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Veröffentlicht am 01.06.2021

Unnötige Fortsetzung

Ein neuer Horizont
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Nach dem ich "Ein neuer Himmel" von Margit Steinborn gelesen habe, hätte ich eigentlich nicht mit einer Fortsetzung gerechnet. Für mich war der erste Teil sehr rund und abgeschlossen.

Beim Einstieg ins ...

Nach dem ich "Ein neuer Himmel" von Margit Steinborn gelesen habe, hätte ich eigentlich nicht mit einer Fortsetzung gerechnet. Für mich war der erste Teil sehr rund und abgeschlossen.

Beim Einstieg ins Buch wird versucht an die Geschehnisse aus dem ersten Teil anzuknüpfen und so einen harmonischen Übergang zu schaffen.
Es empfiehlt sich sehr, den ersten Teil gelesen zu haben, um die erwähnten Figuren und die Handlung zu verstehen.

Leider konnte dieser zweite Teil meiner Meinung nach nicht mit dem Ersten mithalten.
Mir hat der Erste wirklich sehr gut gefallen und er konnte mich komplett überzeugen und auch berühren.

Die Fortsetzung ist leider nicht so geglückt.
Die Figuren waren alle perfekt und ohne Ecken und Kanten, es gab kaum Konflikte zwischen ihnen. Es herrschte gefühlt eine Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung. Manche Szenen waren einfach nur unangenehm kitschig.
Alles läuft glatt, es gibt kaum spannende oder überraschende Momente.
Auch emotional konnte mich das Buch weder berühren, noch kamen die Gefühle im Buch an mich heran.

Was mich auch sehr gestört hat, waren die vielen unnötigen Wiederholungen. Erfolgte ein Ereignis wurde dieses in einem Gespräch gefühlt eins zu eins wieder gegeben und dies zog sich durch das ganze Buch.
Mich störte es sehr in meinem Lesefluss und ließ mich auch einige Stellen nur quer lesen, weil ich ja schon wusste was kommt.

Für mich hätte es diese Fortsetzung nicht gebraucht und wirklich gefallen hat sie mir auch nicht.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Zieht sich sehr in die Länge

Zwei an einem Tag
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Zwei an einem Tag ist an sich ein interessant entworfenes Buch, denn man verfolgt die Freundschaft von Dexter und Emma über einen Zeitraum von 20 Jahren, aber immer nur an einem bestimmten Tag im Jahr, ...

Zwei an einem Tag ist an sich ein interessant entworfenes Buch, denn man verfolgt die Freundschaft von Dexter und Emma über einen Zeitraum von 20 Jahren, aber immer nur an einem bestimmten Tag im Jahr, dem 15.Juli.

Dies ist einerseits mal wirklich etwas anderes, da man nur einen Einblick in ihr Leben an diesem einzigen Tag erhält. Andererseits hatte ich deshalb auch manchmal das Gefühl etwas verpasst zu haben.

Über die Jahre begleitet man die Beiden und ihre Entwicklungen. Auch wie unterschiedlich zwei Leben verlaufen können und das es Hochs und Tiefs gibt, die man überstehen muss, fand ich sehr gut aufgezeigt.

Das Buch hat eine gute Botschaft, doch leider zog es sich für mich sehr in die Länge. Wenn ich dieses Buch mit nur einem Wort beschreiben müsste, würde ich definitiv langatmig wählen. Denn man braucht schon eine gewisse Geduld, um bis zum Ende dran zu bleiben.

Ich habe mich zwischenzeitlich sehr durch die Seiten gequält und dass mir Emma und Dexter von Beginn an nicht sehr sympathisch waren und sich dies auch bis zum Schluss nicht wirklich geändert hat, hat es mir nicht leicht gemacht dieses Buch sehr zu mögen.

Dexter ist besonders am Anfang sehr von sich überzeugt und wirkte sehr überheblich. Außerdem ist er sehr oberflächlich und achtet oftmals nur auf das Äußere von einem Menschen.
Emma empfand ich als sehr anstrengend, sie nörgelt und kritisiert viel rum, vor allem an Dexter.
Wenn sie aufeinander treffen, hagelt es von beiden Seiten nur Spitzen und meist endet es sogar im Streit.
Die große Liebesgeschichte sucht man meiner Meinung nach hier vergebens. Große Gefühle konnte ich bei beiden nicht feststellen und kamen bei mir auch nicht an.

