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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2023

Was würde Marie Curie tun?

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Dr. Bee Königswasser ist eine junge Neurowissenschaftlerin in einer Welt weißer Männer, die Frauen in der Wissenschaft noch immer nicht ernst nehmen. Bee lebt für ihre Forschung und Wissenschaft und ist ...

Dr. Bee Königswasser ist eine junge Neurowissenschaftlerin in einer Welt weißer Männer, die Frauen in der Wissenschaft noch immer nicht ernst nehmen. Bee lebt für ihre Forschung und Wissenschaft und ist deshalb völlig aus dem Häuschen, als ihr die Leitung eines neurotechnischen Programms angeboten wird. Leider hat die Sache einen Haken: Ihr Co-Leiter ist Levi Ward, der Mann, der ihr seit sechs Jahren das Leben schwer macht. Dabei ist er normalerweise nett und vor allem eine Augenweide. Aber Bee ist ohnehin nicht an Liebe interessiert, denn als Neurowissenschaftlerin weiß sie, dass Liebe flüchtig ist und eine Illusion ...

Ali Hazelwood und Jane Austen sind meiner Meinung nach die einzigen beiden Romance-Autorinnen, die mich echt fesseln und mitnehmen können. Das liegt daran, dass ihre Frauenbilder einfach stark, klug und schlagfertig sind und sich zu behaupten wissen. Ali bringt mit ihren Wissenschaftlerinnen noch mal ein interessantes Level rein, denn auch wenn ich meistens nicht verstehe, was ihre Heldinnen da forschen oder machen, so sind sie dennoch Leute wie du und ich. Worauf ich allerdings verzichten könnte, sind diese unfassbar perfekten Helden wie hier dieser Levi. Statur eines Footballstars, durchtrainiert, Einsteins Gehirn, Katzenliebhaber, einfach perfekt. Und die spicy Szenen müsste ich auch nicht haben oder würde einmal genügen. Ansonsten jedoch empfehle ich sowohl dieses als auch das erste Buch der Autorin als perfekte Wohlfühllektüre.

Veröffentlicht am 01.05.2023

Unter Feinden

Fünf Winter
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Winter 1941, Honolulu. Ein grausamer Doppelmord beschäftigt Detective Joe McGrady vom HPD. Der Neffe eines hochrangigen Generals und dessen Freundin, ein junges, japanisches Mädchen, wurden furchtbar gefoltert ...

Winter 1941, Honolulu. Ein grausamer Doppelmord beschäftigt Detective Joe McGrady vom HPD. Der Neffe eines hochrangigen Generals und dessen Freundin, ein junges, japanisches Mädchen, wurden furchtbar gefoltert und umgebracht. Die Spur des Mörders führt McGrady bis nach Hongkong - genau zu der Zeit, als dort die Japaner einfallen. Er wird nach Japan verschleppt und in ein Strafgefangenenlager gesteckt, wo ihm als mutmaßlichen amerikanischen Spion der Tod droht. Der Diplomat Takahashi Kansei und dessen Tochter retten und verstecken ihn bis Kriegsende. Dank Takahashi kehrt Joe mit neuen Erkenntnissen nach Honolulu zurück und macht erneut Jagd auf den Mörder; dieses Mal als Privatdetektiv.

Das (Hör)Buch fängt mega atmosphärisch an und wird durch die Stimme des Sprechers auch bis zum Schluss getragen. Solange die Ermittlungen in Honolulu laufen, sind sie richtig spannend. Die Zeit wird gut eingefangen und als Hörende weiß man ja auch, dass bald Pearl Harbor fällig ist und steht daher permanent unter Spannung. Auch als es McGrady nach Hongkong verschlägt und er dort gefangenen genommen wird, ist es noch spannend. Doch die gesamte Versteckzeit in Japan ist einfach zu langatmig, zumal es da natürlich mit dem Fall selbst nicht weitergeht. Außerdem hätte ich auf die Liebesgeschichte sehr gern verzichten können, zumal die mir auch das gesamte Ende versaut hat, welches für meine Begriffe so was von unnötig war. Als es dann endlich wieder auf die Spur des Mörders ging, wurde es kurzzeitig wieder spannend, der Showdown jedoch zu einfach und leicht abgehandelt und unwahrscheinlich. Alles in allem hätte eine Straffung dem Buch durchaus gutgetan, denn so konnte sich der Autor nicht richtig entscheiden, ob er lieber einen historischen Krimi oder ein historisches Drama schreiben möchte: beide Genres konnten durch das Vermischen nur verlieren.

