Profilbild von April1985

April1985

Lesejury Star
offline

April1985 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit April1985 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2021

Atmosphärisch, genial, rätselhaft, Turton!

Der Tod und das dunkle Meer
0

Lasst uns die Segel setzen und in See stechen! Es gibt einen Mord aufzuklären. Der Teufel treibt an Bord der Saardam sein Unwesen und Leutnant Arent Hayes benötigt tatkräftige Unterstützung bei ...

Lasst uns die Segel setzen und in See stechen! Es gibt einen Mord aufzuklären. Der Teufel treibt an Bord der Saardam sein Unwesen und Leutnant Arent Hayes benötigt tatkräftige Unterstützung bei den Ermittlungen. Sein genialer Freund Detektiv Samuel Pipps, kurz Sammy, wurde nämlich selbst wegen eines schweren Verbrechens angeklagt und ist Gefangener auf dem verfluchten Schiff. Hayes muss nicht nur seinen Freund vor der Hinrichtung bewahren, sondern auch die Saardam vor dem drohenden Untergang.

Schon die ersten Seiten haben mich unglaublich in den Bann gezogen. Stuart Turton ist einfach ein Meister der Manipulation und Atmosphäre. Ich durfte seinen unverkennbaren Stil bereits in 'Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle' kennenlernen und dieser findet sich auch in 'Der Tod und das dunkle Meer' wieder. Ein Genremix aus Krimi, Fantasy und Horror im historischen Kleid. Toll recherchiert, authentisch und doch der fiktiven Handlung angepasst. Einfach großartig!

Schauplatz ist dieses Mal die Saardam, ein Handelsschiff der Ostindien-Kompanie. Gemeinsam mit Sara Wessel, der Gattin des Generalgouverneurs, ermittelt Arent Hayes im Fall des ermordeten Aussätzigen, der den Untergang des Schiffes prophezeit hat. Und auch Samuel Pipps gilt es zu retten, denn dieser steuert geradewegs auf seine Hinrichtung zu. Was er allerdings verbrochen hat, weiß weder Sammy selbst noch sein Gehilfe Arent. Stuart Turton gibt eine Menge Rätsel auf, öffnet Türen, schickt uns allerdings auch auf zahlreiche Irrwege. Wie im Vorgänger schickt Turton eine Vielzahl an Verdächtigen ins Rennen - von adeligen Passagieren, über hochrangige Offiziere bishin zu dreckigen Matrosen. Man muss schon aufpassen, dass man den Überblick nicht verliert. Umso spannender haben sich aber die Ermittlerinnen gestaltet. Ich habe nach Sherlock-Holmes-Manier gerätselt, Schlussfolgerungen gezogen und Geheimnisse verfolgt. Ich war in den dunkelsten Winkeln der Saardam, habe Salzwasser auf der Haut gespürt und mich fast am Gestank dreckiger Kleidung übergeben. Ich war nicht einfach nur stiller Beobachter. Ich war aktiver Teil der Ermittlungen und Teammitglied von Hayes und Sara, zwei Protagonisten, die ich schnell lieb gewonnen habe. Arent Hayes, der Mann fürs Grobe, und Sara, die frischen Wind an Bord verbreitet hat.

Ja, das Buch lebt von seinen facettenreichen Charakteren - den Neidern, den Habgierigen, den Liaisonen. Es lebt von der unheilvollen Atmosphäre, der spürbaren Gefahr, die scheinbar hinter jeder Planke lauert. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Es ist ein echter Pageturner von Anfang bis Ende! Typisch Turton!

Fazit:

Das nächste Jahreshighlight ist gefunden. Stuart Turton hat mich wieder einmal an die Seiten bzw. an Bord der Saardam gefesselt. Der Tod und das dunkle Meer ist ein teuflisch guter Genremix. Ein Krimi mit fantastischen und gruseligen Elementen im historischen Gewand in dem nach Sherlock Holmes-Manier ermittelt wird. Ich feiere den neuesten Geniestreich und daher gibt's von mir auch eine absolute Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2021

Ein herrlich witziger und turbulenter finnischer Ferienspaß!

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten Band 1
0

Mein Urlaub ist heuer ausgefallen. Naja, zumindest fast. Denn ich habe beschlossen meine Ferien gemeinsam mit Lilli und Mikko in Vammala in Finnland zu verbringen. Und was für einen riesigen ...

