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Veröffentlicht am 18.01.2017

Eine Hommage ans Surfen

Surferboy
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Um es gleich vorweg zu nehmen: Surferboy ist kein einfaches Buch im weitesten Sinne. Es geht darin um Steve, der das Surfen erlernen möchte. Er beschließt gemeinsam mit seinem besten Freund Jim sich ein ...

Um es gleich vorweg zu nehmen: Surferboy ist kein einfaches Buch im weitesten Sinne. Es geht darin um Steve, der das Surfen erlernen möchte. Er beschließt gemeinsam mit seinem besten Freund Jim sich ein Board zu kaufen und sich in die Wellen zu stürzen. Der Leser wird auch gleich in diese Kaufszene hinein geschmissen, die sich zu weilen recht hölzern, wegen der vielen Fachbegriffe, aber auch leicht lustig wegen dem trockenen Humor liest.

Und da hätten wir schon gleich das erste große Manko dieses Buches: es wird sehr, sehr detailreich vom Surfen berichtet mit ganz, ganz viel Surferjargon. Dem einen kann das auch zuviel werden. Wer sich jedoch darauf einlässt, in diese fremde Welt entführt zu werden, kann dies jedoch zusagen. Ich gebe zu: teilweise fand ich das gut, teilweise sehr ermüdend. Denn gerade zum Beginn des Buches hat man das Gefühl elend lange Aneinanderreihungen der Surferaktivitäten von Steve zu folgen, die sich sehr emotionslos lesen. Denn Steve geht in seinem neuen Hobby vollends auf: er reitet die Wellen wo er nur kann, er kauft sich Boards, lernt neue Freunde kennen, verliert alte und dabei verliert er die Surfszene nie aus den Augen.

Das Ende des Buches hat mir dann schon wesentlich besser gefallen. Man hat das Gefühl Steve wird langsam erwachsen und die Fachbegriffe werden a) weniger und b) hat man sie langsam drauf :) Ich glaube dieses Buch wird die Leserschaft in zwei Lager spalten. Die einen werden es großartig finden, vielleicht weil die selber Surfer sind oder sich für den Sport interessieren, die anderen könnten es langweilig finden, weil man lange Zeit das Gefühl hat, das man nur einen Tatsachenbericht liest und keine Geschichte.

Nur zum Ende hin relativiert sich alles und man sieht worauf das alles zu steuert. Aber eine Quintessenz habe ich für mich gezogen: ich glaube ich möchte nie in diese Surferszene gehören. Das Meer lieben und vielleicht auch mal auf einen Surfbrett stehen ja gerne, aber die Szene drum herum will ich nicht....

Veröffentlicht am 18.01.2017

Der gläserne Mensch

T.R.O.J.A. Komplott
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Troja Komplott ist eine Actionthriller mit waschechten Geheimagenten und Stinobösewichten. Hauptakteur ist Nico, der sich nichts sehnlicher wünscht als beim FBI aufgenommen zu werden. Er wird dann jedoch ...

Troja Komplott ist eine Actionthriller mit waschechten Geheimagenten und Stinobösewichten. Hauptakteur ist Nico, der sich nichts sehnlicher wünscht als beim FBI aufgenommen zu werden. Er wird dann jedoch Spion wieder Willen und Mitglied im Trojakomplott. Auf der anderen Seite ist da noch Beta, die eine ungewöhnliche Nachricht erhält und sich auf den Weg nach einem Ort macht, den nur sie kennt, ohne zu wissen, das sie beobachtet wird- durch ihre Augen.

Klingt alles total spannend; und das ist es auch. Der Autor hat den Leser sofort nach einen knackigen Prolog der in der Zukunft spielt in seinen Fängen und lässt ihn bis zum Ende hin auch nicht mehr wirklich los. Gewürzt wird das ganze mit würzigen, kurzen Kapiteln, die aus der Sicht der verschiedenen Personen spielen. So hat man das Buch natürlich total schnell ausgelesen, um zum Ende hin doch ernüchtert aus dem Agententhriller hervor zu gehen.

Warum? Nun, da wären erstmal die Personen an sich. Sie wirken im Verlauf der Handlung doch etwas planlos und blaß. Nico hinterfragt nie etwas und hat auch sonst keine gesunde Neugier. In meinen Augen viel zu naiv für einen Geheimagenten. Und Beta? Sie ist ein relativ Tages Mädchen, was sich mit einer schlimmen Situation auseinander setzen muss. An dieser Stelle haben wir schon mal einen gewaltigen Lokgikfehler, den ich aber aufgrund des Spoilerns nicht erwähnen kann. Nur so viel sei gesagt: ihre Gedankengänge und Handlungen diesbezüglich sind einfach unlogisch.

Der Bösewicht ist leicht zu erkennen- ganz wie sich das für einen guten James Bond ähnlichen Thriller gehört. Wirklich evil, er geht über Leichen. Soll er ja auch, er ist de Bösewicht.

