Profilbild von Athene1989

Athene1989

Lesejury Star
online

Athene1989 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Athene1989 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2023

Anstrengende Protagonistin, die immer nur diskutiert

Palast der Lügen 2: Ewig ist nicht unendlich
0

„Palast der Lügen – Ewig ist nicht unendlich“ von Emily Bold ist der zweite und finale Teil der Palast der Lügen-Reihe. Ich hatte kurz vorher den ersten Band gelesen, sodass meine Erinnerungen noch sehr ...

„Palast der Lügen – Ewig ist nicht unendlich“ von Emily Bold ist der zweite und finale Teil der Palast der Lügen-Reihe. Ich hatte kurz vorher den ersten Band gelesen, sodass meine Erinnerungen noch sehr frisch waren und ich war vom Auftakt sehr begeistert, sodass ich wirklich gespannt auf diesen Teil war.
Nachdem Sophie zurück in ihrer Gegenwart gelandet ist, sollen Valentin und Elian noch weiter zurück in der Zeit reisen, um herauszufinden, wer die Familie des Teufels von Paris ermordet hat. Allerdings wird Elian vergiftet, sodass Sophie wieder im Paris 1688 landet und mit Valentin den Auftrag erledigt. Dabei wollen sie gleichzeitig herausfinden, wer der Teufel überhaupt ist, um ihn aufzuhalten.
Das Buch geht also nahtlos weiter, was ich auch gut fand. Allerdings ging das erste Drittel recht schleppend voran. Es ist nicht wirklich etwas passiert und es nahm keine Fahrt auf. Dazu kam, dass ich von Sophie nur noch genervt war. So war ihre Art im ersten Buch noch recht unterhaltsam und erfrischend, war sie hier sehr anstrengend. Andauernd wollte sie alles nach ihrer Art machen, hat alles diskutieren wollen, selbst wenn sie beide gerade umgeben von vielen Menschen waren, in einer Zeit wo Frauen einfach nichts zu sagen haben und sie beide mitten in einer wichtigen Mission waren und es eine gute Chance war, ihrem Ziel näher zu kommen. Aber nein, Sophie muss erst einmal Stundenlang diskutieren, weil Valentin für sie entschieden hat, weil die Situation gerade einfach perfekt dafür war und sie es nicht einsah. Und so ging es die ganze Zeit. Sie hat absolut nichts dazu gelernt und wollte immer nur ihren Kopf durchbringen, egal welche Konsequenzen es gab und obwohl es jedes Mal eine gute Idee war. Aber nein, es war ja nicht ihre Idee, also redet sie erst einmal dagegen, egal wer das alles hört. Dazu kommt, dass der Leser ziemlich im Dunkeln gelassen wird, wie der Teufel überhaupt zu seiner Macht gekommen ist. Wie kann er Leute durch die Zeit schicken? Wie kann er die Blutschuld einfordern? Etc. Die ganzen Fragen rund um den Teufel und seine Kräfte werden überhaupt nicht beantwortet und das finde ich sehr ungenügend. Das gehört zu der Geschichte dazu und für mich hat sich das Buch dadurch unvollständig angefühlt. Es blieb so viel ungeklärt. Die Mörder der Familie des Teufels wurden weder angeklagt noch sonst wie belangt, obwohl diese Familie sogar noch in den Büchern vorgekommen ist, was mich dann auch noch gewundert hatte. Da lässt man eine ganze Familie kaltblütig ermorden und dann findet man heraus, wer es war und es passiert einfach nichts. Die Lösung, was mit dem Teufel am Ende passiert, fand ich hingegen echt super, ansonsten war ich vom Ende sehr enttäuscht. Allgemein war ich mit dem Buch recht unzufrieden, gerade weil mich der erste Band so begeistert hatte. Daher kann ich dem Buch nur drei gutgemeinte Sterne geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2023

Gute Idee, die mich aber nicht mitreißen konnte

Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
0

„Twisted Fate – Wenn Magie erwacht“ von Bianca Iosivoni hat sich für mich sehr spannend angehört, da ich Romantasy liebe, vor allem, wenn es gleich zwei Loveinterests gibt, wie es hier mit Jax und Nate ...

