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Veröffentlicht am 28.10.2024

Mörderische Ostern

Blutbuße
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Die Geschäftsführerin von der Swedish Establishment Group, Charlotte Wretlind, plant den Bau eines exklusiven Luxushotels in Storlien, doch das gefällt nicht jedem. Dann wird sie kurze Zeit später brutal ...

Die Geschäftsführerin von der Swedish Establishment Group, Charlotte Wretlind, plant den Bau eines exklusiven Luxushotels in Storlien, doch das gefällt nicht jedem. Dann wird sie kurze Zeit später brutal ermordert und Hanna Ahlander und Daniel Lindskog übernehmen ihren Fall. Hanna hat eine schwere Zeit hinter sich, die sie nur dank Daniels Unterstützung gemeistert hat. Auch er hat sich aufgrund seiner Aggressionsprobleme professionelle Hilfe gesucht, um seine Beziehung zu retten.

Das ist bereits der dritte Teil der Polarkreis-Reihe und wir begleiten Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ein weiteres Mal bei einem ihrer Fälle.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt, unter anderem aus Hannas, Daniels und Antons. Dazu kommen Ein- und Rückblicke ins Leben von Tiina, die in einer verbitterten Ehe steckt, der jungen Monica in den 1970ern und der ausländischen Aada, die Zeugin von der Ermordung Charlottes wurde. Ihre Angst und ihr Misstrauen gegenüber der Polizei ist spürbar und vollkommen nachvollziehbar. Das Opfer Wretlind war mir von Anfang an unsympathisch und ich habe mich mit ihrer Geschichte nicht verbunden gefühlt. Sie war arrogant ud sehr von sich überzeugt und liess das ihre Mitmenschen spüren. Da konnten mich die Nebenfiguren und ihre Storys mehr überzeugen wie bspw die von Aada oder Monica.

Die sich entwickelnde (oder auch nicht) Liebesgeschichte zwischen Hanna und Daniel finde ich weiterhin unnötig, weil es sich unter anderem auf ihre Arbeit auswirkt und sie sich ihre tolle Freundschaft bewahren sollten. Was mir negativ aufgefallen ist, dass sich privat nur wenige Entwicklungen oder Fortschritte bei beiden Ermittlern einstellen und ich diesbezüglich seit dem ersten Fall immer dasselbe lese. Die Nebengeschichte rund um Morris war sehr süß. Mit Katzen kriegt man mich immer. Der Schreibstil von der Autorin ist fesselnd und wunderbar atmosphärisch. Allerdings kam bei mir bis zum Schluss nie richtig Spannung auf. Die Aufklärung zog sich immer wieder in die Länge. Man hätte die Geschichte ruhig um 100 Seiten kürzen können.

Für mich leider der bisher schwächste Teil aus der Polarkreis-Reihe. Weiter verfolgen werde ich sie aber erstmal trotzdem. Mal sehen, wie der nächste Fall werden wird.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Der Tod ist ein Zug, den man umleiten, aber nicht zum Entgleisen bringen kann.

Das mörderische Christmas Puzzle
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Die 80jährige Rätselexpertin Edie O’Sullivan ist eines Tages gerade mit eines ihrer Puzzles beschäftigt, als sie auf ihrer Terrasse ein Paket entdeckt. Es enthält eine mysteriöse Nachricht mit einem Rätsel ...

Die 80jährige Rätselexpertin Edie O’Sullivan ist eines Tages gerade mit eines ihrer Puzzles beschäftigt, als sie auf ihrer Terrasse ein Paket entdeckt. Es enthält eine mysteriöse Nachricht mit einem Rätsel in Form eines Puzzles. Sollte sie dieses nicht lösen können, werden bis Weihnachten mindestens vier Menschen sterben. Sie sucht Rat bei ihrer Nachbarin und Freundin Riga Novack und ihrem Grossneffen Sean, einem Polizisten.

Die Autorin ist mir nicht unbekannt. Ich hatte bereits in den Christmas Express reingelesen, nur hat mich das Buch damals nicht packen können, weswegen ich es abgebrochen hatte. Aber ich wollte Alexandra Benedict noch eine Chance geben.

