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Veröffentlicht am 25.08.2024

Gegen die Zeit

Hast du Zeit?
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Wer kennt es nicht, gewisse Menschen oder einfach nur an der Kasse anstehen, rauben einem die Zeit, die man nicht mehr zurückbekommt. Ein gestörter Täter entführt und tötet wahllos Menschen. Die Polizei ...

Wer kennt es nicht, gewisse Menschen oder einfach nur an der Kasse anstehen, rauben einem die Zeit, die man nicht mehr zurückbekommt. Ein gestörter Täter entführt und tötet wahllos Menschen. Die Polizei ermittelt nicht wirklich, sodass Lilly, die Freundin eines Opfers, das am helllichten Tag entführt worden ist, und der ehemalige Polizist Lars Grotheer auf eigene Faust anfangen zu ermitteln und versuchen den Täter und sein Motiv ausfindig zu machen. Dabei stellen sie auch Verbindungen zu anderen Fällen, wo Menschen verschwunden sind her. Schaffen sie es den Täter zu stoppen bevor es zu spät ist?

Die Handlung wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven (Täter, Lilly, Lars) erzählt. Es dreht sich sehr stark um den Faktor "Zeit" und so wurden hier sehr viele Personen untergebracht, die dem Täter auf eine gewisse Art und Weise die Zeit gestohlen haben. Durch die vielen Nebenrollen, kann man leicht verwirrt werden. Anfangs hat man nur lose Fäden in der Hand und keine Ahnung was daraus wird. Mit vielen falschen Fährten wird man auch geschickt immer mal wieder auf den Holzweg geschickt und wird dann mit unerwarteten Wendungen wieder überrascht. Die Spannung war von Anfang an gegegen und auf eine gewissen Art und Weise düster. Trotz alledem fehlte mir ihr so ein bisschen das Tempo und der Nervenkitzel für einen richtig guten Thriller.

Am Ende liefen alle losen Fäden zusammen und es wurde schlüssig, wenn auch nicht unbedingt ganz realistisch, aufgeklärt. Aber auch wenn es nicht unbedingt realistisch war, es passte irgendwie zu einem Winkelmann-Thriller.

Der Autor versucht hier aufmerksam zu machen, dass "Zeit" ein wirklich wertvolles Gut ist, was man hat, aber viele Dinge wie an der Kasse anstehen, auf den Handwerker warten etc., diese "Zeit" gestohlen wird und man sie nie zurückbekommt.

Mein Fazit:
Auch wenn das Buch nicht unbedingt zu seinen besten Werken gehört, fand ich es wieder sehr spannend und fesselnd zu lesen und zu erfahren welches Ende es hat. Für alle Winkelmann-Fans eigentlich ein Muss zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Wettkampf gegen die Zeit

Opfer 2117
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An der Küste von Zypern wurde eine Frau aus dem Nahen Osten tot angespült. In Barcelona gibt es die "Tafel der Schande", die die Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge anzeigt. Auf dieser Tafel ist die tote ...

An der Küste von Zypern wurde eine Frau aus dem Nahen Osten tot angespült. In Barcelona gibt es die "Tafel der Schande", die die Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge anzeigt. Auf dieser Tafel ist die tote Frau "Opfer 2117". Doch sie ist nicht wirklich ertrunken, sondern vorher schon ermordet worden. Ein Foto von ihr gelangt durch ein paar Wege an das Sonderdezernat Q. Als Assad dieses Foto zu Gesicht bekommt, bricht er emotional zusammen, denn er kannte die Frau sehr gut. Für Carl Mørck und sein Team wird es ein hochemotionaler Fall, der alle an seine Grenzen bringt und zudem beginnt noch ein Wettkampf gegen die Zeit.

"Opfer 2117" ist der achte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die persönlichen Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.

Die bekannten Protagonisten wurden hier wieder sehr gut weiterentwickelt zum Vorgängerband. Durch die persönliche Geschichte aller Hauptprotagonisten hat man sie sehr ins Herz geschlossen und ist gespannt darauf wie es in ihrem Leben weitergehen wird. In diesem Teil wird nun auch endlich Assads Geschichte gelüftet. Man erfährt vieles aus seiner Vergangenheit und was mit seiner Familie ist. Dadurch ist er sehr nahbar geworden und man fiebert richtig in brenzligen Situationen mit.

