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Veröffentlicht am 22.10.2024

Neugierigmachender Auftakt

Everlasting Fate – Ein Reich aus Silber und Magie
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Von Kopfgeldjägern eingefangen, treffen der berühmte Dieb Ilya und die mysteriöse Leianna aufeinander, die ungleicher nicht sein könnten. Während Ilya vorlaut und optimistisch einen Ausweg sucht, hat Leianna ...

Von Kopfgeldjägern eingefangen, treffen der berühmte Dieb Ilya und die mysteriöse Leianna aufeinander, die ungleicher nicht sein könnten. Während Ilya vorlaut und optimistisch einen Ausweg sucht, hat Leianna sich mit ihrem Schicksal abgefunden, obwohl die Häscher sie zu fürchten scheinen. Gemeinsam entkommen sie jedoch und reisen als Gejagte durchs zerrüttete Land. Dabei kommt nach und nach Leiannas dunkles Geheimnis ans Licht. Ein Geheimnis, das Ilya möglicherweise bei der Rettung seines Volkes helfen könnte ...

»Everlasting Fate« vereint super viele spannende Aspekte. Erstmal mochte ich das Setting sehr. Es geht nicht allzu sehr ins Detail, ist aber trotzdem so schön aufgebaut, dass man eine gute Vorstellung hat (wobei auch die Karte im Buch hilft). Atmosphäre, Natur, Gerüche, Eindrücke werden toll transportiert und ich fand die Welt an sich, wie sie funktioniert und was ihre Probleme sind, faszinierend. Auch die Reise der beiden Protas habe ich gerne verfolgt; grundsätzlich mag ich so Roadtrip-Geschichten, weil man so in viele unterschiedliche Situationen gerät, die viel Potenzial für die Handlung mitbringen. Es gab eine stetige Weiterentwicklung und es blieb das ganze Buch über sehr kurzweilig.

Ilya kommt aus einem Wüstenvolk, das unter einer Bedrohung leidet. Leianna sieht sich selbst als Bedrohung und hadert mit sich. Das fand ich super spannend angelegt und ich mochte die Dynamik in ihren Grundzügen. Jedoch hatte ich ein wenig Probleme mit dem ... ich nenne es mal Machtgefälle. Nach dem Klappentext habe ich bei Leianna mit einer stärkeren, widerstandsfähigen Protagonistin gerechnet, die sich durchkämpft. Stattdessen war sie sehr weinerlich, schwach und unschuldig. In Kombination mit einem Love Interest, der vorlaut, stark und durchsetzungsfähig ist und sie als kleines Mädchen betrachtet, ist das leider nicht meins. Ich kann sowas mittlerweile einfach nicht mehr so gut lesen. Es gab aber keine Situationen, die ich jetzt explizit schlimm oder nicht in Ordnung fand, es war einfach so diese unterschwellige Hierarchie.

Trotzdem fand ich beide Charaktere an sich sehr faszinierend und ihre Reise macht mich neugierig. Hier und da vielleicht ein wenig oberflächlich, haben mich das Setting und die Geschichte doch gefesselt und ich habe das Buch gerne gelesen. Ich freue mich schon auf Band 2 und vielleicht erleben wir da ja noch eine weitere Charakterentwicklung mit. 3,5 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Sehr gelungener, runder Abschluss

Die Splitterklinge
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Gemma Ripley – Kronprinzessin, Spionin, Mentalmagierin – konnte fürs erste die Bedrohung von ihrem Königreich abwenden, doch allen ist klar, dass Andvari noch immer in Gefahr schwebt. Als das jährliche ...

Gemma Ripley – Kronprinzessin, Spionin, Mentalmagierin – konnte fürs erste die Bedrohung von ihrem Königreich abwenden, doch allen ist klar, dass Andvari noch immer in Gefahr schwebt. Als das jährliche spektakuläre Gladiatorenturnier bevorsteht, ist es gleichzeitig Risiko und Chance, den Feind ein für alle Mal zu besiegen. Doch schon bald droht sie nicht nur mit unvorhersehbaren Angriffen überrascht zu werden, sondern auch noch ihre Beziehung zu Prinz Leonidas zu verlieren. Gemma muss alles auf eine Karte legen und die Tiefen ihrer Magie ergründen, um ihre Familie, ihre Heimat und ihre Liebe zu retten ...

