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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2017

Gute Grundidee mit mangelhafter Umsetzung

Tod auf Gran Canaria
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INHALT

Gran Canaria gilt als Urlaubsparadies – lange Sandstrände, warme Sonne und pure Entspannung. Was allerdings so gar nicht in diese Atmosphäre passen will ist die Tote, die eines Morgens gefunden ...

INHALT

Gran Canaria gilt als Urlaubsparadies – lange Sandstrände, warme Sonne und pure Entspannung. Was allerdings so gar nicht in diese Atmosphäre passen will ist die Tote, die eines Morgens gefunden wird. Der Leichnam drapiert und beinahe künstlerisch dargestellt. Schnell verlaufen sich die Fäden im hiesigen Yoga-Paradies und als eine weitere Leiche gefunden wird, ist schnell klar, dass ein besonders brutaler Täter am Werk war. Das etwas eigensinnige und selbsternannte Ermittlerduo bestehend aus dem ehemaligen Polizisten Kristian Wede und der Journalistin Sara Moberg hat alle Hände voll zu tun, um herauszufinden, wer das Paradies zur Hölle machen will.


MEINUNG

Die Grundidee eines Ermittlerduos, das nicht typischerweise aus zwei Polizisten besteht, fand ich sehr ansprechend. Ich habe mir dadurch Ermittlungsansätze erhofft, die ganz anders sind als die einer waschechten Polizeiermittlung. Leider kamen die verschiedenen Hintergründe nicht recht zur Geltung.

Ich hatte große Probleme, in das Buch zu kommen. Das bedeutet nicht, dass der Anfang schlecht war, aber die Szenen wurden immer sehr schnell wieder gewechselt und blieben das ganze Buch über sehr kurz. Gleich zu Beginn traten sehr viele verschiedene Charaktere auf, die ich nicht alle sofort alle auseinanderhalten konnte. Ich hatte leider auch bis zum Ende keinen großen Bezug zu den beiden Protagonisten. Sara Moberg spielte leider mit vielen Klischees und Kristian Wede nahm ich erst nach etwa der Hälfte des Buches richtig wahr – und das auch mehr wegen seiner privaten Vergangenheit, als wegen dem, was er im Laufe der Ereignisse auf Gran Canaria tut.

Viel zu kurz kamen leider auch Beschreibungen über die Gegend. Ich selbst war als Kind auf Gran Canaria und habe die Insel geliebt. Dieser Zauber blieb mir in dem Buch leider etwas verborgen. Natürlich handelt es sich um einen Krimi, in dem es nicht hauptsächlich um schöne Beschreibungen der Gegend geht, aber würde der Titel mir den Handlungsort nicht verraten, dann hätte es auch jeder andere Ort auf der Welt gewesen sein. Das fand ich persönlich sehr schade. Vergleiche ich zum Beispiel mit Frankreich-Krimis, dann weiß ich, dass die Kombination aus Kultur und Morden sehr gut funktioniert und einen guten Krimi ausmachen kann.

Immer wiederkehrende Bezüge zu Schweden – nicht zuletzt natürlich aufgrund der schwedischen Autoren – waren schön eingearbeitet. So kam es, dass die schwedische Kultur und schwedische Charaktere mir mehr im Gedächtnis geblieben sind, als die spanischen Aspekte, ich habe das aber trotzdem als sehr ansprechend befunden.

Die Handlung nahm erst ab etwa der Hälfte richtig ihren Lauf. Dann blieben noch knappe 200 Seiten, um einen Kriminalfall zu lösen und ziemlich schnell wurde zumindest im Groben klar, wie die Morde zusammenhängen. Ein sehr angenehmer Schreibstil konnte mich letztendlich dann doch etwas über die vielen Negativpunkte hinwegtrösten. Das Ende mochte ich – trotz seiner Vorhersehbarkeit – sehr gerne.



FAZIT

In seinen Grundzügen ein guter Krimi. Viele Punkte haben mir aber leider nicht gefallen und eine mir fremd gebliebene Insel mit einem fremd gebliebenen Ermittlerduo geliefert. Ich habe mir sehr viel mehr versprochen und wurde im Endeffekt leider sehr enttäuscht. Schade um die gute Idee!

Veröffentlicht am 09.05.2017

Voller Leidenschaft!

Fire in You
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INHALT

Jillian will neu durchstarten, nachdem sie sich viel zu lang hinter ihrem Schicksal versteckt hat. Ihren langweiligen Job ersetzt sie durch einen neuen, sie lässt sich zum ersten Mal seit langer ...