„Twisted Fate – Wenn Magie erwacht“ von Bianca Iosivoni hat sich für mich sehr spannend angehört, da ich Romantasy liebe, vor allem, wenn es gleich zwei Loveinterests gibt, wie es hier mit Jax und Nate der Fall ist.
Faith ist mit ihrem Bruder Levi immer sehr viel umgezogen. Nun hoffen sie, dass sie in Dundee länger bleiben und ein Leben aufbauen können, denn dort fangen beide an, zu studieren. Doch beide haben ein Geheimnis: Sie haben Kräfte. Während Faith sich selbst und ihren Bruder heilen kann, kann er Telekinese. Doch dies ist streng geheim und der Grund dafür, dass sie immer wieder umgezogen sind, denn Dämonen jagen sie. Doch das ist nicht Faiths einziges Problem. Denn plötzlich steht Nate, ein Freund aus Kindertagen, vor ihr, und auch Jax, mit dem sie in einem Pub zusammenarbeitet, bringt ihr Blut zum Kochen.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und manche konnten mich mitreißen und einige waren zwar gut, aber fühlten sich manchmal etwas langatmig an oder konnten mich nicht ganz mitnehmen. Daher war ich sehr gespannt, wie dieses hier werden würde und ich muss gestehen, dass ich ein wenig hin und her gerissen bin. Es gab echt gute Elemente und Abschnitte und dann wieder Szenen, die ich nicht passend fand oder gar völlig fehl am Platz wirkten. Teilweise war ich dann sogar gelangweilt, obwohl immer irgendwas passierte. Aber vieles ergab für mich keinen Sinn, die Gründe waren für mich aus den Fingern gesaugt und ich dachte mir oft nur „Aha…“, als ob die Autorin sich eine einfache Lösung gesucht hätte, aber für mich war es zu einfach und irgendwie schon ein wenig lahm. Am Anfang gab es recht wenig Charaktere, aber nach und nach kamen mehr dazu aufgrund der Entwicklung der Story und jede Person war sehr unterschiedlich gestaltet, was ich gut fand. Besonders gut hat mit Jax gefallen, da er zwar auf den ersten Blick ein wenig arrogant rüberkommt mit seiner flirtenden Art, aber ich mochte seine Wortgefechte mit Faith sehr gerne. Die waren immer sehr erheiternd. Außerdem fand ich seine Hintergrundgeschichte sehr gerne, auch wenn einiges immer noch nicht erzählt wurde. Levi kommt sehr beschützend rüber, wenn es um Faith geht, was manchmal arg extrem war. Sicherlich konnte ich das verstehen, nach allem was beide durchgemacht haben, aber ich fand es als Leser manchmal ein wenig nervig. Faith hat manchmal gedacht sie wäre unbesiegbar aufgrund ihrer Heilkräfte, weswegen sie immer dachte sie sei sowas wie Supergirl oder irgendwas in dieser Richtung und sie wäre zu allem bereit. Manchmal ein wenig zu viel, auch wenn ich sie ansonsten gerne mochte.
Die Story konnte mich nicht wirklich mitreißen, auch wenn es gute Momente gab. Am besten haben mir die Szenen zwischen Faith und Jax gefallen, die aber erst wirklich ab der Hälfte des Buches kamen, vorher war er fast gar nicht präsent, was ich sehr schade fand. Er kam im ersten Teil vielleicht drei Mal kurz vor, was viel zu wenig war. Aber der Fokus wurde auf den Orden gelegt, der Dämonen jagt und in dem der Vater von Faith und Levi sehr lange aktiv war, ebenso wie die Kräfte der beiden und auf Nate. Fand ich ein wenig schade. Ich gebe dem Buch gut gemeinte drei Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2023

Absolutes Highlight und klare Empfehlung

Fourth Wing – Flammengeküsst
0

„Fourth Wing – Flammengeküsst“ von Rebecca Yarros hat mich vor allem angesprochen, weil ich Drachen liebe. Ich sammel Drachenfiguren, liebe Stofftiere, die wie Drachen aussehen, gucke gerne Filme und Serien, ...

