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Veröffentlicht am 28.10.2021

Eine starke Frau

Die Zukunft ist meine Freundin
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Die Nachfolgerin von Kurt Beck ist eine starke Persönlichkeit und ein Bob Dylan Fan und bewunderte Nelson Mandela. Sie ist eine bekennende Katholikin. Kämpft für Gerechtigkeit.

Eine soziale Optimistin ...

Die Nachfolgerin von Kurt Beck ist eine starke Persönlichkeit und ein Bob Dylan Fan und bewunderte Nelson Mandela. Sie ist eine bekennende Katholikin. Kämpft für Gerechtigkeit.

Eine soziale Optimistin die an den gesellschaftlichen Fortschritt glaubt. Schon wie der Titel aussagt; die Zukunft ist meine Freundin. Ihre sozialdemokratische Einstellung ist sehr glaubhaft.

Ihr politisches Arbeiten zielt auf Gerechtigkeit ab. Menschliche und ehrliche Politik stehen bei ihr an erster Stelle. Wie unter anderem auch: Das Einwanderungsgesetz der Republik darf sich nicht nur an Hochqualifizierte mit besonderem Schulabschluss richten.

2006 outete sie sich als Multiple Sklerose Kranke, es dauerte sehr lange bis sie den Mut hatte dies zu tun. Sie wollte nicht von den Medien als -die kranke Frau - hingestellt werden. Aber manchmal geht es nicht ohne Rollstuhl besonders bei längeren Strecken, sagt sie von sich. Im Schammat Dorf wo sie in Trier wohnt leben Arme und Reiche, mit und ohne Behinderung zusammen. In dem Dorf zählt das Miteinander. Dort ist sie auch nur die Malu und nicht die Regierungschefin des Landes.

Ein gutes Buch, das Einblicke in das Leben einer politisch starken und ehrlichen Frau gibt.

Die Lebenserinnerungen haben Tiefgang.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung ....

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Die Kraft der Bücher

Eine Bibliothek in Paris
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Die Geschichte gliedert sich in zwei Zeitebenen. Eine davon historisch während des Zweiten Weltkrieges als die ältere Protagonistin in einer amerikanischen Bibliothek in Paris angestellt war. Bücher sind ...

Die Geschichte gliedert sich in zwei Zeitebenen. Eine davon historisch während des Zweiten Weltkrieges als die ältere Protagonistin in einer amerikanischen Bibliothek in Paris angestellt war. Bücher sind Odile oft lieber als Menschen, denn Bücher lügen und stehlen nicht. Die spätere Episode spielt sich in USA ab im Jahr 1978.

Es beginnt 1939 in Paris und wir begegnen der Zwanzigjährigen Odile Souchet der Tochter des Polizeichefs. Als Hitlers Truppen kurz danach in der französischen Hauptstadt einmarschierten fing das Unheil an. Menschen werden verfolgt und auch Mitarbeiter der Bibliothek werden nach Identifizierung als feindliche Ausländer vertrieben. Die Auffanglager füllen sich schnell. Und sehr viele Bücher wurden von der Gestapo beschlagnahmt. Odile und ein paar Freiwillige wollen die Bücher retten. Aber Proteste und feindliche Aktionen gegen deutsche Truppen werden mit dem Tod bestraft! Was also tun?

Später lernen wir Odile als Witwe 1978 in den USA kennen. Sie lebt isoliert von Anwohnern und nur der sonntägliche Weg zur Kirche bringt sie den Leuten in der Nachbarschaft näher. Lily ist erst 12, als sie ihre Mutter sterben sieht, der Vater zeigt kein großes Interesse, hat er sich doch schon früh für eine Nachfolgerin als Ehefrau entschieden. Die alte Dame und das Kind freunden sich an und Lily erlernt die französische Sprache. Je länger die Freundschaft andauert, entdeckt Lily welches schlimme Geheimnis Odile hegt und weshalb sie so isoliert lebt. Wie schafft es ein Kind sie aus der Isolation zu holen?

Ich fand es sehr interessant was ich in dem Buch über die Bibliothek in Paris erfahren durfte. Wie Menschen mit Büchern sich wehrten gegen die Verfolgung und das Elend. Es gibt sie, die Kraft der Bücher.

Als ich das von dem nackten Baby las und der Mutter die nackt durch die Straßen geschleift wurde, traten mir die Tränen in die Augen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil und die Schilderungen gut recherchiert. Ich war kürzlich selbst für ein paar Tage in Paris, ich war erstaunt, dass ich an fast jeder Ecke einen Buchladen sah.

Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Eine Freundschaft für's Leben

Wir für uns
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Die Geschichte spielt in einem kleinen hessischen Dorf. Josie wird mit Anfang 40 schwanger von einem verheiratetem Mann. Durch ihn stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse immer hinten an. Seine Frau weiß ...

Die Geschichte spielt in einem kleinen hessischen Dorf. Josie wird mit Anfang 40 schwanger von einem verheiratetem Mann. Durch ihn stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse immer hinten an. Seine Frau weiß nichts von der Affäre obwohl es schon jahrelang geht und jetzt ein Kind, dass kann er überhaupt nicht gebrauchen. Warum sind es immer die Frauen, die den Kopf hinhalten müssen? Wie wird sich Josie entscheiden? Behält sie das Kind oder gibt sie dem drängen nach Abbruch nach?