In "Zwei an einem Tag" geht es auch um verpasste Momente und Chancen und man wartet das ganze Buch über auf den erlösenden Moment, der dann aber doch ausbleibt und einen frustriert zurück lässt.

Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen und ich hätte mir ein erfreulicheres gewünscht. Dieses zog mich doch ziemlich runter.

Dieses Buch hat mir leider nicht sehr gefallen und zog sich für mich häufig nur unnötig in die Länge.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Konnte mich nicht überzeugen

Ich darf dich nicht vermissen
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Lustig und immer für andere da – das ist Georgiana Chapman. Was niemand ahnt: hinter ihrer lockeren Fassade sieht es ganz anders aus. Georgie ist seit Jahren in Therapie und seit einiger Zeit unsterblich ...

Lustig und immer für andere da – das ist Georgiana Chapman. Was niemand ahnt: hinter ihrer lockeren Fassade sieht es ganz anders aus. Georgie ist seit Jahren in Therapie und seit einiger Zeit unsterblich in ihren neuen Therapeuten Noah verliebt, der ihre Beziehung aber schnell beendet.
Als Georgie mit einem Mal wieder Noah gegenübersteht, dem Noah, der ihr das Herz gebrochen hat, weil ihre Liebe nicht sein darf, bricht für sie eine Welt zusammen. Kann sie ihn wirklich wieder in ihr Leben lassen? Noah, der selbst mit seinen Gefühlen zu kämpfen hat? Noah, der schon einmal seine Träume aufgeben musste? Georgie muss eine Entscheidung treffen, die alles verändern könnte und längst nicht mehr nur sie allein betrifft...

Der Klappentext des Buches hat mich sehr angesprochen und ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar von Piper gefreut. Leider konnte mich das Buch im Großen und Ganzen nicht richtig von sich überzeugen und der Funke sprang einfach nicht über. Der Schreibstil der Autorin ist zwar gut und flüssig zu lesen, allerdings doch in manchen Situationen zu detailreich und zu kitschig und zieht das Buch an manchen Stellen sehr in die Länge.

Das Buch ist sehr klischeehaft und das es viele New Adult-Reihen gibt, muss ich leider sagen, dass dieses hier nicht besonders heraussticht. Es ist halt nichts neues mehr, dass die Protagonistin auf natürliche Schönheit setzt und damit den Mann komplett für sich gewinnt, der nur Augen für sie hat und alle anderen aufgetakelten Weiber links liegen lässt. Diese Kombination ist nicht neu und auch nicht wirklich überraschend und es fehlte mir der richtige Reiz.

Den dachte ich bekomme ich aber durch Georgies Krankheit, der Depression. Doch leider wurde ich hier sehr enttäuscht. Es ist sehr schade, dass das Thema Depression hier nur am Rande eine Rolle gespielt hat und ich hätte hier definitiv mehr erwartet, als zwei Therapiesitzungen und nur eine einzige mit Noah. So richtig kann man ihn dann nicht als ihren neuen Therapeuten betrachten, denn er hat ja theoretisch nur hospitalisiert. Und danach lässt Georgie ihre Therapie sein und geht nicht mehr hin. Ihre „blauen Tage“, wie sie ihre depressiven Tage nennt, kommen dann nur noch sporadisch bis gar nicht mehr vor. Das ist für mich nicht realistisch, besonders wenn sie vorher jahrelang in Therapie war. Für mich war ganz klar, dass dies nur als Aufhänger genutzt wurde, um ein Problem zwischen die zwei Protagonisten einzuführen. Wirklich schade, denn das Thema ist wirklich sehr wichtig.

