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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2023

Kurzweiliger Roman ohne Tiefgang

Meine Schwester, die Serienmörderin
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Korede führt eigentlich ein unscheinbares Leben. Doch ihre jüngere Schwester Ayoola - jedermanns Liebling, wunderschön und impulsiv - benötigt häufig die Hilfe der pragmatischen Krankenschwester: denn ...

Korede führt eigentlich ein unscheinbares Leben. Doch ihre jüngere Schwester Ayoola - jedermanns Liebling, wunderschön und impulsiv - benötigt häufig die Hilfe der pragmatischen Krankenschwester: denn sie ermordet regelmäßig ihre Liebhaber.

"Meine Schwester, die Serienmörderin" ist ein sehr kurzweiliger Roman: Kapitel mit wenigen Seiten, kurze, klare Sätze und das Fehlen von ausschweifenden Formulierungen lassen die LeserInnen nur so durch das Buch fliegen. Leider baut sich trotzdem weder Spannung, noch ein richtiger Lesefluss auf. Auch zu den Charakteren entsteht keine Nähe, selbst Koredes Gedanken und Gefühle bleiben einem oft ein Rätsel, obwohl aus ihrer Perspektive berichtet wird. Generell hat es sich die Autorin meiner Meinung nach an vielen Stellen sehr einfach gemacht und der ganzen Geschichte fehlt es an Tiefe.
Das Buch wird als "feministisch" und "witzig" gelobt, für mich kam beides zu kurz.
Gut dargestellt finde ich hingegen die ambivalente und manipulative Beziehung der Protagonistinnen zueinander, sowie deren Abhängigkeitsverhältnis.

Insgesamt ist es also trotz des morbiden Themas eher eine seichte Geschichte, welche man ohne Längen gut in einem Rutsch durchlesen kann. Die Erwartungen sollten allerdings trotz der guten Kritiken nicht allzu hoch sein.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Können Albträume tödlich sein?

Schlaflos - Insomnia
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King führt uns mal wieder nach Derry: Diesmal geht es um den Witwer Ralph, der seit Monaten unter Schlaflosigkeit leidet und Dinge sieht, von denen er nicht weiß, ob sie Realität oder Einbildung sind. ...

King führt uns mal wieder nach Derry: Diesmal geht es um den Witwer Ralph, der seit Monaten unter Schlaflosigkeit leidet und Dinge sieht, von denen er nicht weiß, ob sie Realität oder Einbildung sind. Als Nachbarin Louis von den gleichen Problemen berichtet, merken sie, dass es hier um etwas viel Größeres geht und sie beide Auserwählte mit einer Mission sind.

Fangen wir mit dem Positiven an: Die ersten 500 Seiten waren toll. Sympathische Charaktere (selten hab ich ein fiktives Paar so sehr gemocht), Spannung, Grusel, es war alles dabei, was einen guten King eben ausmacht. Außerdem strotzt das Buch nur so vor Anspielungen auf andere Werke und ich hab sie alle geliebt.
Ich habe anfangs so mit Ralph mitgelitten, weiß ich doch als Mama von einem Kleinkind, wie sehr wochenlanger Schlafmangel an einem zehrt.
Leider konnten die folgenden 500 Seiten da nicht mithalten. Auf einmal wurde es extrem langatmig, ich musste mich regelrecht durch die Seiten kämpfen (und das, obwohl ich Kings Ausschweifungen sonst gerne mag). Die Handlung geht sehr ins Fantastische und es wird irgendwann einfach nur noch schräg. Auch der anfangs aufgebaute Horror ging für mich verloren. Es gab eine interessante Nebenhandlung rund um Abtreibungsbefürworter/ -gegner, die allerdings ins Leere lief und für die Geschichte doch nicht so wichtig war, wie gedacht.
Das Ende hat mich dann doch wieder positiv gestimmt, dies war wirklich gelungen.
Trotzdem eines der wenigen Bücher Kings, die ich nicht weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Tierischer Wimmelspaß rund um die Welt

Mein großes Sachen suchen: Alle Tiere der Welt
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Mit "Alle Tiere der Welt" hat Ravensburger ein neues, umfangreiches Wimmelbuch aus der Reihe "Mein großes Sachen suchen" herausgebracht.

Auf elf Doppelseiten wird je ein Lebensraum präsentiert. Eingeleitet ...

Mit "Alle Tiere der Welt" hat Ravensburger ein neues, umfangreiches Wimmelbuch aus der Reihe "Mein großes Sachen suchen" herausgebracht.

Auf elf Doppelseiten wird je ein Lebensraum präsentiert. Eingeleitet wird jeder davon durch einen kurzen Infotext, aus dem Kinder (und Erwachsene) viel lernen können.
Die einzelnen Lebensräume sind sehr detailreich gestaltet und es gibt wirklich eine Menge zu entdecken. Meine Tochter beschäftigt sich gerne auch mal zwanzig Minuten mit nur einem Bild.

Die vorgestellten Tierarten reichen von exotischen Wildtieren bis zu heimischen Exemplaren, wodurch wohl für jedes Kind etwas dabei ist.
Positiv hervorheben möchte ich auch, dass der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart bei der Entstehung des Buches fachlich beraten und unterstützt hat.

Empfohlen wird das Buch ab 2 Jahren, durch das große Format und die stabilen Pappseiten kann es aber auch schon jüngere Kinder begeistern - meine Tochter ist 1,5 und möchte es am liebsten tagtäglich anschauen.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Sehr experimentell

Zwischen Himmel und Erde
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"Zwischen Himmel und Erde" ist wohl ein sehr eigenwilliger und besonderer Roman. Das Cover ist wunderschön gestaltet und hat mich sofort angesprochen. Auch der an realen politischen Ereignissen angelehnte ...

"Zwischen Himmel und Erde" ist wohl ein sehr eigenwilliger und besonderer Roman. Das Cover ist wunderschön gestaltet und hat mich sofort angesprochen. Auch der an realen politischen Ereignissen angelehnte Inhalt klang auf den ersten Blick sehr interessant.

Autorin Yara Rodrigues Fowler hat für ihren Roman allerdings einen sehr experimentellen Schreibstil ausgewählt, der mich persönlich nicht abholen konnte. Es gibt keinen wirklich Fließtext, zwischendurch wird es sehr poetisch, dann kommen wieder Wort-/ Satzfetzen und jegliche wörtliche Rede ist nicht gekennzeichnet. Mir persönlich gelang es dadurch nicht, in einen Lesefluss zu kommen und ich musste mich sehr durch das Buch kämpfen. Die vielen Zeit- und Ortswechsel haben das flüssige Lesen ebenfalls erschwert.

Ich empfehlen allen, die den Klappentext ansprechend finden, einen Blick in die Leseprobe. Der dort repräsentierte Schreibstil zieht sich durch das ganze Buch. Für einige ist es sicher ein Kunstwerk, ich konnte leider nicht viel damit anfangen.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Authentische Romanbiografie

Sisi
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Karen Duves Romanbiografie "Sisi" beginnt zwanzig Jahre nach ihrer Heirat und umfasst etwa drei Jahre.
Ihre Lieblingsbeschäftigung sind inzwischen wilde Jagden, bei denen sie ihr außergewöhnliches Reittalent ...

Karen Duves Romanbiografie "Sisi" beginnt zwanzig Jahre nach ihrer Heirat und umfasst etwa drei Jahre.
Ihre Lieblingsbeschäftigung sind inzwischen wilde Jagden, bei denen sie ihr außergewöhnliches Reittalent zur Schau stellen kann. Als ihre achtzehnjährige Nichte Marie Louise am Hof erscheint, macht Elisabeth sie zu ihrer engsten Vertrauten - bis auf einmal auch Marie Louise Aufmerksamkeit vom männlichen Adel bekommt. Es beginnt ein intrigantes Spiel, um die junge Konkurrentin loszuwerden.

Ich gehöre zu den wenigen, die die "Sissi"-Filme mit Romy Schneider nicht gesehen haben, bin mir aber sicher, dass dieses Buch ein ganz anderes Licht auf die legendäre Kaiserin wirft: Keine Märchenprinzessin, die in einem Traumschloss wohnt, sondern eine höchst unzufriedene Frau mit narzisstischen und depressiven Zügen, die ständig im Mittelpunkt steht und deren Leben von allen kommentiert und kritisiert wird. Kein Wunder, dass sie sich wahnhaft um ihr Gewicht sorgt, dreimal am Tag ihre Taille messen lässt usw.
Duve zeichnet ein sehr authentisches Bild von Elisabeth und romantisiert dabei kein bisschen. Sie gibt ihren ambivalenten Charakter gut wieder und überrascht mit interessanten Details. Stellenweise wirkt die Kaiserin dabei sogar höchst unsympathisch - was aber in Anbetracht ihrer Vergangenheit kein Wunder ist. Apropos Vergangenheit: Man braucht nicht viel Vorwissen, um das Buch lesen zu können, ich würde aber empfehlen, zumindest einmal den Wikipedia-Artikel über Sisi zu lesen, um die Kontexte besser zu verstehen.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, sodass man das Buch trotz der vielen langen Namen, Adelstitel und historischen Berufsbezeichnungen flüssig lesen kann.
Ich persönlich konnte viel Neues lernen, nicht nur über den österreichischen Adel im neunzehnten Jahrhundert, sondern auch über die Epoche im Allgemeinen und zu guter letzt über Pferde - denn ein großer Teil dreht sich um Elisabeths Liebe zum Reiten. Aus diesem Grund hat sich die Geschichte für mich stellenweise ziemlich gezogen, nichtsdestotrotz gebe ich gerne ⭐️4/5⭐️.

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