INHALT

Jillian will neu durchstarten, nachdem sie sich viel zu lang hinter ihrem Schicksal versteckt hat. Ihren langweiligen Job ersetzt sie durch einen neuen, sie lässt sich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf ein Date ein und findet ganz langsam wieder zu sich selbst. Allerdings ahnt sie nicht, dass schon bald der Mensch wieder in ihr Leben treten wird, der ihr früher alles bedeutete. Brock, mit dem sie ihre Kindheit verbracht hat, taucht wieder in Jilians Leben auf und rasch wird klar: Alte Gefühle frieren nicht so schnell ein.


MEINUNG

Im ersten Moment dachte ich, dass das Buch sehr stark nach „Morgen lieb ich dich für immer“ klingt (die Rezension kannst du dir gerne auch anschauen ?), aber der Schein trügt. Natürlich sind Anhaltspunkte identisch, aber das ist bei New Adult/Young Adult ja häufig der Fall.

Ich kam etwas schwer in das Buch hinein, was auch am oben genannten Grund liegen könnte. Es hat jedoch nicht lang gedauert, bis die Geschichte an Fahrt aufnahm und mich fesseln konnte.

Was mich bei Jennifer L. Armentrout immer wieder begeistern kann, sind die unterschiedlichen und einzigartigen Charakterzüge ihrer Figuren. Sie schafft es immer wieder, auf relativ wenigen Seiten eine ganze Lebensgeschichte zu beschreiben und bleibt dabei immer authentisch und echt. Ihre Figuren treten dem Leser ins Leben und wollen einfach nicht mehr verschwinden – so war es auch bei Jilian und Brock. Ich mochte Jilian unwahrscheinlich gerne, eine sehr tolle junge Frau, die es immer wieder geschafft hat, mir selbst Mut zu machen. Die dafür steht, dass es nicht negativ sein muss, wenn man anders ist, so lange man mit sich selbst im Reinen ist. Ich war begeistert, wie sich ihr Selbstbild im Laufe der Geschichte verändert – natürlich trug auch Brock seinen Teil dazu bei. Brock fand ich auch sehr interessant und absolut liebenswürdig.

Die Handlung ist sehr authentisch und sehr direkt. Kleine Reibereien zwischen den Charakteren merkt man sofort, das Buch wird dadurch aber nicht zwingend vorhersehbar. Natürlich ist klar, wie sich die Sache zwischen den Protagonisten entwickelt, wer New Adult liest, der stört sich daran nicht. Trotzdem ist es keine stumpfe Abfolge an Dialogen und Szenenbeschreibungen. Das Buch hat Herz und Charakter und das macht es zu einem sehr guten Buch, das mich begeistern konnte!

Der Humor kommt wie immer nicht zu kurz. Es gab immer wieder Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben und die das Lesevergnügen unglaublich bestärkt haben. Familie und Freunde werden großgeschrieben und wenn man das Buch dann letztendlich zuklappt, ist man doch ein bisschen traurig, dass man nicht weiter ein Mitglied dieser ganzen tollen Figuren ist.



FAZIT

Die Geschichte von Jilian und Brock ist wirklich ein Muss für New Adult Fans und solche, die es werden wollen. Viel Leidenschaft, aber auch viel Ernsthaftigkeit sorgen für die perfekte Mischung und einen wunderbaren Lesespaß!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Ein MUSS für Thrillerfans!

Der Näher
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Inhalt
Martin Abel wird nach Gummersbach geschickt – ein Ort, den er sich nicht unbedingt als Traumarbeitsplatz vorstellen mag. Der Fall, den er übernehmen muss, stellt sich jedoch als noch viel grausamer ...

Inhalt
Martin Abel wird nach Gummersbach geschickt – ein Ort, den er sich nicht unbedingt als Traumarbeitsplatz vorstellen mag. Der Fall, den er übernehmen muss, stellt sich jedoch als noch viel grausamer vor, denn es verschwinden nicht nur zwei hochschwangere Frauen, es werden auch die einbetonierten Leichen einer Mutter mit ihrem Kind gefunden. Erste Hinweise zeigen, dass ein Täter am Werk ist, der grausamer kaum sein könnte. Was dieser seinen Opfern antut, überschreitet jegliche Vorstellungskraft und lässt auch Abel immer wieder auf ein Neues absolut sprachlos zurück. Dass Abel viel mehr in diesem grausigen Fall drinsteckt, als er glaubt, bleibt ihm jedoch vorerst verborgen …

Meinung
Wer auf der Suche nach einem perfekt konstruierten Thriller ist, der wird mit diesem dritten Teil rund um Martin Abel keinen Fehler machen!