Mit den Charakteren Georgie und Noah wurde ich leider auch kaum warm und dies ist wohl der Hauptgrund, warum ich nicht richtig in das Buch hineinfand.
Georgie ist mir zu weinerlich und macht sich schnell von Noah abhängig, denn schon nach ihrem ersten Treffen ist sie am Boden zerstört, weil sie keine Nummern ausgetauscht haben und sich wohl nicht wiedersehen werden. Dies endet in einem großen Drama und viel Geheule. Für mich war das zu viel, besonders nach einem einzigen Treffen. Diese großen Gefühle konnten mir nicht vermittelt werden und deshalb konnte ich diese ganze Theatralik auch nicht ganz nachvollziehen.
Des Weiteren mochte ich nicht, dass sie sich so ziemlich alles von ihm gefallen ließ. Er stößt sie von sich, macht per SMS mit ihr Schluss und sie nimmt ihn ohne mit der Wimper zu zucken zurück. Anstatt das sie mal richtig sauer und verletzt ist, heult sie ihm eigentlich nur hinterher. Ich finde es schade, dass sie sich selbst als nicht so wichtig erachtet, dass sie sowas mit sich machen lässt.
Noahs Zwiespalt einerseits mit Georgie zusammen sein zu wollen und andererseits seinen Job nicht zu gefährden, konnte ich schon nachvollziehen. Allerdings war er nicht sehr glaubhaft und vorallem standhaft, denn er ist es derjenige, der immer wieder Georgies Nähe sucht und ihr damit auch falsche Hoffnungen macht. Sie lässt es zu und kurz darauf stößt er sich wieder von sich. Wie Noah so mit Georgie umgeht, hat mir einfach nicht gefallen.

Mir hat hier leider einiges nicht zugesagt und deshalb konnte mich das Buch auch leider nicht überzeugen. Die großen Gefühle wurden mir nicht vermittelt und die Geschichte schaffte es leider nicht mich zu berühren.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Familiengeschichte für zwischendurch

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Auf einem Trödelmarkt findet die junge Amy ein Buch, das sie magisch anzieht. Just kauft sie es und beschließt die Regeln des Klappentextes zu befolgen: Wer kein Unglück anziehen will, der beachte die ...

Auf einem Trödelmarkt findet die junge Amy ein Buch, das sie magisch anzieht. Just kauft sie es und beschließt die Regeln des Klappentextes zu befolgen: Wer kein Unglück anziehen will, der beachte die drei folgenden Regeln zu diesem Buch: Das Geheimnis lernt nur der kennen, der die enthaltene Geschichte von hinten nach vorne liest und sie für sich bewahrt. Es darf vorher nicht wahllos darin geblättert werden. Es sollen keine Nachforschungen über das Buch angestellt werden. Liest man mit Bedacht, wird sich letztendlich bestimmt alles von selbst erklären und hoffentlich so manches auflösen.

Das Cover und auch der Klappentext haben mich sofort angesprochen und ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.
Leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden, da ich eher von einem Fantasy Roman ausgegangen bin, stattdessen handelt es sich um eine Familiengeschichte.
Im ersten Augenblick wusste ich nicht in welcher Zeit das Buch spielen sollte, da die Ausdrucksweise der Autorin einen eher an das 19. Jahrhundert erinnert. Auch die Ansichten der Charaktere sind eher altbacken und überholt. Sie passen nicht sehr gut in die moderne Zeit, in der das Buch seine Handlung hat.
Die Charaktere konnten mich leider auch nicht wirklich überzeugen, auch die Hauptfigur Amy war mir nur wenig sympathisch. Sie ist mir zu naiv und wenig durchsetzungsfähig und lässt sich oft von ihrer Mutter manipulieren. Des Weiteren wirkt sie im Umgang mit Männern sehr verunsichert und unreif.
Vor allem die Mutter von Amy, Helena empfand ich als furchtbar und nervte mich mit ihrer egoistischen Art.
Die Idee mit dem Buch fand ich sehr interessant und auch die Auflösung dahinter war in Ordnung.
Mich konnte das Buch leider nicht richtig ansprechen, aber für zwischendurch ist es gut zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Nicht empfehlenswert

Der Junge im gestreiften Pyjama
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Dieses Buch stand lange Zeit ungelesen in meinem Bücherregal und da ich gerade ein Buch mit der gleichen Thematik beendet hatte, habe ich mich an dieses gewagt.

Ich hatte schon vorher viel über dieses ...

Dieses Buch stand lange Zeit ungelesen in meinem Bücherregal und da ich gerade ein Buch mit der gleichen Thematik beendet hatte, habe ich mich an dieses gewagt.

