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Veröffentlicht am 29.01.2024

Interessante Geschichte mit schwerer Stimmung…

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Seit über einem Jahr haben Ibrahim und Sadia keinen Kontakt mehr. Sadia kann bis jetzt nicht nachvollziehen, warum Ibrahim sie so plötzlich und seitdem ghostet. Doch plötzlich taucht er wieder auf und ...

Seit über einem Jahr haben Ibrahim und Sadia keinen Kontakt mehr. Sadia kann bis jetzt nicht nachvollziehen, warum Ibrahim sie so plötzlich und seitdem ghostet. Doch plötzlich taucht er wieder auf und an ihren Gefühlen zueinander hat sich nichts geändert. Ibrahim trägt aber nach wie vor eine schwere Last mit sich. Wird dies weiterhin zwischen den beiden stehen?

Sadia ist eine super sympathische junge Frau. Sie studiert Jura und ist selbstbewusst. Insgesamt scheint sie recht glücklich zu sein, auch wenn manche kulturelle Traditionen in ihrer Familie sie zum Teil nerven. Der Familienzusammenhalt bei Sadia hat mir total super gefallen und auch dass sie sich frei entfalten durfte. Im Umgang mit Ibrahim war sie etwas zurückhaltender, fast schüchtern. Aus meiner Sicht war das aber nachvollziehbar, nachdem Ibrahim ihr schon einmal das Herz gebrochen hat. Und so schön manche Momente mit den beiden sind, so toxisch verhält Ibrahim sich aber manchmal auch. Sadia war für mich so ein Sonnenschein, der immer für ihn da war, der versucht hat ihn aufzufangen und der ihr Herz völlig geöffnet hatte, doch war ich dann wirklich glücklich, als sie für sich eine Grenze gezogen hat.

Mit Ibrahim habe ich mich etwas schwer getan. Ich habe gerade am Anfang sehr häufig selbstzerstörerisches Verhalten bei ihm beobachten können und konnte erst später verstehen, war er war, wie war. Als er beschließt, Sadia wieder in sein Leben zu holen, wird er positiver und fängt an zu strahlen. Leider auf Sadias Kosten, denn die verliert aus meiner Sicht mehr und mehr ihre Energie und die kleine Sonne scheint schrittchenweise zu erlöschen. Das tat mir im Herzen weh und hat Ibrahim für mich nicht sympathischer gemacht. Doch dann erfährt man, was für en Problem er hat und Ibrahim erkennt selbst, dass er es nicht allein schaffen kann und ab diesem Zeitpunkt konnte ich auch Ibrahim in mein Herz schließen.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Sadias Mutter fand ich aber besonders unterhaltsam und sympathisch.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Leider gab es sehr viel hin und her zwischen Sadia und Ibrahim, ohne dass die Geschichte sich entwickelt hat, dass es für meinen Geschmack ein paar Längen im Buch gab. Die gewählte Themen fand ich aber interessant und gut bearbeitet. Besonders gefallen hat mir, dass man sehr ehrlich mit den Themen umgegangen ist, ohne irgendetwas zu verschönen. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass Ibrahim mich mit seiner Art runtergezogen hat und die Stimmung dadurch häufig irgendwie gedrückt und schwer war. Das Ende fand ich dann aber gelungen und passend zur Geschichte.

Mit dem Schreibstil musste ich mich auch erstmal anfreunden. Es liest sich zwar insgesamt flüssig weg, trotzdem habe ich das ein oder andere mal gestockt, weil mich manche Begriffe der Jugendsprache rausgerissen haben, über deren Bedeutung ich erstmal kurz nachdenken musste und die aus meiner Sicht nicht zum Rest des Geschriebenen gepasst haben. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Nur mit den Gerichten, die häufig gekocht wurden, konnte ich nichts anfangen und musste auch erstmal nachsehen, was das genau ist. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich insgesamt gut. Die Beziehung zwischen Sadia und Ibrahim ist schon bewegend, jedoch ist bei mir der Funke nicht richtig übergesprungen. Ich konnte nicht fühlen, was zwischen den beiden ist. Das fand ich schade.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Sadia eine super sympathische und selbstbewusste Hauptfigur ist, ein wirklicher Sonnenschein, weil die Handlung insgesamt spannend und mal etwas anderes war und weil die Geschichte sehr wichtige Themen behandelt. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es ein paar Längen gab und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir die Geschichte zu wenig Gefühle transportiert hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich, dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Mehwish Sohail und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2024