Für mich war die Splitterklinge ein wunderbares Finale eines sehr guten Spin Offs. Ich habe ja schon die Hauptreihe "Splitterkrone" sehr genossen, und auch Gargoyle Queen konnte mich wieder überzeugen. Der Schreibstil ist wahnsinnig kurzweilig, die Handlung spannend und gut aufgebaut, die Dialoge abwechselnd emotional oder amüsant. Das Schöne ist, dass die Reihe da in keinem Band nachlässt, und einfach durchweg gut geschrieben und unterhaltsam ist. Es ist tolle High Fantasy mit gut durchdachtem System, das einen nicht unbedingt emotional zerstört, aber einen mitfiebern lässt und richtig schöne Lesestunden beschert.

Ich hab auch Band 3 unfassbar gerne gelesen und kanns nur jedem ans Herz legen. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Schnelllebiger als Band 1

These Infinite Threads
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Nachdem Alizeh, die verlorene Königin des Dschinn-Volkes, und Kamran, der Kronprinz des unterdrückenden Reiches, sich gerade angenähert haben, steht plötzlich Verrat zwischen ihnen. Doch bevor sie irgendetwas ...

Nachdem Alizeh, die verlorene Königin des Dschinn-Volkes, und Kamran, der Kronprinz des unterdrückenden Reiches, sich gerade angenähert haben, steht plötzlich Verrat zwischen ihnen. Doch bevor sie irgendetwas klären können, verschwindet Alizeh gemeinsam mit Cyrus, dem Kronprinzen des verfeindeten Nachbarreiches und Mörder von Kamrans Großvater. Während Kamran um seine Stellung im eigenen Reich kämpft, wird Alizeh mit unerwarteten Problemen konfrontiert - und einer Verbindung zu Cyrus, die sie nicht ignorieren kann.

Die Handlung von Band 2 knüpft wirklich nahtlos an Band 1 an, sogar mit einer leichten Überschneidung der letzten Szene, sodass ich super gut wieder reingekommen bin und wusste, wo wir uns gerade befinden und was Sache ist. Sowas finde ich echt super bei Fantasy-Reihen. Und insgesamt ist dieses Buch ziemlich schnelllebig gewesen und dadurch kurzweiliger als Band 1. Beim Auftakt hatte ich ja noch etwas Probleme, reinzufinden. Zum Teil durch die Sprache/den Schreibstil, zum Teil aber auch durch den sehr langsam Einstieg. Hier gabs keine lange Vorreden, mehr Action, mehr Dialoge, genau, was ich mir für die Fortsetzung erhofft hatte. Dadurch bin ich ziemlich gut durchs Buch geflogen. Das Setting und auch den Grundbaustein mit der Dschinn-Königin und den Problemen der Königreiche fand ich auch nach wie vor wieder sehr gelungen und hier gut weitergeführt.

Was die Schreibweise angeht, so war der für mich hier zwar eine Ecke angenehmer als in Band 1, jedoch hat er immer noch dazu geführt, dass mir die Charaktere etwas distanziert vorkamen, also der sehr poetische Stil sorgt irgendwie dafür, dass ich nicht so nah dran komme an sie, keine tiefe Verbindung aufbaue, was halt immer große Pluspunkte für mich bringt. So hatte ich eher das Gefühl, ich schaue mir das Geschehen von außen an, statt mittendrin zu sein und mitzufühlen. Was es nicht weniger spannend, aber weniger emotional für mich macht. Auch bin ich noch etwas unschlüssig, wie ich diese plötzliche Dreiecksgeschichte und die Gefühlsumschwünge der Protas finden soll. Ist jetzt nicht gerade meine Lieblingsentwicklung, aber irgendwie hier doch faszinierend und ich bin total gespannt, wie sich das im Finale alles auflöst.

