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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2018

Ein Auftakt, der sich sehen lassen kann!

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INHALT

Luc Verlain verschlägt es von Paris nach Bordeaux. Aber nicht, weil er Urlaub machen will, sondern weil sein Vater schwer erkrankt ist und er während dieser schweren Zeit in seiner Nähe sein möchte. ...

INHALT

Luc Verlain verschlägt es von Paris nach Bordeaux. Aber nicht, weil er Urlaub machen will, sondern weil sein Vater schwer erkrankt ist und er während dieser schweren Zeit in seiner Nähe sein möchte. Aber schon kurz nach seiner Ankunft überschattet ein grausamer Mord die Idylle des sonst so friedlichen Orts. Schnell wird klar, dass der versetzte Polizist Verlain auch hier einiges zu tun hat. Das Opfer, ein Mädchen aus der Region, war bei den Bewohnern bekannt. Schnell brodelt die Gerüchteküche, es heißt, dass der algerische Nachbarsjunge an der Tat schuld sein muss. Dass das Opfer aus Eifersucht und unerfüllter Liebe getötet wurde. Vor allem der Vater des Mädchens ist schon bald nicht mehr davon abzubringen, die Schuld in dem Jungen zu sehen. Dann aber überschlagen sich die Ereignisse ein weiteres Mal und die Ermittlungen werden immer verzwickter. Und dabei merkt Luc Verlain nicht nur, dass das neue Leben in Bordeaux keinesfalls so langweilig ist, wie erwartet. Und dass seine neue Kollegin das eine oder andere Mal zu häufig seine Aufmerksamkeit auf sich lenkt.


MEINUNG

Frankreich-Krimis sind ja voll mein Ding. Vor allem in den Sommermonaten, wenn es kurz vor dem eigenen Urlaub ist und man sich die Wartezeit bis dahin gerne mit ein paar buchig-warmen Sommerorten versüßen möchte, aber dabei keinesfalls auf ein bisschen Spannung verzichten will, sind diese Krimis goldrichtig.

Auch der erste Fall von Luc Verlain und Schöpfer Alexander Oetker konnte mich mit einer sehr angenehmen Schreibweise und einem interessanten Plot überzeugen. Ich konnte mich sehr schnell in die handelnden Figuren hineinversetzen. Normalerweise finde ich es bei Krimis oft schwer, mit den Charakteren warm zu werden, weil oft sehr schnell bloß der Fall in den Vordergrund rückt. Hier war es nicht der Fall, aber auch waren die persönlichen Angelegenheiten nicht zu überdeutlich oder zu häufig dargestellt. Auch das Verhältnis zu seiner Kollegin ist weder überspitzt noch unpassend.

Der Krimi ist nicht grausam, aber spannend. Verschiedene Ansätze verflechten sich nach und nach und auch wenn ich anfangs wirklich dachte, dass vielleicht mit einigen Klischees jongliert wird, gab es dann doch einige Charakterzüge an dem Ermittler, die mich begeistern konnten. Besonders sein Umgang mit Klischees gegenüber dem Hauptverdächtigen fand ich gut und war überrascht, dass das auf diese Weise zur Sprache kommt.

Das Ende kam mir dann irgendwie dennoch ein bisschen zu plötzlich. Zwar war es durchaus plausibel und hat mich auch überrascht, aber irgendwie hat mir da ein Fünkchen gefehlt. Ich kann es nicht genau benennen, aber es war dann plötzlich auf einen Schlag vorbei und hat mich ein bisschen unbefriedigt zurückgelassen. Nichtsdestotrotz ein sehr lesenswerter Krimi!

FAZIT

Spannender Krimi zum Mitfiebern, sehr angenehme Charaktere und ein besonders charmantes Setting. Ein gelungenes Debüt, bei dem mich nur das Ende nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte.

4 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥♥

Veröffentlicht am 15.07.2018

Nicht mein Favorit, aber lesenswert!

Bretonische Geheimnisse
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INHALT

Der Artus-Wald ist das letzte verbliebene Feenreich – immerhin, wenn es nach den Bretonen geht. Was eignet sich besser für einen Betriebsausflug von Dupin und seinem Team als dieser sagenumwobene ...