Spannende Dark Academia Romance…

Auden Hill University – How Far We Fall
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Das Cover hat mich sofort angesprochen, denn ich mag College bzw. Academia Romane. Und nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich, dass das Cover auch super dazu passt.

Ivy hat es geschafft an ...

Das Cover hat mich sofort angesprochen, denn ich mag College bzw. Academia Romane. Und nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich, dass das Cover auch super dazu passt.

Ivy hat es geschafft an der elitären Universität ein Stipendium zu erhalten und beginnt ihr Studium mit großer Begeisterung. Doch schnell muss sie erkennen, dass sich der Nachwuchs der reichen Familien für etwas Besseres hält und dass sie noch mehr leisten muss, um angesehen zu werden. Ivy fühlt sich durch so etwas aber immer herausgefordert und so stellt sie sich Reed und bietet ihm die Stirn, aber Reed scheint auch eine andere Seite zu haben. Sie findet Briefe einer verstorbenen Stipendiatin in ihrem Zimmer und möchte gern hinter das Geheimnis kommen, wird aber immer wieder von allen anderen vor einem geheimen Zirkel gewarnt. Ivy ist aber nicht so gut darin, sich zurückzunehmen und eine Ansage einfach so zu akzeptieren.

Ivy fand ich von Anfang an toll. Sie ist selbstbewusst, hat das Herz am rechten Fleck und ist nicht auf den Mund gefallen. Sie gibt nicht klein bei, als man ihr im Grunde sagt, als Stipendiatin sei sie nichts, sondern zeigt sehr deutlich, was sie davon hält. Sie sieht es als sportliche Herausforderung und zeigt, was sie kann. Das hat mir besonders gut gefallen. Auch ihre Neugier und sich zu allem eine eigene Meinung bilden zu wollen fand ich großartig. Als Freundin ist sie loyal. Nur im Umgang mit Reed war sie anfänglich etwas zurückhaltend, aber das hat sich nach und nach gelegt und ich finde sie sind dann fair und auf Augenhöhe miteinander umgegangen. Ivy ist mutig und kämpft für das, was ihr wichtig ist.

Reed konnte ich erst nicht so richtig greifen, fand ihn sehr distanziert und von oben herab. Doch wie so oft sind das meist nur Masken, die etwas kaschieren sollen und so zeigt er Ivy und uns Lesenden schnell seinen wahren Charakter. Manchmal habe ich zwar an mir gezweifelt, ob ich mit meinem Eindruck bzw. meiner Einschätzung richtig lag, aber das war aus meiner Sicht so gewollt und das hat Julia Pauss ganz wunderbar hinbekommen, denn so hält sie die Spannung hoch. Reed hat ein Geheimnis und möchte nicht, dass es herauskommt, doch nach und nach zweifelt er daran, ob das richtig ist. Ivy gegenüber fand ich ihn sehr überzeugend. Er war offen und liebevoll und hat sie ihre eigenen Entscheidungen treffen lassen, ohne sie zu bevormunden.