Rainer Löffler schreibt spannend wie kaum ein Zweiter. Immer wieder hat er mich mit den auftretenden Ereignissen schocken können, kamen die Taten und Entdeckungen doch absolut realistisch bei mir als Leser an. Er hat einen Täter erschaffen, der unglaublich grausam, ohne Zweifel, Scheu oder Moral handelt. Dieser Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven, mehr als einmal lief es mir in kalten Schauern über den Rücken.

Das war mein erstes Buch des Autors und obwohl es sich dabei um eine Reihe rund um Fallanalytiker Martin Abel handelt, hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Abel hat eine etwas eigene Art, ist ein sehr schlagfertiger und intelligenter Zeitgenosse, der sich so leicht nicht unterkriegen lässt. Gefühle zeigt er eher ungern, dass er es im Laufe der Ermittlungen dann doch tut, beweist einmal mehr, wie sehr die Geschehenisse an die Substanz gehen. Die neuen Kollegen in Gummersbach habe ich auch auf Anhieb gemocht – mit Ausnahme seines neuen Vorgesetzten, der sich gleich zu Beginn und ohne Umschweife als richtiger Kotzbrocken darstellt.

Schön finde ich, wie Abels Privatleben immer wieder mit eingeflochten wird, ohne dass man beim Lesen das Gefühl hat, ein Tagebuch zu lesen. Noch viel besser haben mir die Zwischenkapitel gefallen, die die Kindheit und das Schicksal des Täters, also des „Nähers“, beschrieben haben. Ohne zu viel zu verraten: Das, was hier in der Jugend des „Nähers“ passiert, beruht auf wahren Begebenheiten – und macht diesen Thriller daher noch mehr zu einem Buch, dessen Plot unter die Haut geht!

Die Ermittlungsansätze sind realistisch, aber spielt natürlich auch der Zufall eine Rolle. So kommen Abel und seine Kollegen manchmal sehr schnell an Hinweise oder zumindest an die Personen, die sie ihnen liefern können. Das tat der fantastischen Story oder der Spannung jedoch keinen Abbruch.

Jeglichen klitzekleinen Kritikpunkt in Richtung Glückshinweise hat ein fulminantes Ende jedoch wieder unter sich begraben. Mein persönlicher Ermittlerinstinkt, den ich mir in diversen Krimis manchmal glaube angewöhnt zu haben, hat mich diesmal völlig im Stich gelassen. Nie – NIE – hätte ich mit dem gerechnet, was mich am Ende dieses herausragenden Thrillers erwartet. Ein Endgegner der ganz besonderen Art!

Fazit
Bisher der beste Thriller dieses Jahres! Ganz fein herausgearbeitet, schockierend, düster, grausam und voll mit Gewalt. Nicht für schwache Gemüter geeignet, für alle anderen jedoch ein MUSS!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 19.04.2017

Fernweh garantiert!

Ein Jahr in Rom
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Inhalt
Das Leben in Rom ist vollgepackt von schwierigen Wohnungssuchen, tollen Sommerabenden, verschwitzten Augusttagen, pompösen Hochzeiten, viel Essen und vor allem mit einer Menge netten Menschen. Das ...

Inhalt
Das Leben in Rom ist vollgepackt von schwierigen Wohnungssuchen, tollen Sommerabenden, verschwitzten Augusttagen, pompösen Hochzeiten, viel Essen und vor allem mit einer Menge netten Menschen. Das alles erzählt Dela Kienle in diesem Buch. Mit welchen Sitten, Vorurteilen und Problemen sie dabei konfrontiert wird, müsst ihr jedoch selbst lesen. ?

Meinung
Hier ist Fernweh garantiert! Knappe 200 Seiten vollste römische Power und die Stadt rutscht auf der Reiseziel-Liste ganz weit nach oben.

Unglaublich sympathisch und mit geöffneten Augen und geöffnetem Herz erzählt Dela Kienle von ihrem Rom-Abenteuer. Ein toller Schreibstil und eine sehr angenehme Sicht auf die verschiedensten Dinge machen sie zu einem kleinen Reisebegleiter – obwohl man beim Lesen entspannt auf der eigenen Couch sitzt.

