#rezensionsexemplar
Allgemeines:
Am 31.05.2018 ist Geister auf der Metropolitan Line – Eine Peter-Grant-Story von Ben Aaronovitch bei dtv erschienen. Es handelt sich um eine Novelle, die nach dem sechsten Fall von Peter Grant erscheint (meine Rezension zum sechsten Band findet ihr hier).
Bevor man Geister auf der Metropolitan Line liest, sollte man also bereits die ersten sechs Bücher kennen und gerne Urban-Fantasy lesen. Man kann die Novelle auch ohne das Vorwissen lesen – das nimmt der Geschichte aber ganz viel.
Die Novelle hat 176 Seiten. Rein optisch fügte sich gut in die Reihe der bisherigen Kriminalfälle ein. Wie gewohnt, kann man bei näherer Betrachtung des Covers einiges entdecken – so etwas gefällt mir.
Inhalt:
„Für alle Fans von Peter Grant
Nach dem umwerfenden Erfolg von ›Der Galgen von Tyburn‹ kommt hier Nachschub für alle, die sehnlichst auf Neues aus dem Reich der Flüsse von London warten: Geistersichtungen auf der Metropolitan Line der Londoner U-Bahn! Chaos unter den Pendlern ist die Folge. Police Constable und Zauberlehrling Peter Grant nimmt ‒ mit ein paar guten alten Bekannten ‒ die Ermittlungen auf.“ (Quelle: dtv)
Meine Meinung:
Ich begleite Police Constable Peter Grant schon lange bei seinen Ermittlungen. Ich habe mit ihm zusammen vieles gelernt und so manchen „abstrusen Scheiß“ durchgemacht – wie er sagen würde. Dabei hatte ich immer das Gefühl, dass Aaronovitch mit dieser Reihe etwas geschaffen hat, dass es so noch nicht gibt. Ihm ist es gelungen, ein London zu entstehen zu lassen, das voller Magie ist. Ein multikulturelles London, von dem ich so noch nicht gelesen habe. Das mich zum Lachen bringt, gleichzeitig aber auch zum Staunen und Fürchten. Kurz gesagt: Aaronovitch hat mich mit seinem amüsanten, ironischen, sarkastischen und erfrischenden Schreibstil zum Fan gemacht. Deshalb entspreche ich selbstredend der Zielgruppe, an die sich dieses Buch richtet. Ja, ich bin Fan von Peter Grant. Und, nein, ich konnte nicht an diesem Buch vorbeigehen. Auch, wenn mein Leserherz blutete, als ich erfuhr, dass es nur 176 Seiten haben würde.
Lange Rede kurzer Sinn – ich habe mich also kurz vor dem offiziellen Erscheinen des Buches zusammen mit Peter Grant, seiner Cousine Abigail und einigen anderen Polizisten auf die Metropolitan Line begeben. Ich war dort nicht lange. Und das hat mich betrübt.
„War etwas an der Person merkwürdig?“, fragte ich. „Außer, dass es ein Geist war?“, fragte sie zurück. (S. 13)
Viel zu schnell war der Fall gelöst, das Buch zu Ende und das Warten auf etwas Neues aus Aaronovitchs Feder hatte erneut begonnen. Wie konnte er uns das antun? Das Buch ist wie ein Appetithäppchen, um uns neugierig zu machen, bei der Stange zu halten und die Wartezeit auf den nächsten richtigen Band etwas zu verkürzen. Wir wollen sofort mehr über Abigail erfahren, was wir mit Sicherheit auch im nächsten Band tun werden. Wir begegnen einigen bekannten und geliebten Charakteren, aber natürlich kommen nicht alle zu ihrem herbeigesehnten Auftritt. Wir lernen einige Geister kennen, das Folly wird selbstredend und schnellstmöglich involviert. Wir werden Zeuge von unerklärlichen Ereignissen und dann ist es auch schon vorbei.
Versteht mich nicht falsch, ich habe das Buch verschlungen. Aber das hat eben auch nicht länger als zwei Stunden gedauert. Insgesamt wirkte das Büchlein dadurch eher wie ein kurzes Zwischenspiel, beinahe eine Überbrückung bis zum nächsten Band. Die eigentliche Handlung der Reihe wird durch die Novelle nicht vorangebracht – man kann (und sollte) sie also lesen, man muss es aber nicht zwingend tun. Du outest dich natürlich als Nicht-Fan und verlierst deinen „Wahrer-Fan-Status“, wenn du sie nicht liest…
Fazit:
Eine kurzweilige Novelle, die große Lust auf viele weitere abstruse Ereignisse macht. Ich kann den nächsten Band kaum erwarten!