INHALT

Der Artus-Wald ist das letzte verbliebene Feenreich – immerhin, wenn es nach den Bretonen geht. Was eignet sich besser für einen Betriebsausflug von Dupin und seinem Team als dieser sagenumwobene Wald? Als jedoch ein Artus-Forscher ermordet aufgefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse und Dupin wird kurzerhand zum Sonderermittler benannt. Schnell findet er sich in einem Lügengeflecht wieder, das die anderen Wissenschaftler mit einbezieht und das es nun aufzuklären gilt. Und plötzlich gibt es weitere Opfer, weitere Überfälle. Unter widrigen und gefährlichen Umständen ermitteln das Team weiter – vom so entspannt angedachten Ausflug ist schnell nichts mehr übrig.


MEINUNG

Schon der siebte Fall für Kommissar Dupin! Dieses Mal führt es den kultigen Ermittler in einen mysteriösen Wald – und damit wieder an einen Schauplatz, der sich sehen lassen kann. Und nicht nur das Setting, auch der Schreibstil konnte sich wieder sehen lassen. Oder vielmehr lesen lassen. J Mit viel Humor und einfach sehr ansprechend verpackt hat diese Geschichte wieder viel Spaß gemacht.

Die Charaktere sind gewohnt gelungen, auch, wenn es das Team bei diesem Fall unter widrigen Umständen auseinander reißt. Vor allem Nolwenn, die sonst ja eher im Hintergrund agiert, war dieses Mal präsent und ist mir dabei noch ein Stück mehr ans Herz gewachsen. Die unterschiedlichen Figuren passen vermeintlich kaum zueinander und haben doch in keinem anderen Teil der Krimireihe so gut harmoniert.

Die Idee, die hinter dem Plot steckt, finde ich großartig. Den verwunschenen Feenwald, die Geheimnisse, die hinter den Ecken lauern. Leider hat mich die Geschichte dennoch nicht ganz abholen können. Irgendwie ist der sprichwörtliche Funke nicht übergesprungen um mich ganz in den Bann zu ziehen, der sonst bei Dupin-Krimis eigentlich vorprogrammiert ist. Der Kommissar war mir teilweise sogar etwas abwesend, obwohl ich ihn sonst so gerne bei seinen Fällen begleite. Ich bin trotz des tollen Schreibstils immer wieder abgeschweift. Dennoch war das Buch sehr spannend. Es wurde gerade zum Ende hin noch einmal ordentlich rasant und ich fand auch den Fall an sich sehr außergewöhnlich und interessant zu verfolgen.

FAZIT

Nicht mein liebster Teil dieser sonst so hervorragenden Krimi-Reihe. Alles in allem zwar ein gelungener siebter Teil, aber leider mit einigen kleinen Schwächen, die dazu geführt haben, dass ich immer wieder abgeschweift bin. Schade.

3 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥

DANKE AN DEN KIWI-VERLAG FÜR DAS BEREITSTELLEN DES REZENSIONSEXEMPLARS!

Veröffentlicht am 22.06.2018

Etwas schwächerer zweiter Band

Palace of Silk - Die Verräterin
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INHALT

Rea flieht vom englischen Königshof, an dem sie die Leibwächterin des Prinzen war, nach Frankreich. Dort hofft sie nicht nur auf ein ruhigeres Leben ohne Furcht vor eine Bestrafung, sondern trifft ...

INHALT

Rea flieht vom englischen Königshof, an dem sie die Leibwächterin des Prinzen war, nach Frankreich. Dort hofft sie nicht nur auf ein ruhigeres Leben ohne Furcht vor eine Bestrafung, sondern trifft auch auf viele Verbündete. Als Magdalene ist ihr in England die Freiheit, andere Menschen zu berühren nicht nur verwehrt, es ist geradezu gefährlich. Ninon, eine von Reas engsten Vertrauten, nimmt sie als Schwester des Roi in Frankreich auf. Und während die Magdalene noch glaubt, dass nun alles besser wird, trifft sie ein weiteres Schlag. Denn auch Prinz Robin kehrt zurück. Und das nicht, um nach ihr zu suchen, sondern aus einem ganz anderen Grund: Er will um Ninons Hand anhalten.


MEINUNG

Endlich der zweite Band! Nachdem der erste Teil von C. E. Bernard mit einem fiesen Cliffhanger endete, bin ich sehr gespannt und vor allem voller Vorfreude auf diesen zweiten Teil der Trilogie gewesen.