Am Anfang wurde ich nicht ganz so warm mit Edie, doch dann hat mich ihre Geschichte und vor allem ihre Vorgeschichte bezüglich Weihnachten sehr bewegt. Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen. Auch ihre Freundschaft zu Riga und ihre gemeinsamen Gespräche waren berührend und unterhaltsam. Edies Abneigung gegenüber der Weihnachtszeit kann ich absolut nachempfinden. Mir würde es genauso ergehen. Und sie ist natürlich ein schwieriger Charakter, aber ich kann verstehen, wieso sie so ist, wie sie ist. Ich hatte trotz ihrer harten Schale und ihrer Kratzbürstigkeit großes Mitgefühl mit ihr. Auch Rigas Weisheiten wusste ich sehr zu schätzen.

Schnell wird offensichtlich, dass der Täter sich an Edie rächen möchte. Auch wenn der Täter kaltblütig vorgeht, zeigt er trotzdem Gefühle und vor allem ein Gewissen und er macht Fehler. Was aber alles seine Taten nicht rechtfertigen soll, denn diese sind falsch. Während der Geschichte, die aus mehreren Perspektiven erzählt wird, bekommt man Einblick in Edies damaliges Leben und ihre damit verbundenen Erfahrungen und Erinnerungen und somit rücken auch Verdächtige in den Fokus. Auch die Opfer und Seans Leben werden beleuchtet.

Der Schreibstil der Autorin war sehr fesselnd, flüssig, nicht so kompliziert und sehr lebendig. Das Cover passt zu Weihnachten und ist dem vom vorherigen Buch sehr ähnlich. Was ich ebenfalls sehr schön fand, war das zusätzliche Rätsel für die Leserschaft. Ein nettes kleines Extra.

Das Buch ist sowohl traurig als auch sehr unterhaltsam und spannend. Teilweise hat mich die Geschichte sehr bewegt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Ruhiger Kriminalroman

Finster
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Wir haben das Jahr 1986. Vor zehn Jahren verschwand ein Junge und wurde nie gefunden. Kommissar Hans J. Stahl konnte damals aufgrund eines Verkehrsunfalls seine Ermittlungen nicht beenden. Jetzt ist er ...

Wir haben das Jahr 1986. Vor zehn Jahren verschwand ein Junge und wurde nie gefunden. Kommissar Hans J. Stahl konnte damals aufgrund eines Verkehrsunfalls seine Ermittlungen nicht beenden. Jetzt ist er im Ruhestand und nachdem in der Nähe von Katzenbrunn erneut ein Junge spurlos verschwindet, kehrt er in den Ort zurück und will diesen Fall endlich zum Abschluss bringen. Insgesamt sind es jetzt fünf Kinder, die verschwunden sind. Stahl hegt einen Verdacht, doch die meisten der Bewohner sind nicht erfreut über seinen Aufenthalt.

Die Perspektive, aus der diese Geschichte geschildert wird, wechselt von Kapitel zu Kapitel. Bis auf die Sicht des Kommissars weiß man nicht, inwiefern die Personen mit der Geschichte zu tun haben oder eben auch nicht. So rätselt man von Anfang an aktiv mit. Am Anfang war es ziemlich undurchsichtig aufgrund der vielen involvierten Personen, doch von Seite zu Seite lichten sich die Zusammenhänge und die Spannung wurde diesbezüglich gut aufgebaut. An Verdächtigen wurde nicht gespart und die eine und andere falsche Fährte wurde gekonnt gelegt. Was mir gut gefallen hat, ist das Einfangen der düsteren Stimmung im Ort mit ihren mysteriösen und eigenwilligen Bewohnern. Als interessanten Nebeneffekt und total faszinierend fand ich die Reise zurück in die 1980er. Erschreckend, wie so vieles davon doch in Vergessenheit geraten war.

Fazit: Ein sehr ruhiger Kriminalroman mit interessanten Figuren und mehreren Vermisstenfällen. Aber kein Thriller und so richtig gepackt hat mich das Buch leider auch nicht.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Nicht so gut wie die Vorgänger

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Suzie Harris besucht eine öffentliche Bauausschusssitzung der Gemeinde, als der Bürgermeister von Marlow plötzlich tot zusammenbricht. Dieser unerklärliche und überraschende Tod ruft Judith Plotts und ...

