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Veröffentlicht am 15.09.2021

Offen auf die neuen Nachbarn zugehen

Fremde Söhne
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Die Autorin beschreibt in diesem Buch das Erlebnis, dass in das Nachbarhaus der Familie Anfang 2016 bis zu 24 Flüchtlinge einziehen sollen. In dem Dorf ist direkt viel Skepsis da, die aber von den Verantwortlichen ...

Die Autorin beschreibt in diesem Buch das Erlebnis, dass in das Nachbarhaus der Familie Anfang 2016 bis zu 24 Flüchtlinge einziehen sollen. In dem Dorf ist direkt viel Skepsis da, die aber von den Verantwortlichen nicht sehr ernst genommen wird. Die Flüchtlinge müssen schließlich irgendwo hin. Die Autorin und ihr Mann gehen auf die Flüchtlinge zu und werden überrascht, wie die eigenen Eindrücke und Erfahrungen mit den Flüchtlingen sich doch sehr von den Schreckensmeldungen unterscheiden, die man zu der Zeit in allen Medien mitbekommen hat.
Durch ihren sehr persönlichen Umgang mit den Flüchtlingen haben sich schnell schon einige der Männer gefunden, mit denen die Autorin und ihre Familie eine Bindung aufgebaut haben. Dadurch bekamen sie auch Einblicke in das Leben der Flüchtlinge vor dem Krieg, während der Flucht und natürlich auch von ihrem jetzigen Leben in Deutschland. Das waren sehr emotionale Themen, die mir beim Lesen schon sehr an die Nieren gingen. Wie muss es erst sein, so etwas zu erleben und dann in Deutschland bei aller Motivation zum Teil wegen der Bürokratie nicht zeigen zu können, was man kann? Gerade die Themen um Bürokratie und einige Gesetze ließen mich manches Mal den Kopf schütteln.
Ich finde dieses Buch sehr wichtig, damit den hoffentlich zahlreichen Lesern gezeigt wird, dass nicht nur die negativen Schlagzeilen in der Presse richtig sind, sondern eben auch solche Beispiele gelungener Integration, von denen in diesem Buch sehr ehrlich und schön berichtet wurde.
Das Cover finde ich wunderschön und sehr passend. Die Schrift und auch das Bild, das ein Kunstwerk in Lampedusa zeigt, sind perfekt gewählt und ziehen in der Buchhandlung hoffentlich viele Leser an.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Toms Reise zu sich selbst

Reise durch ein fremdes Land
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Tom möchte kurz vor Weihnachten seinen Sohn im Wohnheim abholen und heim zur Familie bringen. Dem Sohn Luke geht es nicht gut und auch sonst geht es in diesem Jahr nicht, dass die Familie an Weihnachten ...

Tom möchte kurz vor Weihnachten seinen Sohn im Wohnheim abholen und heim zur Familie bringen. Dem Sohn Luke geht es nicht gut und auch sonst geht es in diesem Jahr nicht, dass die Familie an Weihnachten nicht zusammen ist. Durch den vielen Schnee fliegen die Flugzeuge nicht, was Tom zu dieser nicht ungefährlichen Reise zwingt.
Die Fahrt nutzt Tom zum Nachdenken. Er muss eine weite Strecke zu seinem Sohn fahren und immer wieder denkt dran seinen anderen Sohn Daniel, dem der nicht helfen konnte, auch wenn er es sich sehr gewünscht hat. Dieser Verlust und seine Schuldgefühle begleiten Tom immer wieder auf der Fahrt. Die Gegenwart, in der man Tom zu seinem Sohn begleitet, ist immer wieder von Rückblenden unterbrochen, in denen es um die Familie geht oder auch um Aufträge, die Tom in seinem Beruf als Fotograf hatte.
Das Buch liest sich unaufgeregt und ich habe es in vergleichsweise kurzer Zeit durchgelesen, was vielleicht auch daran liegt, dass es keine Kapitel hat. Das hat mich am Anfang etwas gestört, aber eigentlich passt es sehr gut zu dieser Autofahrt, die sich ja auch einfach dahin zieht.
Mir hat es gut gefallen. Tom und seinen Gedanken konnte ich meistens folgen und wenn ich es nicht direkt konnte, dann klärte sich der Sachverhalt einige Seiten später meistens auf.
Ich kann nicht genau sagen, ob Tom mir sympathisch war. Unsympathisch finde ich ihn jedenfalls nicht. Er macht sich viele Gedanken um sein Leben und seine Familie, findet aber nicht immer den richtigen Ansatz, mit den Dingen umzugehen. Das Buch regt zum Nachdenken an und auch das Cover mit der verlassenen Straße im verschneiten Wald hat seinen Anteil daran.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Arolas Leidensweg

Lausche meinem Flüstern
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Arola ist ein Wallach, der zwar wunderschön, aber nicht ganz einfach im Umgang ist. Anfangs ist er etwas wild und draufgängerisch, was seiner Besitzerin nicht gefällt, der es wichtig ist, dass sie mit ...

