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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2021

Krimispannung Fehlanzeige

Unbarmherziges Land
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Mick Hardin ist Ermittler beim CID der US-Armee und auf Heimaturlaub, da seine Frau hochschwanger ist. Aber er ist nicht wirklich für sie da. Stattdessen vergräbt er sich in einer einsamen Hütte im Wald. ...

Mick Hardin ist Ermittler beim CID der US-Armee und auf Heimaturlaub, da seine Frau hochschwanger ist. Aber er ist nicht wirklich für sie da. Stattdessen vergräbt er sich in einer einsamen Hütte im Wald. Seine Schwester Linda wurde erst kürzlich zum ersten weiblichen Sheriff ernannt und steht nun vor ihrem ersten Mordfall. Sie zieht ihren Bruder Mick zu ihren Ermittlungen hinzu.

Man sollte meinen, dass Linda die Ermittlungen führt, aber so ganz hat es sich nicht herauskristallisiert, was sie wirklich in der Story macht. Für mich war sie eher eine Nebenperson, die Mick in seinem Tun bestätigt und nur für "Ja, Mick, toll" da war. Es hatte den Eindruck als wenn der Autor es selbst nicht genau wusste.

Der Autor war glaube ich selbst verliebt in seinen geschaffenen Charakter Mick Hardin. Er hat ihn immer sehr großartig hingestellt, der alles kann und alles weiß. Dabei war er auch immer selbst von sich überzeugt und mit seinen Problemen beschäftigt. Allgemein war das Buch sehr männerlastig - Sohn, Enkel, Bruder... Ein bisschen sehr machomäßig wie ich finde.

Vieles wurde auch einfach an den Haaren herbeigezogen. Ein Maultier, was als Verandahalter herhalten muss, weil ein Holzbalken kaputt gegangen ist. Wer's glaubt... ich jedenfalls nicht.

Naja die Umgebungsbeschreibungen fand ich sehr schön. Sie haben ein wenig für das Kentucky-Flair gesorgt. Der Schreibstil war recht flüssig, hatte aber nichts Fesselndes an sich. Das war's dann eigentlich auch schon an den positiven Seiten des Buches.

Der Einstieg ins Buch hat mir noch gefallen, aber die Ermittlungen im Mordfall wurden dann eher Nebensache. Viel eher ging es dann um Familienfehnden.

Mein Fazit:
Obwohl das Buch nur einen Umfang von 224 Seiten hat, habe ich es nach der Hälfte abgebrochen. Ich bin absolut nicht reingekommen und auch mit den Protagonisten nicht warm geworden. Ich habe leider nur 1,5 Sterne für dieses Buch übrig. Meine Zeit nutze ich lieber für andere bessere Bücher.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Lukas verschwunden

Narbenherz
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Während Heloise für einen Bericht ihre Recherche über traumatisierte Soldaten beginnt, muss sie eine persönliche Entscheidung über ihr Leben und Zukunft treffen. Noch bevor sie das kann, erfährt sie von ...

Während Heloise für einen Bericht ihre Recherche über traumatisierte Soldaten beginnt, muss sie eine persönliche Entscheidung über ihr Leben und Zukunft treffen. Noch bevor sie das kann, erfährt sie von einem verschwundenen Jungen. Vor Ort trifft sie ihren Freund, den Kommissar Erik Schäfer. Die Spuren sind verwirrend. Heloise versucht Erik Schäfer bei seinen Ermittlungen zu helfen.

"Narbenherz" ist der zweite Teil mit Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer. Man kann den Teil unabhängig von seinem Vorgänger lesen. Dennoch empfiehlt es sich den Vorgänger zu kennen, da man dann die Emotionen und Handlungsweisen der Protagonisten besser versteht.

Der Einstieg in die Handlung ist eher gemächlich und die Spannung wird nur langsam gesteigert. Doch durch den schönen Schreibstil kann man es trotzdem schnell und flüssig lesen ohne das Gefühl von Kaugummi zu bekommen.

Die beiden Hauptprotagonisten wirken sehr authentisch. Kennt man Heloise noch nicht, kann sie sehr kühl und emotionslos wirken und nicht grade sympatisch. Aber wenn man sie bereits aus dem ersten Teil kennt, dann weiß man warum sie sich so verhält und kann Verständnis dafür aufbringen. Erik Schäfer ist wie ein typischer Ermittler und ist mir auch sehr sympathisch.