Alle anderen Figuren mochte ich auch sehr. Oliver ist super gelungen, auch wenn er mir zu keiner Zeit sympathisch war. Dafür fand ich aber Gigi umso cooler und herzlicher.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn ich doch schon geahnt habe, wie die Auflösung aussehen wird. Julia Pauss ist es trotzdem gelungen, mich immer wieder zu verunsichern und die Spannung hoch zu halten. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Das Ende hat mir richtig gut gefallen und ich fand, es hat zur Geschichte und den Figuren gepasst.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich angenehm und flüssig. Die Dialoge sind authentisch, unterhaltsam und zum Teil recht amüsant durch die Schlagfertigkeit der Mädels. Das fand ich super. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gesogen und alles so lebendig und echt gemacht. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich total abgeholt. Ich konnte mich prima in die Figuren hineinversetzen und habe mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten. Für mich war alles rundum gelungen.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil Ivy und Reed total sympathische und authentische Hauptfiguren sind, weil die Geschichte wirklich durchweg spannend war, weil die Emotionen großartig transportiert wurden und weil ich diesen Schreibstil einfach wundervoll finde. Kritikpunkte habe ich keine.

Vielen Dank an Julia Pauss und den PIPER Verlag für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2024

HB: Spannende Fantasy Geschichte, überzeugend gelesen…

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Valentina muss gemeinsam mit ihrem Bruder nach Irland umziehen, weil ihr Vater dort eine neue Anstellung erhalten hat. Sie versucht alles, um in Mexiko zu bleiben, doch er lässt nicht mit sich reden. In ...

Valentina muss gemeinsam mit ihrem Bruder nach Irland umziehen, weil ihr Vater dort eine neue Anstellung erhalten hat. Sie versucht alles, um in Mexiko zu bleiben, doch er lässt nicht mit sich reden. In Irland läuft es dann anders als erwartet, denn das Auftauchen von Drachen lässt eine große Aufregung entstehen. Als Valentina mitbekommt, wie negativ man den Drachen gegenübertritt, hat sie große Angst, dass herauskommen könnte, dass sie eine Catrina ist. Auch Emiliano schließt sich dieser Bewegung an, nachdem die Drachen seine Sportlerkarriere zerstört haben. Da ahnt er jedoch noch nicht, wie er selbst darin verwoben ist.

Valentina fand ich gleich sympathisch. Sie ist nett und offen und im Grunde wenig voreingenommen anderen gegenüber. Sie hadert ein wenig mit ihrem Schicksal als Catrina und hat ein wenig Angst vor dem Aufleben dieser Kraft zu ihrem 18. Geburtstag, doch versucht sie das Beste daraus zu machen. Besonders gefallen hat mir, dass sie immer versucht ihre Lieben zu beschützen und zu keiner Zeit aufgibt. Jeder bekommt eine Chance von ihr und sie gibt sich große Mühe, neue Leute wirklich kennenzulernen und nicht vorzuverurteilen. Ihre Entwicklung fand ich insgesamt gelungen und sie war in ihrer Art authentisch und nachvollziehbar.

Mit Emiliano konnte ich leider nicht so richtig warmwerden. Durch das Auftauchen der Drachen gerät er in einen Unfall, der seine Sportlerkarriere zerstört. Nachvollziehbar für mich war, dass er danach nicht so gut auf die Drachen zu sprechen war, obwohl es aus meiner Sicht ja wenig mit dem Medium „Drachen“ zu tun hat. Leider hat er sich aus meiner Sicht förmlich daran verbissen und konnte nicht loslassen, die Drachen zu verachten und gegen sie vorzugehen. Glücklicherweise durfte man ihn dann auch noch anders kennenlernen und zwar im Umgang mit einem Mädchen und es war schön zu hören, wie einfühlsam er sein konnte und wie sehr er sich um sie bemüht hat. Seine Entwicklung hätte für meinen Geschmack noch deutlicher sein können, aber erste Schritte in die richtige Richtung waren da.

Lily fand ich auch recht interessant, auch wenn ich sie anfänglich nicht so richtig zuordnen konnte. Sie hat mir als Figur aber sehr gut gefallen und Valentina unterstützt, wo sie nur konnte. Sie hat Valentina glänzen lassen, ihr Mut zugesprochen und war immer für sie da. Aber auch Lily hat ein Geheimnis, mit dem ich so erst nicht gerechnet hätte.

