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Veröffentlicht am 08.08.2020

Kindheitserinnerungen

Hagebuttenblut
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Eigentlich wollte Charlie Lager nie wieder in ihren Heimatort Gullspång . Doch dann hört sie dass vor dreißig Jahren ein Mädchen namens Francesca dort spurlos verschwunden ist und der Fall bis heute nicht ...

Eigentlich wollte Charlie Lager nie wieder in ihren Heimatort Gullspång . Doch dann hört sie dass vor dreißig Jahren ein Mädchen namens Francesca dort spurlos verschwunden ist und der Fall bis heute nicht aufgeklärt worden ist. Charlie bricht ihren Schwur und macht sich auf den Weg. Das Herrenhaus der Familie steht seitdem verlassen. Als Charlie dort ist spürt sie die düstere Atmosphäre und erinnert sich dunkel an ihre Vergangenheit. Sie merkt schnell, dass dieser Fall sie einiges kosten kann.

"Hagebuttenblut" ist der zweite Teil in der Reihe um Charlie Lager. Es ist von Vorteil, wenn man den ersten Teil vorher gelesen hat, da teilweise immer wieder mal Bezug drauf genommen wird. Ich kenne den ersten Teil noch nicht und bin teilweise im Dunkeln getappt.

Mit Charlie Lager hat die Autorin eine Ermittlerin geschaffen, die sich von anderen abhebt. Sie ist nicht nicht einfach nur eine Ermittlerin, die einen Fall zu lösen hat, sondern eine Person mit Ecken und Kanten, die selbst Probleme und eine dunkle Vergangenheit hat. Das macht sie sympathisch.

Mit dem Ort Gullspång und dem leerstehenden Herrenhaus wurde hier eine tolle düstere Atmosphäre erschaffen. Man hatte das Gefühl als wenn der Ort und seine Einwohner Geheimnisse zu verbergen haben, gerade vor Fremden.

Der Szenen- und Perspektivwechsel zwischen Charlie und Francesca ist super gelungen. Es hat die Spannung gehalten und man wurde Stück für Stück durch das Buch geschoben, sodass sich das Puzzle am Ende zusammen gesetzt hat.

Allerdings fand ich es schade, dass das Buch keine großartigen Überraschungen hatte, grade am Ende nicht. Ich konnte mir fast alles schon denken und für einen Thriller fehlte hier einfach die Hochspannung.
Aber der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.

Das Ende fand ich etwas plötzlich und es gibt noch einige offene Fragen, die nicht geklärt wurden. Ich habe es zwar lieber wenn alles was passiert ist am Ende aufgeklärt wurde, aber so hat man auch die Vorfreude auf einen nächsten Teil.

Mein Fazit:
Ein toller Thriller mit düsterer Herbststimmung passend zum Buchcover. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für jeden der schwedische Spannung mag.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Die Zeit rennt...

Totenfels
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Auf der Hochseeinsel Helgoland wird bei Hangabsicherungsarbeiten ein riesiger Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Das Problem: wenn der Hang weiter bricht, könnte die Bombe explodieren und ...

Auf der Hochseeinsel Helgoland wird bei Hangabsicherungsarbeiten ein riesiger Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Das Problem: wenn der Hang weiter bricht, könnte die Bombe explodieren und verheerende Folgen mit sich ziehen. Die Entschärfungsarbeiten gestalten sich schwierig, alle Einwohner der Insel müssen evakuiert werden und dann wird auch noch eine Leiche in einem Schacht gefunden. Während Anna Krüger und ihre Kollegen sich mit dem Kampfmittelräumdienst auseinander setzen müssen hat jemand es auf Anna abgesehen. Ein mörderisches Spiel und Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Totenfels" ist der vierte Band in der Reihe mit der Kommissarin Anna Krüger. Für mich war es das erste Buch. Der eigentliche Fall ist in sich abgeschlossen, doch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, fehlt es einem an der privaten Entwicklung von Anna.

Die Idee mit der Kombi aus Blindgängerfund und Leichenfund ist super, aber für mich hat es etwas an der Umsetzung gemangelt.
Wer denkt, dass hier richtig gut um den Leichenfund ermittelt wird, wird leider enttäuscht. Die Ermittlungen kommen hier definitiv zu kurz. Erst kurz vor Ende wird das Geheimnis der Leiche aufgelöst, aber dazwischen geht es die ganze Zeit hauptsächlich nur um die Evakuierung der helgoländischen Bevölkerung. Das fand ich etwas langweilig.

