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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2020

Eindrucksvoll

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Lia ist elf und fast zufrieden mit ihrem Leben – sie hat Ziele und übt fleißig, damit sie wahr werden. Doch von einer Sekunde zur anderen ist alles anders. Nach einem dummen Fehler ist sie kurz ohnmächtig ...

Lia ist elf und fast zufrieden mit ihrem Leben – sie hat Ziele und übt fleißig, damit sie wahr werden. Doch von einer Sekunde zur anderen ist alles anders. Nach einem dummen Fehler ist sie kurz ohnmächtig und wacht als Elfenprinzessin wieder auf. Während eben diese Elfenprinzessin, Asalia, nun in ihrem Körper steckt. Sie hat den Tausch absichtlich herbeigeführt, weil sie von den Menschen fasziniert ist und ihr Leben ausprobieren will. Außerdem ist sie sowieso gegen alles, was ihr vorgegeben wird.
Lia ist nicht begeistert und fürchtet, dass Asalia ihr alles verderben wird.
Doch ihr bleibt nichts anderes übrig als ins Elfenreich zu reisen, denn nur von dort aus kann der Tauschzauber rückgängig gemacht werden.
Allerdings erweist sich das als komplizierter als angenommen, gleichzeitig ist Lia fasziniert von all den neuen Dingen, die sie lernt und all den verschiedenen Elfen, die sie kennenlernt.
Da Lia sich in die Elfenwelt nicht auskennt, hat die Autorin reichlich Gelegenheit, auch den Leserinnen alles zu erzählen, was sie sich für ihre Elfenwelt ausgedacht hat und das ist unglaublich viel. Verschiedenste Elfenvölker mit ihrem ganz eigenen Aussehen, eigenen Riten, Regeln und Sagen, dazu Pflanzen, Gegend und Magisches. Es macht großen Spaß, die von Aniela Ley mit großer Akribie entworfene Welt zu erkunden.
Dass einige Entwicklungen für (erfahrene) Leserinnen vorhersehbar sind, verzeiht man gern, weil die Figuren liebenswert sind und man, genau wie Lia selbst, einerseits möchte, dass sie ihr altes Leben zurückbekommt, andererseits möchte man aber noch viel mehr über die faszinierende Elfenwelt erfahren.
Ein anspruchsvolles Buch für Leserinnen ab 9 Jahren.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Sperrig, aber genial

Die Königin von Berlin
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Es gibt so Bücher, die sperren sich. Man fängt an zu lesen, voller Vorfreude, weil man den Klappentext kennt und die Leseprobe gelesen hat, doch dann hakt es, man kommt nicht so recht hinein.
Doch bei ...

Es gibt so Bücher, die sperren sich. Man fängt an zu lesen, voller Vorfreude, weil man den Klappentext kennt und die Leseprobe gelesen hat, doch dann hakt es, man kommt nicht so recht hinein.
Doch bei diesem Buch aus dem Berlin des vorigen Jahrhunderts lohnt es sich, trotzdem dran zu bleiben. Man lernt Carola Neher kennen, eine junge Frau, die Ziele hat und sich nicht davon abhalten lässt, diese auch anzustreben. Sie geht zuerst nach Baden Baden und lernt dort den Dichter Klabund kennen. Später verschlägt es sie nach Berlin, wo sie zur Muse von Bertolt Breacht wird, oder er zu ihrer? Die Beziehung scheint nicht wirklich gedeihlich für beide Seiten gewesen zu sein.
Spannend ist auch die Verknüpfung zu den Stücken von Brecht, die man größtenteils kennt. Nun ist man hautnah dabei, wenn sie entstehen, taucht mit ihnen in die Theaterwelt der Zwanziger Jahre ein.
Parallel dazu gibt es eine Geschichte, die 1979 spielt, in der Georg über Carola Neher recherchiert.
Das Buch ist selbst aufgemacht wie ein Theaterstück und lädt zur Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten außergewöhnlicher Menschen in einer außergewöhnlichen politischen und gesellschaftlichen Situation.
Sprachlich fällt auf, dass der Text sehr flüssig geschrieben ist, einen an die Hand nimmt und durch die Geschichte führt.
Insgesamt liegt hier eine Romanbiografie vor, die sperrige Figuren lebendig werden lässt.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Giftiges Gras

Bloom
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Anaya, Petra und Seth leiden an allergischen Erkrankungen, die nach einem Regenschauer wie weggewaschen sind. Natürlich dauert es eine Weile, bis sie das feststellen.
Nach dem Regen beginnen seltsame Pflanzen ...

