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AuroraPolar

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2023

Überragend!

Ich bin viele
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Ich bin viele von Dennis E. Taylor ist der Auftakt einer Science Fiction-Reihe.

Bob ist ein erfolgreicher Ingenieur im 21. Jahrhundert und beschließt, dass er nach seinem Tod eingefroren und zu gegebener ...

Ich bin viele von Dennis E. Taylor ist der Auftakt einer Science Fiction-Reihe.

Bob ist ein erfolgreicher Ingenieur im 21. Jahrhundert und beschließt, dass er nach seinem Tod eingefroren und zu gegebener Zeit und mit den entsprechenden technologischen Möglichkeiten wiedererweckt werden soll. Bereits kurz darauf stirbt er und wacht auf. Er wacht 130 Jahre später auf. Nicht als Mensch, sondern als Computerprogramm. Mittlerweile ist das 22. Jahrhundert im vollen Gang und die Staatengebilde liefern sich einen Wettlauf um die Kolonisierung des Weltraums. Und Bob soll für FAITH das Weltraum erkunden. Mit ungeahnte Folgen...

Gleich vorweg: das Buch ist wirklich überragend. Ich bin so fasziniert von der Idee. Bob hat ein eigenes Bewusstsein und entwickelt sich fortwährend weiter. Der Titel deutet es an. Bob reproduziert sich und mit jeder neuen Kohorte kommen neue Bobs ins Universum. Jede eine einzigartige Kopie des Originals. Es ist wirklich eine Kunst, aus einem Grundcharakter so viele Persönlichkeiten zu schaffen. Der Schreibstil und Humor des Autoren sind ebenfalls sehr gelungen. Die Handlung ist spannend und unglaublich vielseitig. Besonders als die Bobs ausschwärmen und auf eigene Missionen gehen, entfalten sich viele interessante Handlungsstränge. Ich bin wirklich begeistert und gespannt wie sich das Bobiversum weiterentwickelt!

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Sehr gelungen

Wer denken will, muss fühlen
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Wer denken will, muss fühlen - die heimliche Macht der Unvernunft von Dan Ariely ist ein Sachbuch und das zweite Buch, das ich von ihm lese. Ich war von Denken hilft zwar, nützt aber nichts sehr begeistert, ...

Wer denken will, muss fühlen - die heimliche Macht der Unvernunft von Dan Ariely ist ein Sachbuch und das zweite Buch, das ich von ihm lese. Ich war von Denken hilft zwar, nützt aber nichts sehr begeistert, da viele kleine Experimente beschrieben wurden. Auch hier setzen sich die Kapitel mit einem Kernthema abgeleitet aus einer Erfahrung oder Beobachtung auseinander. Hinzu kommen Überlegungen und verschiedene Versuchsanordnungen. Ariely ist Professor am MIT, entsprechend schlau und gut vernetzt. Es ist, als würde man einem Enthusiasten bei der Arbeit zu sehen, was es ja schlussendlich auch ist. Man kann kritisieren, dass die Experimente vielmehr eine Tendenz zeigen und einen marginalen repräsentativen Charakter haben. Jedoch kann man psychologische Effekte und Irrationalität wirklich schlecht in der "echten" Welt messen. Insgesamt liefert das Buch einen spannenden und erkenntnisreichen Einblick in unser Denken und Verhalten. Wir halten selbst geschaffene Dinge für wertvoller und meinen, dass es anderen auch so geht. Wir sind rachsüchtig und wenn wir die Gelegenheit bekommen, uns für unfaires oder brüskierendes Verhalten zu rächen, dann tun wir das (Spoiler: eine Entschuldigung kann das mildern). Und wir sind bereitwilliger zu spenden und zu helfen, wenn es um ein Einzelopfer geht. Wenn es um hunderte, tausende oder Millionen Menschen am andern Ende der Welt geht, sind das für uns nur Statistiken. Alles in allem hat es mir viel Freude bereitet, das Buch zu lesen, auch wenn der Autor recht ausführlich auf seine Zeit und Behandlung im Krankenhaus eingegangen ist und die Schilderungen anschaulich beschrieben hat.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Eine ungewöhnliche Idee

Mord zwischen den Zeilen
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Das Buch wirbt damit, dass man in die Rolle von zwei Jurastudenten schlüpft und die Korrespondenz für den Professor durchliest. Will heißen, man liest den Mailverkehr zwischen verschiedenen Personen, ab ...

Das Buch wirbt damit, dass man in die Rolle von zwei Jurastudenten schlüpft und die Korrespondenz für den Professor durchliest. Will heißen, man liest den Mailverkehr zwischen verschiedenen Personen, ab und an die Textnachrichten zwischen den Studenten, aber niemals eine klassische Handlung. Tricky ist auch, dass bei manchen Korrespondenzen der Gegenpart fehlt. Zum Geschehen kann ich nicht viel sagen, außer dass am Ende jemand tot ist.