Mein Urlaub ist heuer ausgefallen. Naja, zumindest fast. Denn ich habe beschlossen meine Ferien gemeinsam mit Lilli und Mikko in Vammala in Finnland zu verbringen. Und was für einen riesigen Spaß ich dabei hatte. Es waren so ziemlich die genialsten Ferientage seit Langem!

Noora Kunnas hat mit Flora Salmanteri und die Mini-Piraten eine unglaublich lustige und abgedrehte Detektivgeschichte geschrieben, die durch ihre schrulligen und skurrilen Charaktere lebt. Lilli und Mikko sind dazu verdonnert die Ferien bei ihrem schrecklichen Onkel Jim, der Kinder so überhaupt nicht leiden kann, zu verbringen. Dem kinderhassenden Onkel ist nichts recht. Am liebsten wäre es ihm, wenn die Kinder einfach gar nichts angreifen würden, weil sie ohnehin nur Dreck machen und Chaos stiften. Zum Glück lernen Lilli und Mikko aber schon am ersten Tag Jims Nachbarin Flora kennen. Die liebevolle und rüstige alte Dame lädt die Kinder kurzerhand zu sich nach Hause ein. Und schon werden aus den furchtbarsten Ferien die besten Ferien des Lebens!

Ich muss gestehen, dass ich schon lange kein so originelles und durchgeknalltes Kinderbuch mehr gelesen habe. Allein schon die Charaktere sind so richtig schön schräg. Nehmen wir als erstes gleich mal Flora Salmanteri unter die Lupe. Flora ist eine Oma, wie man sie sich nur wünschen kann. Sie ist unglaublich herzlich, liebevoll und außergewöhnlich. Ihr Frühstück ist die Wucht und im Keller hat die Oma einen 3D-Drucker stehen, mit welchem sie für ihren Freund Kapitän Holzbein-Vorsteen kleine Piraten herstellt. Außerdem lebt Oma Salmanteri mit einem sprechenden Hahn zusammen. Ja, richtig gelesen. Pedro ist ein richtiges Plappermaul. Er trägt Lederjacke und schillernde Boots, fährt Cadillac und ist ein riesiger Fan von Schlagerstar Monika. Und dann sind da noch die zahlreichen anderen Bewohner Vammalas, jeder für sich einzigartig.

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten ist einfach ein Buch, dass durch seine facettenreichen Charaktere lebt. Aber auch die Geschichte an sich ist unglaublich gelungen. Ich verrate mal soviel, dass durch einen klitzekleinen Unfall im Keller die Mini-Piraten zum Leben erweckt werden und das beschauliche Städtchen Vammala ins Chaos gestürzt wird. Und ganz nebenbei treibt auch ein Juwelendieb sein Unwesen. Das alles und noch viel mehr passiert ausgerechnet, an dem Wochenende des berühmten Blumenwettbewerbes.

Ich kann euch sagen es ist ganz schön viel los in der finnischen Kleinstadt. Ich wusste beim Lesen gar nicht wo oben und unten ist, so viel ist passiert. Ich habe die detektivische Geschichte mit Spannung verfolgt und ziemlich viele Lachtränen vergossen. Noora Kunnas hat einen wahnsinnig humorvollen Schreibstil, der natürlich kindgerecht angepasst ist. Das ganze wird perfekt durch viele große und kleine schwarz-weiß Illustrationen von Teemu Juhani ergänzt. Einfach klasse!

Die Geschichte bildet übrigens den Start einer Reihe, was mich besonders freut. Sie ist aber auch ganz wunderbar als Einzelband lesbar.

Wenn ihr Lust auf ein kurzweiliges und ultra-witziges Abenteuer mit schrägen Charakeren und einer abgedrehten Geschichte habt, dass solltet ihr euch Flora Salmanteri und die Mini-Piraten auf keinen Fall durch die Finger gehen lassen.