„Fourth Wing – Flammengeküsst“ von Rebecca Yarros hat mich vor allem angesprochen, weil ich Drachen liebe. Ich sammel Drachenfiguren, liebe Stofftiere, die wie Drachen aussehen, gucke gerne Filme und Serien, in denen diese Fabelwesen vorkommen und daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Dass es sich dabei noch um eine Romantasy handelt, hat es noch spannender für mich gemacht, da dies mein liebstes Genre ist. Als ich das Buch dann schon in der Hand hatte, war ich verliebt, auch wenn mich die dicke leicht abgeschreckt hatte. Aber wenn man den Schutzumschlag abmacht, dann ist das Buchcover mit einer Drachenhaut überdeckt und ein Auge sieht einen an. Dazu dann noch der farbige Buchschnitt. Einfach hammer. Gut, die 768 Seiten haben meine Euphorie ein wenig gedämpft, aber das hat zum Glück nicht lange gehalten, denn schon ab der ersten Seite hat mich das Buch absolut gefesselt und das ist auch bis zur letzten so geblieben, dass ich mir gewünscht hätte, das Buch hätte noch mehr Seiten gehabt.
Der Leser begleitet Violet Sorrengail bei ihrem Kampf eine Reiterin zu werden, obwohl sie von ihrem Vater jahrelang darauf vorbereitet wurde, eine Schriftgelehrtin zu werden. Doch ihre Mutter, die Generalin, hat andere Pläne, sodass Violet nur ein halbes Jahr Training hatte für das, worauf andere ihr Leben lang vorbereitet wurden, denn nur etwa die Hälfte der Anwärter überleben das erste Ausbildungsjahr. Ihr ist bewusst, dass viele sie aufgrund ihrer Herkunft tot sehen wollen. Erst recht Xaden, der mächtigste und skrupelloseste Geschwaderführer, und ausgerechnet ihm wird Violet zugeteilt.
Es war faszinierend, diese Welt kennenzulernen, gerade aus der Sicht von Violet, denn zwar kennt sie das Leben der Reiter durch ihre Mutter und Geschwister, allerdings hatte sie durch ihren Vater immer eine gewisse Distanz gehabt. Doch nun ist sie mitten drin und sie ist für dieses Leben nicht gemacht. Sie ist zierlich und ziemlich zerbrechlich. Sie bekommt schnell blaue Flecken, bricht sich irgendwas oder zieht sich sonstige Verletzungen zu und ist somit überhaupt nicht als Reiterin geeignet und das weiß sie nur zu gut. Aber mit der Zeit verwandelt sie sich immer mehr und entwickelt Biss. Sie schließt Freundschaften, obwohl ihre Schwester Mira sie davor gewarnt hatte, und sie sieht das Reiterquartier immer mehr als Zuhause an. Sie sucht Lösungen für ihre Probleme und versteckt sich nicht. Ich finde sie macht eine tolle Entwicklung. Aus ihrer Sicht sind auch alle Kapitel geschrieben, bis auf eine Ausnahme. Xaden ist ein interessanter Charakter. Er ist als Rebellenkind gebrandmarkt, denn sein Vater hat die damalige Rebellion angeführt und wurde von Violets Mutter hingerichtet. Er wirkt sehr düster und geheimnisvoll, in sich gekehrt und kalt. Ich mochte ihn aber sehr schnell sehr gerne, was vor allem daran lag, dass er und Violet eine besondere Chemie hatten. Immer wenn beide miteinander geredet haben, musste ich schmunzeln. Die beiden haben sich so viel an den Kopf geworfen, dass es wirklich sehr unterhaltsam wurde. Natürlich war Violet gerade am Anfang immer vorsichtig, weil sie geglaubt hat, dass er sie jetzt umbringen würde, aber die Kabbeleien fingen recht früh an und ich habe jede davon geliebt. Noch unterhaltsamer wurde es später nur noch mit dem Drachen, aber da möchte ich nicht zu viel verraten. Aber es wurde immer sehr unterhaltsam, sodass ich immer zwischendurch schmunzeln oder gar lachen musste. Sicherlich gab es auch paar ernste Themen, alleine wegen den Hinrichtungen der Rebellen oder weil die Kadetten versucht haben, sich gegenseitig zu töten – meistens auch mit Erfolg, aber dennoch war es die meiste Zeit sehr unterhaltsam.
Es gab auch sehr tolle Nebencharaktere, wie zum Beispiel Rhiannon, die zu Violets bester Freundin wurde, oder Liam, der ebenfalls ein Rebellenkind ist. Natürlich gab es auch Charaktere, die einem von Anfang an unsympathisch waren, aber die gehören gerade bei solchen Büchern auch dazu. Aber egal um wen es sich handelt, die Autorin hat alle wirklich sehr gut getroffen und jeder einzelne war sehr facettenreich. Auch die Story lief in einem guten Tempo vor sich hin. Es wurde nie langweilig. Die Zeit verging immer genau richtig. Anfangs natürlich recht langsam, weil sich Violet erst einleben musste, ehe es kleinere Zeitsprünge gab, in dem der Leser dann ihre Entwicklung mehr zu spüren bekam. Aber es hat in meinen Augen immer sehr gut gepasst. Die Story selbst hat mir auch sehr gut gefallen. Der Fokus lag erst einmal ganz klar auf Violets Entwicklungen und das Kennenlernen der Charaktere, ehe allmählich alles aufgebaut wird, immerhin wird es ja mehr Bände geben. Ich fand das alles sehr gut gelöst und ich konnte von dem Buch einfach nicht genug bekommen. Für mich war es einfach ein absolutes Highlight und eine absolute Empfehlung, selbst wenn man Drachen nicht so liebt, wie ich es tue. Aber alleine die ganze Welt drum herum, der Humor, die ganzen Charaktere, die Story, all das lohnt sich einfach. Daher gebe ich dem Buch fünf Sterne. Ich würde mehr geben, wenn ich könnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2023

