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Veröffentlicht am 28.09.2022

Dunkel, düster, eiskalt

SCHNEE
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Eine kleine Gruppe Freunde wird vermisst. Sie waren mitten im isländischen Winter auf eine Wanderung im Hochland aufgebrochen. Ein Rettungsteam wird losgeschickt, um die Vermissten zu suchen. Was hat die ...

Eine kleine Gruppe Freunde wird vermisst. Sie waren mitten im isländischen Winter auf eine Wanderung im Hochland aufgebrochen. Ein Rettungsteam wird losgeschickt, um die Vermissten zu suchen. Was hat die kleine Freundesgruppe dazu bewegt hoch oben bei eiskalten Winterstürmen wandern zu gehen und warum verließen sie ihr warmes Obdach um nur leicht bekleidet dem Wetter ausgeliefert zu sein? Zu gleicher Zeit gehen seltsame Dinge auf der Radarstation in Stokksnes vor sich. Was hat der Kinderschuh, der nach Jahrzehnten wieder ausgegraben worden ist damit zu tun?

Die Handlung wird in unterschiedlichen Perspektiven der drei Hauptprotagonisten im Wechsel erzählt. Dabei lernt man die drei Hauptprotagonisten kennen. Dröfn, die mit ihren Freunden in den Wintersturm gerät, Johanna, die sich mit dem Rettungsteam auf die Suche nach den Vermissten macht und Hjörvar auf der Radarstation. Trotz dass man die Protagonisten begleitet, bleiben sie mir dennoch etwas fremd und undurchsichtig - wem kann man trauen?. Ich konnte leider nicht so gut eine Bindung zu ihnen aufbauen.

Mit ihrem tollen Schreibstil und den sehr guten Umgebungsbeschreibungen hat die Autorin eine wirklich düstere, dunkle und eiskalte Atmosphäre geschaffen. Beim Lesen fröstelte es mir ab und an so tief im Wintersturm im Hochland von Island.

Die Vorkommnisse fand ich etwas sehr spooky. Für das meiste gab es am Ende auch eine logische Aufklärung, die mich auch sehr überrascht hat. Aber nicht alles würde aufgeklärt, einige Ereignisse sollten wohl mystisch und paranormal mit dem "Spuk" bleiben.

Von der Spannung her hätte ich mir ein bisschen mehr Gänsehaut und Nervenkitzel gewünscht. Das fehlte mir etwas.

Mein Fazit:
Ein mystischer Thriller mit einer wirklich tollen düsteren Atmosphäre, passend zum eiskalten Winter Islands - gibt auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Brandheißer Fall

Im Feuer
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Im Rekordsommer Schwedens ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Lilly Hed, die junge Ermittlerin, hat sich aus persönlichen Gründen aus Stockolm in die Schären versetzen lassen. Ihre belastende Vergangenheit ...

Im Rekordsommer Schwedens ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Lilly Hed, die junge Ermittlerin, hat sich aus persönlichen Gründen aus Stockolm in die Schären versetzen lassen. Ihre belastende Vergangenheit lässt sie noch nicht los und dazu kommen noch die vielen Brände, die auf einmal den ganzen Ort bedrohen. Menschen sind in den Flammen ums Leben gekommen. Waren es Unglücksfälle oder steckt Feuermord dahinter? Lilly packt das Ermittlerfieber, doch sie hat es schwer wenn die Spuren sich in Rauch auflösen. Auf der anderen Seite kämpft der Feuerwehrchef Jesper mit seinem Team gegen die Flammen.

"Im Feuer" ist der Auftakt einer neuen Reihe mit der sympathischen Ermittlerin Lilly Hed, die hier auch selbst ins Visier gerät. Als Leser fiebert man mit ihr mit, dass sie aus den brenzligen Situationen heile wieder herauskommt. Sie und den Feuerwehrchef Jesper haben ich in mein Herz geschlossen.

Im wahrsten Sinne des Wortes behandelt die Handlung hier einen brandaktuelles Thema - Waldbrandgefahr bei sommerlichen Temperaturen und Trockenheit. Die Klimakrise spielt hier wirklich eine große Rolle und wurde, wie ich finde sehr gut in die Handlung eingebunden, ohne dass das Thema "nervt". Mit dem schönen Schreibstil, wo die Autorin aus alles sehr gut bildlich darstellt, wurde mir regelrecht ziemlich heiß beim Lesen.