Auch alle anderen Figuren haben mir sehr gut gefallen, denn jede Figur hatte ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation. Um ehrlich zu sein fand ich Andy aber wirklich sehr unsympathisch und auch mit dem Vater von Valentina und Emilio musste ich mich erst anfreunden.

Die Handlung fand ich insgesamt gut. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Zum Teil war es etwas durcheinander und so musste ich erstmal alle Figuren für mich sortieren. Trotzdem hat es mich durchweg in der Geschichte gehalten. Um ehrlich zu sein war ich aber etwas enttäuscht, denn ich hätte deutlich mehr zur Thematik „Catrina“ erwartet. Das war aus meiner Sicht einfach zu wenig. Die Geschichte zu den Drachen hat sich in den Vordergrund gedrängt und die Catrina wurde immer mal nur am Rande erwähnt. Schade. Die gewählten Themen fand ich trotzdem interessant und gut bearbeitet und das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Den Schreibstil mochte ich auch sehr. Alles hört sich sehr angenehm und flüssig an. Die Dialoge waren unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gesogen. Das hat mir ganz besonders gut gefallen. Gern hätte ich aber noch mehr Zeit in Mexiko verbracht. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich abgeholt. Ich konnte mich prima in die Figuren hineinversetzen und sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen.
Ein besonderes Erlebnis war es aber die Geschichte von Viola Müller zu hören. Sie hat in einem passenden Tempo und einer angenehmen Lautstärke gesprochen. Ihre Betonung war wundervoll. Sie hat sich in die Figuren hineinversetzt und ihnen Leben eingehaucht. Sie hat die richtigen Momente so betont, dass es noch spannender wurde und in der Liebesgeschichte ist es ihr aus meiner Sicht hervorragend gelungen, die Gefühle der Beteiligten wirklich passend herauszuarbeiten und darzustellen.
Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Valentina und Lily sympathische und interessante Figuren sind, weil die Handlung wirklich spannend ist und weil die Geschichte atmosphärisch sehr gelungen ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil Emiliano mir persönlich zu negativ, zu verbissen und durchaus starrköpfig war. Hier hätte ich mir mehr Entwicklungspotenzial gewünscht. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir das Thema rund um die „Catrina“ einfach zu kurz gekommen ist. Hier hätte ich mir mehr Einblicke und Neues gewünscht. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu hören, denn die Sprecherin Viola Müller hat es zu etwas Besonderem gemacht.

Vielen Dank an Sandra Grauer, Viola Müller und den Hörbuch Hamburg Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Spannende Dark Academia Geschichte…

Starling Nights 1
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Das Cover habe ich gesehen und es hat mich sofort neugierig gemacht. Die farbliche Gestaltung und die Motive passen ganz hervorragend zu dieser Geschichte und ich persönlich finde es auch sehr schön.

Mable ...

Das Cover habe ich gesehen und es hat mich sofort neugierig gemacht. Die farbliche Gestaltung und die Motive passen ganz hervorragend zu dieser Geschichte und ich persönlich finde es auch sehr schön.

Mable studiert als Stipendiatin an der Universität in Cambridge, im Grunde aber nur, um weiterhin bei ihrer besten Freundin sein zu können. Zoe ist ihre Familie und Mable würde so ziemlich alles für sie tun. Nur warum verhält sich Zoe neuerdings so seltsam, wenn sie mit Ashton zusammen war, den sie dort an der Uni kennnengelernt hat?

Mable ist eine selbstbewusste junge Frau, die genau weiß, was sie im Leben erreichen will. Dafür arbeitet sie hart. Doch dann lenkt ihre beste Freundin sie ab. Ständig möchte Zoe auf Partys, zu denen Ashton sie einlädt. Zoe zuliebe geht Mable mit, muss aber feststellen, dass sie die anderen Partygäste nicht besonders sympathisch und auch etwas schräg findet. Bis sie Cliff trifft. Von ihm fühlt sie sich sofort angezogen. Doch er hält sie auf Abstand, so dass Mable immer zweifelt, ob nur sie etwas spürt, wenn sie zusammen sind. Ich mochte Mable total. Gerade am Anfang fand ich sie super unterhaltsam und schlagfertig. Bei einigen Dialogen musste ich laut loslachen. Im Umgang mit Zoe fand ich sie sehr fürsorglich. Cliff gegenüber war sie recht vorsichtig, vor allem als sie sein Geheimnis herausbekommen wollte. Sie ist sehr strukturiert und lässt sich so schnell von nichts abbringen. Mable ist mutig und steht für das Gute ein. Dafür kämpft sie und legt sich auch mit stärkeren Gegnern an.

