und seine Identität zu übernehmen. Es fing erst mit Kommentaren und einem Fake-Profil in den sozialen Medien an, doch dann auch in Person. Eric fühlt sich von mal zu mal mehr bedroht als er dann auch noch eine Nachricht bekommt, er solle einen Mord gestehen, den er begangen haben soll. Allerdings kann sich Eric nicht daran erinnern und nur Erinnerungsfetzen scheinen zurückzukommen bei seiner Recherche.

So ganz konnte mich dieser Thriller nicht überzeugen. Die Handlung wurde nur aus der Perspektive von Eric erzählt. Man begleitete in praktisch wie er versucht hat sich an seine Kindheit und dem Mord, den er gestehen soll, zu erinnern. Für mich hatte der Inhalt nicht so wirklich was mit dem Titel "Stalker - Er will dein Leben" zu tun gehabt, da es sich hier tatsächlich eher um die Aufarbeitung verdrängter Erinnerungen zu tun hatte. So ansich war der Plot ganz gut konstruiert und ganz spannend durch die Cliffhänger zu lesen. Allerdings wirkte es auf mich doch etwas zu sehr übertrieben und unglaubwürdig. Zum Schluss gab es dann nochmal eine riesige unerwartete Wendung und Überraschung, die für mich sehr aus der Luft gegriffen worden ist und aus heiterem Himmel kam. Ich musste es sogar zweimal lesen, weil es so plötzlich und weithergeholt kam.

Bei den Protagonisten fehlte mir durch die fehlenden detaillierten Beschreibungen die Tiefe. Auch die Nebencharaktere waren eher sowas wie Statisten in einem Film, die einfach da waren und quasi hineingeworfen worden sind, aber nicht wirklich etwas ausschlaggebendes in der Handlung bewirkt haben.

Die Dialoge zwischen den Charakteren haben sich recht gestellt gelesen bzw. haben beim Lesen gelungen wir auswendig gelernte Texte ohne Emotionen bzw. übertriebene Emotionen in einer TV-Soap. Entweder es lag einfach nur an mir, dass es für mich nur so gelungen hat oder es sollte sogar so sein, da Eric ja nun auch ein Schauspieler ist.

Mein Fazit:
Eigentlich mag ich die Thriller von dem Autor sehr gerne, allerdings konnte mich "Stalker" nicht so ganz überzeugen. Ich fand es zu sehr aus der Luft gegriffen, der übliche Nervenkitzel wollte nicht aufkommen und dadurch fand ich diesen Thriller nur solide. Ein gute Unterhaltung für zwischendurch, die man lesen kann.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Yokos Rachefeldzug

Yoko
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Yoko hat nach dem Tod ihres Vaters die Metzgerei geerbt. Sie ist Ende zwanzig als sie diese in eine Manufaktur für Glückskekse umwandelt. Sie verpackt dort liebevoll das Glück in die Kekse und liefert ...

Yoko hat nach dem Tod ihres Vaters die Metzgerei geerbt. Sie ist Ende zwanzig als sie diese in eine Manufaktur für Glückskekse umwandelt. Sie verpackt dort liebevoll das Glück in die Kekse und liefert diese an ihre Kunden aus. Doch dann ist sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Sie wollte nur einen Straßenhund vor Schlimmeres bewahren, wird sie von dessen Peinigern im Hinterhof eines chinesischen Restaurants bestraft. Yoko wird zum Opfer zweier Menschen im Gewaltrausch. Ihr Leben liegt von nun an in Scherben. Doch Yoko fasst einen Entschluss und will zurückschlagen. Sie weiß zu dem Zeitpunkt nur noch nicht mit wem sie es zu tun hat und dass diejenigen ihr alles nehmen was ihr lieb ist.

Mich konnte die Story von "Yoko" leider nicht ganz so überzeugen. Es war sehr gewaltlastig und auch etwas unrealistisch und übertrieben in den Taten von Yoko. Eine Frau alleine gegen die chinesische Mafia und Yoko hat ihre Racheakte mit einer Leichtigkeit ausgeführt, die für mich alles andere als glaubwürdig erschienen ist. Deswegen fand ich die gesamte Story sehr überspitzt und unrealistisch.

Zu Yoko konnte ich deswegen vermutlich auch keinerlei Verbindung aufbauen, weil sie mit solch einer Skrupellosigkeit und Wut vorgegangen ist. Zudem fehlte mir hier auch der Tiefgang zu ihrem Charakter.

Dennoch war die Handlung irgendwie fesselnd und spannend geschrieben. Durch die kurzen und knappen Sätze hat es sich temporeich und rasant angefühlt und man ist nur so durch die Seiten gerast. Die Konversationen zwischen den einzelnen Protagonisten wurden mit Spiegelstrichen untereinander weggeschrieben. Die Gespräche zwischen zwei Personen ging dann immer hin und her. Man hatte beim Lesen das Gefühl, als wenn man neben den zwei Personen gestanden hat und den beiden zugehört hat und dann auch mit dem Kopf von einem zum anderen geschaut hat.

Mein Fazit:
Konnte mich leider nicht so ganz überzeugen, ich fand es ein wenig zu übertrieben und unrealistisch, aber dennoch sehr spannend geschrieben. Für mich ist es keine absolute Leseempfehlung, aber man kann es lesen, wenn man Lust dazu hat.

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