Veröffentlicht am 01.05.2023

30 Tage

Going Zero
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FUSION heißt das Programm, mit dem das Medium-Imperium des Privatmannes Cy Baxter und die CIA die Überwachung der USA auf ein ganz neues Level bringen wollen. Dazu führen sie einen 30-tägigen Betaversuch ...

FUSION heißt das Programm, mit dem das Medium-Imperium des Privatmannes Cy Baxter und die CIA die Überwachung der USA auf ein ganz neues Level bringen wollen. Dazu führen sie einen 30-tägigen Betaversuch durch: 10 willkürlich ausgesuchte Testpersonen, fünf "normale" Bürger und fünf "Profis" sollen versuchen, sich zu verstecken vor all den Kameras, Drohnen, jeglicher Überwachung. Doch Fusion ist keine normale Überwachung: Es werden sogar die Profile der Testpersonen erstellt, Logarithmen sagen ihre Handlungen und Gedanken voraus. Eigentlich sollte es keine Chance für einen einzelnen geben, sich dem Zugriff zu entziehen. Und dennoch gelingt es der einfachen Bibliothekarin Kaithlin immer wieder. Sollte sie wirklich die 30 Tage durchhalten und das Preisgeld von 3 Millionen Dollar einstreichen? Doch ihr geht es noch um etwas ganz anderes ...

Eigentlich bin ich so gar kein Fan solcher Romane, wo es um Überwachungsstaat und Schöne neue Welt geht. Doch hier hatte mich bereits die Leseprobe auf vorablesen völlig gefesselt. Man merkt, dass der Autor aus dem Drehbuchbereich kommt. Er schafft es, die Spannung fast durchgängig oben zu halten und ich habe auch die ganze Zeit überlegt, was ich tun, wie ich vorgehen würde. Spannende Sache! Es gibt manchmal ein paar zu viele glückliche Zufälle für die fliehende Bibliothekarin, aber es war trotzdem gutes Popcornkino und vor allem eine ordentliche Kritik an jeglicher Art von Überwachung, ob sie jetzt in den Händen der Behörden oder Privatunternehmen liegt. Könnte ich mir tatsächlich sehr gut als Film oder Netflixserie vorstellen.

Veröffentlicht am 30.04.2023

Zeitverschwendung für Anfänger

Stealing Infinity
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Seit ihr Vater verschwunden ist, lebt die einstmals beliebte Schülerin Natasha Clarke auf der falschen Seite der Stadt und befindet sich damit auch am unteren Ende der Highschoolrangordnung. Nur ihr bester ...

Seit ihr Vater verschwunden ist, lebt die einstmals beliebte Schülerin Natasha Clarke auf der falschen Seite der Stadt und befindet sich damit auch am unteren Ende der Highschoolrangordnung. Nur ihr bester Freund Matt und die von allen bewunderte neue Schülerin Elodie hängen mit ihr ab. Als Elodie Natasha eines Tages mit in einen angesagten Club nimmt, passieren ihr merkwürdige Dinge, die sie auf Drogen zurückführt. Als sie dann selbst wegen angeblich geklauter Sachen von der Schule geworfen werden soll, tritt plötzlich der schönste Junge der Welt auf sie zu und bietet ihr einen Platz an der Grey Wolf Academy an. Und dort stehen seltsame Fächer auf dem Lehrplan, unter anderem Schwertkampf, Geschichte und Stehlen.

