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Veröffentlicht am 28.02.2025

Fesselnder Lesegenuss

Der Ruf der Pelikane
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Zusammen mit dem Leuchtturmwärter Finn träumt Lisa von einem Forschungszentrum über Pelikane. Hier auf der Insel Lobos an Kaliforniens Küste hat Lisa die prächtigen Tiere und den zurückgezogen lebenden ...

Zusammen mit dem Leuchtturmwärter Finn träumt Lisa von einem Forschungszentrum über Pelikane. Hier auf der Insel Lobos an Kaliforniens Küste hat Lisa die prächtigen Tiere und den zurückgezogen lebenden Finn lieben gelernt. Doch wieder ist es ihre Neugier, die sie in Schwierigkeiten bringt. Die junge Biologin möchte unbedingt das Geheimnis von Finns Familie lüften. In ihrer einfühlsamen Art entgeht Lisa nicht, wie sehr Finn noch immer unter dem Rätsel leidet. Währenddessen schmiedet die eifersüchtige Tiara eifrig Pläne um zu Finn zurückzukehren. Die Beiden ahnen nicht in welcher Gefahr sie schweben. Als ein Hilferuf einer entfernten Pelikan Kolonie Finn erreicht und er sich auf die Reise begibt, entschließt sich Lisa zu handeln. Endlich Verwicklungen und Geheimnisse zu enthüllen. Die Zeit drängt. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.
Gefesselt verschlinge ich die Liebesgeschichte inmitten einer wunderschön gezeichneten Landschaft. Die eingeflochtenen Fakten über die Welt der Pelikane faszinieren mich ebenso wie die geschickt verwickelten Ereignisse in Gegenwart und Vergangenheit. Einfühlsam schildert die Autorin Wesenszüge der unterschiedlichen Charaktere und Figuren. Gespannt verfolge ich die Suche, halte die Luft an und genieße den weiten Blick auf das Meer mit Lisa. Verwirrt und doch hoffnungsvoll gibt Finn sich seinen Träumen hin, versucht Lisa trotz Zweifeln zu vertrauen.
Über Sandbänke laufen und in die Geschichte eintauchen. Loslassen und Vertrauen. Ich hatte eine wundervolle Zeit in Kalifornien und empfehle die Erzählung sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Eine Erzählung zum Kraft tanken

Das kleine Hotel, wo Wünsche wahr werden
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Zufälle gibt es nicht im Leben. Bereits die aufmerksame Aufnahme im kleinen Hotel am See gibt der Erzählerin das Gefühl einer liebevollen Umarmung. Diese Flucht vor dem eigenen Leben wird für die Erzählerin ...

Zufälle gibt es nicht im Leben. Bereits die aufmerksame Aufnahme im kleinen Hotel am See gibt der Erzählerin das Gefühl einer liebevollen Umarmung. Diese Flucht vor dem eigenen Leben wird für die Erzählerin zu einer besonderen Reise.
Mit der Hotelbesitzerin Sita verbringt sie unglaublich inspirierende Stunden. Nach und nach teilt die aus dem Himalaya stammende Sita in aufmunternden Gesprächen ihr Wissen über Manifestation und Wunscherfüllung mit. Je länger sich die Erzählerin mit der Thematik auseinandersetzt, desto mehr entdeckt sie die Macht der positiven Gedanken.
Zitat:“ Das Geheimnis hinter der Erfüllung ist immer die gute Schwingung! Nur eine gute positive Schwingung zieht etwas Positives an.“
Eindrückliche Schilderungen und lebendiger Schreibstil geben mir das Gefühl, ebenfalls im kleinen Hotel eine Auszeit zu erleben. Die Erläuterung der sieben Stufen der Wunscherfüllung ist in verschiedenen Situationen unterhaltsam dargestellt. Immer wieder unterstützt Sita mit Nachfragen eigene Überlegungen. Handschriftliche Notizen fassen am Ende jedes Kapitels wichtige Informationen zusammen. Mit Fragen wie: „ Kennst du das auch?“ bin ich ins Geschehen aktiv eingebunden.
Wünsche bewusst erforschen und hinterfragen wird unter anderem angesprochen. Die Aufmerksamkeit auf positive Energie lenken. Zitat:“ Unsere größten Feinde wohnen immer in unserem Inneren“. Wie groß ist dein Vertrauen in deine Fähigkeiten? Die eingeflochtenen Tests ermöglichen dem Leser aufschlussreiche Reflektionen bei sich selbst.
Mit einem Augenzwinkern erzählter Ratgeber, der unterhaltsam wie ein Roman und zugleich informativ ist. Sich Gedanken und Gefühle bewusst machen und lenken, um positive Veränderungen im Leben zu erzielen. Sich als Teil des Universums sehen, die Aufmerksamkeit steigern und dem Herzen zuhören. Dem Universum Zeit und Ideenreichtum zugestehen, auf irgendeine Art und Weise erfüllen sich laut Sita alle Wünsche.
Im Ganzen sehe ich die Geschichte als kraftspendend. Ich bewerte Versprechungen im Buch als Chancen und Möglichkeiten eingefahrene Verhaltensmuster zu durchbrechen. Neben neuen Ansätzen finden sich mir bereits bekannte Gedanken. Doch wie so oft im Leben, ein erneuter Anstoß, ein Aufmerksam machen, sich auf Bauchgefühl und Herzenswünsche besinnen, kann neue Energie freisetzen. Viel Spaß beim Entdecken deiner Möglichkeiten.

