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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2017

Merkwürdig

Die Überläuferin
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Eines Tages bemerkt die wissenschaftliche Mitarbeiterin eines Historischen Instituts in Ostberlin, dass ihre Beine gelähmt sind. Ab sofort verlässt sie ihr Haus nicht mehr und isst auch nichts mehr. Es ...

Eines Tages bemerkt die wissenschaftliche Mitarbeiterin eines Historischen Instituts in Ostberlin, dass ihre Beine gelähmt sind. Ab sofort verlässt sie ihr Haus nicht mehr und isst auch nichts mehr. Es ist, als würde ihr Körper nichts mehr benötigen. Niemand vermisst sie, auch nicht ihr langjähriger Freund, mit dem sie zusammengelebt und den sie gerade verlassen hat. Von nun an lebt sie nur noch ihren Erinnerungen, Tagträumen und Phantasien.

Leider weiß ich überhaupt nicht, was ich von diesem Buch halten soll.
Ich konnte die Gedanken der Protagonistin oft nicht verstehen, da es doch sehr spezielle Weltansichten sind, die sie hat. Auch deshalb hatte sie wahrscheinlich schon immer wenig Freunde. Ich habe nicht verstanden, weshalb ihr Körper plötzlich keine Nahrung mehr zu benötigen scheint. Des Weiteren habe ich mir die Frage gestellt, ob sie vielleicht Schizophren ist, da das Ende dies für mich nahe legt. Allerdings bin ich mir da auch nicht sicher.
Der Schreibstil gefiel mir ebenfalls nicht sonderlich. Ich konnte mich einfach nicht damit anfreunden. Wäre das Buch dicker gewesen, hätte ich es wohl nicht bis zum Ende gelesen.
Außerdem habe ich mich gefragt, was diese „Bühnenspiele“ zwischendurch sollen, wenn sie sich vorstellt, dass eine Gruppe von Leuten in ihre Wohnung kommt und sich unterhält.
Alles in allem fand ich dieses Buch sehr verwirrend und merkwürdig. Jeder kann sich natürlich selbst ein Bild davon machen, doch mir hat der Roman nicht wirklich gefallen.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Spannende "2-Welten"-Dystopie

Spielende Götter
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Spiele nie mit dem Leben anderer – du wirst es bereuen

Lucie ist eine Beta-Ludens und somit in der Mittelklasse ihrer Gesellschaft angesiedelt. Laborans arbeiten für sie, Alpha-Ludens stehen über ihr. ...

Spiele nie mit dem Leben anderer – du wirst es bereuen

Lucie ist eine Beta-Ludens und somit in der Mittelklasse ihrer Gesellschaft angesiedelt. Laborans arbeiten für sie, Alpha-Ludens stehen über ihr. Von einer Gruppe Alphas und einem mit ihnen befreundeten Beta wird sie in der Schule schon seit längerem gemobbt und auch wenn sie Angst vor ihnen hat, lässt sie sich nicht den Mund von ihnen verbieten.
Als diese dann aber ihrem Chauffeur und Freund Siard ins Krankenhaus befördern, heckt sie einen Plan aus, wie sie es zumindest Cyrillian, dem Anführer dieser Gruppe (und damit vielleicht auch den anderen), heimzahlen kann.
So loggt sie sich ins Spiel Homo Ludens (Holus) ein und schafft es den Virtuellen und Krieger Anpharis, der seinen Sinn im Leben verloren zu haben glaubt, zu vermitteln, dass ihr Avatar Neriel die Gesandte der Lichtgöttin Liafeiy ist und auf göttliches Geheiß gegen den Fürsten Zian Amaintear vorgehen möchte, da dieser mit Dämonen im Bunde ist und diesen sogar Menschen opfert. Er und sein Bruder schließen sich folglich Neriel an, um ihr zu helfen.
Zian ist der Avatar Cyrillians und es würde seinen Ruf massiv schädigen, wenn Lucie es mit Neriel gelingt, Zian zu stürzen und ihm seiner Stadt zu berauben.
Außerdem erreicht Lucie es, die Alpha Ophelia auf ihre Seite zu ziehen, die ihr noch einen Gefallen schuldet. Ihr männlicher Avatar Taryantas unterstützt Neriel und außerdem soll ihr/ihm bei gelingen des Plans das Herrschaftsgebiet Zians zugesprochen werden.
Doch wird Lucie erfolgreich sein? Ist ihr Plan ausgefeilt genug? Ist Ophelia wirklich auf ihrer Seite?

Am Anfang stürmen recht viele Informationen auf einen ein, daher ist es sehr hilfreich, dass es am Ende des Buches ein Glossar gibt.
Die Figuren haben doch recht spezielle Namen, was ich persönlich sehr liebe, aber ich weiß, dass das den Lesefluss stören kann. Für mich war das aber nicht weiter schlimm. Die meisten Figuren sind mir darüber hinaus recht schnell ans Herz gewachsen (selbst der ruppige Taryantas).
Teilweise gibt es recht schockierende Momente in der Story, die meinen Lesespaß und die Spannung erhöht haben.
Außerdem fand ich es realistisch, dass nicht immer alles so glatt lief, wie die Protagonistin es sich erhofft hat und man fiebert in solchen Momenten mit ihr mit.
Dass die Virtuellen in Holus doch sehr menschlich sind und daher die Frage im Raum steht, ob sie dann nicht auch wie Menschen und nicht wie bloße Figuren behandelt werden sollten, ist, meiner Meinung nach, eine sehr interessante Sichtweise. Das macht die Spielenden tatsächlich zu einer Form von Göttern, da sie über Wesen mit Emotionen bestimmen können.

Zusammenfassend ein absolut lesenswerter Roman. Ein zweiter Teil wäre toll!

Veröffentlicht am 16.06.2017

Gruseln für Jüngere

Sag nie ihren Namen
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An Halloween beschließen Bobbie, Naya und Caine vor einem Spiegel fünf Mal „Bloody Mary“ zu sagen, um damit zu beweisen, dass sie nicht an dieses Gruselmär glauben. Allerdings entdeckt Bobbie nach dem ...

An Halloween beschließen Bobbie, Naya und Caine vor einem Spiegel fünf Mal „Bloody Mary“ zu sagen, um damit zu beweisen, dass sie nicht an dieses Gruselmär glauben. Allerdings entdeckt Bobbie nach dem nächsten Duschen, dass jemand auf den beschlagenen Spiegel geschrieben hat, dass noch fünf Tage Zeit seien. Doch sie denkt sich, dass vielleicht ein anderes Internatsmädchen auf seine Tage wartet. Aber dann beginnt sie Mary zu sehen, Sadie, die sich schon vor Halloween gewagt hatte, Marys Namen vor einem Spiegel mehrmals zu wiederholen, verschwindet spurlos und Bobbie beginnt von Marys Leben zu träumen. Auch die anderen beiden, Naya und Caine, beginnen, Mary zu sehen. Werden sie eine Lösung finden, um Mary zu entkommen?

Sprachlich merkt man, dass diese Story ein Jugendbuch ist. Die Sätze sind leicht verständlich und meist eher kurz gehalten.
Des Weiteren hatte ich mir Sag nie ihren Namen noch gruseliger und düsterer vorgestellt beziehungsweise erhofft, aber die Story war dennoch gut umgesetzt und spannend.
Die Hintergrundgeschichte, weshalb Mary auftaucht und diejenigen, die sie gerufen haben, fünf Tage lang jagt, fand ich sehr interessant und schlüssig dargestellt. Allerdings fand ich gerade deshalb den Schluss nicht so ganz befriedigend. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn das Ende nicht offen geblieben wäre, sondern die Handlung nach der Aufklärung von Marys Geschichte durch Bobbie direkt geendet hätte. Aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Erschreckend

Passagier 23
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Martin Schwartz, Polizeipsychologe, betritt, einem Hinweis folgend, das Kreuzfahrtschiff Sultan of the seas, obwohl er nie wieder eines betreten wollte. Eine ältere Dame hat ihn dazu gebracht, da sie angeblich ...

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, betritt, einem Hinweis folgend, das Kreuzfahrtschiff Sultan of the seas, obwohl er nie wieder eines betreten wollte. Eine ältere Dame hat ihn dazu gebracht, da sie angeblich etwas über das Verschwinden von seiner Frau und seinem Sohn weiß, es ihm aber nur von Angesicht zu Angesicht mitteilen will. Martins Familie verschwand vor Jahren von der Sultan, ohne dass ihm jemand sagen konnte, was genau passiert ist. Nun, an Bord des Schiffes, teilt die Dame ihm mit, weshalb sie ihn anrief: Ein Passagier 23 ist aufgetaucht – ein Passagier, der auf unerklärliche Weise auf einer Kreuzfahrt verschwand. Für den Schiffsbesitzer ein Fiasko, da dieser Fall längst als Selbstmord abgehakt war und ihm sehr viel Geld kosten würde, wenn der Fall neu aufgerollt würde. Martin soll nun herausfinden, weshalb das Mädchen, der Passagier 23, verschwand und was passiert ist. Allerdings hat Martin dabei auch ein ganz eigenes Interesse, das er verfolgt: Das Mädchen hatte nämlich bei seinem Wiederauftauchen den Teddy seines Sohnes in der Hand.

Fitzek schafft es immer wieder, den Leser mit seinen Romanen zu fesseln. Auch diesmal war dies für mich nicht anders. Gebannt hing ich an den Worten und war gespannt darauf, wie sich hier alles entschlüsseln würde. Denn für mich sind Fitzeks Thriller nie ganz vorhersehbar: Sosehr ich auch herumrätsle, ich komme doch nie auf die richtige Lösung.
Die Kreuzfahrtschiff-Thematik hat mich für sich schon begeistert, da ich zuvor noch nichts Vergleichbares gelesen habe und daher fand ich es spannend, einen Fall auf hoher See zu verfolgen.
Außerdem hat es mich erschreckt, zu erfahren, dass tatsächlich jährlich so viele Passagiere an Bord eines Kreuzfahrschiffes auf mysteriöse Weise verschwinden. Sicher sind einige davon Selbstmorde, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Fälle solche sind. Zuvor habe ich mich nie damit beschäftigt, aber nachdem ich das Buch gelesen hatte, hat mich diese Tatsache recht nachdenklich gestimmt. Dabei ist es nicht sonderlich abwegig, dass Verbrechen auf Kreuzfahrschiffen geschehen, denn wie Fitzek zu verstehen gibt, ist ein Kreuzfahrschiff eine große Stadt ohne Polizei.

Für jeden Fitzek-Fan ein Muss!

Veröffentlicht am 08.06.2017

Solides Ende

Der Weg der gefallenen Sterne
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Jetzt, wo Gaia die neue Matrarch Sylums ist, führt sie ihr Volk etwa ein Jahr später durch das Ödland zurück in ihre Heimat: die Enklave und Wharfton. Dort möchten sie New Sylum gründen. Wie schon erwartet, ...

Jetzt, wo Gaia die neue Matrarch Sylums ist, führt sie ihr Volk etwa ein Jahr später durch das Ödland zurück in ihre Heimat: die Enklave und Wharfton. Dort möchten sie New Sylum gründen. Wie schon erwartet, werden sie von der Enklave nicht gerade wohlwollend empfangen, auch wenn sich während Gaias Abwesenheit viel verändert hat. Gaia wird vom Protektor festgesetzt und nur durch die Hilfe von Leon und seiner Schwester wird sie freigelassen und schafft es sogar, einen Deal mit dem Protektor zu machen, um Wasser für die Leute von New Sylum zu erhalten. Als er seinen Teil der Abmachung jedoch nicht einhält wird klar, dass härtere Maßnahmen ergriffen werden müssen. Da in Wharfton bereits länger Unzufriedenheit herrscht, finden sie in den dort lebenden Bewohnern Verbündete und auch innerhalb der Mauer sind längst nicht alle mit dem System zufrieden.

Dieser letzte Teil der Reihe dreht sich Hauptsächlich um die aussichtslosen Verhandlungen Gaias mit dem Protektor und den Maßnahmen, die die Bürger außerhalb der Enklave ergreifen, um doch noch gehört zu werden. Dass die Liebesbeziehung zwischen Gaia und Leon dabei in den Hintergrund rückt, ist angesichts solcher aufregender Ereignisse und der Situation im allgemeinen nachvollziehbar. Wieder einmal wird die Geschichte also (auch bezogen auf andere Punkte) sehr glaubwürdig gestaltet.
Gaia selbst stellt sich zwar als eine recht gute Matrarch heraus, da (nahezu) alle ihr vertrauen und folgen, kann ihre eigenen Wünsche aber auch nicht gänzlich unter die ihres Volkes ordnen. So folgt sie Leon voller Sorgen und Angst um ihn in die Enklave, um ihn zu suchen. Ihr Volk lässt sie dabei alleine und bringt sich selbst in Gefahr.
Das Ende wird noch einmal sehr nervenaufreibend und mir haben längst nicht alle Ereignisse gefallen – aber auch das trägt zur Glaubwürdigkeit der Story bei. Wäre alles glimpflich ausgegangen, hätte ich die Story wohl schlechter bewertet. Schließlich wäre das dann weniger gut vorstellbar.

Zusammenfassend finde ich das Finale um die Story der jungen Hebamme Gaia gelungen und sehr gut dargestellt. Ihre Geschichte hat mich beim Lesen teilweise kaum losgelassen und ich wollte unbedingt nach jeder Handlung der Figuren wissen, was nun als Reaktion folgen würde.



Schöne, solide, glaubwürdige Reihe!