Anaya, Petra und Seth leiden an allergischen Erkrankungen, die nach einem Regenschauer wie weggewaschen sind. Natürlich dauert es eine Weile, bis sie das feststellen.
Nach dem Regen beginnen seltsame Pflanzen zu wachsen. Zuerst verdrängen sie nur die einheimischen Pflanzen, alle Menschen reagieren allergisch auf sie. Es gibt kein Mittel, das sie vernichten kann. Doch die drei Jugendlichen stellen fest, dass sie nicht allergisch reagieren, dafür aber ihre alten Allergien verschwunden sind.
Das bleibt natürlich nicht unbemerkt. Forscher wollen herausfinden, was die drei von allen anderen unterscheidet.
Inzwischen verbreiten sich die Pflanzen immer weiter, nicht nur schwarzes Gras, auch fleischfressende Pflanzen bilden sich aus.
Anayas Vater ist in der Wildnis unterwegs, weil eine Stelle entdeckt wurde, an der das schwarze Gras nicht wächst. Er hofft, dort ein Gegenmittel zu finden, doch die Verbindung zu ihm ist abgebrochen.
Das Buch beginnt recht gemächlich. Die drei Hauptfiguren werden vorgestellt, mit ihren Ecken und Kanten, Hoffnungen und Befürchtungen, mit ihren Stärken und Schwächen. Nach dem Regen verändert sich etwas in ihren Leben, was sie im Laufe der Geschichte näher zu einander treibt.
Mehr sei an dieser Stelle aus Spoilergründen zum Inhalt nicht verraten.
Doch die Handlung nimmt immer stärker Fahrt auf, das Buch entwickelt sich nach und nach zum Pageturner, das man nicht mehr weglegen möchte.
Ganz abgesehen von der inhärenten Spannung ist das Thema hoch aktuell und zeigt deutlich, wie anfällig wir alle sind.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Umgewandelt

Carla Chamäleon: Oh Schreck, ich bin weg!
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Als das neue Schuljahr beginnt, ist Carla so unglücklich wie man nur sein kann. Ihre beste Freundin ist weggezogen, weit weg – und nun hofft Carla, dass sie das Schuljahr übersteht, ohne groß aufzufallen. ...

Als das neue Schuljahr beginnt, ist Carla so unglücklich wie man nur sein kann. Ihre beste Freundin ist weggezogen, weit weg – und nun hofft Carla, dass sie das Schuljahr übersteht, ohne groß aufzufallen. Sie ist nämlich schrecklich schüchtern und möchte am liebsten unsichtbar sein.
Als ihr Wunsch in Erfüllung geht, anders als sie es sich vorgestellt hat, sorgt dieser Umstand plötzlich für besonders viel Aufmerksamkeit, von der ganzen Klasse, von seltsamen Menschen und von Jole, dem Neuen in der Klasse.
Carlas Schüchternheit wird hier mit viel Humor und Feinfühligkeit thematisiert. Ihre (neue) Freundschaft zu Jole entwickelt sich langsam. Ihre Familie ist ziemlich chaotisch und nicht hilfreich bei der Lösung irgendwelcher Probleme.
Allerdings gelangt über den Job der Mutter ein Pinguin zu den beiden Kindern, der ihnen bei dem Abenteuer mit den seltsamen Männern unterstützt.
Dass Carla sich wie ein Chamäleon verfärbt ist noch nicht alles, sie ändert auch ihre Struktur, passt sich dem Unter- bzw. Hintergrund an.
Diese Option verspricht noch Potenzial für weitere Abenteuer und überraschende Begegnungen. Insgesamt braucht die Geschichte eine Weile, bis sie in Fahrt kommt. Es werden viele Figuren eingeführt, die kaum eine Rolle spielen, und viel Fragen bzw. Handlungsfäden bleiben offen – vermutlich werden sie im Folgeband (oder noch später) geklärt.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Spannender Krimi

Der Gin des Lebens
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Cathy Callaghan findet im Garten ihres Bed & Breafast in Plymouth eine Leiche und Bene Lerchenfeld fährt – seinem Navi folgend – mit seinem Auto direkt ins Wasser – beide sind so ziemlich am Ende und ...


Cathy Callaghan findet im Garten ihres Bed & Breafast in Plymouth eine Leiche und Bene Lerchenfeld fährt – seinem Navi folgend – mit seinem Auto direkt ins Wasser – beide sind so ziemlich am Ende und müssen einen Weg finden, wieder auf die Beine zu kommen.
Bene erinnert sich an eine Flasche selbstgebrannten Gin, die sein Vater ihm vor seinem Tod vor vielen Jahren geschenkt hat. Er erkennt das Potenzial dieses außergewöhnlichen Getränks und beginnt, nach dem Rezept zu suchen. Dabei stößt er auf eine Verbindung zu den Callaghans und reist nach Plymouth.
Dort entwickelt sich alles etwas anders, als er es geplant hat – und so langsam setzt sich ein immer spannenderer werdender Krimi in Gang.
Der Gin – seine Herstellung, Rezepturen, Bestandteile, Geschichte, das alles steht im Mittelpunkt der Geschichte. Im Vordergrund steht die Beziehung zwischen Cathy und Bene und ihre Versuche, DAS Ginrezept zu finden, daneben gibt es einen aktuellen Todesfall und zwei ältere zu klären und weitere zu verhindern.
Dass Henn die „Geschichte des Gins“ nicht in einen Anhang verbannt hat, sondern als Textauszug eines Buches über Gin in den Text integriert hat, finde ich eine nette Idee.
Der Kriminalfall an sich ist spannend, doch das Drumherum erst macht diesen Krimi zu etwas Besonderem. Von den beiden Protagonisten entwickelt sich hauptsächlich Bene weiter, doch das mag auch daran liegen, dass das Buch aus seiner Perspektive erzählt ist.
Sprachlich strahlt der Text an vielen Stellen mit besonderen Vergleichen oder Sprachschöpfungen.
Auch die Gestaltung des Umschlags, weißer Hintergrund, schwarze Schrift und ein (gelb und grün) dekoriertes Ginglas überzeugt.

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