Buchwächter und Buchhelden
BookElements 1: Die Magie zwischen den ZeilenLin gehört einem geheimen Institut an, deren Mitglieder Nacht für Nacht auf Patrouille gehen, um die aus den Büchern herausgelesenen (Frau Funke lässt grüßen!) Protagonisten wieder in ihre Buchwelt zurückzuschicken. ...
Lin gehört einem geheimen Institut an, deren Mitglieder Nacht für Nacht auf Patrouille gehen, um die aus den Büchern herausgelesenen (Frau Funke lässt grüßen!) Protagonisten wieder in ihre Buchwelt zurückzuschicken. Dazu besitzen diese Mitglieder verschiedene Elemente, mit deren Hilfe sie sich verwandeln können. Jedes Team besteht aus einem Feuer-, einem Wasser-, einem Erde-, einem Luftelement (Lin zum Beispiel ist Letzteres). Normalerweise ist das ein relativ einfacher Job. Doch plötzlich ändert sich etwas, die herausgelesenen Buchgestalten werden intensiver und mit einem Mal steht auch jemand vor Lin, den sie selbst - unerlaubterweise - herausgelesen hat: Zac, der Held, in dessen Traumwelt sie sich flüchtete nachdem ihr realer Held Ric (man beachte die Originialität der Namen ^^) sie vor ein paar Jahren hat sitzenlassen. Und mit einem Schlag steht die reale Welt vor dem Untergang, denn das Buch, das Lin verbotenerweise ständig gelesen hat, ist der Schlüssel zur Vernichtung ihrer Welt und des Weiterlebens von Otherside (der Welt des Buches).
Ja, die Idee ist jetzt nicht die neueste, aber es gibt ja Beweise, dass das spannend umgesetzt werden kann. Das ist der Autorin nicht gelungen, konnte es gar nicht, denn ihre Konzentration lag nicht auf der Ausarbeitung ihrer Idee, sondern auf der Beziehung zwischen Lin, dem Luftelementar, und Ric, dem Feuerelementar. Dabei war sie sich nicht zu schade, wirklich jedes Klischee und Fettnäpfchen zu benutzen, das auf der Welt für Jugend-/Fantasybücher existiert. Lin ist eher unscheinbar, Ric der absolute Superheld, der nicht nur großkotzig, sondern auch unwiderstehlich ist. Dazu muss er natürlich auch übelst reich sein, anders kann ich mir nicht erklären, wie so ein junger Kerl mit einem Lamborghini herumheizen kann (und den unsympathischerweise ständig in Feuerwehreinfahrten parkt, denn er ist ja ein Drache, ein Feuerelement, der darf das). Das Wasserelement Coral (ja, diese Namen ...^^) ist die Sanftmütige (das ist ihr einziger Job) und Peter, der Baumumarmer, ist ständig schüchtern, starrt seine Füße an und wird jedes Mal rot, wenn er was sagen will. Lin ... ich weiß nicht, wo ich bei Lin anfangen soll. Sie muss Anfang 20 sein, benimmt sich aber meistens wie ein dreizehnjähriger Teenager, der zum ersten Mal verknallt ist. Wie oft ihr Herz hopste, Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzten oder ihr Magen hüpfte, habe ich irgendwann aufgehört zu zählen. Und das bei einem Kerl, der anfangs ein absolutes Ekel und ab der Hälfte der Supersoftie ist. Eine Charakterentwicklung findet auf keiner Ebene statt, es wird einfach so geschrieben. Nun denn, wem es gefällt?
Ich vergebe 1,5 Sterne, weil zumindest der Schluss spannend gestaltet war und die Autorin gar nicht so verkehrt mit Worten umgehen könnte, wenn sie denn wollte. Die Nachfolger werde ich allerdings nicht mehr lesen, weil mir der Romantikkitsch sonst vielleicht aus den Ohren herausquillt.