Nebenbei hat es auch noch wer Unbekanntes auf Anna abgesehen. Das war das hauptsächlich Spannendste an dem ganzen Buch, dass man miträtseln könnte wer dieser mysteriöse Unbekannte ist.
Deswegen war es für mich auch eher ein Psychothriller statt einem Krimi.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Durch die verschiedenen Perspektiven lernt man die Figuren des Buches ganz gut kennen. Teilweise wird auch erst zum Schluss aufgelöst, wer hinter welcher Perspektive gesteckt hat, sodass das Buch ein paar kleine Überraschungen parat hatte.

Beim Lesen lernt man auch Helgoland etwas kennen. Der Autor beschreibt es sehr gut und bleibt hier auch bei wahren Gegebenheiten, sodass es nicht alles fiktiv ist.

Ein großen Teil nimmt auch Anna Krüger mit ihren privaten Problemen ein, der Medikamentensucht und ihrer ständigen Migräne. Es war sehr häufig, sodass es einen auch nerven kann.

Mein Fazit:
Wer hier einen Kriminalroman mit einer tollen Ermittlung um einen Leichenfund erwartet wird leider enttäuscht. Wer Psychothriller mag, ist hier aber genau an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Schwedens größter Kriminalfall mit Fiktion gemischt

Die Taten der Toten
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Vor über 30 Jahren geschah Schwedens größter Kriminalfall: Der Mord an Ministerpräsident Olof Palme.
An einem kalten Winterabend am 28. Februar 1986 wird Palme auf offener Straße erschossen und wird dadurch ...

Vor über 30 Jahren geschah Schwedens größter Kriminalfall: Der Mord an Ministerpräsident Olof Palme.
An einem kalten Winterabend am 28. Februar 1986 wird Palme auf offener Straße erschossen und wird dadurch zum größten Kriminalfall der Geschichte. Der Polizei ist es damals nicht gelungen den Täter zu fassen. Nach über 30 Jahren stoßen die beiden ungleichen Ermittlerinnen Ingrid Nyström und Stina Forss auf neue Erkenntnisse und geraten auf eine vielversprechende Spur, die für beide zur Gefahr wird. Ihre Nachforschungen wecken dunkle Mächte, die versuchen die Aufklärung des damaligen Mordes zu verhindern. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

"Die Taten der Toten" ist der achte Band der Reihe um die beiden ungleichen Ermittlerinnen Nyström und Forss. Für mich war es der erste Teil der Reihe und ich finde es vorteilhafter, wenn man die vorherigen Bände kennt. Die persönliche Geschichte der beiden baut auf die vorherigen Teile auf und dadurch wird einem ein bisschen die Spannung von den vorherigen Teilen genommen. Außerdem hat man dann immer das Gefühl, dass einem ein bisschen an der Story fehlt obwohl auch immer nochmal etwas aus der Vergangenheit wiederholt wird.

Das Autorenduo hat hier richtig tolle Recherchearbeit geleistet. Sie haben gefühlt alle wichtigen sowie unwichtigen Fakten um Olof Palme und dessen Mord in ihr Buch eingebracht. Es war ein toller Misch aus wahren Gegebenheiten und Fiktion. Als Leser hat man kaum gemerkt was nun wahr und was Fiktion ist.

Allerdings fand ich es an einigen Stellen die Recherche um den ganzen Fall etwas langatmig zu lesen. Ich fand es manchmal zu viele Fakten auf einmal.

Die private Geschichte der beiden Ermittlerinnen sowie dessen Team wurde gut und passend eingebracht. Nur an einigen Stellen war es mir etwas zu viel. Das hat die Spannung etwas rausgenommen.

Mein Fazit:
Ein super gelungener Krimi aus einem wahren Kriminalfall der nach über 30 Jahren passend zur Zeit als Cold Case in einem Krimiroman mit fiktiven Personen und Handlungen aufgerollt wurde.
Wer die vorherigen Teile bereits kennt, sollte sich "Die Taten der Toten" nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Atmosphärische Fortsetzung

INSEL
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"Insel" ist der zweite Teil der außergewönlichen Island-Trilogie von Ragnar Jonasson. Die Handlung spielt einige Jahre vor "Dunkel".

Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere ...

"Insel" ist der zweite Teil der außergewönlichen Island-Trilogie von Ragnar Jonasson. Die Handlung spielt einige Jahre vor "Dunkel".

Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird an ihrem Wochenenddienst zu einer abgelegenen Insel gerufen. Dort haben sich vier Freunde zu einem besonderen Jahrestag getroffen, doch es kehren nur drei zurück. Was ist dort auf der Insel in dem von der isländischen Bevölkerung bezeichneten isolierteste Haus von Island geschehen?

Nachdem ich "Dunkel" richtig klasse fand, war für mich klar, dass ich die komplette Trilogie lesen muss und war schon ganz gespannt auf "Insel".

"Insel" fand ich jetzt nicht ganz so packend wie "Dunkel", dem ersten Teil und er wäre vielleicht eher ein Krimi statt einem Thriller, aber das hat mich überhaupt nicht gestört.
Es war trotzdem durchweg interessant, spannend und bis zum Schluss undurchsichtig. Immer wieder gab es unerwartete Wendungen und das Ende hat mich nochmal überrascht. Ich finde es immer toll nicht zu wissen in welche Richtung der nächste Ermittlungsschritt führt.

Wie bereits auch im ersten Band hat der Autor die private Geschicht um Hulda wieder klasse eingebunden. Es hat immer genau in die Story gepasst.

Die ganzen Landschafts- und Ortsbeschreibungen waren auch echt toll. Dadurch konnte ich mir alles richtig gut bildlich vorstellen. Damit hat Jonasson dem Buch eine besondere Atmosphäre verliehen.

Jonasson hat auch einige isländische Besonderheiten wie z.B. die Nachnamen in seinem Buch gut und passend eingebunden. Dadurch wurde das Land Island und seine Sitten / Besonderheiten dem Leser näher gebracht. Ich fand es toll nebenher noch etwas über das Land zu erfahren. Es war somit abwechslungsreich.

Mein Fazit:
Eine super atmosphärische, spannende und undurchsichtige Fortsetzung der Island-Trilogie, die es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt wenn man "Dunkel" bereits gelesen hat.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Bisschen unglaubwürdig

Rupert undercover - Ostfriesische Mission
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Rupert Undercover ist der erste Kriminalroman um den Kollegen von Ann Kathrin Klaasen.

Rupert wollte schon immer zum BKA. Doch er wurde immer abgelehnt. Nun bekommt er seine große Chance sich zu beweisen. ...

Rupert Undercover ist der erste Kriminalroman um den Kollegen von Ann Kathrin Klaasen.

Rupert wollte schon immer zum BKA. Doch er wurde immer abgelehnt. Nun bekommt er seine große Chance sich zu beweisen. Das BKA braucht ihn. Er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Nun kann er endlich beweisen was in ihm steckt und begibt sich auf eine gefährliche Mission. Doch er ist auf sich allein gestellt und es wird ziemlich gefährlich. Schafft er es aus der Mission heile wieder raus zu kommen?

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und muss sagen, dass ich etwas zwiegespalten bin.

Auf der einen Seite war es witzig, wie Rupert sich so auf seiner Undercovermission schlägt. Es war auch allgemein sehr humorvoll. Der Schreibstil war auch schön locker und flüssig. Man hatte das Gefühl, dass es von leichter Hand geschrieben worden ist.

Doch auf der anderen Seite fand ich diesen Rollentausch recht dämlich und unglaubwürdig. Allein dass Rupert in die Rolle eines internationalen Drogenboss schlüpt, dessen Charakter quasi genau gegenteilig ist, ist schon sehr fraglich.

Ich fand es auch recht langweilig. Ab und zu waren mal spannende Stellen, aber so schnell wie sie gekommen sind, so schnell waren sie auch schon wieder vorüber.

Den Nebenerzählstrang fand ich interessanter und spannender als die eigentliche Undercovermission von Rupert.

Fazit:
Das Buch hat mir ehrlich gesagt nicht so wirklich zugesagt. Die Folgebände werde ich wohl defintiv nicht lesen.

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