Die Handlung wechselt immer wieder die Perspektiven. Bei der Perpektive von Erik Schäfer bekommt man sehr viel Ermittlungsarbeit geboten. Man wird dazu verleitet mitzurätseln und die Puzzleteilchen richtig zusammenzusetzen. Viele falsche Fährten machen es einen etwas schwer, um früh auf die Lösung zu kommen.
In der Perpektive von Heloise versucht sie auf eigene Faust zu dem Verschwinden des Jungen etwas herauszufinden. Leider wurde sich hier sehr viel auf ihr Privatleben konzentriert, wodurch ihre eigenen Ermittlungen etwas zu kurz kamen. Das fand ich ein bisschen schade, denn dadurch fehlten die Thriller-Aspekte wie Nervenkitzel wenn sie sich in Gefahr begeben hätte.

Das Ende fand ich ein wenig unbefriedigend. Es war ein Ende, wo man sich noch selbst etwas vorstellen muss, was noch passiert ist. Ich fands ein wenig schade, dass das nicht komplett aufgeklärt worden ist, auch wenn man es sich schon ziemlich gut denken kann, was passiert ist.

Mein Fazit:
Für einen Thriller fehlten mir einige Aspekte, sodass ich es eher als Krimi bezeichnen würde. Aber die Ermittlungsarbeit war klasse und mit dem tollen Schreibstil sehr gut zu lesen. Gemächlich düstere Spannung sorgen für einen schönen Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Außergewöhnliche Sektionsassistentin

Tote schweigen nie
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Cassie Raven ist Sektionsassistentin in der Londoner Rechtsmedizin und schräge Blicke gewöhnt. Ihr Gothic-Look mit Tattoos und Piercings sowie ihrer Überzeugung, dass sie die Toten sprechen hören kann, ...

Cassie Raven ist Sektionsassistentin in der Londoner Rechtsmedizin und schräge Blicke gewöhnt. Ihr Gothic-Look mit Tattoos und Piercings sowie ihrer Überzeugung, dass sie die Toten sprechen hören kann, ist da wohl auch nicht ganz unschuldig dran. Als ihre ehemalige Mentorin vor ihr auf dem Seziertisch landet, ist Cassie schockiert. Sie ist sich sicher, dass ihr Tod ein Mord war. Einzig und allein eine forensische Obduktion kann hier für Klarheit sorgen, doch die wurde bereits abgelehnt. Mithilfe der kühlen DS Phyllida Flyte will Cassie versuchen es zu beweisen. Gar nicht so einfach...

"Toten schweigen nie" ist der Auftakt in eine neue außergewöhnliche Forensik-Thriller-Reihe.

Mit Cassie Raven ist der Autorin eine sehr außergewöhnliche Protagonistin gelungen. Sie ist sehr ungewöhnlich und schräg drauf, legt eine rotzige Art an den Tag und mit ihren Gothic-Look hebt sie sich von anderen an. Mich hat sie begeistert. Es war mal ein ganz anderer Charakter als die üblichen Ermittler.

Den Einstieg in die Handlung habe ich etwas langatmig empfunden. Es hat etwas gedauert, bis es interessant wurde. Im weiteren Handlungsverlauf teilt es sich auch in unterschiedliche Handlungsstränge und die Perspektiven werden zwischen Cassie und Phyllida gewechselt, was für Spannung und Abwechslung sorgt.

Phyllida macht anfangs den Anschein eine sehr kühle und gefühlslose Person zu sein. Mir war sie bei der ersten Begegnung auch unsympathisch. Aber ich muss sagen, im weiteren Verlauf hat sie dann auch ihre weiche Seite gezeigt, die mir gefallen hat und sie dadurch auch sympathischer gemacht hat.

Beim Lesen bekommt man einen sehr tiefen Einblick in die Arbeit eines Sektionsassistenten und in die Autopsien. Ist vielleicht nicht immer was für schwache Gemüter, aber mir hat es gefallen auch dass die Autorin das toll recherchiert hat.

Ziemlich lange hatte ich keine Ahnung ob es nun wirklich Mord war oder nicht und wenn ja wer die Tat begangen hat. Cliffhänger und falsche Fährten schicken einen immer wieder auf den Holzweg.

Mein Fazit:
Der Einstieg ins Buch war so lala, aber dann wurde es spannend und Cassie Raven hat mich total begeistert. Für alle Fans der Rechtsmedizin ein Lesemuss.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Janus is back

Stadt des Zorns
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Hannah hat als Einzige Janus' letztes Exit-Spiel überlebt. Nun verbringt sie Zeit bei ihrer Schwester in Köln und die Stadt rutscht zur selben in Zeit in einen Ausnahmezustand. Köln versinkt im Chaos - ...

Hannah hat als Einzige Janus' letztes Exit-Spiel überlebt. Nun verbringt sie Zeit bei ihrer Schwester in Köln und die Stadt rutscht zur selben in Zeit in einen Ausnahmezustand. Köln versinkt im Chaos - blockierte Straßen und Schienen, Abwasser kommt aus den Gullys, die Menschen geraten in Panik. Was aussieht wie ein Anschlag ist in Wirklichkeit ein perfekt geplantes Spiel. Hannah muss wieder besser sein als er und seine Rätsel lösen, um in den nächsten Raum zu gelangen. Hauptkommissar Kappler macht sich auf den Weg nach Köln um Hannah zu retten und den Killer zu stoppen.

Bei "Stadt des Zorns" handelt es sich um die Fortsetzung von "Raum der Angst". Es empfiehlt sich den Vorgänger gelesen zu haben., aber man könnte es auch so lesen. Hinweise zur Vorgeschichte werden mit eingestreut, allerdings ist es dann nicht so beeindruckend und ausdrucksstark wie wenn man Hannahs Geschichte kennt.

Die Story zieht wie ein Hollywood-Film beim Lesen vor dem inneren Auge vorbei. Die einzelnen "Räume" und Handlungen wurden sehr gut und detailliert beschrieben, sodass man sich die Bilder vor Augen führen kann. Man spürt auch die Umgebung und die Gerüche die vorkommen. Doch aufgepasst, manchmal ist es auch nichts für schwache Gemüter.

Auch die Emotionen der einzelnen Protagonisten wurden gut dargestellt. Grade bei der Hauptprotagonistin Hannah habe ich das ganz stark gemerkt. Ich hatte sofort wieder eine Bindung zu ihr aufgebaut und konnte mich gut in sie hineinversetzen und hatte auch Angst um sie.

Ein bizares, perfides, abgekartertes Exit-Game geht in die zweite Runde und ist dieses Mal räumlich noch umfangreicher. Es war halt was anderes, es nicht nur auf einen Raum bzw. Gebäude zu beziehen, sondern die ganze Stadt mit einzubeziehen. Die Rätsel an sich waren wieder klasse dargestellt, auch wenn sie dieses Mal eher klassischer gehalten worden sind.

Wechselnde Perspektiven, unerwartete Wendungen, Überraschungen und ein hohes Tempo sorgen für einen hohen Spannungsbogen. Man fiebert und man rätselt mit und es stellt sich immer wieder die Frage "Was geschieht als Nächstes?". Die Seiten fliegen nur so dahin. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die wechselnden Handlungsorten sorgen zusätzlich für Abwechslung.

Mein Fazit:
Klasse Fortsetzung - absolut lesenswert für alle Exit-Game-Fans.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

So lala

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Drei Frauen geraten ins Visier der Ermittler. Jeder von ihnen stand mit einer ganz unterschiedlichen Beziehung zum Opfer. Laura ...

In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Drei Frauen geraten ins Visier der Ermittler. Jeder von ihnen stand mit einer ganz unterschiedlichen Beziehung zum Opfer. Laura ist psychisch labil und hatte ein One-Night-Stand mit ihm, Clara seine Tante hat erst vor kurzem schon eine Angehörige verloren und dann noch Miriam die neugierige Nachbarin, die die blutige Leiche gefunden hat und scheinbar auch etwas zu verbergen hat. Aber ist wirklich eine von ihnen fähig ein Mord zu begehen?

Ich habe sehr lange gebraucht, um wirklich mit dem Schreibstil klar zu kommen und mich in die Handlung einzufühlen. Den Schreibstil möchte ich als sehr gewöhnungsbedürftig beschreiben. Es gibt viele Einschübe und Aneinanderreiungen getrennt mit Kommatas und dazu auch noch Einfügungen in Klammern. Manchmal wusste ich am Ende eines Satzes nicht mehr, wie der Satz begonnen hatte.

Jeder Charakter hatte seine eigene persönliche Schicksalsgeschichte. Es hatte also jeder eine negative Vergangenheit, woraus sich ein Motiv hätte bilden können. Die Autorin hat die Charaktere ziemlich negativ dargstellt und dadurch wollte sich bei mir keine Verbindung aufbauen. Ich konnte mich mitfühlen oder die Handlungen verstehen, eher im Gegenteil, ich fand die Charaktere einfach nur nervig und unsympathisch. Mir wurde da auch zu sehr die Mitleidsschiene gefahren.

Das Buch wird beworben mit "Temporeich". Leider muss ich gestehen, dass es mir zu lahm war. Es gab sehr viele Wiederholungen. Der Perspektivwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war manchmal nicht so ersichtlich und dadurch wurde der Lesefluss wieder gebremst.

Die Aufklärung des Mordfalls durch die Ermittler gerät durch die Schicksale der Charaktere eher ins Hintertreffen. Ich hatte aber sehr lange keinen Verdacht, wer die Tat begangen haben könnte, erst als im letzten Drittel der entscheidene Hinweis kam. Für mein Empfinden hätte dies auch noch etwas später sein können. Am Ende wurde aber alles schlüssig aufgelöst.

Mein Fazit:
Es war okay. Man verpasst aber auch nichts, wenn man das Buch nicht liest.

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