Ich hatte schon vorher viel über dieses Buch gehört, vor allem Positives und dass es einen zu Tränen rührt. Mit diesen Erwartungen bin ich nun an das Buch heran gegangen. Doch ich muss leider sagen, dass ich mich den ganzen positiven Meinungen über "Der Junge im gestreiften Pyjama" nicht anschließen kann. Ich habe auch lange überlegt, ob ich zu diesem Buch eine Rezension schreiben sollte, doch ich finde es auch irgendwie wichtig, dieses Buch aus einem anderen Sichtwinkel zu betrachten.

Zu allererst möchte ich sagen, dass ich das Buch nicht komplett schlecht finde. Der Schreibstil des Autors war wirklich sehr gut zu lesen. Ich kam sehr zügig beim Lesen voran.

Auch sehr gelungen und berührend empfand ich die Schilderungen von Schmuel. Wie er von seinem früheren Leben berichtet, sein Umzug in ein Ghetto und die Zustände dort und schließlich der Transport nach Auschwitz.
Doch leider wurden diese schmerzhaften Bilder von Bruno im nächsten Moment schon wieder zerstört und für mich auch verharmlost, indem Bruno sich mit Schmuel und seiner Situation vergleicht. Auch hatte ich das Gefühl, dass er den Schilderungen von Schmuel nur wenig Glauben schenkt. So zum Beispiel betont er mehrmals, dass die Waggons doch Türen zum Aussteigen hätten, obwohl Schmuel ihm beteuert, dass bei ihm im Waggon keine gewesen wären.
Viele diese Szenen waren für mich unerträglich und fast schon grotesk.

Wobei ich bei meinem größten Kritikpunkt wäre und das wäre Bruno. Dieser ist ein neunjähriger Junge und auch aus seiner Sicht wird die Geschichte dieses Buches erzählt. Dabei setzt der Autor vor allem auf die Naivität des Jungen. Aber für mich war dies viel zu unrealistisch und unglaubwürdig. Besonders mit Brunos familiären Hintergrund.
Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein neunjähriger Junge, dessen Vater der Lagerkommandant von Auschwitz ist, noch niemals von Juden gehört hat. Ganz zu schweigen davon, dass Bruno die Worte Auschwitz und Führer nicht richtig aussprechen kann.
Außerdem scheint Bruno nicht zu erkennen, dass es Schmuel schlecht geht und er Hunger leidet. Einem Kind in diesem Alter traue ich doch schon mehr zu.
Bruno hätte schon in der Schule mit der Propaganda der Nazis in Kontakt kommen müssen und dementsprechend schon gewusst haben, was Juden sind. Und wenn nicht dort, dann doch wohl höchstwahrscheinlich Zuhause, denn sein Vater ist ein hohes Tier bei den Nazis. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass dieser Vater seinem Sohn nicht auch diese grässliche Rassenlehre beigebracht hat. Für mich alles sehr unbegreiflich und mit der Naivität eines Kindes auch nicht mehr zu rechtfertigen.

Dieses Buch war für mich schwer zu ertragen und dies lag nicht an den grausamen Schilderungen über Auschwitz. Sondern eher daran, dass ich das Gefühl bekam, dass hier ein sehr ernstes Thema einfach verharmlost wird.
Neunjährige Jungen im KZ Auschwitz? Und davon Hunderte? In Auschwitz wurden Kinder fast immer sofort selektiert und vergast.
Ein unbewachter Zaun in Auschwitz, an dem sich zwei Kinder treffen, sich stundenlang unterhalten können und unter dem man sogar durch kriechen kann, ohne dass es jemand bemerkt? In Auschwitz undenkbar.
Wurde hier schlecht recherchiert? Anders kann ich mir diese Unstimmigkeiten eigentlich nicht erklären. So wirkt es als wäre es ja alles nicht so schlimm gewesen. Was ich wiederum sehr fatal finde.

Der Junge im gestreiften Pyjama wird auch für den Schulunterricht empfohlen, doch meines Erachtens ist es dafür nicht geeignet und wenn dann nur mit einer sehr kritischen Herangehensweise und dem Vermerk, dass hier vieles beschönigt und verharmlost wird.

Ich kann mich den vielen positiven Stimmen zu diesem Buch leider nicht anschließen und kann es überhaupt nicht empfehlen.

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