Emotionale und bewegende Geschichte…
Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)Das Cover und der Farbschnitt haben mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Es ist in diesem Genre mal etwas anderes und beides passt wirklich perfekt zu dieser Geschichte.
Freyas Freund Hendrik ...
Das Cover und der Farbschnitt haben mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Es ist in diesem Genre mal etwas anderes und beides passt wirklich perfekt zu dieser Geschichte.
Freyas Freund Hendrik ist vor ca. 9 Monaten gestorben, weil ein Wachmann ihn bei einem Einbruch erschossen hat. Noch immer kann sie nicht glauben, dass Hendrik einen Wachmann angegriffen haben soll, der dann in Notwehr gehandelt hat. Doch dann stößt Freya auf einen Laptop von Hendrik, der versteckt war und möchte nun in Erfahrung bringen, wofür er den Laptop hatte. Weil es ihr nicht gelingt, das Passwort zu knacken, geht sie auf seinen Drillingsbruder Emil zu und fragt, ob er ihr helfen könnte. Emil ist sofort dabei, doch geht es sehr schnell nicht mehr nur um Hendriks Geheimnisse.
Freya ist eine junge, selbstbewusste Frau, die in der Firma ihrer Eltern arbeitet. Sie hat immer noch sehr mit dem Tod ihres Freundes zu kämpfen und verkriecht sich zu Hause. Aber ihre beiden Freundinnen passen auf, dass sie nicht vereinsamt. Doch mit dem Finden des Laptops ändert sich Freyas Leben wieder. Es wird aufregend, sie hat wieder ein Ziel und sie erlaubt sich auch wieder etwas Glück. Doch ist das ein ziemlich schwieriger Weg. Ich fand die Konstellation mit den Brüdern überaus interessant und die Gewissensbisse, das schlechte Gewissen und die Gedanken dazu super authentisch rübergebracht. Freya fühlt sich innerlich zerrissen, sie lässt sich in eine Richtung drängen und verharrt dort erstmal. Aber ist es das was man will? Sich den Erwartungen und Zwängen anderer beugen? Freya wächst an dieser Herausforderung und ich fand sie super gelungen.
Auch Emil war mir sofort sympathisch. Ihn plagen die gleichen Probleme wie Freya. Aus diesem Grund verstehen sie sich auch so gut. Emil ist super verständnisvoll, hat ein großes Herz und beschützt seine Lieben. Dabei nimmt er aber auch immer sehr viel Rücksicht auf andere und vergisst sich darüber zum Teil selbst. Es hat mich schon sehr bewegt, wie er für Frey nur das Beste möchte und selbst darunter leidet. Trotzdem gibt er ihr genau das, was sie möchte. Emil ist ein Familienmensch und hat schwer damit zu kämpfen, was Hendriks Tod mit seiner Familie gemacht hat, doch so leidet jeder für sich, anstatt einen gemeinsamen Weg zu suchen. Auch diese Situation fand ich sehr berührend. Aber auch Emil lernt dazu und es ist wirklich so schön zu beobachten, wie er mehr und mehr zu sich findet.
Alle anderen Figuren haben mir auch sehr gut gefallen. Sie waren alle sehr authentisch und hatten alle eine eigene Motivation. Gefallen hat mir, dass Emils Vater sein Verhalten reflektiert und daraus gelernt hat. In Emils Familie wurde sehr deutlich gezeigt, welche Gesichter Trauer haben kann. Das hat mir sehr gefallen. Freyas Freundinnen, aber auch Emils Freunde fand ich super. Sie waren da, als man sie gebraucht hat.
Die Handlung fand ich insgesamt auch sehr gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Gut gefallen hat mir der Handlungsstrang zu den Ermittlungen. Das hat einfach Spannung reingebracht. Trotzdem hat es sich für mich an manchen Stellen doch etwas gezogen. Es hat sich ein wenig angefühlt, als würde Freya machmal auf der Stelle trampeln und dann passiert recht lange hinsichtlich der Handlung nichts. Dafür fand ich aber diese Thematik super interessant und toll bearbeitet. Man konnte die ambivalenten Gefühle nachvollziehen und auch verstehen. Und das Ende hat mir auch sehr gut gefallen. Es war passend zu der Geschichte und hat mich zufrieden zurückgelassen.
Der Schreibstil von Rebekka Weiler ist einfach wundervoll. Alles liest sich angenehm, flüssig und harmonisch. Die Dialoge sind sehr authentisch, unterhaltsam und auch sehr gefühlvoll. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren ganz großartig. Ich konnte mich da super reindenken und die Atmosphäre hat mich total eingenommen. Auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich total abgeholt. Ich habe mit Freya und Emil wirklich mitgelitten und mitgefiebert bis zum Schluss. Und ihre Geschichte hat mich sehr bewegt.
Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil Freya und Emil zwei so sympathische und authentische Figuren sind, weil es eine ganz besondere Handlung ist, weil die Thematik sehr bewegend ist und prima bearbeitet wurde und weil der Schreibstil so einzigartig und gefühlvoll ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es aus meiner Sicht ein paar Längen gab. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.
Vielen Dank an Rebekka Weiler und Ravensburger Verlag für diese Geschichte.