Suzie Harris besucht eine öffentliche Bauausschusssitzung der Gemeinde, als der Bürgermeister von Marlow plötzlich tot zusammenbricht. Dieser unerklärliche und überraschende Tod ruft Judith Plotts und ihre beiden Freundinnen Becks und Suzie auf den Plan, die sich zusammen mit der kürzlich beförderten Tanika Malik in die Aufklärung stürzen. Hatte der Bürgermeister etwa Dreck am Stecken? Während der Ermittlungen kommt das eine oder andere Geheimnis ans Licht.

Das ist der bereits dritte Fall für die drei Freundinnen, für die Rätselexpertin Judith Potts, die Hundesitterin Suzie Harris und die Pastorenfrau Becks Starling.

Mich haben die beiden Vorgänger wirklich gut unterhalten, weshalb ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut habe. Allerdings hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass dieses Mal etwas anders war. Die Erzählweise hatte ich anders in Erinnerung. Dieses Mal empfand ich sie teilweise als anstrengend,  langatmig und sogar lieblos. Der Schreibstil war angenehm und flüssig, allerdings nicht mehr so unterhaltsam und spritzig. Mir fehlte der typische Zynismus. Das schulde ich der Übersetzung und nicht dem Autor. Denn statt Ingo Herzke hat bei diesem Teil Katharina Herzberger diese übernommen. Herzke hat die Stimmung und den Witz besser eingefangen. Schade.

Suzie und Judith waren oft sehr anstrengend durch ihr egozentrisches und auch respektloses Verhalten. Becks entwickelt sich zu meiner Lieblingsfigur. Sie ist manchmal so verpeilt, was sehr unterhaltsam ist, aber auch sehr sympathisch. Sie wünscht allen Menschen nur das Gute, von ihrer Schwiegermutter mal abgesehen. Den Fall mit dem vergifteten Bürgermeister empfand ich als nicht so spannend und interessant, weil es einfach nicht mein Thema war.

Für mich war das der bisher schwächste Teil aus der Reihe um Mrs. Potts und ihren Mordclub. Da mich aber die Vorgänger überzeugen konnten, werde ich die Reihe weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Überraschend gut

Es ist nie vorbei
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Lena Wagner lässt sich nach einem Schicksalsschlag von München nach Kiel, ihre Heimatstadt, versetzen und arbeitet fortan mit dem erfahrenen Kriminalbeamten Karl Hansen zusammen. Nach anfänglicher Skepsis ...

Lena Wagner lässt sich nach einem Schicksalsschlag von München nach Kiel, ihre Heimatstadt, versetzen und arbeitet fortan mit dem erfahrenen Kriminalbeamten Karl Hansen zusammen. Nach anfänglicher Skepsis raufen sie sich zusammen und bilden schnell ein sehr gutes Ermittlerduo. Kaum in Kiel zurück, wartet auf Lena und ihren Kollegen ein brutaler Mordfall auf Aufklärung. Die Suche nach dem Mörder ist nicht einfach, die Ermittlungen kommen oft zum Stillstand und es müssen schnell neue Verdächtigen ausfindig gemacht werden. Erst als sie herausfinden, dass es vor Jahren bereits andere ähnliche Morde gab, kommen sie dem Täter langsam auf die Spur.

Ich lese gerne deutsche Krimis und bin in diesen sehr schnell hereingekommen, was vor allem an der Sympathie für das neue Ermittlerduo und der sehr einfachen und leicht verständlichen Schreibweise der Autorin lag. Es gab keinerlei verschachtelten schwer zu lesbaren Sätze, wo man am Ende des Satzes nicht mehr weiß, wie der Anfang lautete. Mir hat sehr gefallen, dass man bereits beim ersten Fall von Lena Wagner und Karl Hansen viel über deren Hintergrund und Familie erfahren hat. Auch der Fall war sehr interessant geschildert, obwohl er nicht gerade einfache Kost war, sondern sehr brutal und grässlich.

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Autorin am Ball bliebe und uns bald mit einem zweiten Fall für Lena und Karl überrascht.

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