Den Ansatz, den dieses Buch verfolgt ist wirklich gut. Kleine Robotor circulieren durch die Blutbahn eines jeden Bürgers und geben Auskunft über das körperliche Befinden seiner Besitzer. Was das alles zur Folge hat, wurde gut im Roman umgesetzt, wenn auch ich das Gefühl Habe, es wurde nicht zur Gänze durchdacht.

Auch hat mich das Ende auch eher frustriert, denn zufrieden gestimmt. Es kam zu schnell, es war kitschig und einfach nur völlig daneben. Diverse Fragen blieben auch ungeklärt. Zum Schluss lässt sich sagen, das Troja Komplott ein wirklich rasantes und actionreiches Buch ist, das Story technisch zum Ende hin gewaltig auf der Strecke blieb. Schade das hier so viel Potential einfach verschenkt wurden. Müde 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Robinson Crusoe mal anders

On the Island. Liebe, die nicht sein darf
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Dieses Buch habe ich mir neulich gekauft, weil mich die vielen 5 Sterne Rezensionen davon überzeugt haben, mich doch mal an dem schwierigen Thema: 30 Jahre alte Sie und 16 Jahre altes Jüngelchen versuchen ...

Dieses Buch habe ich mir neulich gekauft, weil mich die vielen 5 Sterne Rezensionen davon überzeugt haben, mich doch mal an dem schwierigen Thema: 30 Jahre alte Sie und 16 Jahre altes Jüngelchen versuchen wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, das ich an dieser Konstellation Gefallen finden würde- aber ich wurde eines besseren belehrt. Zum Glück :)



Es setzt auch schon kurz bevor es richtig zur Sache geht ein: der Leser lernt die Figuren am Flughafen kennen, wenn Sie sich auf ihre verhängnisvolle Reise begeben. Anna ist 30 und Lehrerin und scheinbar unglücklich in ihrer Beziehung, weil sie mehr will (Hochzeit, Kind) als ihr Freund. T.J. (was für ein dämlicher Name!) ist 16 und gerade geheilt vom Krebs. Weil er durch seine schwere Krankheit viel Lernstoff in der Schule verpasst hat, wurde Anna als seine Nachhilfelehrerin für den Sommer eingestellt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Feriendomizil der Eltern von T.J. Unterwegs bis dahin, stürzt das Flugzeug auf ihrer letzten Etappe ab und Anna und T.J kämpfen vortan über das nackte Überleben.



An dieser Stelle sei gesagt, dass Anna ud T.J wirklich sehr lange auf dieser Insel sind und sehr lange sich den Problemen und der Sorge ums Überleben widmen müssen. Die Liebesgeschichte an sich setzt dabei sehr viel später ein. Das fand ich an dieser Stelle auch genau richtig: so war es viel mehr als würde man einen guten Robinson Crusoe Roman lesen. Die Szenarie wirkte so sehr realistisch und wurde mir auch nicht langweilig. Die Annäherung zwischen den Beiden verläuft sehr langsam. Aber auch das passt absolut ins Gesamtkonzept.



Ich mochte beide Figuren sehr gerne. Anna ist sehr reif, sieht gut aus und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Auch T.J. ist schon sehr reif für sein Alter, immerhin sah er den Tod schon mal ins Gesicht. Beide sind sich wirklich eine große Stütze und ich habe mit den Figuren gelitten und mich gefreut. Ich klebte förmlich an den Seiten und wollte immer weiter lesen- ja ich habe diesen Roman wirklich sehr genossen. Die Probleme denen beide ausgesetzt waren, fand ich sehr realistisch. Ach, es war einfach ein richtig schönes Buch :) Lesen, wenn man auf einfühlsame Romane steht und den Hauch von Abenteuer nicht abgeneigt ist!

Veröffentlicht am 18.01.2017

Einfühlsam und schön

Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz
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Der Debütroman „Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz“ fiel mir in erster Linie erstmal durch diesen wirklich poetischen Titel auf. Nachdem ich dann den Klappentext las und die bisherigen guten ...

Der Debütroman „Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz“ fiel mir in erster Linie erstmal durch diesen wirklich poetischen Titel auf. Nachdem ich dann den Klappentext las und die bisherigen guten Rezensionen, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und habe es nicht bereut. Es ist ein leises, einfühlsames Buch das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Hauptfigur ist Amina. Tochter einer indischen Einwandererfamilie die nach New Mexico zog, um dort zu leben. Ihr Vater ist Gehirnchirurg, ihre Mutter Hausfrau und begnadete Köchin und ihr Bruder einfach ein junger Teenager. Nachdem Amina bei einem Auftrag einen Selbstmörder fotografiert, beim Sprung von einer Brücke, kommt sie nicht damit klar und wird Eventfotografin für Hochzeiten. Als eines Tages Ihre Mutter anruft und berichtete dass ihr Vater stundenlang im Garten sitzt und mit verstorbenen Personen spricht, reist Amina zu ihrer Familie um für Sie da zu sein.