Die Figuren fand ich nach wie vor spannend konstruiert, sehr unterschiedlich und dynamisch. Kein Charakter ist wie der andere und ich finde vor allem, dass kaum mit Klischees gearbeitet wurde. Vor allem Ninon hat es mir angetan. Wer mich hingegen in diesem Buch nicht vollkommen von sich überzeugen konnte war der Prinz. Er war mir hier irgendwie zu einfach, zu schnell beeinflussbar und ohne eine echte eigene Meinung.

Ich kam nicht so gut in die Geschichte hinein, wie ich vermutet habe. Tatsächlich habe ich vor allem am Anfang des Romans meine Schwierigkeiten gehabt, mich wieder auf die Tatsachen einzulassen, deren Verständnis es dann erst einmal wieder braucht. Mir war zwar schon recht präsent, wie das erste Buch endete, aber dennoch war ich hier erst einmal ein bisschen am Rudern, ehe ich wieder ganz in der Handlung drin war.

Die Handlung an sich hat meiner Meinung nach vor allem im letzten Drittel ordentlich an Fahrt aufgenommen. Bis dahin gab es hin und wieder Stellen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass sie näher beleuchtet werden. Stattdessen gab es einige Sprünge, die es mir nicht gerade leichter gemacht haben, in einen schönen Lesefluss zu kommen.

Über den Schreibstil und die Welt, die die Autorin geschaffen hat, kann man nur Lob schütten. Vor allem der Stil macht dieses Buch absolut lesenswert, ich finde auch die Idee, die dahintersteckt, grandios. Und weil auch das letzte Drittel mich wieder absolut abholen konnte und es immer spannender wurde, ist es jetzt schon sicher, dass ich den dritten Teil definitiv lesen werde!

FAZIT

Schwächer als der erste Band, aber dennoch lesenswert, weil die Figuren einfach toll sind und der Schreibstil kleine Problemchen aus der Handlung wettmachen kann.

3 VON 5 FURCHTLOSE BUCHHERZEN ♥♥♥

DANKE AN DEN PENHALIGON VERLAG FÜR DAS BEREITSTELLEN DES REZENSIONSEXEMPLARS!

Veröffentlicht am 20.06.2018

Schöne Story mit altbekannten Gesichtern!

Geister auf der Metropolitan Line
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INHALT

Peter Grant ist zurück! Seitdem Geister in der Londoner U-Bahn erscheinen und die Menschen, die sie sichten, sich nur wenige Minuten überhaupt an den erschreckenden Vorfall erinnern können, gibt ...

INHALT

Peter Grant ist zurück! Seitdem Geister in der Londoner U-Bahn erscheinen und die Menschen, die sie sichten, sich nur wenige Minuten überhaupt an den erschreckenden Vorfall erinnern können, gibt es einen neuen Fall für die „Sondereinheit“, in der auch der Zauberlehrling ist. Woher kommen die Geister und was suchen sie im Underground?


MEINUNG

Ach, wie schön, endlich wieder eine Story von Peter Grant! Auch, wenn es diesmal wirklich nur eine Story war und kein ganzer Roman, habe ich wieder unheimlich viel Freude am Lesen gehabt und schöne vor versteckter Magie und viel Wortwitz triefende Geschichte erleben dürfen.

Dass Peter Grant einer der wohl coolsten Protagonisten ist und mindestens der sympathischste Zauberlehrling nach Harry Potter, wird jedem, der die Reihe kennt, bereits bewusst sein. Und für alle, die die „Flüsse von London“ noch nicht kennen: Ran an die Buletten. ?

Ich finde den Schreibstil des Autors einfach fabelhaft. Flink, lustig und dabei immer mit einem zwinkernden Auge, lässt sich auch dieses Buch wieder schnell und voller Spaß lesen. Zur Story an sich: Für ein Buch von nicht einmal 200 Seiten habe ich keinen allumfassenden und spektakulären Plot erwartet. Man kommt gut in die Geschichte herein, kann sich wieder sehr schnell auf die Gegebenheiten einlassen, weil man auch einfach sehr rasch mitten im Geschehen ist. Aufgebaut in die Geschichte dann ebenfalls gut, wird mit einem weder überhastet wirkenden oder abrupten Ende abgeschlossen. Alles in allem also eine rundum gut konstruierte neue Erzählung mit und über Peter Grant – und natürlich ein paar weiteren tollen Charakteren, die immer wieder auf’s Neue Spaß bringen! Mit Nightingale oder dem Hund Toby erscheinen auch wieder altbekannte Gesichter, die am Rande auftauchen und das Ganze abrunden.