Fazit:
Ziemlich durchgeknallt, super-witzig und herrlich schräg - das ist Flora Salmanteri und die Mini-Piraten. Noora Kunnas hat ein unglaublich originelles Kinderbuch mit skurillen und einzigartigen Charakteren und einer spannenden und lustigen Detektivgeschichte zu Papier gebracht. Ich hatte einen riesigen Spaß beim Lesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Absolute Leseempfehlung! Nicht nur für Kinder!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2021

Rasante und actionreiche Hexenjagd

Der Zirkel
0

Als ich Der Zirkel in der Vorschau des Heyne Verlages gesehen habe,  lag es auf der Hand, dass ich das Buch lesen muss. Wenn es um Hexen geht, kann ich die Finger nicht davon lassen. Und hier kommen noch ...

Als ich Der Zirkel in der Vorschau des Heyne Verlages gesehen habe,  lag es auf der Hand, dass ich das Buch lesen muss. Wenn es um Hexen geht, kann ich die Finger nicht davon lassen. Und hier kommen noch andere Thematiken dazu, die mich immer wieder zu den Büchern greifen lassen.


Lizzy Fry hat ein dunkles Kapitel der Vergangenheit in die Gegenwart geholt. Inspiriert von Zeiten der Hexenverfolgung und Inquisition hat sie eine moderne Hexenjagd mit nicht weniger grausamen Bestrafungen zu Papier gebracht. Der Zirkel handelt von Machtgier, dem Schüren von Angst,  Anfeindung und der Unterdrückung von Frauen. Das Buch ist ein nervenaufreibender Pageturner mit viel Action und zahlreichen Wendungen. Mich konnte es richtig packen. 


Die Autorin schreibt nicht lange um den heißen Brei herum.  Wir werden schnell und ohne Vorwarnung in die Geschichte hineingeworfen und mit dem strengen und schonungslosen Regime der USA konfrontiert.  Der neue Präsident hat Frauen mit magischen Fähigkeiten für vogelfrei erklärt und die Jagd auf Hexen gesetzlich verankert. Die Sentinels nennt sich die Spezialeinheit des FBI, die für die Aufspürung und Festsetzung der Hexen ins Leben gerufen wurde. Auch die junge Chloe, deren Kräfte plötzlich und ohne Vorwarnung ans Licht gekommen sind und für Chaos und Zerstörung gesorgt haben, ist mit ihrem Vater Daniel auf der Flucht vor den Hexenjägern. Ein weiterer Handlungsstrang führt uns zu Adelita, einer Kristallhexe, die von dem abtrünnigen Sentinel Ethan aus dem Gefängnis befreit wurde. 


Während wir zwischen den Protagonisten hin und her springen, entwickelt sich die Handlung in einem rasenden Tempo. Lizzy Fry lässt einem kaum Luft zum Atmen, so packend und mitreißend sind ihre Schilderungen. Durchbrochen wird die erbarmungslose Hetzjagd durch zahlreiche Medienberichte und Interviews, die nochmals eindringlich die gnadenlose Lage der Frauen und Hexen verdeutlichen. So werden Frauen und Mädchen je nach Ausprägung ihrer magischen Begabung unterschiedlich bestraft - von der sofortigen Exekution, bis hin zur "Heilung".  


Neben Elementarhexen, deren Kräfte an die Elemente gebunden sind und die als die gefährlichsten und unberechenbarsten Hexen gelten, gibt es noch Kristallhexen, die ihre Kraft aus Edelsteinen schöpfen und sogenannte Küchen- und Kräuterhexen. Ich finde die Darstellung des Hexenwesens und der Magie unglaublich faszinierend und spannend. Hier hat sich Lizzy Fry wirklich Zeit für die Ausgestaltung genommen und ein ziemlich authentisches Bild hinterlassen.  


Es ist ein erschütterndes Zukunftszenario,  welches die Autorin beschreibt. Ein Szenario, das nichts mit einer modernen und aufgeklärten Welt zu tun hat. Die Autorin legt eine unglaubliche Ernsthaftigkeit in ihren Fantasyroman, dass dieser schon fast wieder erschreckend realistisch wird. Gerade deshalb hat mir Der Zirkel so unglaublich gut gefallen.