Der Stil hat mir sehr gut gefallen, weil man oftmals im Dunkeln gelassen wurde oder relativ wenig side info bekommen hat. Mir hat das ziemlich viel Spaß bereitet, auch wenn mich die Fragen des Professors, die den Fall lösen sollten, nicht näher an die Lösung gebracht haben. Ab einem Punkt habe ich mich abgehängt gefühlt, weil ich das deduzieren nicht mehr nachvollziehen konnte. Ich kann aber auch nicht sagen, wie man es hätte besser machen können. Alles in allem war es ein interessantes Buch und eine originelle Idee, einen Krimi aufzubereiten.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Lesenswert

Homo Deus
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Homo Deus von Yuval Noah Harari ist ein Sachbuch, welches sich mit der Geschichte und Entwicklung des Homo Sapiens befasst. Von dem Autor stammt auch Eine kurze Geschichte der Menschheit, was mir ziemlich ...

Homo Deus von Yuval Noah Harari ist ein Sachbuch, welches sich mit der Geschichte und Entwicklung des Homo Sapiens befasst. Von dem Autor stammt auch Eine kurze Geschichte der Menschheit, was mir ziemlich gut gefallen hatte.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Zuerst, bei Homo Sapiens erobert die Welt, geht es um die Entwicklung des Sapiens und des Menschen als Mensch. Dann folgt Homo Sapiens gibt der Welt einen Sinn und abschließend Homo Sapiens verliert die Kontrolle. Die ersten beiden Teile haben mir sehr gut gefallen, weil sie die Geschichte unserer Welt beschreibt und auch zeigt, wie wir uns entwickelt haben. Gerade der Bezug zu Religionen, Unternehmen, dem Geist, dem Humanismus haben mir gut gefallen. Einzig der letzte Teil war mir zu schwach. Die These, dass wir uns in ein Zeitalter der Technologie und Daten entwickeln und so den Humanismus und Liberalismus aufgeben, klingt spannend, doch ich kann mir die Vision des Autors bzw. der führenden Wissenschaftler und Denker nicht vorstellen. Zudem sehe ich es als schwierig an, wenn ein Historiker Annahmen über die Zukunft macht. Alles in allem ein spannendes Buch mit interessanten Einblicken und eine gelungene Anknüpfung an Eine kurze Geschichte der Menschheit.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Drei Frauen - Drei Geschichten - Kaum Abwechslung

Die Unannehmlichkeiten von Liebe – Die deutsche Ausgabe von „Loathe to Love You“
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Die Unannehmlichkeiten von Liebe von Ali Hazelwood ist ihr neuestes Buch und besteht aus drei Geschichten. Die Freundinnen Mara, Sadie und Hannah haben sich während ihres Promotionsstudiums kennengelernt ...

Die Unannehmlichkeiten von Liebe von Ali Hazelwood ist ihr neuestes Buch und besteht aus drei Geschichten. Die Freundinnen Mara, Sadie und Hannah haben sich während ihres Promotionsstudiums kennengelernt und sind eng befreundet. Nun haben sie jeweils unterschiedliche Berufswege eingeschlagen. Dabei verfolgen sie ihre beruflichen Ziele, doch irgendwie kommt ihnen (jeweils) ein Mann in die Quere...
Sherlock, wir haben hier einen serienmäßigen Fall von Enemies to Lovers. Im ersten Fall gibt es eine ungewollte Mitbewohnerkiste zwischen Mara und Liam. Im zweiten Fall von Sadie und Erik führt ein Missverständnis zu Komplikationen. In dritten Fall rund um Hannah und Ian muss sie ihre Bindungsangst überwinden und ein Missverständnis aufdecken.

Also ich bin nicht begeistert. So langsam zeichnet sich bei der Autorin ein Schema ab. Die Frauen müssen sich in MINT Berufen und gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Feine Sache. Habe ich im ersten Buch sehr geliebt. Diesmal wird das eher nebensächlich besprochen. Auch die Arbeit, die wirklich spannend ist, wird kaum thematisiert. Das, was unglaublich viel Raum einnimmt, ist das Schmachten über den Kerl. Die sind so generisch: mindestens 2 Meter groß, breit wie ein 7 Meter Schrank, muskulös (ohne Verweis auf eine Sportart, die den Muskelberg erklären könnten), kurze Haare (wahlweise braun, blond oder rot, damit ist die Farbpalette auch erschöpft) und karrieretechnisch immer ein Level über der Frau. Die Geschichten sind ebenfalls ähnlich aufgebaut: Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit bis wir wissen a) warum wir den Kerl lieben, b) warum wir den Typen hassen und c) warum wir den Typen lieben. Klar sind Liebesgeschichten oftmals ziemlich generisch aufgebaut, aber hier fällt es extrem auf. Jede Geschichte hätte mit mehr Detailreichtum und Arbeit ein solider Einzelband werden können. Leider hat man statt der wissenschaftlichen Seite lieber die Sexszenen in den Vordergrund gestellt (was auch immer nach Schema F abläuft). Abschließend noch zwei Fragen. Hannah ist abenteuerlustig und sowohl Männern als auch Frauen gegenüber offen. Warum muss sie sich in einen Mann verlieben? Und warum müssen alle Figuren, wirklich alle Figuren einen Namen mit nur zwei Silben haben?

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