Die Handlung wird wieder abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Außerdem werden gleich zwei Fälle abgehandelt, die auf eine gewisse Art und Weise zusammenpassen. Allerdings handelt es sich um keine Cold Cases sondern mehr oder weniger um einen aktuellen Fall. Es ist zum einen die Vergangenheit um Assad und seiner Familie und der derzeitigen Bedrohung, zeitgleich droht ein Jugendlicher seine Eltern zu töten wenn er in einem Computerspiel das Level 2117 erreicht hat. Damit beginnt für das Ermittlerteam ein Wettkampf gegen die Zeit.

Die Spannung fängt am Anfang eher gemächlich und langsam an, aber durch den Wettkampf gegen die Zeit steigert sie sich bis zum Ende enorm. Zum Ende hin sptizt sich alles rasant mit hohem Tempo zu und man will gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der Schreibstil war wie gewohnt fesselnd und flüssig zu lesen.

Mein Fazit:
Für mich war dieser Teil mit am Spannendsten aus dieser Reihe. Von der ersten bis zur letzten Seite wurde die Spannung kontinuierlich aufgebaut und man konnte die Emotionen aus diesem Buch regelrecht spüren. Daher von mir eine ganz klare Leseempfehlung (aber man sollte die Vorgänger kennen).

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Der Greifer

Finster
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Mai 1986. In Katzenbrunn verschwindet ein 13-jähriger Junge spurlos vom Jahrmarkt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Seit Jahren verschwinden immer mal wieder Kinder spurlos in diesem kleinen Dorf ...

Mai 1986. In Katzenbrunn verschwindet ein 13-jähriger Junge spurlos vom Jahrmarkt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Seit Jahren verschwinden immer mal wieder Kinder spurlos in diesem kleinen Dorf im Odenwald. Der Kriminalkommissar a.D. Hans J. Stahl beschließt nach dem neuesten Verschwinden die Fälle wieder aufzunehmen und die Ermittlungen auf eigene Faust durchzuführen. Das Dorf Katzenbrunn ist vorallem für seine psychatrische Klinik bekannt. Stahl kehrt in dieses Dorf zurück und stößt mit seinen Ermittlungen auf verstörende Geheimnisse. Während er den Spuren nachgeht, verschwindet ein weiterer Junge. Der Kampf gegen die Zeit hat begonnen.

Die Handlung spielt 1986 nur kurze Zeit nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl. Durch die Umgebung und dass davor gewarnt wird in den Wald zugehen, wird für eine düstere und unheimliche Atmosphäre und Spannung gesorgt. Aufgeteilt wurde die Handlung in zwei Teile. Im ersten Teil gibt es viele verschiedene Hinweise und auch sehr viele mögliche Verdächtige. Hier kann man als Leser sehr gut miträtseln. Die vielen kurzen Kapitel lassen einen auch nur so durch die Seiten fliegen und die vielen Wendungen dazu noch das hohe Tempo lassen einen das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen.

Jeder von den Bewohnern des Dorfes hat so sein dunkles Geheimnis und alles scheint mit einander verwoben. Für den Leser scheint dann erstmal alles verdächtig und macht es schwer auf den möglichen Täter zukommen.

Im zweiten Teil kommt es zu einer großen bösartigen Überraschungen mit der man so gar nicht gerechnet hat und man fiebert so richtig mit, dass der Täter rechtzeitig gefunden wird und der verschwundene Junge noch rechtzeitig gefunden wird, bevor es zu spät ist.

Mein Fazit:
"Finster" hat alles was ein richtiger Pageturner zu bieten hat, hohes Tempo, viele unerwartete Wendungen und Überraschungen und dazu noch düstere Spannung mit Nervenkitzel. Ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Duell der Phoenetiker

Tödlicher Schall
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Das Gehör von Matthias Hegel, dem forensischen Phoenetiker ist einfach genial. Im Zug nach Berlin nimmt er eine Kakophonie von Tönen war, die nur er hören kann und niemand sonst. Das beudetet für ihn, ...

Das Gehör von Matthias Hegel, dem forensischen Phoenetiker ist einfach genial. Im Zug nach Berlin nimmt er eine Kakophonie von Tönen war, die nur er hören kann und niemand sonst. Das beudetet für ihn, dass sein Gegner ihm mindestens ebenbürtig sein muss. Schnell wird Hegel klar, dass es sich um seinen ehemaligen Studienfreund Veith Vries handelt. Vor Jahren wurde er zum bitteren Feind und da er nichts mehr zu verlieren hat, will er Hegel nun alles nehmen, was ihm wichtig ist. Während Hegel eine Schnitzeljagd durch Berlin macht voller tödlicher Fallen und Rätsel, plant Vries in der Zeit seinen akustischen Anschlag...