Mit sehr viel Humor hat sie ihre Erlebnisse geschildert, bringt immer wieder typisch römische Beispiele an. An jedem Kapitelende finden wir außerdem eine „Nachhilfe im Römisch-Sein“-Seite, die ich als ganz besonders schön befunden habe. Dort wird – oft auch entgegen, meist aber mithilfe von typischen Klischees – zusammengefasst, worauf man denn als „Römer“ nun achten muss.

Selbst wenn man es wöllte, so könnte einem dieses Buch einfach nicht gleichgültig bleiben. Die verschiedensten Emotionen haben mich immer wieder unter Kontrolle gehabt – zwischen lautem Lachen, energischen Kopfschütteln, empörten Schnauben und bewunderndem Nicken habe ich dieses tolle Büchlein verschlungen. Schade, dass es so kurz war, aber leider ist auch das schönste Jahr irgendwann wieder vorbei.

Fazit
Absolute Empfehlung, toller Schreibstil, sehr sympathische Erzählerin und ein Rom von einer Seite, die dir so vorher nicht bekannt war.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Sehr schön!

Ein Cowboy küsst selten allein
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INHALT

Phoebe sieht immer nur das Beste in jedem Menschen, ihren Drang, anderen zu helfen, kann sie einfach nicht abstellen. Nicht das erste Mal führt sie das geradewegs in eine persönliche Krise – der ...

INHALT

Phoebe sieht immer nur das Beste in jedem Menschen, ihren Drang, anderen zu helfen, kann sie einfach nicht abstellen. Nicht das erste Mal führt sie das geradewegs in eine persönliche Krise – der Verlust ihres Traumjobs droht. Zum Glück gibt es Maya, die sie dazu überredet, eine kleine Auszeit auf der Ranch ihrer ehemaligen Stiefbrüder zu nehmen. Denn dort geht alles drunter und drüber, nachdem einer der Brüder einen Fehler begangen hat, der nun die ganze Ranch vor eine große Aufgabe stellt. Phoebe will helfen – und entdeckt dabei mehr über sich selbst, als sie zu erhoffen gewagt hätte.


MEINUNG

Ein weiterer „Fool’s Gold“-Roman in meinem Regal – ich liebe die Geschichten rund um die ganzen lieben und einzigartigen Figuren in dem kleinen Städtchen. Auch dieser hier hat mir wieder sehr gut gefallen, der Einstieg war sehr leicht und innerhalb eines Tages war das Buch ausgelesen – das sagt wohl schon alles.

Susan Mallerys Schreibstil ist so schön leicht und locker, dass man quasi nur so über die Seiten fliegt. Ich mag das sehr gerne, und doch hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, dass wichtige Informationen verschluckt wurden. Faszinierend finde ich immer wieder, wie die Autorin ernste Themen auflockern kann und wie sie verschiedene Schicksale in einer Handlung miteinander verknüpft. So wird man meist Zeuge von nicht nur einem, sondern gleich von mehreren Happy-Ends. Was will man mehr? ?

Zane, der ältere Bruder und Besitzer der Ranch, ist ein sehr kauziger Zeitgenosse. Das komplette Gegenteil von Phoebe also, die ich wirklich klasse fand. Ich liebe ihre Art und ihre Ansichten, sie hat mich oft zum Lachen bringen können. Dass es bei diesen beiden grundverschiedenen Personen knistert, ist eigentlich nicht zu erwarten gewesen, war aber trotzdem nicht unrealistisch.

Auch das Thema Ranch mit all seinen Tieren, Pflanzen, Pflichten und Aufgaben war omnipräsent und irgendwie sehr erfrischend. Ein Ort, der nicht allzu häufig für ein Buch gewählt wird.

Besonders schön: Wie immer erscheinen altbekannte Fool’s-Gold Bewohner. Hach, ich mag das wirklich gerne. Ich fühle mich ja schon selbst wie ein Bewohner des kleinen Städtchens. ?

Kleiner Kritikpunkt ist leider das Ende. Zwar hat es mir grundsätzlich gefallen, mich stört aber, dass es sehr überhastet war. Gut und gerne hätte man mehr Seiten füllen können, um dem tollen Buch auch am Ende gerecht zu werden.



FAZIT

Gelungener Roman mit einem ungewöhnlichen Schauplatz und einer tollen Protagonistin. Ein süßes Lesevergnügen mit Tieren, kleinen und großen Problemen und natürlich der Liebe!