Arola ist ein Wallach, der zwar wunderschön, aber nicht ganz einfach im Umgang ist. Anfangs ist er etwas wild und draufgängerisch, was seiner Besitzerin nicht gefällt, der es wichtig ist, dass sie mit ihrem Pferd Turniere gehen und gewinnen kann. Arola ärgert sie aber mit seiner Art, die sie in ihrer Ungeduld nicht weiter hinterfragt und so verkauft sie das Tier. Aber auch bei seiner nächsten Besitzerin beträgt er sich nicht so, wie es von ihm erwartet wird. Somit geht es für den armen Arola immer weiter abwärts und immer mehr misstraut er den Menschen, die für ihn verantwortlich sind. Schließlich kommt aber eine junge Frau zu der Koppel, auf der er steht und diese Begegnung ist der Anfang einer Wendung in seinem Leben.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe selber keine Pferde, aber ich mag diese Tiere sehr und habe mich auch schon mit der Haltung und richtigen Körpersprache im Umgang mit Pferden beschäftigt. Das alles wird im Buch auch sehr gut thematisiert und besonders gut gefiel es mir, dass es aus der Sicht des Pferdes geschrieben wurde. So kann man sich als Leser richtig gut in die ganzen Situationen hinein versetzen und denkt vielleicht an dieses Buch, wenn man beim Pferd ist und die Kommunikation mal nicht direkt funktioniert.
Ich kann nur hoffen, dass dieses Buch viele Leser findet, die dann vielleicht noch besser auf die Bedürfnisse ihrer Pferde eingehen können, weil das Verständnis gewachsen ist. Auch das Cover gefällt mir sehr gut und der Titel passt hervorragend, weil nicht die Menschen flüstern müssen, damit die Pferde uns verstehen, sondern vor allem wir auf die Bedürfnisse der Pferde hören und eingehen müssen.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Herr Schröder in der digitalen Schule

Instagrammatik
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Herr Schröder ist Lehrer an der Helene-Fischer-Gesamtschule. Die Schule hat nun eine neue Schulleiterin und diese ist fest entschlossen, mit aller Gewalt die digitale Zeit einzuläuten. Herr Schröder ist ...

Herr Schröder ist Lehrer an der Helene-Fischer-Gesamtschule. Die Schule hat nun eine neue Schulleiterin und diese ist fest entschlossen, mit aller Gewalt die digitale Zeit einzuläuten. Herr Schröder ist eher ein unkonventioneller Lehrer und möchte auf Augenhöhe mit seinen Schülern kommunizieren. Das gelingt ihm auch ganz gut, auch wenn er einsieht, dass er die Welt, auf die er seine Schüler vorbereiten soll, doch selber nicht mehr immer versteht und die Schüler in der digitalen Zeit schon viel weiter sind. Genau das sorgt im Schuljahr auch für Probleme. Aber immer mehr wird klar, dass die neue Schulleiterin mehr so ihr eigenes Ding macht und an einer komischen Sache beteiligt ist.
Ich habe bislang noch kein Buch von Herrn Schröder gelesen, kam aber in die Geschichte sehr gut und schnell hinein. Ich dachte, mich erwartet in diesem Buch nur Klamauk, aber ich wurde positiv überrascht. Das Buch ist sehr witzig geschrieben, aber gleichzeitig ist die Geschichte auch sehr spannend und das macht es zu einer tollen Mischung, wie ich finde. Auch dann, wenn man Herrn Schröder noch nicht kennt, ist es absolut nicht schwer, sich in diesem Buch zurecht zu finden. Mich hat es motiviert, das erste Buch auch noch zu lesen. Das Cover finde ich sehr passend. Es passt gut zum ersten Band, zeigt aber auch das Thema, um das es hier geht.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ein sehr wichtiges Buch

Hans im Gift
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Hans ist ein fünfzehnjähriger Junge und nach dem Tod seines Vaters ist seine Mutter überfürsorglich und so ist Hans in der Schule und Umgebung als Muttersöhnchen bekannt. Das möchte er aber nicht mehr ...

Hans ist ein fünfzehnjähriger Junge und nach dem Tod seines Vaters ist seine Mutter überfürsorglich und so ist Hans in der Schule und Umgebung als Muttersöhnchen bekannt. Das möchte er aber nicht mehr sein und gerne möchte er sich einer Gruppe von Jugendlichen anschließen, die er sehr bewundert. Aber diese Jungs möchten von seiner Gesinnung überzeugt werden und so soll er einen ausländischen Menschen bedrohen, damit er der Gruppe beitreten darf.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist kurz, so dass man es gut in den Unterricht integrieren kann, was ich sehr sinnvoll finde. Gerade das Buch zeigt auf, wie schnell es gehen kann, dass ein Mensch geärgert wird, sich unwohl fühlt und nach einer Gruppe sucht, bei der er sich zugehörig fühlen kann. Und da muss es einfach möglich sein, die Jugendlichen abzuholen, damit sie nicht auf die rechte Seite geraten und dann alles mitmachen, weil es sich so gut anfühlt, zu der Gruppe zu gehören. Dabei kann dieses Buch eine große Hilfe sein, deswegen finde ich es wichtig, dass viele Menschen es lesen. Auch das Cover finde ich sehr passend.

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