Leckere Rezepte, die gut nachzukochen sind

Sommerküche
0

„Sommerküche“ von Dr. Oetker Verlag sieht auf den ersten Blick erst einmal sehr hochwertig aus und bietet mit über 80 Rezepten ordentlich Abwechslung. Als erstes kommen allerdings erst einmal allgemeine ...

„Sommerküche“ von Dr. Oetker Verlag sieht auf den ersten Blick erst einmal sehr hochwertig aus und bietet mit über 80 Rezepten ordentlich Abwechslung. Als erstes kommen allerdings erst einmal allgemeine Hinweise, ehe es Ratschläge für den Sommer gibt, zum Beispiel dass man genug Flüssigkeit trinken oder man frische Lebensmittel schnell nach Hause bringen sollte. Dann kommen aber auch schon die Rezepte, die in die Kategorien „Für Picknick und Büro“, „Rund ums Grillen“, „Erfrischung pur“, „Für laue Abende“ und „Die kühlen Süßen“ aufgeteilt sind.
In „Für Picknick und Büro“ sind leichte Rezepte vorhanden, die, wie der Name der Kategorie schon sagt, für die Arbeit oder ein schönes sommerliches Picknick geeignet sind. So gibt es zum Beispiel Salate, Dips, aber auch kleine Küchlein in Gläser oder Frittata. „Rund ums Grillen“ hat alle möglichen Gerichte rund ums Grillen, sogar Schokoküchlein mit einem flüssigen Kern, aber natürlich auch Klassiker wie Chicken Wings, Spareribs, aber auch vegetarische Alternativen wie Auberginenfächer und Süßkartoffeln mit dazugehörigen Dips. Bei „Erfrischung pur“ geht es zum Beispiel um Limonaden oder Milchshakes. „Für laue Abende“ ist die Kategorie für ein gemütliches Beisammensein mit Sattmacher-Salaten, Pasta- oder Ofengerichten, wie zum Beispiel ein Ceasar-Salat oder Zucchini-Cannelloni mit Zwiebelsauce. „Die kühlen Süßen“ beinhaltet natürlich erfrischende Nachspeisen, wie eine leckere Zitronencreme oder auch bunte Erdbeerspieße.
Die Rezepte selbst sind sehr verständlich geschrieben, sodass sie leicht umzusetzen sind und selbst Leute, die keine Kochprofis sind, sondern noch mehr Anfänger sind, sich an diese heranwagen können. Einige Rezepte haben natürlich einen größeren zeitlichen Aufwand als andere und auch wenn ich nur ein paar ausprobiert habe, auch weil mir nicht alle Rezepte zusagen, aber das geht mir selten so in einem Kochbuch, so hatte ich mit keinem irgendwelche Probleme.
Die Milchshakes kann ich sogar extrem empfehlen. Dort gibt es mehrere Variationen: Erdbeere, Banane und Vanille. Und eigentlich bin ich totaler Erdbeerfan und Banane ist nicht so mein Ding, aber komischerweise liebe ich den mit Banane wirklich sehr, sodass ich mir den sehr regelmäßig mache. Meistens auch eine größere Portion und lasse den über Nacht im Kühlschrank stehen. Dann dicken die etwas nach und ich muss dann etwas Milch nachgießen, aber sie schmecken auch danach noch wirklich gut. Die Brokkolisuppe mit Tortellini und Schinken, wobei ich hier Geflügelkochschinken nehme, ist auch sehr schmackhaft, sättigt nur extrem, wodurch man auch eine geringere Menge nehmen kann, aber ich denke, das wird jeder für sich merken, wie viel er von jedem Rezept wirklich braucht, weil doch jeder Mensch sehr unterschiedlich ist. Es gab auch ein zwei Rezepte, die gut waren, wo ich aber weiß, dass ich beim nächsten Nachkochen etwas weglassen oder verändern werde, aber es sind wirklich hervorragende Rezepte drin. Daher gebe ich dem Kochbuch vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 31.05.2023