Fazit

Mein erstes Buch von Lizzy Fry konnte mich unglaublich fesseln. Sie lässt ein dunkles Kapitel der Geschichte wieder aufleben. Die Autorin schreibt mitreißend und mit hohem Tempo über eine moderne Hexenjagd und der Unterdrückung von Frauen und Mädchen. Absolute Leseempfehlung! 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2021

Der besondere Antiquitätenladen

Die Geister der Pandora Pickwick
0

Als ich auf Die Geister der Pandora Pickwick gestoßen bin, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich musste das Buch einfach lesen, allein schon wegen des tollen Covers. Denn sind wir uns mal ehrlich. ...

Als ich auf Die Geister der Pandora Pickwick gestoßen bin, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich musste das Buch einfach lesen, allein schon wegen des tollen Covers. Denn sind wir uns mal ehrlich. Wir haben hier einen richtigen Eyecatcher. Und wie ich es vorhergesehen habe, konnte mich auch die Geschichte so richtig packen. Es war einfach spuktastisch!

Wenn die Uhr Mitternacht schlägt, geht's rund im Pandoras Antiques. Bereits an ihrem ersten Ferientag, den Fanny bei ihrer Tante im Antiquitätenladen verbringt, bemerkt das junge Mädchen, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Erst piekst sie etwas beim Teetrinken in die Schulter, dann staubt die blitzeplank geputzte Truhe ihrer Tante wieder ein, in der Nacht poltert es im Laden, Fannys Süßigkeiten verschwinden und Tante Harriet verhält sich auch sehr merkwürdig. Fanny geht der Sache auf den Grund, denn sie ist sich sicher, dass sowohl ihre Tante, als auch ihre Adoptiveltern ihr etwas Bedeutendes verschweigen.

Das Geheimnis des Antiquitätenladens und was Fanny alles erlebt, müsst ihr natürlich selber herausfinden. Christina Wolff hat mich mit ihrem gespenstischen Abenteuer unglaublich an die Seiten gefesselt. Die Autorin hat den Antiquitätenladen in der Portobello Road mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet und mich mit wundervollen London-Vibes verzaubert. Zudem schreibt sie sehr bildhaft, herrlich locker und humorvoll.

Fanny ist eine tolle Protagonistin - neugierig, wissbegierig und sehr mutig. Und das muss sie auch sein im Pandoras Antiques. Aber auch die zahlreichen weiteren Charaktere wurden mit unglaublich viel Herzblut gestaltet. Von der chaotischen Tante Harriet über den schrulligen Kunsthändler Mr. Pennyhold bis hin zum sehr von sich selber überzeugten Plagegeist Alastair, welcher übrigens einer meiner Favoriten im gespenstischen Ensemble ist. Jetzt hab ich aber wahrscheinlich schon zu viel verraten, wobei ja eigentlich der Titel schon verrät, dass es ziemlich übernatürlich wird.

Christina Wolff hat mich Seite um Seite ins Staunen versetzt. Die Richtung, in die sich die Geschichte entwickelt hat, habe ich so überhaupt nicht kommen sehen. Und so wurde ich immer wieder neu überrascht. Ein weiterer Nebeneffekt war, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt alle Rätsel gelöst haben wollte. Da war die brennende Frage, wer Fannys leibliche Eltern wirklich sind und warum alle so ein Geheimnis daraus machen. Aber auch was der seltsame Kunsthändler Mr. Pennyhold im Schilde führt, der immer wieder in Harriets Laden auftaucht und ein beunruhigendes Interesse an der alten Truhe hat. Und was sind das für gefährliche Gestalten, die Fanny ständig vor dem Laden auflauern? Achja, ganz zu schweigen die Identität des Süßigkeitendiebes... Und was soll ich euch sagen! Die Auflösung hat mich einfach verblüfft. Dieses Ende habe ich nicht kommen sehen und ich bin einfach begeistert davon, weil es eben so unvorhersehbar ist. Bis es soweit ist, steht euch aber eine turbulente und mitreißende Geschichte bevor, die euch einmal quer durch London von der Tower Bridge, in den Buckingham Palace und andere faszinierende Orte führt. Am besten ihr überzeugt euch einfach selber von der Geschichte.

Fazit
Die Geister der Pandora Pickwick ist ein atmosphärisches, turbulentes, humorvolles und auch ein bisschen gruseliges Leseabenteuer mit London-Vibes. Ich hatte unglaublich viel Spaß mit Fanny, Alastair, Tante Harriet & Co. Christina Wolff hat eine spannende und gespenstische Geschichte mit vielen Wendungen und unvorhersehbaren Überraschungen zu Papier gebracht und mich unglaublich an die Seiten gefesselt.

Absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2021

Eine temporeiche Heldenreise mit tollen Protagonisten und einem genialen Magiesystem!

Die Legende des Zauberers
0

Die Legende des Zauberers ist eines jener Bücher, die ziemlich durchwachsene Bewertungen haben. Umso neugieriger war ich darauf. Und was soll ich sagen, mir hat die Geschichte von Zauberer Cororan Gray ...

Die Legende des Zauberers ist eines jener Bücher, die ziemlich durchwachsene Bewertungen haben. Umso neugieriger war ich darauf. Und was soll ich sagen, mir hat die Geschichte von Zauberer Cororan Gray und Tempelsklavin Brix sehr gut gefallen.

Breanna Teintze hat eine ganz tolle Art zu schreiben. Temporeich, sehr unkompliziert, flüssig, mit viel Humor und Sarkasmus erzählt die amerikanische Autorin von Zauberer Cororan Gray, der seinen Großvater aus der Gefangenschaft der Magierinquisition retten will, da sich dieser angeblich mit verbotener Nekromantie beschäftigt hat. Wo sein Großvater festgehalten wird, weiß Corcoran allerdings nicht. Er hat nur wage Hinweise, die den jungen Zauberer über ein paar Umwege in den Tempel eines ziemlich rachsüchtigen Gottes führen. An Grays Seite ist Tempelsklavin Brix, die auf der Flucht ist und durch einen glücklichen Zufall auf den Zauberer stößt. Brix hält zwar nichts von Magiern, kann Grays Hilfe aber doch ganz gut gebraucht. Eine Hand wäscht so zu sagen die andere.

Mich hat die rasante Heldenreise unglaublich gut unterhalten. Die Legende des Zauberers ist High Fantasy, die durch ihre großartigen Protagonisten lebt. Gray ist einfach nur cool. Ich mag den Zauberer, der es mit dem Gesetz nicht ganz so genau nimmt total gerne. Er trägt sein Herz am rechten Fleck, ist selbst aber nicht frei von Fehlern. Sein Humor und seine sarkastische Ader haben mich oft laut und herzhaft lachen lassen. Mit Sklavin Brix liefert sich Gray eine hitzige Wortschlacht nach der anderen. Die beiden sind wie Katz und Maus. Zwischen den Zeilen spürt man aber auch die Anziehung der beiden zueinander. Ich mochte die Dynamik zwischen Gray und Brix unglaublich gerne.

Das Genialste an der Geschichte ist aber das außergewöhnliche Magiesystem. Dieses basiert auf Runen. Jeder Zauberspruch muss vor dem Aussprechen erst geschrieben werden. Zudem hat jeder gewirkte Zauber seinen Preis. Die Magie ist wie Gift für den Anwender, weshalb sich manche Zauberer Sklaven halten, an die sie das Gift weiterleiten können. Gray ist in dieser Hinsicht aber anders. Er erträgt die körperlichen Schmerzen selber, was ihn umso sympathischer und liebenswerter macht. Ich finde übrigens, dass Gray ein sehr talentierter Zauberer ist. Warum im Klappentext von "mäßig begabt" die Rede ist, kann ich so gar nicht nachvollziehen. Dieser Umstand sollte einem nicht vom Lesen dieses Buches abhalten.

Mich konnte Die Legende des Zauberers von Anfang an fesseln, wollte ich doch unbedingt wissen wie die eher zum Scheitern verurteilte Mission von Gray ausgeht. Ich kann das Buch jedem Freund von leichter und unkomplizierter High Fantasy ans Herz legen.
Fazit
Manche Bücher brauchen kein großartiges, detailliertes Worldbuilding um gut zu sein. Und auch die Protagonisten müssen nicht immer wahnsinnig tiefgängig sein, solange ich ihre Handlungen nachvollziehen kann und sie mich unterhalten. Beides trifft auf Die Legende des Zauberers zu. Breanna Teintze hat eine spannende Heldenreise mit sympathischen Protagonisten und einem genialen Magiesystem zu Papier gebracht. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und freue mich schon auf Band 2.

Absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere