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Veröffentlicht am 12.12.2024

Ein toter Franzose in Berlin

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt
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In einem Abrisshaus in Berlin finden zwei Polizisten bei einer Kontrolle einen Toten. Doch damit nicht genug, offenbart sich dazu in einem zugemauerten Keller ein Massengrab. Das von Europol neu formierte ...

In einem Abrisshaus in Berlin finden zwei Polizisten bei einer Kontrolle einen Toten. Doch damit nicht genug, offenbart sich dazu in einem zugemauerten Keller ein Massengrab. Das von Europol neu formierte Cold-Case-Team um Sophie Steinbach und David Martin übernimmt den Fall. Hat der Fall mit dem damals im Abrisshaus untergebrachten Jugendwerkhof zu tun?

Das ist der Auftakt zu der neuen Cold-Case-Krimireihe von Nica Stevens und Andreas Suchanek. Ich habe ihre Rachejagd-Trilogie verschlungen, weshalb ich sehr gespannt auf ihr neues Werk war.

Wir lernen das Team der neuen Einheit kennen. David Martin liebt seine Freiheit und ist von Paris nach Berlin gezogen. Sophie Steinbach musste den Fall einer vermissten Jugendlichen abgeben, ist verheiratet und ihre Tochter ist vor kurzem ausgezogen, was ihr und ihrem Mann zu schaffen macht. Beide haben so ihre Dämonen. Sophie und David waren mir auf Anhieb sympathisch, sodass ich unbedingt mehr über beide erfahren möchte. Beide arbeiten gut zusammen und scheinen sich auch gut zu verstehen. Irgendwie ergänzen sie sich optimal. Das ganze Team ist ein bunt gemischter und interessanter Haufen. Mit Markus Ebner, Ebba Karlsson, Oliver Alvarez, Zuzanna Tomszewska und Matteo Rossi sind sie jetzt komplett.

Die Geschichte von Janko hat mich sehr berührt. Mit ihm hatte ich mehr Mitleid als mit einem der Opfer. Auch Knoppkes Geschichte geht unter die Haut. Dieses Buch zeigt mal wieder, dass die DDR-Geschichte unbedingt aufgearbeitet werden muss. Davon sind wir noch weit entfernt. Der Schreibstil war sehr angenehm und die Geschichte las sich schnell, was ich sehr gut fand. Ich hoffe, die nächsten Teile konzentrieren sich auch etwas mehr auf die restlichen Teammitglieder. Sophie stand ja sehr im Fokus. So richtig Spannung kam erst im letzten Drittel auf. Dazu war der Fall sehr verworren, dafür aber sehr temporeich. Das macht aber alles nichts, denn ich wurde trotzdem sehr gut unterhalten.

Mir hat dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Langatmig

Das zweite Kind
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In der Provinz Grosetto wird der elfjährige Junge Fosco Agnelli aufgefunden. Er ist nackt, unterernährt und total verstört. Niemand fühlt sich für den Jungen zuständig und die Sache wird als Lappalie abgetan. ...

In der Provinz Grosetto wird der elfjährige Junge Fosco Agnelli aufgefunden. Er ist nackt, unterernährt und total verstört. Niemand fühlt sich für den Jungen zuständig und die Sache wird als Lappalie abgetan. Da kommt Commissaria Valentina Medici vom Zentralen Operationsdienst der Staatspolizei SCO aus Rom ins Spiel, die gemeinsam mit ihrem Assistenten Andrea Zucca abklären soll, was dahinter steckt. Dann wird ein weiteres Kind entführt.

"Das zweite Kind" ist das Debüt von dem italienischen Autor Marco de Franchi zu einer neuen Krimireihe um Valentina Medici. Im Italienischen ist bereits ein weiterer Teil veröffentlicht worden. Der Autor ist selbst Hauptkommissar und war einige Jahre in der Spezialeinheit der italienischen Polizei tätig.

Was mir gleich negativ aufgefallen ist, war die erschreckende Einstellung der Polizei gegenüber offensichtlichen Verbrechen und Opfern. Selbst Valentina war anfangs so und hatte klischeehafte Vorurteile gegenüber der Kollegen auf dem Land. Solche Vorurteile sind in meinen Augen nicht unterhaltsam und nerven mich ungemein. Mit dem Auseinanderhalten der Figuren hatte ich zum ersten Mal Probleme.

Gut waren die kurzen Kapitel, dessen Anzahl man aber hätte kürzen können. Mit fast 700 Seiten war mir das Buch einfach zu lang und teilweise einfach nur langatmig. Auch hatte ich das Gefühl, die Geschichte wäre nach der Hälfte zu ende erzählt, doch dann ging es doch weiter. Bei mir war allerdings die Luft raus und ich habe mich nur noch durch die Seiten gekämpft.

Es war anders als erwartet. Nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Außerdem war es kein Thriller wie versprochen, sondern eher ein Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Abschließender Teil

Die Kraft der Ebbe
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Der Tod ihres Kollegen steckt allen noch in den Knochen. Die Nerven liegen bei allen blank. Doch das Team rund um Lina Lübbers und Kea Siefken reißt sich zusammen und tut alles, um endlich den de Jong-Clan ...

Der Tod ihres Kollegen steckt allen noch in den Knochen. Die Nerven liegen bei allen blank. Doch das Team rund um Lina Lübbers und Kea Siefken reißt sich zusammen und tut alles, um endlich den de Jong-Clan zur Strecke bringen zu können. Für Hauke wird es derweil immer gefährlicher und der Clan ist nicht zu unterschätzen.

Das ist der dritte Teil der Trilogie von Anna Johannsen und Elke Bergsma rund um Lina Lübbers und Kea Siefken. Ich empfehle, alle Teile in der Reihenfolge zu lesen, um einen besseren Durchblick zu erhalten und Zusammenhänge zu erkennen.

Dieser Teil hat sich sehr gezogen. Man hat gemerkt, dass es zu einem Abschluss kommen soll. Alle Ermittlungsansätze wurden irgendwie abgeschlossen, was hin und wieder unglaubwürdig und zu gewollt wirkte. Ein paar Fragen bleiben allerdings offen, ich weiß nicht, ob das Absicht ist. Neben den zu vielen Ermittlungssträngen gab es einfach zu viele Personen. Ich kenne ja nun alle Teile, aber ich kann mir vorstellen, dass Leser, die die Vorgänger nicht kennen, Probleme haben alles zu verstehen und durchzusehen. Da hätte mich die kurze Zusammenfassung am Anfang auch nicht weiter gebracht.

Für mich war es einfach der schwächste Teil von der Reihe. Es gab keinerlei Überraschungen oder Wendungen. Von Anfang an war klar, wer die eigentlichen Täter sind und wer mit drin steckt. Der letzte Teil war nur noch da, um handfeste Beweise gegen den Clan zu finden und ihn endlich anklagen zu können. Wenn die Reihe mit einem anderen Fall weiter gehen sollte, wäre ich wieder dabei, schon weil ich die Figuren sympathisch fand. Fürs Erste bin ich aber froh, dass es jetzt zuende ist.  

Der finale Teil war für mich bedauerlicherweise auch der schwächste Teil von der Trilogie. Was mir gefallen hat war, dass das Buch leicht und schnell zu lesen war.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Das Leben findet einen Weg

Die Töchter der Ärztin
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Die goldenen Zwanziger sind vorbei. In Los Angeles konzentriert sich Henny auf ein neues Fachgebiet, der Frauenheilkunde. An ihrem Krankenhaus, dem Cesars, braucht man keine Onkologin. In Berlin ist Antonia ...

Die goldenen Zwanziger sind vorbei. In Los Angeles konzentriert sich Henny auf ein neues Fachgebiet, der Frauenheilkunde. An ihrem Krankenhaus, dem Cesars, braucht man keine Onkologin. In Berlin ist Antonia glücklich mit Guntram. Wenn seine Scheidung endlich durch ist, möchte das Paar heiraten. Auf Freystetten lässt sich Ricarda von ihrer Mutter Klara in die Naturheilverfahren einführen und genießt mit Siegfried ihren Ruhestand.

Das ist der dritte und gleichzeitig grosse Abschluss der Reihe über die Töchter der Ärztin, Henny und Antonia.

Ein letztes Mal begleiten wir die Thomasius-Frauen und die letzte Geschichte führt die Leser erneut nach Berlin, Los Angeles, ins schöne Brandenburg und nach Frankreich an die wunderschöne Riviera. Jede der Frauen bekommt ihren Abschluss und am Ende fühlte sich alles rund an. Gefreut habe ich mich sehr, dass Karla und Siegfried mehr Raum bekamen. Auch Hennys herzerwärmendes Engagement für die kleine Lucia und die mexikanischen Frauen hat mich sehr berührt. Rica ist im Ruhestand, führt aber weiterhin mit Siegfried ein aufregendes Leben. Sie ist weiterhin wissbegierig und lernt neue Heilverfahren. Es sind aber nicht nur die Thomasius-Frauen, die einen runden Abschluss bekommen. Auch die Geschichten um Celia, Frieda und Doris enden und sie finden ihren Platz in der Welt, mehr oder weniger. Weniger verwunderlich und gleichzeitig bedauerlich war, dass aufgrund der unruhigen Zeiten und politischen Ansichten es nie zu einer Versöhnung zwischen den Familien und Freystetten gekommen ist.

Der Schreibstil war füssig und packend. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Aber das war mir von den bisherigen Romanen des Autorenpaars nicht unbekannt.

Ich habe diese Reihe geliebt, genauso wie die Vorgängerreihe über Ricarda und die über die Polizeiärztin Magda Fuchs. Vielen Dank für die wunderschönen Lesestunden und die Geschichten. Ich werde sie vermissen. Der Abschied von dieser Reihe fällt mir sehr schwer. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, nicht nur für diesen Teil, sondern für die gesamte Reihe.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Mörderische Ostern

Blutbuße
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Die Geschäftsführerin von der Swedish Establishment Group, Charlotte Wretlind, plant den Bau eines exklusiven Luxushotels in Storlien, doch das gefällt nicht jedem. Dann wird sie kurze Zeit später brutal ...

Die Geschäftsführerin von der Swedish Establishment Group, Charlotte Wretlind, plant den Bau eines exklusiven Luxushotels in Storlien, doch das gefällt nicht jedem. Dann wird sie kurze Zeit später brutal ermordert und Hanna Ahlander und Daniel Lindskog übernehmen ihren Fall. Hanna hat eine schwere Zeit hinter sich, die sie nur dank Daniels Unterstützung gemeistert hat. Auch er hat sich aufgrund seiner Aggressionsprobleme professionelle Hilfe gesucht, um seine Beziehung zu retten.

Das ist bereits der dritte Teil der Polarkreis-Reihe und wir begleiten Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ein weiteres Mal bei einem ihrer Fälle.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt, unter anderem aus Hannas, Daniels und Antons. Dazu kommen Ein- und Rückblicke ins Leben von Tiina, die in einer verbitterten Ehe steckt, der jungen Monica in den 1970ern und der ausländischen Aada, die Zeugin von der Ermordung Charlottes wurde. Ihre Angst und ihr Misstrauen gegenüber der Polizei ist spürbar und vollkommen nachvollziehbar. Das Opfer Wretlind war mir von Anfang an unsympathisch und ich habe mich mit ihrer Geschichte nicht verbunden gefühlt. Sie war arrogant ud sehr von sich überzeugt und liess das ihre Mitmenschen spüren. Da konnten mich die Nebenfiguren und ihre Storys mehr überzeugen wie bspw die von Aada oder Monica.

Die sich entwickelnde (oder auch nicht) Liebesgeschichte zwischen Hanna und Daniel finde ich weiterhin unnötig, weil es sich unter anderem auf ihre Arbeit auswirkt und sie sich ihre tolle Freundschaft bewahren sollten. Was mir negativ aufgefallen ist, dass sich privat nur wenige Entwicklungen oder Fortschritte bei beiden Ermittlern einstellen und ich diesbezüglich seit dem ersten Fall immer dasselbe lese. Die Nebengeschichte rund um Morris war sehr süß. Mit Katzen kriegt man mich immer. Der Schreibstil von der Autorin ist fesselnd und wunderbar atmosphärisch. Allerdings kam bei mir bis zum Schluss nie richtig Spannung auf. Die Aufklärung zog sich immer wieder in die Länge. Man hätte die Geschichte ruhig um 100 Seiten kürzen können.

Für mich leider der bisher schwächste Teil aus der Polarkreis-Reihe. Weiter verfolgen werde ich sie aber erstmal trotzdem. Mal sehen, wie der nächste Fall werden wird.

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