Die Tatwaffe "Feuer" war für mich mal was ganz anderes und etwas außergewöhnlich im Gegensatz zu den Krimis und Thrillern, die ich sonst lese.

Allerdings hatte ich schon recht früh eine Vermutung, die sich dann auch letzten Endes auch bewahrheitet hat. Es wurde noch versucht hier und da falsche Fährten einzubauen, aber die wurden auch schnell wieder aufgegeben bzw. zunichtegemacht. Trotzdem hielt die Spannung und es gab einige Überraschungen.

Mein Fazit:
Ein top brandheißer erster Fall für die sympathische Lilly Hed. Ich bin schon ganz gespannt wie es mit ihrer Geschichte und weiteren Fällen weitergeht. Es gibt ganz klar eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

#inkürzetot

Stille blutet
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Vor laufender Kamera kündigt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre Ermordung an. Nur wenige Stunden danach ist sie tot. Dem Blogger Gunther Marzik ergeht es ebenso. Der Hashtag #inkürzetot wird zum ...

Vor laufender Kamera kündigt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre Ermordung an. Nur wenige Stunden danach ist sie tot. Dem Blogger Gunther Marzik ergeht es ebenso. Der Hashtag #inkürzetot wird zum Trend in der österreichischen Medienwelt. Nachahmer-Beiträge fluten das Netz und machen es der jungen Ermittlerin Fina Plank und ihrem Team schwer hier von einem Fake-Post und der richtigen Spur zu unterscheiden. Der Ex-Freund, Tibor Glaser, von Nadine Just rückt in den Vordergrund der Ermittlungen...

"Stille blutet" ist der Auftakt in eine neue Thriller-Serie mit der Ermittlerin Fina Plank. Von der Spannung her war es für mich aber ein ruhiger Krimi als ein Thriller, denn der Nervenkitzel und das Gänsehautfeeling fehlten mir hier komplett.

Fina Plank als Ermittlerin fand ich sehr sympathisch, doch allerdings auch sehr klischeebehaftet. Sie war die einzige Frau in einem Männerteam, musste sich beweisen und ihre Meinung wurde immer nur belächelt - "sie ist ja nur eine Frau". Auch durch ihren etwas fülligeren Körperbau musste sie manche Kommentare einstecken und hatte zum Teil Selbstkomplexe. Dadurch fand ich sie nicht ganz so stark.

Der zweite Hauptcharakter Tibor Glaser war auch recht klischeebehaftet. Ein aalglatter Werbeagenturmensch und dazu noch ein Weiberheld. Sein Handeln als er schon unter Verdacht stand, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.

Gefallen haben mir die unterschiedlichen Erzählperspektiven in der Handlung. Wobei aber teilweise hier auch die Spannung verloren ging, wenn die Folgeperspektive in die Vergangenheit zurückgesprungen ist, um auf das Ende der vorhergegangenen Perspektive anzuknüpfen.

Der Ansatz mit dem selbstangekündigten Tod in den Medien fand ich sehr interessant. Hier wurde das brandaktuelle Thema um die Social Media auch super eingebunden. Für meinen Geschmack hätte man daraus aber noch mehr machen können. Ich hätte es ein wenig anders gestaltet.

Ansonsten fand ich den Schreibstil noch sehr flüssig zu lesen, auch wenn die Handlung an der ein oder anderen Stelle etwas zäh war.

Mein Fazit:
Recht solider Auftakt in eine neue Reihe. Für mich aber mehr ein Krimi gewesen, denn für einen Thriller fehlte der Nervenkitzel. Hat noch Potenzial nach oben.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Hass-Beziehung

Nur du und ich
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Es sollte ein perfekter romantischer Wochenendtrip werden, doch nur einer überlebt. Der Literaturprofessor Steven und seine junge Collegestudentin Ellie sind über beide Ohren ineinander verliebt. Zum ersten ...