Tja. Ich sag's mal so: Hätte cool werden können. War es aber nicht. Das liegt daran, dass die Autorin nicht nur Länge und Abbruchkante ihrer Kapitel würfelt, die immer wieder gefühlt mitten in der Szene enden und im neuen Kapitel dann nahtlos weitergehen, sondern auch ihre Charaktere und Szenen von einem Zufallsgenerator erstellen lässt. Alles geschieht hier ohne Sinn und Verstand. Anhand eines komischen Tests entscheidet der Dark Dumbledore der Dark Academy, wer bei ihm mitspielen darf. Unterricht gibt es auf seltsame Art und Weise, bei dem man nichts lernen kann. Ist allerdings auch völlig egal, weil Natasha eh nichts hinterfragt. Hauptsache, die Markenklamotten stimmen, dann ist der Rest auch ganz okay. Oh, und natürlich das Loveinterest. Der ist nicht einfach nur hübsch, gut aussehend oder schön. Nein. Der ist ABSURD schön. Oder ABARTIG schön. Oder unglaublich schön. Außerdem ist er schön. Und schön. Und schön ist er auch noch. Damit man aber zwischen Natashas Klamottenhysterie und dem absurd schönen Typen nicht allzu gelangweilt wird, gibt es noch die typische Highschool-Zicken-Ex, die sich halt so aufführt, wie man das aus jedem anderen Highschoolzickendrama kennt. Zwischendrin gibt's diverse Test, die keinen Sinn ergeben, diverse Missionen, die genauso wenig sinnvoll sind und die Beteuerungen aller, wie tough und cool Natasha ist. Kleiner Spoiler: ist sie nicht.

Bye, bye, Grey Wolf Academy. Was für eine Zeitverschwendung. 1.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 24.04.2023

Du bist die Story

Die Geister von New York
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Lionel Page ist ein Reporter, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Scharlatane, Möchtegernmagier und Geisterseher zu enttarnen. Es ist ihm ein Bedürfnis, seit er als Kind einem Massaker entkommen ...

Lionel Page ist ein Reporter, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Scharlatane, Möchtegernmagier und Geisterseher zu enttarnen. Es ist ihm ein Bedürfnis, seit er als Kind einem Massaker entkommen ist, als angeblich jemand einen Hexenzirkel abgeschlachtet hat. Doch als er von einer geheimnisvollen Frau namens Regina Dunkle damit beauftragt wird, ein verschollenes Manuskript von Edgar Allen Poe zu finden, ändert sich sein ganzes Leben. In New York wird er mit Magie, dunklen Mächten und lebensgefährlichen Situationen konfrontiert. Doch während er sich mit menschenfressenden Ghulen, Geistern und Todeszaubern herumschlägt, findet er nicht nur die Liebe, sondern auch Antworten auf jahrzehntelang verschüttete Fragen.

Eigentlich hätte das richtig großes Kino werden können, die Zutaten waren alle vorhanden. Mir haben sowohl die Idee als auch das Personal meistens gefallen. Allerdings war das Buch zu lang gezogen, es hätte zwischendurch ganz schöne Hänger. Und ich hätte auch gern auf die pseudophilosophischen Ergüsse bezüglich vegetarischer Ernährung verzichten können. Tu es (finde ich gut!) oder lass es (mir doch egal), aber texte nicht die LeserInnen mit irgendwelchen magischen Erklärungen zu. Dazu kam, dass mich gerade der Oberschurke wieder und wieder enttäuscht hat. Er hatte nicht mal eine wirkliche Agenda. Böses zu tun um Böses zu tun ist für mich echt kein Grund mehr, einen auf Oberschurken zu machen. Und dass er bei all seiner Macht immer seine Feinde laufen ließ: unlogisch. Völlig unlogisch. Auch der Schluss hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen. So kann ich zwar sagen, dass ich das Buch nicht ungern gelesen habe, mir jedoch mehr Stringenz, Logik und Straffung gewünscht hätte. Ich werde wohl Teil 2 nicht mehr lesen. 3.5/5 Punkten.