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Veröffentlicht am 02.12.2024

Fesselnd und emotional

Und der Schönbuch schweigt
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Einsam und friedlich liegt die Wildbeobachtungskanzel inmitten des Naturparks Schönbuch. Warum hatte sich der Mann genau dieses Ziel für seine letzte Tour ausgesucht? Während für die örtliche Polizei ...

Einsam und friedlich liegt die Wildbeobachtungskanzel inmitten des Naturparks Schönbuch. Warum hatte sich der Mann genau dieses Ziel für seine letzte Tour ausgesucht? Während für die örtliche Polizei klar ein Suizid vorliegt fallen Kommissar Brandner und seiner Kollegin etliche Ungereimtheiten am Tatort auf. Während ihrer Nachforschungen treffen die Ermittler auf eine Wand aus Schweigen bei den Dorfbewohnern. Nach und nach enthüllen sie neben Hass, Lügengeschichten und schockierenden Ereignissen verworrene Zusammenhänge. Während sie Hintergründe zur Tat aufdecken brodelt es unerkannt im Dorf.
Der Bezug zur Region Schwaben ist durch ausdrucksstarke Landschaftsbilder, einfließende Traditionen und Dialekt gefärbte Dialoge gut gelungen. Verschiedene Perspektiven und wechselnde Handlungsorte lassen mich tief in die Geschichte eintauchen. Themen wie Depressionen, Mobbing, sowie Gewalt und deren Folgen nehmen bedeutenden Raum in der Story ein. Triggerwarnung.
Gefesselt von den sich im Zuge der Ermittlungen überschlagenden Ereignissen fliege ich durch die Seiten. Ausdrucksstarke Charaktere, unvorhergesehene Wendungen und rätselhafte Andeutungen verleihen der Erzählung emotional aufwühlende Tiefe. Zwar stelle ich Vermutungen zum Tatgeschehen an, manche bestätigen sich, andere wiederum sind wie Blätter die der Wind aufwirbelt.
Obwohl sich die Dorfbewohner vehement jeglichen Ermittlungen verwehren dringen die Kommissare immer tiefer in den Sumpf aus Gleichgültigkeit und Ignoranz vor. Verzweiflung, Wut und Vorurteile bringen die Fahnder an ihre Grenzen. Wie gut das ihr privates Umfeld mit ganz anderen Problemen aufwartet. Die gelungene Mischung sorgt für spannend unterhaltsame Lesezeit.
Während Brandner mit einem Whiskey die schockierenden Bilder hinab spült, hallt die eingearbeitete Thematik in mir nach. Ein packendes Lese Schmankerl für Krimifans.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Winterzauber und Gefühlsachterbahn

Schneeglitzernd verliebt
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In Gedanken versunken schlittert Svantje mit ihrem Auto in den Graben. Nils, der ebenfalls mit der letzten Fähre auf der Insel Nortrum gelandet ist, erweist sich als rettender Engel in dieser nächtlichen ...