Cliff/Blake konnte ich erst nicht so richtig greifen. Ich fand ihn am Anfang recht interessant mit einer mystischen Aura. Dabei war er recht dominant, konnte aber auch mit Mables Selbstbewusstsein umgehen. Das ist der Autorin aus meiner Sicht super gelungen. Aber immer mehr hat er uns dann auch sein Herz gezeigt und das hat mir ganz besonders gut gefallen. Die Entwicklung, die er da genommen hat, mit all seinen Entscheidungen, war für mich perfekt. Neben Ashton blieb er für meinen Geschmack ein wenig blass. Am Ende lege ich es aber so für mich aus, dass er einfach überlegter gehandelt und sich nicht impulsiv verrannt hat. Im Umgang mit Mable hat mir Cliff auch gut gefallen. Man merkt, dass auch er das Besondere zwischen sich und ihr spürt, weiß dass er ihr aber nicht guttut und versucht, sich zurückzunehmen. Doch Mable ist einfach zu liebenswert, so dass Cliff sich ihr nicht entziehen kann.

Alle anderen Figuren haben mir auch sehr gut gefallen. Zwar waren mir nicht alle sympathisch, aber ich gehe davon aus, das war auch nicht in jedem Fall deren Aufgabe. Ashton hat sich schon große Mühe gegeben, nicht gemocht zu werden, aber jeder hat eine zweite Chance verdient und so freue ich mich auf Band 2. Zoe kann ich noch nicht so richtig greifen, aber das liegt an dem „Einfluss“. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, um nicht zu spoilern, aber umso mehr freue ich mich, sie besser kennenzulernen. Doch am Ende war es Norah, die mich ganz besonders überrascht hat.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Für mich gab es aber leider auch ein paar Längen, so dass sich manche Stellen doch etwas gezogen haben. Die Liebesgeschichte fand ich insgesamt schön, doch hätte sie für meinen Geschmack gern noch etwas mehr Raum einnehmen können, um die Entstehung der Gefühle der beiden einfach noch etwas glaubwürdiger und greifbarer zu machen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet und auch das Ende hat mir gut gefallen. Es ist irgendwie ein Happy End, aber irgendwie auch nicht…

Das war mein erstes Buch von Marit Niemeitz und ich muss sagen ihr Schreibstil ist wundervoll und einzigartig. Alles liest sich sehr angenehm und flüssig. Besonders schön sind aber ihre doch recht poetischen Beschreibungen. Die haben mich so einige Male staunen lassen und ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich etwas in dieser Form noch nicht gelesen habe. Ich fand es echt beeindruckend. Auch die Dialoge haben mich total überzeugt. Sie waren authentisch und unterhaltsam. Für Mable hätte ich mir aber gewünscht, dass sie ihre schlagfertige, freche Art durchgängig beibehalten hätte. Wie bereits geschrieben, habe ich gerade am Anfang einige Male laut aufgelacht. Das hat aber im Laufe der Geschichte nachgelassen. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen und ich war mittendrin. Besser geht es für mich nicht. Und auch die emotionale Ebene fand ich insgesamt gelungen. Ich konnte mich prima in die Figuren hineinversetzen, konnte sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen und habe mit ihnen mitgefiebert. Einzig für die Beziehung von Mable und Cliff hätte ich mir mehr Raum gewünscht.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Mable und Cliff besondere Hauptfiguren sind, die mir auch in Erinnerung bleiben, weil diese Geschichte bzw. die Idee dazu für mich etwas Neues und super spannend ist, weil mir gerade die düstere Atmosphäre super gefallen hat und weil ich den Schreibstil einzigartig schön finde. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir mehr Raum für die Liebesgeschichte zwischen Mable und Cliff gewünscht hätte und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es für meinen Geschmack ein paar Längen gab. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Merit Niemeitz und den Reverie-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Spannender Zeitreise-Roman mal anders…

Fated - Die Bestimmung
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Channing Hakonson ist ein Wikinger, der durch einen Zufall im 21. Jahrhundert landet. Er baut sich eine sehr gewinnbringende Existenz auf. Sein einziges Ziel ist es jedoch, wieder in seine Zeit zurückzureisen, ...

Channing Hakonson ist ein Wikinger, der durch einen Zufall im 21. Jahrhundert landet. Er baut sich eine sehr gewinnbringende Existenz auf. Sein einziges Ziel ist es jedoch, wieder in seine Zeit zurückzureisen, um seine Familie zu beschützen. Bis plötzlich die Polizistin Ella vor ihm steht. Sie stellt sein bisheriges Denken und auch sein Ziel in Frage und Channing fühlt sich hin und her gerissen. Ella ist die erste Frau im 21. Jahrhundert, der er vertraut und der er sein Geheimnis verrät. Channing hat mir sehr gut gefallen. Anfänglich war er etwas distanziert, aber in Anbetracht dessen, was ihm widerfahren ist, fand ich sein Verhalten total nachvollziehbar. Doch mit Ella überdenkt er alles und zieht für sich neue Schlüsse. Wie er sich um Ella müht und um sie kämpft, fand ich toll.

Ella ist eine selbstbewusste junge Frau und arbeitet als Polizistin. Ihre letzte Chance, sich als Polizistin zu bewähren, ist es, den Drogenfund im Hafen zu klären. Der Hauptverdächtige ist Channing. Doch sieht sie in ihm nicht den typisch Kriminellen. Vielmehr fühlt sie sich von ihm angezogen und öffnet sich ihm. Auch Ella muss erst lernen zu vertrauen und dass nicht immer alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Hin und hergerissen zwischen der Liebe und ihrem Existenz bzw. ihrem Job muss sie eine Entscheidung treffen, doch das ist leichter gesagt als getan. Trotz ihrer Zweifel an Channings Geschichte, steht sie aber an seiner Seite. Ella hat mir sehr gut gefallen, ganz besonders weil sie selbstbewusst ist und ihren Weg geht.

Alle anderen Figuren haben mir auch gefallen. Ganz besonders sympathisch fand ich Ellas Familie.

Die Handlung hat mir insgesamt gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Ich fand es wirklich spannend von Seite 1 bis zum Schluss. Trotzdem hätte ich mir für die gesamte Geschichte noch etwas mehr Raum gewünscht, z.B. wie Channing sich in der neuen Welt zurechtfindet und seinen Weg geht und auch für die Beziehung zwischen Ella und Channing wäre es schön gewesen. Die gewählten Themen fand ich interessant und super bearbeitet und der Cliffhanger war richtig klasse, auch wenn man nun etwas hibbelig ist und gern wüsste, wie es weitergeht.

Der Schreibstil ist großartig. Alles liest sich flüssig und angenehm. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen und ich konnte mir alles prima vorstellen. Und die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich auch abgeholt. Ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen und ihr Denken und Handeln super nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Leseempfehlung (4/5 Sterne), weil mir die Idee dieser Geschichte ganz besonders gefällt, d.h. Zeitreise mal andersrum, weil ich Ella und Channing als Figuren super interessant fand und weil die Geschichte durchweg spannend ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir für Channing mehr Background gewünscht hätte, d.h. wie ist er seinen Weg in der neuen Zeit gegangen. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil ich mir für die Liebesgeschichte bzw. deren Tiefe mehr Raum gewünscht hätte. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen und ich freue mich auch schon auf Band 2.

Vielen Dank an Mariah Stone für diese Geschichte.

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