Abwechselnd wird die Geschichte aus dem Jahre 1993 (also der „Jetztzeit“) und 1883 erzählt. Der Leser lernt die Familie 1883 kennen. Amina geht mit ihrem Bruder zur Schule, ihre Eltern haben mehr oder weniger schwerwiegende Probleme. 1993 ist Amina natürlich schon erwachsen und immer noch sind ihre Eltern zusammen, haben aber mit diversen Schuldzuweisungen zu kämpfen. Mir gefiel es wirklich gut wie verschiedene Themen gekonnt leicht und dabei doch so eindringlich und einfühlsam beschrieben wurden. Der ewige Zwist zwischen den Eltern von Amina: ihr Vater ist ein Workaholic, ihre Mutter will viel lieber zurück nach Indien und scheint doch unglücklich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein.
Amina als Hauptfigur gefiel mir wirklich auch sehr, eben weil sie so menschlich gezeichnet wurde. Zurück bei ihrer Familie verliebt sie sich in einen alten Schulkameraden (der es mitunter nicht leicht mit Amina hat). Sie droht am Unglück in ihrer Familie und den aktuellen Geschehnissen mit der u.a. ihr Vater zu kämpfen hat zu zerbrechen.
Auch die Sprache des Buches wurde richtig bildhaft und schön erzählt. Ich habe an diesem Buch wirklich nichts auszusetzen und man las heraus das die Autorin wirklich lange (wie sie in der Danksagung angibt: 10 Jahre) an diesem Roman arbeitete. In meinen Augen funktionierte hier einfach alles und ich habe die Lektüre sehr genossen. Zum Ende wurde es dann auch noch richtig traurig, obgleich man mit einem Funken Hoffnung entlassen wurde.

Wer gerne intelligente, einfühlsame Familiengeschichten und Schicksale liest, ist mit diesem Buch wirklich sehr gut beraten! Lesen! Es ist einfach schön.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Würdig einer Königin

Throne of Glass – Königin der Finsternis
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Das war er nun- der lang ersehnte vierte Band rund um Celeana- oder eben Aelin. Aber egal wie die Hauptheldin nun heißt- es war wieder ein packender Band, der keine Wünsche und Gefühle offen ließ.

Der ...

Das war er nun- der lang ersehnte vierte Band rund um Celeana- oder eben Aelin. Aber egal wie die Hauptheldin nun heißt- es war wieder ein packender Band, der keine Wünsche und Gefühle offen ließ.

Der vierte Band setzt nun genau dort ein, wo der dritte aufhörte. Aelin ist zurück nach Rifthold gereist, um offene Rechnungen zu begleichen. Dort trifft sie auch wieder auf lieb gewonneneAltbekannte, allen voran Dorian und Chaol. Dorian ist jedoch nur noch der Schatten seiner selbst, so wird er doch von einem Dämonenfirst besetzt. Ob Aelin ihn befreien kann, oder ob Dorian für immer verloren ist? Und was ist mit Chaol?

Ich gebe zu, ich war nach dem ersten Band ein eindeutiger Fan von Chaol und Celeana- aber schon nach dem dritten, wo der Fae-Prinz Rowan eingeführt wurde, bin ich umgeschwenkt. Unglaublich wie es die Autorin schafft, so sehr die Paare zu switchen und es kommt beim Leser an. Das ist eben das Leben ;)

Aelin als Hauptfigur war wieder phantastisch. Sie weist alle Facetten auf, die ich an einer Heldin liebe: sie ist freundlich, humorvoll, though, magisch, kann aber auch kaltblütig, mordrünstig und verletzlich sein. Sie ist eben eine Königin- die dunkle Königin von Terasen. Jede ihrer Stimmungen konnte ich absolut nachvollziehen. Auch die Freundschaften die sie schloss. Ich habe es genossen, wie mit Aerobynn abgerechnet wurde.

Generell wird es im Verlauf der doch recht vielschichtigen Handlung keineswegs langweilig. Hatte ich am Anfang noch leicht Mühe wieder hinein zu finden, war ich nach wenigen Seiten wieder mittendrin statt nur dabei. Auch der zweite Handlungsstrang rund um die Hexen Manon und ihre 13 fand ich wieder sehr interessant. Allen voran den Aspekt, das die Handlungsstränge nun nach und nach zueinander finden.

Kurzum: mit dem vierten Band knüpft die Autorin wieder an ihre Erfolgsgeschichte an. Ein wahres Epos. Ich würde jetzt schon am liebsten den fünften Band konsumiere- möge diese Reihe doch nie enden! Ich liebe sie, diese verteufelt gute Assassinin und Königin von Terasen!