FAZIT

Ein zauberlehrreicher Spaß für alle Fans! Vielleicht eher nicht zu empfehlen für Flüsse-von-London-Neulinge, weil für diese Geschichte sonst doch etwas zu viel Hintergrundwissen fehlen dürfte, um genauso viel Spaß an dem Buch zu haben wie ich. Für alle anderen: Es lohnt sich sehr, obwohl ich sonst eher kein Fan von Kurzgeschichten oder Stories bin.

5 VON 5 GEISTERHAFTEN BUCHHERZEN ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 17.06.2018

Packender Thriller mit genialer Analystin Emma Carow

Blutbuche
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INHALT

Kryptische Briefe werden der polnischen Polizei überspielt. Darin: Grausame Worte, angstvoll und voller Schmerz. Aber sie sind auf deutsch verfasst. Emma Carow ist Fallanalystin beim Berliner LKA ...

INHALT

Kryptische Briefe werden der polnischen Polizei überspielt. Darin: Grausame Worte, angstvoll und voller Schmerz. Aber sie sind auf deutsch verfasst. Emma Carow ist Fallanalystin beim Berliner LKA und sieht sich eines Tages mitten in einem neuen und verstörenden Fall wieder, von dem alle erst glauben, es handle sich um einen Scherz. Ihr Team und Sie analysieren die Briefe, bei denen man schnell doch davon ausgehen muss, dass Frauen grausam gefangen genommen und gefoltert werden. Dass jemand sie “in Stücke reißen will”. Ein Fall, bei dem Emma Carow in viele Abgründe blicken muss und bei dem sie auch mit ihren eigenen Schicksal konfrontiert wird.


MEINUNG

Dieser zweite Fall von Emma Carow war der erste, den ich gelesen habe. Da ihre persönliche Geschichte auch hier oft zum Vorschein kommt, hatte ich dabei nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt, um die Handlung zu verstehen. Das Leben der Fallanalystin wird immer wieder zur Sprache gebracht, manchmal sogar gegenüber dem eigentlichen Fall priorisiert, aber dabei nicht in einem Ausmaß, das mich gestört hat.

Emma Carow ist eine interessante Protagonistin. Menschenscheu und schwer gebeutelt von ihrem fürchterlichen Schicksal, einer Vergewaltigung vor einigen Jahren. Sie kämpft mutig, wird aber doch immer wieder zurückgeworfen. In ihren Beruf aber ist sie wohl eine der besten. Klare Gedanken, verständlich, dabei unterstützt von einer klaren, aber beeindruckenden Schreibweise. Das ist einer der Gründe dafür, dass mir dieses Buch so gefallen hat. Der Leser kann sehr gut folgen, ist immer direkt beim Geschehen dabei und das ganze auch noch in sehr verständlicher Form.

Spannend ist dieser Thriller in jedem Fall. An einigen Stellen sehr grausam, einige Schicksale prallen hier aufeinander. Sicherlich nichts für schwache Nerven, aber auch nicht der schlimmste Thriller, den ich je gelesen habe. Der Fall an sich ist wirklich spannend und gut aufgebaut. Im Mittelteil hatte ich leider an manchen Stellen ein bisschen das Gefühl, an einer Stelle zu treten. Es ging hier wirklich viel mehr um Carows Leben als um das Lösen des Falls, der sich plötzlich nur noch um ein Thema drehte. Das ist der einzige Punkt, der mich ein wenig gestört hat, dafür minimalen Abzug.

Ansonsten war “Blutbuche” wirklich ein spannender, gut zu lesender Thriller, der mich mitgerissen hat und bei dem man schnell auch selbst ins Analysieren gerät. Neben Emma Carow gab es eine Reihe ebenfalls sehr interessanter Figuren, die von der Norm abweichen. Ohne mit Klischees zu jonglieren hat das Buch mir auf diesen knapp 480 Seiten einige neue interessante Buchbegleiter näher gebracht, die nicht zuletzt dafür sorgen, dass man dringend wissen will, wie es um Emma Carow und ihr Team weitergeht.

FAZIT

Schockierend, spannend, schön geschrieben. Das trifft ganz gut das, was “Blutbuche” für mich war. Ein sehr gelungener zweiter Teil, für den man nicht zwangsläufig den ersten kennen muss, der aber definitiv Lust auf mehr des Autorenduos macht.

4 VON 5 BLUTBUCHEN-HERZEN ♥♥♥♥