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Veröffentlicht am 15.09.2016

Handlung leider ehr schwach

Die Entscheidung des Flammenmädchens
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Meine Meinung:
Zum dritten Mal durfte ich nun in die Welt der Dschinn eintauchen und Ari durch die ganzen Intrigen und Machtspielchen begleiten. Erneut findet sich Ari als Schachfigur auf einem riesigen ...

Meine Meinung:
Zum dritten Mal durfte ich nun in die Welt der Dschinn eintauchen und Ari durch die ganzen Intrigen und Machtspielchen begleiten. Erneut findet sich Ari als Schachfigur auf einem riesigen Schachbrett wieder, der Spieler bliebt aber weiterhin im Hintergrund, auch wenn ich glaube ich langsam einen Eindruck davon erhalten habe, wer es wirklich sein könnte.
Leider habe ich einige Zeit gebraucht, um wieder richtig in die Geschichte reinzukommen. Viele Namen und die ganzen Intrigen und Geheimnisse machen es nicht gerade leicht, nicht verwirrt zu sein und so habe ich trotz des flüssigen Schreibstils meine Mühe gehabt, mit der Handlung mitzukommen. Denn auch die Handlung braucht ihre Zeit, um Fahrt aufzunehmen und spannend zu werden. Allerdings konnte sie mich weniger fesseln als in den beiden Bänden zuvor. Zwar wurden einige Geheimnisse aufgedeckt, die auch ziemlich überraschend kamen, aber besonders vom Ende weiß ich nicht so ganz, was ich von ihm halten soll. Das kam wirklich plötzlich und mischt die Karten nochmals ganz neu. Da bin ich gespannt, was noch im nächsten Teil kommt.
Ari und Jai haben sich endlich zusammengerauft und sind zusammen. Samantha Young hat den Dreh raus, eine schöne, prickelnde Beziehung zu beschreiben und so habe ich diese Stellen sehr gerne gelesen-ehrlich gesagt waren sie die Highlights des Buches. Ari ist deutlich reifer geworden, hat sich zum Glück auch etwas von Charlie gelöst, und versucht, nun selbstständiger und stärker zu werden, indem sie sich zur Dschinnjägerin ausbilden lässt. Diese Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, mochte ich sie im zweiten Teil doch nicht ganz so gerne. Von Jai hingegen erfährt man Weiteres aus seiner Kindheit-schon grausam, was ihm sein Vater, die Geschwister und Nicki angetan haben. Umso schöner ist es mitzuerleben, wie vertrat er mit Ari wirkt und wie sehr er sich geöffnet hat. Zwar wirkt er immer noch selbstbewusst und stark, allerdings hat man in diesem Teil auch seine verletzliche Seite kennengelernt. Wem ich jedoch richtig gerne mal meine Meinung gesagt hätte, ist Charlie. Sorry, aber fast hätte ich mir gewünscht, dass der Prozess anders verläuft, zumal er gerade null gelernt zu haben scheint. Über ihn könnte ich mich noch länger aufregen, aber um es kurz zu machen: Er ist mir mittlerweile sehr unsympathisch geworden und nervt nur noch.
Fazit:
Leider von der Handlung her eher schwach, auch wenn mir die Beziehung zwischen Jai und Ari wirklich gut gefallen hat. Hier hat Samantha Young wiedermal ihre Fähigkeiten gezeigt und so gibt es von mir noch knappe 3 von 5 Herzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solider Auftakt

Die Blausteinkriege 1 - Das Erbe von Berun
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Meine Meinung:
„Die Blausteinkriege-Das Erbe von Berun“ ist der Auftakt zu der neuen Trilogie des Autorenduos T.S. Orgel. Konnte man in der ersten Trilogie noch Orks und Zwerge begleiten, widmen sich die ...