In Gedanken versunken schlittert Svantje mit ihrem Auto in den Graben. Nils, der ebenfalls mit der letzten Fähre auf der Insel Nortrum gelandet ist, erweist sich als rettender Engel in dieser nächtlichen Notlage. Einerseits hilfsbereit und charmant reagiert er auf das Angebot der Cafebesitzerin Svantje, sich mit Kaffee und Krabbenbrötchen bei ihm zu bedanken mit Zurückhaltung. Na dann eben nicht, denkt sich die alleinerziehende Mutter. Doch auf der kleinen Nordseeinsel ist ein erneutes Aufeinandertreffen unvermeidlich.
Schnell ist klar, Nils scheint den Tag herbei zu sehnen, an dem er die idyllische Strand-Landschaft und seine Verpflichtungen auf der Insel hinter sich lassen kann. Wiebkes Andeutungen, die Freundin hätte plötzlich ein Glitzern in den Augen hilft nicht wirklich das Gefühlschaos in Svantje zu beruhigen, da sie sich geschworen hat, keinen Mann in ihr Herz zu lassen, der die Insel Nortrum nicht ebenso liebt wie sie.
Verwirrend ist nicht nur Svantjes Gemütszustand, bedrückend ist auch ihre finanzielle Misere. Während im Sommer die Touristen für eine klingelnde Kasse sorgen, versiegt diese Quelle im Winter. Doch immer wieder schiebt Svantje die Problematik zur Seite und kümmert sich stattdessen liebevoll um ihren Sohn.
Schnell bin ich zurück auf der erdachten Insel Nortrum. Das Wiedersehen mit liebevoll gezeichneten Charakteren zaubert ein Lächeln auf meine Lippen. Der fünfte Teil der Inselküsse und Strandkorbglück-Reihe kann auch unabhängig gelesen werden, da die Geschichten nur lose verbunden sind. Diesmal lässt uns die stets hilfsbereite Svantje in ihr Herz blicken, nimmt uns mit auf ihre Suche nach beständiger Liebe. Sorgenvolle Blicke in das kaum frequentierte, atmosphärisch wundervoll gestaltete Cafe betrüben mich. Angeregt durch Deko Ideen würde ich am liebsten selbst meinen Deko-Kram auspacken und loslegen, lach. Nils gibt mir anfangs Rätsel über seine Beweggründe auf.
Ich darf träumen und lächeln, Vertrauen finden und Ängste überwinden. Hoffnungen und Vergebung spielen eine große Rolle. Die Kraft der Liebe spüren, bedingungslose Hilfsbereitschaft erfahren und den Zusammenhalt auf der Insel genießen. Egal ob bei sonnigen Strand Spaziergängen, nächtlichem Sternenfunkeln oder während stürmischer Böen und Wellengang. Einerseits nachdenklich, andererseits weihnachtlich fröhliche Stimmung, empfinde ich die Story wie aus dem Leben gegriffen.
Aus der Sicht Svantjes fliege ich begeistert durch die Seiten, wobei die Autorin mich Zusammenhänge, welche Svantje noch fehlen, ahnen lässt.
Winterzauber und Gefühlsachterbahn verschmelzen zu einer herzerwärmenden Story. Das mit einer Tasse Tee und leckerem Gebäck eingekuschelt bei Kerzenschein genießen, gibt es etwas Schöneres zu dieser Jahreszeit?

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Bewegende Suche nach Heimat und Zugehörigkeit

Luzia
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Wien, Oktober 1926. Die hohe Arbeitslosigkeit verstärkt die eh große Not der Arbeiterschicht zusätzlich. Unruhen und Proteste sind an der Tagesordnung. Inmitten dieser ärmlichen Verhältnisse wächst die ...

Wien, Oktober 1926. Die hohe Arbeitslosigkeit verstärkt die eh große Not der Arbeiterschicht zusätzlich. Unruhen und Proteste sind an der Tagesordnung. Inmitten dieser ärmlichen Verhältnisse wächst die achtjährige Luzia bei einer Pflegemutter auf. Während aus politischen Unruhen blutige Kämpfe werden bricht Luzias bisherige Welt aus den Fugen. Statt Antworten auf ihre Fragen nach ihrer Herkunft zu erhalten wird die uneheliche Tochter als Dienstkind auf einen entlegenen Hof gebracht. Ungewohnte Aufgaben und teils harsche Worte bestimmen von nun an ihren Alltag. Doch hinter der rauen Schale verbirgt sich oftmals ein weicher Kern. Nach und nach erfährt die inzwischen Neunjährige mehr über ihre Mutter.
Der mir bekannte österreichische Sprachstil, mit alten Begriffen und Dialekt, verstärkt die authentische Atmosphäre. Falls unbekannte Ausdrücke einfließen, erklären sich die Begriffe im Zusammenhang von selbst. Wortkarg, teils verhärmt und doch hoffend, sind die Charaktere realitätsnah dargestellt. Aufsteigende Bilder lassen mich mit Luzia durch gestampftem Lehm laufen, dem Gezeter entfliehen oder der Elektrischen nachschauen. Ihre Suche nach Identität und Heimat miterleben. Verzweiflung und Träume von einem besseren Leben.
Bereits nach den ersten Seiten fühle ich mich zeitversetzt. Geschehnisse um die erdachte Person Luzia werden angesprochen, historische Begebenheiten und Hintergründe integriert. Oftmals bleibt dem Leser Freiraum, in welcher Art und Weise die Ereignisse gelöst werden. Beginnend im Jahre 1926 endet die Erzählung mit einem Zeitsprung im April 1933.
Die Figur Luzia wurde einem wahren Vorbild, der Urgroßmutter des Autors, nachempfunden. Erinnert mit diesem Büchlein an unzählige Schicksale ähnlicher Art. Verschlungen aus Erinnerungen und Historie hat der Autor eine feinfühlige Erzählung, untermalt durch den damaligen Sprachgebrauch, erschaffen.
Der Schreibstil schleicht auf leisen Sohlen daher und hinterlässt tiefe Spuren im Herzen. Sehr gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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