Insgesamt hat mich These Infinite Threads mehr überzeugt als Band 1, auch wenn es für mich persönlich weiterhin ein paar Schwächen hat, die aber wirklich extrem subjektiv sind und andere schon wieder ganz anders sehen können. Auf jeden Fall ist es aber kurzweilig, der Handlungsverlauf echt interessant, und ich freue mich schon auf die Fortsetzung! Gute 4 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Macht wirklich Spaß!

The Grandest Game – Ein Inheritance-Games-Roman
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Einmal jährlich findet das Grandest Game statt, ein von der Milliardenerbin Avery Grambs ausgerufener Wettbewerb mit ausgewählten Spielerinnen. Dieses Jahr beginnt er auf der abgeschiedenen Privatinsel ...

Einmal jährlich findet das Grandest Game statt, ein von der Milliardenerbin Avery Grambs ausgerufener Wettbewerb mit ausgewählten Spielerinnen. Dieses Jahr beginnt er auf der abgeschiedenen Privatinsel Hawthorne Island und wie es das Schicksal so will, werden dabei nicht nur die Geheimnisse der Teilnehmenden enthüllt, die den Hawthornes näher stehen als zunächst gedacht, sondern auch das Leben von Avery und der Hawthorne Brüder auf den Kopf gestellt ...

Ich war so neugierig auf dieses Spin-Off der Hauptreihe, da ich ein riesiger Fan von Inheritance Games bin. Es war klar, dass das hier ein bisschen anders wird, da es einen Wettbewerb als Rahmen hat, der sich vor allem auf neue oder bisherige Nebencharaktere fokussiert und weniger auf Avery und die Brüder. Die hab ich dadurch auch ziemlich vermisst, und das Buch konnte mich nicht ganz so catchen wie die Hauptreihe, da dort alles noch düsterer und gefährlicher wirkte, weniger wie ein konstruiertes Spiel. Aber auch das war hier super spannend, mit vielen Rätseln, bei denen man mitfiebern konnte, und Charakteren, die von Seite zu Seite interessanter wurden. Die meisten haben durchaus die ein oder andere Verbindung zu Avery und den Brüdern, sodass da auf jeden Fall Zündstoff war. Im Laufe des Buches wurde der Spielcharakter auch immer dunkler, da man das Gefühl bekam, es geht doch um wesentlich mehr, und es geht vielleicht gar nicht alles mit rechten Dingen zu. das hat mir dann richtig gut gefallen. Inhaltlich sprang es viel zwischen einzelnen Gruppen aus Teilnehmenden hin und her, sodass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, mir in Erinnerung zu rufen, an was für einem Rätsel diese Gruppe gerade saß, wenn das neue Kapitel wieder von ihnen handelte. Aber es ging dann doch relativ schnell und man war wieder drin. Im Laufe des Buches ist so viel aufgekommen, das mich wahnsinnig neugierig macht, wie alles weiter geht, sodass ich am liebsten jetzt sofort weiterlesen würde.

Zwar hatte es nicht den gleichen Sog wie die Hauptreihe und ich hab die Charaktere aus Inheritance Games vermisst. Aber im Laufe des Buches bin ich auch mit den Protagonist
innen hier warm geworden und es wurde immer spannender. Die Rätsel an sich machen sowieso Spaß. Ich freu mich auf mehr. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Tödliche Sirene

Sing me to sleep – Ein tödliches Lied
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Saoirse hat nur ein Ziel: Ihrer Schwester ein sicheres Leben ermöglichen. Dafür arbeitet sie sogar nachts als Auftragskillerin. Und obwohl sie sich als Sirene weit vom Königshaus fernhalten sollte – da ...