Es sollte ein perfekter romantischer Wochenendtrip werden, doch nur einer überlebt. Der Literaturprofessor Steven und seine junge Collegestudentin Ellie sind über beide Ohren ineinander verliebt. Zum ersten Mal wollen sie gemeinsam in den Urlaub, ein Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus auf Long Island. Schöne Spaziergänge und gemütliche Abende vor dem Kamin. Der aufziehende Schneesturm stört sie zuerst nicht, doch dann wird klar, dass beide ein Geheimnis hüten und nur einer wird das Wochenende überleben.

Mit "Nur du und ich" hatte ich ein paar Startschwierigkeiten. Die Handlung plätscherte zu Beginn nur vor sich hin und es hat lange gebraucht, bis es spannender wurde. Auch mit dem Schreibstil habe ich mich anfangs etwas schwer getan. Die Sätze waren oft mit Einschubsätzen gespickt, die mich etwas verwirrt haben. Aber nach und nach habe ich mich daran gewöhnt und das Lesen ging flüssiger.

Die beiden Protagonisten, Steven und Ellie, waren mir jetzt nicht unbedingt sympathisch. Ich konnte zu beiden keine wirkliche Beziehung aufbauen, auch wenn ich Ellies Hintergründe ihres Handelns gut verstehen konnte. Dennoch habe ich ab der Hälfte ungefähr mitgefiebert, wie es denn schlussendlich ausgeht. Hier war die Spannung dann so hoch, dass ich quasi nur noch durch die Seiten flog.

Die unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel (Steven, Ellie, der Unbekannte) haben die Handlung abwechslungsreich und dann doch noch spannend gemacht. Gut fand ich auch, dass bei jedem Kapitel der Name des Protagonisten als Überschrift stand. Das hat mir zur besseren Orientierung beim Lesen ungemein geholfen.

Mein Fazit:
Aufgrunde der Startschwierigkeiten gibt es von mir 3,5 Sterne, da es es dann doch noch spannend und zu einem Pageturner mit einer düsteren Atmosphäre wurde. Die beiden Protagonisten mochte ich zwar nicht unbedingt aber wissen wie es ausgeht, wollte ich dann trotzdem noch.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Die Apotheken-Mörderin

Die versteckte Apotheke
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Im 18. Jahrhundert in London nutzen Frauen einen geheimen Ausweg um sich von gewaltätigen Männern zu flüchten. Eine junge Apothekerin verkauft den Frauen tödliche Arzneien. Alles natürlich nur im Verborgenen. ...

Im 18. Jahrhundert in London nutzen Frauen einen geheimen Ausweg um sich von gewaltätigen Männern zu flüchten. Eine junge Apothekerin verkauft den Frauen tödliche Arzneien. Alles natürlich nur im Verborgenen. Doch aus einer Retterin wird schnell selbst eine Gejagte. 200 Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell auf ihrer London-Reise auf die Geschichte der giftmischenden Apothekerin. Ihre Recherche wird alles verändern, selbst ihr eigenes Leben.

"Die versteckte Apotheke" konnte mich voll und ganz überzeugen. Die Handlung war aufgeteilt in unterschiedlichen Handlungssträngen auf unterschiedlichen Zeitebenen (Gegenwart und vor 200 Jahren). Die Kapitel endeten meist mit Cliffhängern, wodurch man immer weiterlesen wollte um zu erfahren wie es mit der Apothekerin aber auch in Carolines Leben weitergeht.

Die ganze Handlung fand ich spannend und total interessant bis zum Schluss. Bis zum Ende hielt die Handlung auch einige Überraschungen parat. Interessant fand ich vor allem die Hintergrundinfos zu den tödlichen Arzneien. Scheinbar harmlose Heilmittel wurden auf einmal zu tödlichen Giftmischungen, die Frauen gegen Männer einsetzten.

Den Schreibstil fand ich toll, er ließ sich flüssig und angenehm lesen. Auch die Hauptprotagonisten waren sehr interessant und individuell gestaltet.

Mein Fazit:
Ein toller historischer Roman vermischt mit dem 18. Jahrhundert und dem Heute Londons. Sehr interessant und spannend, auf jeden Fall zu empfehlen.

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