Meine Meinung:
„Die Blausteinkriege-Das Erbe von Berun“ ist der Auftakt zu der neuen Trilogie des Autorenduos T.S. Orgel. Konnte man in der ersten Trilogie noch Orks und Zwerge begleiten, widmen sich die beiden nun Menschen-aber nicht nur „normalen“ Menschen, sondern auch Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Was mir hier besonders gefallen hat, war die Vielschichtigkeit jedes einzelnen Charakters. Egal ob das Straßenmädchen Sara, der Schwertkämpfer Marten oder der als „Puppenspieler“ bekannte Thoren wirken wie echte Personen mit ihren zahlreichen Ecken und Kanten. Keinen kann man einfach in „Gut und Böse“ einordnen, weil sie alle so ihre Geheimnisse haben-gerade diese Undurchsichtigkeit der Charaktere macht einen besonderen Reiz der Geschichte aus, zusätzlich zu der normalen Handlung. An Spannung und Überraschungen mangelt es jedenfalls definitiv nicht.
Die Welt, die Stephan und Tom geschaffen haben, ist anschaulich und detailliert beschreiben und die schöne Karte zu Anfang des Buches unterstützt den Leser noch in seiner Vorstellung.
Allerdings hatte ich trotzdem zu Beginn meine Probleme, in die Geschichte reinzukommen und Verbindungen zwischen den ganzen unterschiedlichen Charakteren mit den Perspektivenwechseln herzustellen. Insgesamt ist das Buch recht komplex und durch gezwungenermaßen eingelegte Lesepausen bin ich auch schnell wieder aus der Geschichte rausgekommen und musste mich dann erst wieder mühsam zurechtfinden.
Sicherlich hat das ganze Netz aus Intrigen, das über dem Königreich Berun schwebt, das Buch gerade so packend gemacht, aber es wirft immer neue Fragen auf und jetzt nach dem Ende haben sich bei mir so einige Fragen angesammelt. Da heißt es wohl auf den nächsten Teil zu warten, jedoch bezweifle ich, dass ich mich dann jeder einzelnen Handlung aus diesem Teil entsinnen kann.
Oft hätte ich mir einfach gewünscht, dass die eine oder andere Frage schon mal beantwortet wird-der Übersichtlichkeit halber. Der Spannung hätte das nicht geschadet, da bin ich mir sicher! Außerdem wirkten einzelne Aktionen der Protagonisten deshalb nicht so ganz schlüssig auf mich-dadurch, dass so viele Charaktere von zentraler Bedeutung sind, kommt auf jeden einzelnen wenig Anteil des Buches.
Fazit:
Ein gelungener Auftakt, der so einige Fragen bei mir aufgeworfen hat und der somit neugierig auf den zweiten Teil macht. Der erste Einstieg in die neue Welt wurde jedenfalls schon geschaffen, auch wenn ich mich noch nicht hundertpro gut zurechtgefunden habe. Allerdings gefallen mir vor allem die abwechslungsreichen Charaktere sehr gut, sodass es neben einer Leseempfehlung für Fantasybegeisterte 4 von 5 Herzen gibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

<3

Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)
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Meine Meinung:
Das Cover ist leider eher nichtssagend, passt aber gut zu den anderen aus Kirstin Cashores Reihe „Seven Kingdoms“. Alleine wegen dem Cover habe ich mir das Buch jedoch nicht gekauft. Dafür ...

Meine Meinung:
Das Cover ist leider eher nichtssagend, passt aber gut zu den anderen aus Kirstin Cashores Reihe „Seven Kingdoms“. Alleine wegen dem Cover habe ich mir das Buch jedoch nicht gekauft. Dafür hat der Inhalt total interessant geklungen. Eine interessante, neue Idee-die es dann auch wirklich gab.
Katsa, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, ist eine „Beschenkte“. Ihre Gabe: Das Töten. Deshalb ist sie in den Sieben Königreichen ebenso gefürchtet wie von den Königen begehrt. Nun besteht ihre Aufgabe darin, einen dieser Könige zu töten, der eine unheimliche Gabe zu besitzen scheint und diese missbraucht.
Auf ihrem Weg trifft sie auf den Prinzen von Lienid, Bo. Aufgrund seiner unterschiedlichen Augenfarben, ein Auge Silber, das andere Gold, erkennt sie, dass er ebenfalls ein Beschenkter ist-nur weiß sie lange nicht, worin seine Gabe besteht. Beide Charaktere waren mir absolut sympathisch. Katsa ist eine echte Kämpferin, sehr mutig, aber auch ein richtiger Sturkopf. Deshalb weißt sie Bo anfangs auch sehr oft ab und es kommt für den Leser zu vielen interessanten und unterhaltsamen Wortgefechten. Bo jedoch lässt sich von ihrem Verhalten nicht entmutigen und ringt beharrlich und mit viel Geduld um ihr Vertrauen- und ja, nicht nur Katsa hat sich in ihn verliebt, sondern auch ich ein bisschen. Er ist einfach wunderbar und besonders seine Augen stelle ich mir total faszinierend vor. Seine Gabe hingegen finde ich schon leicht unheimlich-worum es sich handelt, das lohnt sich auf jeden Fall zu lesen!
Denn es ist nicht nur schön zu lesen, wie sich die beiden trotz ihrer ständigen Konflikten immer näher kommen, sondern auch die sonstige Handlung ist sehr spannend, vor allem, als sie nach ihrer langen Wanderung ins Königreich Monsea des grausamen König Leck gelangen. Er ist der Bösewicht in diesem Buch und echt fies! Der Kampf am Ende hatte es in sich und hat den Leser wirklich an das Buch gefesselt. Dabei kommt es nicht zu dem typischen Happy End, da vor allem Bo ziemlich viel opfern musste und sowohl Katsa als auch BO nun vor noch mehr anspruchsvollen Aufgaben stehen.
Seine Tochter, Bitterblue, spielt in diesem Buch eher eine kleine Rolle, der dritte Teil um die Sieben Königreiche, „Die Königliche“, widmet sich ihr ganz. Wer also dann noch mehr über sie erfahren möchte, wie ich, sollte auch diesen Band lesen.
Kristin Cashore hat einen tollen Schreibstil und kann lustige und sarkastische Dialoge schreiben. Außerdem sind ihre Beschreibungen der Personen und der Königreiche klasse. Besonders die Charaktere, die sie neben Bo und Katsa geschaffen hat, sind liebevoll ausgearbeitet.
Fazit:
Ich kann euch das Buch nur absolut empfehlen! Denn nicht nur die Charaktere, sondern auch die Handlung ist echt packend! Und ich bin mir sicher, dass das Buch nicht nur Jugendlichen, sondern auch jungen Erwachsenen gut gefallen wird! Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Stellenweise etwas zäh

Die Australierin
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Meine Meinung:
Die ersten Kapitel sind aus der Sicht der 6-jährigen Emilia geschrieben und erzählen von ihrem Leben auf dem Land, unweit des schwer brennenden Hamburgs. Deshalb ziehen auch ihre strenge ...

Meine Meinung:
Die ersten Kapitel sind aus der Sicht der 6-jährigen Emilia geschrieben und erzählen von ihrem Leben auf dem Land, unweit des schwer brennenden Hamburgs. Deshalb ziehen auch ihre strenge Tante Minna und der Onkel zu ihr und ihrer Familie ins Haus. Leider konnte mich der Anfang nicht packen, er ist eher langatmig und es passiert sehr wenig. Mit Emilia konnte ich mich nicht wirklich identifizieren, eher nimmt der Leser die Stellung eines Betrachters ein. Distanziert und unpersönlich beobachtet er das Geschehen, wenig emotional. Das finde ich normalerweise gerade das Schöne an Geschichten, man wird teilweise richtig in die Geschichte eingesogen, fiebert mit. Hier war das aber nicht so und hat sich auch nur etwas gebessert. Vielleicht lag das aber auch daran, dass durch den Klappentext der Großteil des Buches schon vorhersehbar ist, dass der Leser weiß, wohin die Reise geht. Jedenfalls hat dies nur wenig Spannung ermöglicht, auch wenn ich die Geschichte an sich sehr schön und berührend fand. Nach einem Zeitsprung von 9 Jahren wird es schon etwas interessanter. Emilia lebt wohlbehütet in Hamburg bei ihrer Tante und ihrem Onkel, ihre Eltern sind mit ihrem Bruder für unbestimmte Zeit nach England gezogen. Dies war für mich ebenso schockierend wie der Wille der Familie, Emilia bestmöglich zu verheiraten. Also keine Heirat aus Liebe, sondern nur wegen der geschäftlichen Beziehungen. Echt enttäuschend, welche Rolle die Frau zur damaligen Zeit gespielt hat! Nach historischen Romanen bin ich immer wieder froh, im 21.Jahrhundert leben zu können;) Jedenfalls bin ich nun etwas besser in die Geschichte reingekommen, Emilias Leben in Hamburg wurde sehr schön und auch detailliert beschrieben. Sie wurde mir sympathischer, auch wenn es mich genervt hat, dass sie aufgrund ihrer Erziehung scheinbar wenig eigenen Willen besitzt und auch ziemlich verwöhnt ist. Fesselnd wird es dann, als sie Carl Gotthold kennenlernt und etwas „Verbotenes“ tut. Ihre Familie will nämlich keinesfalls, dass sie Kontakt mit ihm hat, einem einfachen Kapitän, der ihr angeblich wenig zu bieten hat. Dabei ist Liebe ja schon das Wichtigste und diese kann man auf jeden Fall in seinen und Emilias Briefen aneinander finden. Diese waren gut geschrieben, auch wenn sie meistens ziemlich um den heißen Brei herum reden. So war das wahrscheinlich aber früher;) Ab der Stelle, wo Emilia Carl gegen den Willen ihrer Familie heiratet und mit ihm auf See fährt, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Schon schockierend, wie schnell ihre Familie mit ihr gebrochen hat. Jedoch hat dies mir Emilia sehr sympathisch gemacht, sie hat endlich mal eigenen Willen gezeigt, ermutigt von Inken und Rieke, zwei sehr lieben und sympathischen Charakteren. Ebenso mochte ich Carl Gotthold sehr gerne und auch die Mannschaft wurde sehr gut beschrieben und einige von ihnen hatten interessante Geschichten zu erzählen. Die Zeit auf See wird anfangs viel und ausführlich beschrieben, besonders die Geburt ihrer ersten zwei Kinder, danach wird es aber immer weniger. Das fand ich aber gut, da mich die Seekapitel nicht zu 100% überzeugen konnten, teilweise waren sie sehr zäh. Mit der Ankunft und Niederlassung der mittlerweile kinderreichen Eheleute beginnt auch schon bald eine Geschichte aus einer anderen Sicht. Minnie, die zweitälteste von Emilias zahlreichen Kindern, unterscheidet sich stark von ihren Geschwistern, ist sie eher mit dem Land als mit der See verbunden. Als sie einen jungen Mann kennenlernt, der ihren Eltern nicht wirklich zusagt, dachte ich mir: Oh nein, nicht noch mal eine ähnliche Geschichte wie bei Carl und Emilia. Zwar waren einige Parallelen zu finden, jedoch unterscheiden sich Geschehnisse und Charaktere ziemlich. So mochte ich Minnie gleich von Anfang an und die Ereignisse waren auch deutlich spannender. Leider gibt es für Minnie aber kein Happy End, im Gegensatz zu ihrer Mutter. Besonders berührt hat mich, dass das Buch teilweise auf echten Begebenheiten beruht, dass es nicht nur reine Fiktion ist, wie man im Nachwort erfährt. Ereignisse aus dem Leben der Personen waren teilweise bekannt und darum wurde eine vollständige Geschichte geknüpft. Jedenfalls hat Ulrike Renk dies meist sehr gut gemacht, auch wenn mich das Buch nicht ganz packen konnte. Der Schreibstil hat jedoch gut durch das Buch geleitet und war angenehm zu lesen, so wollte ich das Buch beispielsweise nie abbrechen. Gut gefallen tut mir auch das Cover in den Orangetönen mit der Karte von Australien. Irgendwie macht es für mich den Eindruck nach Sehnsucht, als ob sich die Frau, die mit dem Rücken zu uns steht, sich etwas unendlich wünscht, Sehr schön und berührend jedenfalls.
Fazit:
Ein anfangs sehr zäher historischer Roman, der sich zum Ende hin jedoch deutlich steigert und schlussendlich auch berührt. Von mir gibt es trotz nur 3 von 5 Punkten eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Super!

Die Anatomie der Nacht
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Inhalt:
Vielleicht lernt man solche Jungen ja nur zu später Stunde kennen. Im Nachtbus, wenn man die letzte Bahn verpasst hat und nur hoffen kann, dass Mom auch noch nicht zu Hause ist. Wenn ganz andere ...

Inhalt:
Vielleicht lernt man solche Jungen ja nur zu später Stunde kennen. Im Nachtbus, wenn man die letzte Bahn verpasst hat und nur hoffen kann, dass Mom auch noch nicht zu Hause ist. Wenn ganz andere Leute unterwegs sind als sonst. Zum Beispiel dieser Typ mit den schwarzen Klamotten, der aussieht, als wolle er den nächsten Schnapsladen ausrauben. Doch Bex stellt fest: Jack ist kein Kioskräuber. Er ist der Graffitikünstler, der seit Wochen San Franciscos Bauwerke mit riesigen goldenen Buchstaben verziert. Aber das hält nicht jeder für Kunst; genauso wie nicht jeder Bex‘ anatomische Studien schön findet. Bei Tag und bei Nacht, auf den Dächern der Stadt und in den Tunneln der U-Bahn wächst ihr Vertrauen zueinander. Und zwischen ihnen erblüht die Liebe.
Quelle: Carlsen
Meine Meinung:
Obwohl mir das Cover nicht zu 100% gefällt, hat es doch so seinen Charme. Ich denke mal, dass das Muster Zellen, durchsetzt mit Herzen, darstellen soll, was ja auch gut zum Inhalt und Titel passen würde. Besonders der Titel, „Die Anatomie der Nacht“, ist es, der mich neugierig auf das Buch gemacht hat-ich finde ihn irgendwie wunderschön. Das Buch ist jedenfalls aus der Ich-Perspektive von Bex gezeichnet, die mit ihrer Vorliebe für anatomische Zeichnungen schon sehr skurril wirkt. Sie hat ein festes Ziel vor Augen, was sie später machen will, und arbeitet wirklich zielstrebig darauf hin-trotz mehrerer kleiner Rückschläge. So kam sie mir ziemlich erwachsen und reif vor, zumal ihre familiäre Situation nicht gerade einfach ist und sie deshalb sie bodenständig ist. Als Protagonistin mochte ich sie insgesamt sehr gerne und ich konnte mich auch gut mit ihr identifizieren.
Jack wirkt da erst mal wie das komplette Gegenteil: Er ist liebevoll und eher sanft, fast schüchtern, und scheint nicht recht zu wissen, wohin er im Leben will. So ist er beispielsweise Buddhist, allerdings (wie er selbst zugibt) ein sehr schlechter. Diese Selbstironie hat mir echt gut gefallen und zusammen mit Bex´ Sarkasmus hat man so auch den ein oder anderen unterhaltsamen Dialog zu lesen bekommen. Bex und Jack sind die einigen Protagonisten, die richtig gut ausgearbeitet wurden, da sie wirklich so richtig im Mittelpunkt gestanden haben-das Buch ist ziemlich auf ihre Liebesgeschichte fokussiert und auch wenn man noch viel über die Familienprobleme der beiden erfährt, geht Jenn Bennett mit sonstigen Charakteren sehr sparsam um-was für mich hier in diesem Fall kein Kritikpunkt ist. Irgendwie wie ein sehr guter Low-Budget-Film in Buchform;)
Diese Liebesgeschichte an sich fand ich wunderschön. Zwar droht sie manchmal leicht ins Kitschige abzurutschen, für mich hat sie aber gerade immer noch so die Kurve bekommen. Bex und Jack sind beide sehr ungewöhnliche Charaktere, haben beide aber auch einige familiäre Probleme. Von diesen, besonders in Bezug auf Jack, erfährt man aber der zweiten Hälfte des Buches noch mehr. Hier zeigt die Autorin, dass sie auch sehr sensibel und einfühlsam auf das Thema Krankheit eingehen kann, sodass eine authentische Geschichte entstanden ist. Teilweise war es echt traurig zu lesen, wie eine Krankheit die ganze Familie verändern kann bzw. auch, wie manche Menschen darauf reagieren. Besonders gut hat mir aber auch die Auflösung in Bezug auf Jack´s Graffiti gefallen.
Fazit:
„Die Anatomie der Nacht“ konnte mich mit einer wunderschönen, zarten Liebesgeschichte und facettenreichen Hauptprotagonisten faszinieren. Jenn Bennett fokussiert sich sehr darauf, wer also von dem „außen herum“ nicht so viel mitbekommen möchte, findet in diesem Buch bestimmt angenehme Lesestunden. Von mir gibt es volle 5 von 5 Herzen.