Saoirse hat nur ein Ziel: Ihrer Schwester ein sicheres Leben ermöglichen. Dafür arbeitet sie sogar nachts als Auftragskillerin. Und obwohl sie sich als Sirene weit vom Königshaus fernhalten sollte – da die Existenz von Sirenen in Keidre verboten ist – nimmt sie einen Job als Wache des Kronprinzen an, als eine Spur mysteriöser Drohbriefe dorthin führen. Prinz Hayes ist ganz anders als Saoirse erwartet hätte und schon bald steht vieles Kopf, woran sie geglaubt hat. Als sie dann auch noch helfen soll, einen Mord aufzuklären, den sie selbst verübt hat, verstrickt sie sich immer tiefer in Intrigen, die sie selbst nicht ganz versteht ...

Für mich hat Sing Me to Sleep schon deshalb gepunktet, weil ich die Story so interessant und besonders fand. Ist das Grundgerüst um ein Königreich, verschiedene fantastische Wesen, ein Königshaus und geheime Machenschaften nichts außergewöhnliches, so ist es umso mehr die Protagonistin und ihre Geschichte. Zumindest für mich. Ich habe bisher keine Bücher gelesen, in denen eine Sirene die Protagonistin ist. Ihr Vermächtnis, ihre Instinkte und ihre Schwierigkeiten mit denen, und die Art wie sie mit Aufträgen und Problemen umgeht, war für mich erfrischend und spannend zu lesen. Es gibt oft Hauptcharaktere, die irgendwie mit ihrem Schicksal hadern, aber hier hatte es nochmal einen neuen Twist, der gut gelungen war. Darüber hinaus fand ich es sehr schön, dass hier einiges an Diversität mühelos in die Geschichte eingewoben wurde. So sollte es sein, und in einer besseren Welt bräuchte ich das gar nicht erwähnen. Trotzdem möchte ich das an dieser Stelle, weil manche ja auch explizit nach Büchern mit diverseren Charakteren suchen.

Das "bekannte" Fantasygerüst drumherum mochte ich ebenfalls, auch wenn das World Building eher dezent blieb. Aber einige Elemente des Magiesystems fand ich wirklich toll und es gab einige Aufdeckungen über die Geschichte des Königreichs mit viel Potenzial. Insgesamt hätte ich mir das ganze etwas ausgereifter, detaillierter gewünscht. Da ich aber festgestellt habe, dass dies eine Dilogie wird und nicht, wie vorher gedacht, ein Einzelband, kann ich mir gut vorstellen, dass wir in der Fortsetzung noch mehr bekommen. Ich bin jedenfalls sehr neugierig.

Mit Saoirse selbst, also ihrem Charakter, hatte ich dann doch leider lange etwas Probleme. Das lag daran, dass sie sehr kühl und distanziert ist. Zwar aus gutem Grund, aber ich mochte dadurch oft ihre Verhaltensweisen nicht, die leider auch in ihren privaten Gedanken nicht immer gut ausbalanciert wurden. Ihre Interaktionen mit dem Prinzen zum Beispiel fand ich etwas unterwältigend. Auch ihr Benehmen gegenüber ihrer Schwester war schwierig und wurde nur bedingt durch ihre Einsicht aufgefangen. Gegen Ende wurde ich jedoch mehr mit ihr warm; ich hoffe, dass sich auch das noch weiter steigert in Band 2.

Den Verlauf der Handlung selbst mochte ich sehr, ich wurde einige Male überrascht, und selbst wenn ich etwas habe kommen sehen, war es gut umgesetzt. Diese Unsicherheiten, wer jetzt gegen wen intregiert, wem man trauen kann, das hat mich abgeholt. Zum Finale hin steigerte sich auf jeden Fall das Tempo und es gab durchaus einen Knall am Ende. Mit dem Umgang von Prinz Hayes am Ende war ich nicht so glücklich, aber eigentlich passt es gut, um einige offene Fragen und Probleme übrig zu lassen.

So bin ich schon gespannt auf den Folgeband. Sing me to Sleep ist ein gutes Fantasybuch, das bewährte Elemente mit frischem Wind kombiniert und mich dadurch trotz Schwierigkeiten mit der Protagonistin abholen konnte. 4 Sterne von mir.

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