Ich wollte das Buch immer wieder abbrechen

Der schönste Zufall meines Lebens
0

„Der schönste Zufall meines Lebens“ von Laura Jane Williams klang vom Klapptext her sehr gut, aber als ich das Buch gelesen habe, habe ich schnell gemerkt, dass er sehr irreführend ist. Denn der Klapptext ...

„Der schönste Zufall meines Lebens“ von Laura Jane Williams klang vom Klapptext her sehr gut, aber als ich das Buch gelesen habe, habe ich schnell gemerkt, dass er sehr irreführend ist. Denn der Klapptext lautet wie folgt:
Nichts wünscht sich die 30-jährige Londonerin Penny Bridge mehr, als Mutter zu werden – vielleicht auch, weil sie ihre eigene Mutter schon früh verloren hat. Doch mit der Liebe hat Penny einfach kein Glück. Das ändert sich auch nicht, als ihr der Zufall gleich mehrmals den Traummann Francesco vor die Nase stellt. Denn kurz darauf muss Penny aus London nach Derbyshire ziehen, um sich um den Pub ihres erkrankten Onkels zu kümmern. Zu ihrer eigenen Überraschung genießt sie es, sich um das Team zu kümmern, zu kochen und den Pub-Besuchern leckere neue Gerichte zu servieren. Dass die Arbeit sie nur zu gut von ihren Gedanken an Francesco ablenkt, gibt sie nur heimlich zu. Als plötzlich zwei weitere wundervolle Männer in Pennys Leben treten, ist das Gefühlschaos perfekt. Doch auch Francesco kann Penny nicht vergessen und steht eines Tages bei ihr vor Tür – er hat seinen Job als Koch in London gekündigt und bietet ihr an, sie im Pub zu unterstützen. Was nun? Wie viele Herzen kann eine Frau verschenken? Und was, wenn keiner der drei der Richtige ist, um Pennys größten Wunsch zu erfüllen?
In dem Klapptext stimmt so einiges nicht. Das größte Manko: Penny selbst kann keine Kinder bekommen. Beziehungsweise sie könnte es schon, es wäre aber ein sehr großes gesundheitliches Risiko, da sie Krebs hatte und Tabletten nehmen muss, die sie schon in die Menopause gebracht haben. Daher hat sie vor der Chemotherapie Eier entnommen und diese künstlich befruchten lassen. Sie braucht also nur eine Leihmutter. Dies wollte sie angehen, BEVOR sie Francesco getroffen hatte, doch kaum trat er in ihr Leben, hat sie ihren Wunsch irgendwie völlig vergessen und hintenangestellt. Also braucht sie keinen Mann, der ihr diesen Wunsch erfüllen muss, wie der Klapptext suggeriert. Es klingt auch so, als ob Francesco sie mit seinem Besuch beim Pub überrascht und wegen ihr seinen Job gekündigt hatte. Aber nein. Außerdem ist sie in dem Pub nicht so glücklich, wie es klingt. Ja, sie mag das Team und liebt das Kochen, aber sie vermisst ihre Heimat London und sie hat diesen Job nur angenommen, weil sie das Gefühl hat ihrem Onkel etwas schuldig zu sein. Und die zwei anderen wundervollen Männer? Ja, den einen findet sie erst total schrecklich und widerte sie sogar an, wortwörtlich, nur um ihm in der Männertoilette einen runterzuholen. Was stimmt da bitte nicht? Ich musste mich echt durch das Buch quälen, ich war so oft kurz davor, das Buch abzubrechen. Ich kann mir aber denken, dass da sehr viel Arbeit und Herzblut drinsteckt, also habe ich mich durchgequält und dann kommen solche Szenen, wo sie jemanden wirklich widerlich findet und ihm einen runterholt. Klar… Francesco kam erst total nett rüber und später, als er ihr dann nach Derbyshire gefolgt