"Tödlicher Schall" ist der fünfte Band der Auris-Reihe mit dem forensischen Phoentiker Matthias Hegel und der True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge. Man benötigt nicht unbedingt Vorwissen um diesen Teil zu lesen, aber wie es bei anderen Serien auch ist empfiehlt es sich um die Hintergrundstory der Protagonisten besser zu verstehen.

Die Handlung ist aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Protagonisten immer im Wechsel geschrieben. Das sorgt für die nötige Abwechslung und den Spannungsaufbau. Die Kapitel sind recht kurz und der Schreibstil flüssig, sodass man quasi nur so durch die Seiten fliegt. Außerdem findet man immer wieder Cliffhänger an den Kapitelenden, die die Spannung steigern und zum Weiterlesen anregen, weil man unbedingt wissen möchte wie es weitergeht.

Die Hauptprotagonisten waren mir alle bereits aus den Vorgängerbänden bekannt und ich habe sofort wieder mit ihnen mitgefiebert. Auch ihre eigene Entwicklung finde ich sehr toll gemacht und fortgesetzt.

Sehr interessant sind die Rätsel und Fallen, die Hegel gestellt werden. Alles hat mit unserem Gehör zu tun und man bekommt beim Lesen hochinteressante Aspekte darüber mit. Allgemein sind die Rätsel, Überraschungen und unerwarteten Wendungen genial gemacht. Man merkt hier, dass auch Sebastian Fitzek seine Finger mit im Spiel hatte. Typischerweise ahnt man, als es scheinbar schon aufgeklärt und zu Ende war, dass noch etwas Unerwartetes passieren muss. Allerdings hat mir im Gegensatz zu den Vorgängern hier so ein bisschen das hohe Tempo und der Nevenkitzel gefehlt.

Mein Fazit:
Wieder ein sehr spannender und interessanter Thriller, auch wenn mir etwas der Nervenkitzel gefehlt hat, muss man diesen Teil unbedingt lesen. Der Cliffhänger ganz zum Schluss macht mich neugierig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Guter Auftakt

Die Sehenden und die Toten
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Nach traumatischen Erlebnissen zieht die Mordermittlerin Carla Seidel mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana von Hamburg ins Wendland. Dort wollen die beiden einen Neuanfang wagen. Doch dann wird der 18-jährige ...

Nach traumatischen Erlebnissen zieht die Mordermittlerin Carla Seidel mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana von Hamburg ins Wendland. Dort wollen die beiden einen Neuanfang wagen. Doch dann wird der 18-jährige Justus tot aufgefunden. Seine Augen wurden ihm ausgestochen und durch Spiegel ersetzt. Carla übernimmt diesen Fall und bekommt das Gefühlt, dass wohl niemand Justus so richtig kannte. Justus trug auf dem Oberschenkel eine Narbe. Als Lana bei einer Mitschülerin ein Tattoo entdeckt, dass genauso aussieht wie Justus Narbe wird sie neugierig und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Carla wird klar: die Vergangenheit holt dich immer ein.

"Die Sehenden und die Toten" ist der Auftakt in eine neue Serie im Wendland mit der Mordermittlerin Carla Seidel.

Die Handlung spielt im Wendland und durch die sehr guten Beschreibungen, konnte man sich beim Lesen ein sehr gutes Bild von den Handlungsorten machen. Zudem wurden auch die einzelnen Charaktere sehr gut beschrieben, dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen konnte.

Die Beziehung zwischen Carla und ihrer Tochter Lana fand ich sehr realistisch. Eine typische Beziehung zwischen Mutter und Teenager-Tochter. Etwas unrealistisch fand ich allerdings, dass Carla ihre Ermittlungsergebnisse mit Lana durchgesprochen hat und sogar die Fortschritte in dem Fall mit nach Hause genommen hat.
Carla scheint durch ihre traumatischen Erlebnisse, die in der Handlung noch nicht erklärt worden sind sondern nur angedeutet, ein Alkohol-Problem zu haben. Das fand ich etwas nervig, weil immer wieder die Sprache auf die Flasche Wein gekommen ist.

Trotz des flüssigen Schreibstils wollte sich für mich die Spannung nicht so recht aufbauen. Immer wenn es grade mal spannend hätte werden können, wurde genau da an der Stelle abgebrochen und dann wurde hinterher erklärt was passiert ist. Das fand ich schade, denn hier hätte es definitiv mehr Potenzial gegeben.

Mein Fazit:
Ein recht gelungener Auftakt in eine neue Krimiserie. Die Idee war gut, doch der Spannungsaufbau hat hier noch definitiv mehr Luft nach oben. Doch der Cliffhänger ganz am Ende hat mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht.

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