Nach 50 Jahren Ehe ist Kathi plötzlich Witwe und allein, ihr eigener Sohn ist ihr fremd geworden. Ihr Zufluchtsort war immer das vom Großvater geerbte Geschäft , dabei war dessen Frau total dagegen. Und wie das so oft in einer Ehe vorkommt, so hat auch Kathi ihre Wünsche immer auf später verschoben. Die latente Wut auf ihren Werner kann man verstehen, denn treu war auch er nicht in der Ehe. Menschen betrügen sich öfter. Wie kommt sie mit dem Alleinsein klar? Was hat das Leben noch an Überraschungen für sie?

Als Kathi und Josie sich kennenlernten nimmt die Geschichte eine Entwicklung an bei der es sehr viele Überlegungen gibt, wie die beiden sich ihr Leben in der Zukunft vorstellen. Irrtümer sind nicht selten manche lassen sich nicht mehr ändern. Man muss sich dem stellen und loslassen können, sonst geht man selbst daran zu Grunde. Doch die beiden Frauen haben sich angefreundet und gegenseitig eine Stärke entdeckt die zu positiver Lebensfreude führt.

Die Autorin hat einen Schreibstil der mich immer wieder begeistert. Ihre Art die Geschichte zu erzählen kommt sehr realistisch rüber und die Worte kommen einfühlsam zu Papier. Die Charaktere sind authentisch. Man sieht eindeutig, dass Freundschaft nichts mit Alter zu tun hat. Für mich war es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, nur muss man auch mal schlafen, ich hatte die Geschichte in 2 Tagen durch.

Empfehle das Buch gerne weiter, es lohnt sich zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Die Wahrheit lässt sich nicht verschweigen

Unter dem Schnee
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dieser Geschichte geht es um Schloss Schwanenholz, dessen Besitzerin Luise von Schwan mit strenger Hand die dortige Baumschule führte. Als sie starb gibt es Turbulenzen während der Trauerfeier, ein starker ...

dieser Geschichte geht es um Schloss Schwanenholz, dessen Besitzerin Luise von Schwan mit strenger Hand die dortige Baumschule führte. Als sie starb gibt es Turbulenzen während der Trauerfeier, ein starker Schneesturm fegt über Norddeutschland. Die Angereisten sitzen auf dem Gut fest und ein Stromausfall verdammte sie teilweise in die Dunkelheit. Vom Schnee eingeschlossen lernt man in den fünf Tagen die wahren Charaktere kennen.

Damit nicht genug taucht auch noch die 35jährige Aimee aus dem französischen Arles auf. Jetzt fragt man sich, was will sie hier und wieso behauptet sie etwas wovon keiner zuvor etwas wusste. Was steht in den Kirchenbüchern?
Und dann war da noch Carl, der mit den Beweisen über Zwangsarbeiter während des Krieges anstellte was unentschuldbar ist. Geheimnisse aus den Kriegszeiten gibt es selbst heute noch.

Ich habe diess Buch sehr genossen, der Schreibstil der Autorin ist flüssig und nie langweilig. Ihr Spannungsbogen ist großartig. Beim gefundenen Brief von Luise hab ich ein bisschen geweint. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und möchte mir nicht vorstellen, dass ich selbst einmal in diese von der Außenwelt abgeschnittene Situation gerate.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Grace auf der Flucht vor Hunger und Tod

Grace – Vom Preisträger des Booker Prize 2023 ("Prophet Song")
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Die Geschichte beginnt 1845 und Irland leidet unter einer Hungersnot. Wie groß muss die Not sein, wenn man nicht mehr alle seine Kinder ernähren kann? Sarah reißt eines Morgens ihre 14 jährige Tochter ...

Die Geschichte beginnt 1845 und Irland leidet unter einer Hungersnot. Wie groß muss die Not sein, wenn man nicht mehr alle seine Kinder ernähren kann? Sarah reißt eines Morgens ihre 14 jährige Tochter Grace aus dem Schlaf und schickt diese in Männerkleidung aus dem Haus. Sie muss selbst für sich sorgen und als Junge ist es einfacher Arbeit zu finden. In Irland sucht aber jeder danach um Arbeit und Nahrung zu finden. Grace muss jetzt stark sein, sie versteht nicht, dass man ihr Leben einfach wie einen Stein wegwirft. Sie verlässt Donegal. Ihr kleiner Bruder hat sich ihr heimlich angeschlossen.

Das Leben auf der Straße lässt Grace wachsen, sie befindet sich dennoch auf der Flucht. Das Pfeife rauchen ist ihr einziges Mittel sich zu beruhigen. Sie erlebt schreckliches, die versuchte Vergewaltigung im finsteren Wald wird noch von ihrem kleinen Bruder blutig beendet. Er ist es, der die Geschichte mit seiner unbestechlichen Art mitbestimmt und seiner Schwester den Weg weist. Oder ist es am Ende nur seine Stimme die Grace hilft ihren Weg zu gehen.

Es wird erschreckend viel furchtbares dokumentiert, dass man erst einmal selbst verarbeiten muss. Eine richtig unheimliche Beschreibung der toten Familie in der Ladentür. Ich konnte mich gut in Grace hineinversetzen. Hunger und Elend und immer dem Tod sehr nahe. Ich lese gerne historische Romane, der Autor hat eine Intensität in seinem Schreibstil, er portraitiert die junge Protagonistin auf eine nahezu poetische Weise. Die Charaktere denen sie auf ihrem Weg begleitet sind gut beschrieben.

Die Erläuterung der irischen Wörter am Ende des Buches fand ich sehr interessant. Von mir gibt es eine Empfehlung, ein Buch, welches sich lohnt zu lesen. Ein wenig Nervenstärke sollte man allerdings haben.

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