ist, hat er sich wie ein Arsch benommen. Er hat auch gefühlt mehrere Frauen gehabt und Penny dann aber indirekt als Schlampe betitelt, weil sie mit zwei Kerlen etwas hatte, nachdem mit ihm Schluss war. Dann beschimpft er sie noch extrem, benimmt sich dann wie ein beleidigtes Kleinkind und haut ab, redet nicht mit ihr, um dann einige Zeit später zufällig mit ihr zusammenzustoßen, wo er dann plötzlich kleinlaut ist und dann ist ja auch schon alles vergeben und vergessen. Und dabei hat er sich nicht das erste Mal wie ein Arschloch benommen. Aber bei ihm ist es ja okay, weil er sieht gut aus und sie liebt ihn ja…. Außerdem will sie eine Feministin sein. Aber eine Feministin kann ja keine Kinder wollen. Solche Kommentare gab es dann auch im Buch.
Penny selbst war auch sehr anstrengend. Andauernd hat sie rumgejammert, dass sie nicht liebenswert ist, weil ihr Vater ja abgehauen ist, als ihre Mutter damals Krebs bekommen hat. Ihr Freund ist damals auch gegangen, als sie erfahren hat, dass sie ebenfalls erkrankt ist. Also keiner hat sie lieb und sie ist ja nichts wert. Diese Gefühle kamen immer rüber, aber nie von welchem Mann sie nun was will. Das war absolut undurchsichtig. Sie hat zwar mit allen Sex, mag die Personen, aber sonst wird der Leser total im Dunkeln gelassen. Gedanken und Gefühle kommen null rüber. Außer was das Sexleben angeht, denn das wird immer lang und breit mit allen diskutiert. Erst mit ihrer Schwester und ihrer besten Freundin Sharon und später mit ihrer Schwester und Charlie, der im Pub arbeitet und irgendwie auch zu sowas wie ihrem besten Freund wurde, wobei Charlie kein er oder sie war, sondern ein „they“. Immer wurde diskutiert ob der Sex gut oder schlecht war, wie das Durchhaltevermögen war, usw. Und ich dachte mir nur, dass das doch echt nicht sein kann. Dass man das mit der besten Freundin beredet okay. Aber mit allen? Denn Penny hat nicht wirklich Freunde, das waren dann wirklich schon alle, die sie hatte und mit denen hat sie über alle ihre Liebhaber geredet. Das hat mich auch nur den Kopf schütteln lassen. Dann gab es im Buch noch hunderte von Logikfehlern. Sei es Kleinigkeiten wie, dass sie in der einen Sekunde von einer Rosinenschnecke abbiss, nur um drei Sätze weiter in ein zweites Croissant biss. Das erste war kein Croissant, sondern eine Rosinenschnecke. Dann gab es größere Fehler wie Zeitfehler. So hieß es, dass zwischen dem ersten Treffen von Penny und Francesco, wo er ihr seine Handynummer gegeben hat, und deren zweitem zufälligen Treffen, bei dem sie sich eben nicht gemeldet hatte, nur zwei Wochen vergangen waren. Und später wurde immer von einem ganzen Monat geredet. Das sind doch zeitliche Unterschiede. Und solche Fehler kamen sehr häufig vor und die stören mich extrem beim Lesen.
Das Buch war für mich eine völlige Katastrophe. Sei es von den Charakteren, von der Story, als auch von den ganzen Fehlern, die drin waren. Das Buch wird als humorvolle Liebesgeschichte beschrieben, aber humorvoll war da absolut gar nichts. Stattdessen kam auch oft „Verpiss dich“, „Bitch“ oder sonst was vor, auch wenn es immer als Spaß zwischen Freunden gemeint war. Ich kann dem Buch nur einen einzigen Stern geben. Es war absolut gar nichts.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere